tl;dr:
Ich teste folgende Headsets auf ihre Tauglichkeit für Podcasting (und Videokonferencing) in Bezug auf
- Klang des Mikros
- Klang des Kopfhörers
- Komfort
- Flexibilität der Einsatzzwecke
- Robustheit gegen Störgeräusche wie Netzbrummen:
- Beyerdynamics DT 297 (270 € incl. Kabel)
- Superlux HMC660X (38 €)
- Behringer HLC660M (28 €)
- Beyerdynamics Custom Game (139 €)
- V-Moda Boom Pro (32 €) + OneOdio Pro-10 (30 €) = 62 €
Und endlich gibt es zwischen HMC660 und DT297 sinnvolle Alternativen.
Disclaimer
Alle Produktlinks in diesem Beitrag (Thomann, Amazon) sind Affiliate-Links von mir. Mit den Einnahmen finanziere ich Tests wie diesen hier sowie den Server von https://ultraschall.fm
Einleitung
Headsets bieten uns Podcastenden seit langem einige Vorteile - man hat durch den Kopfhörer eine gute Kontrolle des Klanges, hört die eigene Stimme (hoffentlich latenzfrei) was bei der Betonung hilft und der Abstand zum Mikro ist immer optimal, egal wohin man den Kopf wendet.
In den Zeiten von Corona werden nun Headsets auch für die allgegenwärtigen Videokonferenzen populär: mit einem guten Mikro-Klang kann man sich von der Masse absetzen, wirkt überzeugender, vermeidet dank Kopfhörer Rückkopplungen und Störgeräusche.
Leider war der Markt für Headsets lange Zeit in zwei Lager eingeteilt:
- Profi-Headsets wie das hier im Sendegate (zurecht) immer empfohlene Beyerdynamics DT297, die deutlich jenseits von 250 € in der Anschaffung liegen, dazu kommt noch ein Soundinterface
- Billigste Gaming-Headsets mit dumpf klingenden dynamischen Mikros, die für eine hektische Teamspeak Aktion ausreichen mögen, aber keinen Podcasting-Ansprüchen genügen.
Beginnen wir mit dem Klassiker, da kann ich mich kurz halten:
Beyerdynamics DT297
Klang des Mikros
Beyerdynamics DT297 an Behringer XENYX 302 USB
Der Sound des DT297 ist tadellos und aus vielen Podcastproduktionen (etwa allen der Metaebene) gut bekannt.
Klang des Kopfhörers
Der DT297 löst gut auf, reicht aber noch nicht ganz an dezidierte HiFi-Kopfhörer heran.
Komfort
Sicherlich ist das Geschmacksache und auch etwas von der Kopfform abhängig, aber der DT297 ist für mich immer noch das bequemste Headset weit und breit. Es ist ferner das einzige, das schon ab Werk mit wertigen Velours-Pads ausgeliefert wird - das garantiert stundenlanges Tragen ohne Schwitzen unter billigem Kunstleder.
Flexibilität der Einsatzzwecke
Der DT297 bietet ein klassisches Kondensator-Kleinmembran Mikro, das mit mindestens 12V betrieben werden möchte - es ist also für den Anschluss an Soundinterfaces gedacht, die 48V Phantomspeisung liefern. Ohne Phantomspeisung oder mit zu wenig (unter 12V) bleibt das Mikro schlicht stumm. Daher kann man es nicht ohne dazwischen geschaltetes Soundinterface an Smartphones, Tablets oder Soundkarten anschließen.
Ferner muss man das Anschlusskabel separat hinzu kaufen (!), ärgerlicher Weise hat Beyerdynamic die 3-Meter-Variante aus dem Programm genommen, so dass nur noch 1,5 Meter zu haben sind:
Immerhin: weitere Adapter werden nicht benötigt.
Robustheit gegen Störgeräusche wie Netzbrummen
Die Paradedisziplin des DT297, hier zahlt sich der „echte“ XLR-Anschluss und der Preis aus: das Mikro ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen, kein Rauschen, kein Fiepen, kein Brummen: egal wo man es anschließt.
Superlux HMC660X
Mit dem Superlux HMC 660X habe ich vor vier Jahren eine Entdeckung gemacht, die seitdem in hunderten Podcasts zum Einsatz kommt: auf Basis einer günstigen Elektret-Kondensatorkapsel wird hier für 38 € ein erstaunlicher Klang geboten.
Klang des Kopfhörers
Der Klang des Kopfhörers ist für den Preis gut, man wird ihn aber nicht mit dem eines HiFi Kopfhörers verwechseln. Für Podcasting/Konferenzen gut ausreichend, für Musik/Games/Filme eher weniger.
Klang des Mikrofons
Richtig angeschlossen (siehe unten), ist der Klang des HMC660X kaum vom DT297 zu unterscheiden:
Superlux HMC 660x über XLR an Behringer XENYX 302 USB
Flexibilität der Einsatzzwecke
Voraussetzung ist aber: man darf nicht - wie bei den teureren Kondensator-Headsets üblich - 48V Phantomspeisung anlegen (ohne Phantomspeisung bleibt jedes Kondensator-Mikro stumm, anders als dynamische), sondern 24V, besser nur 12V, noch besser nur 5V. Selbst 1,5V sind ausreichend, um das HMC zu betreiben.
Eine zeitlang war das händische Einlöten von Widerständen (!) der einfachste Weg, um das HMC an einem normalen Soundinterface zu betreiben - mittlerweile gibt es zum Glück einen gut funktionierenden, fertigen Adapter dafür (das Zwischenkabel wird auch benötigt)::
Superlux PS 418
pro Snake 20066
Eine zweite Lösung war und ist, ein Soundinterface zu finden, das weniger als 48V Phantomspeisung liefern kann. Hier waren schon immer die Zoom Geräte (ab dem H4) gut geeignet, etwa das hier im Sendegate immer gern gesehene Zoom H6 mit gleich 4 passenden Anschlüssen:
oder aber das angenehm günstige XENYX302 USB, mit einem Anschluss für Solo-Podcastende:
Weitere Forschungen ergaben, dass man das HMC auch direkt an Soundkarten anschließen kann - eine Adapterstrecke auf TRRS vorausgesetzt, läuft es etwa direkt in einem aktuellen M1 MacBook Pro tadellos:
Movo TCB2 XLR (weiblich) Mikrofon zu TRRS (männlich)
https://www.amazon.de/gp/product/B01DTM8SJA/ref=as_li_tl?ie=UTF8&tag=rstockm-21&camp=1638&creative=6742&linkCode=as2&creativeASIN=B01DTM8SJA&linkId=ebdae2dc3093c09f17faba98fdc042a7
…ebenso am Smartphone oder Tablet, was ganz neue Aufnahmesituationen ermöglichte.
Erst vor ein paar Wochen wurde mir dann klar, dass einige Mischpulte auch dezidierte „Headset“ Anschlüsse bieten, die ebenfalls die benötigte Plugin Power liefern. Für diese braucht es wiederum einen anderen, günstigen Adapter von XLR auf Miniklinke:
Pro Snake Camera Cable
Kandidaten für diese Anschlussart sind das günstige, oben schon erwähnte XENYX302 USB
Headset Eingang des XENYX302 mit 2 Miniklinken
oder auch das sehr wertige Yamaha AG03:
Yamaha AG03
https://www.thomann.de/de/yamaha_ag03.htm?offid=1&affid=706
Die ursprüngliche Schwäche des HMC wird so zu einer echten Stärke in Sachen Flexibilität - mit zwei günstigen Adaptern ausgestattet gibt es nichts, woran man es nicht gut klingend anschließen könnte.
Robustheit gegen Störgeräusche wie Netzbrummen
Das HMC hat jedoch - neben der naturgemäß günstigen Bauweise - eine große Achillesferse: es ist deutlich anfällig für Störstrahlung und Brummen. Die schlechte Isolierung führt dazu, dass der Schwanenhals, an dem das Mikro sitzt, wie eine Antenne wirkt, die alles mögliche an Störungen mit einfangen kann. Dagegen gibt es Mittel und Wege, die oft - aber nicht immer - zum Erfolg führen. Im Soundbeispiel sind die Probleme gut dokumentiert:#
Superlux HMC 660x über Headset Input an Behringer XENYX 302 USB
Komfort
Das HMC kann man gut tragen, auch über längere Zeit - wenn man zum einen den Metallbügel oben etwas weitet um den sehr straffen Andruck etwas zu verringern (mag an meiner Kopfform liegen) und zum anderen unbedingt Velourpads aufzieht:
Superlux HD 681 Velour Pads
wenn man sich - angesichts des gegenüber dem DT297 gesparten Geldes etwas gönnen möchte, kann man auch hierzu greifen:
Beyerdynamics dt770 Ohrpolster
Behringer HLC 660M
Ich hätte nicht damit gerechnet, dass das HMC660X preislich noch einmal „von unten“ angegriffen würde - aber genau das ist passiert. Behringer bietet ein Elektret-Kondensator-Headset an, dass dem HMC660X zum Verwechseln ähnlich sieht - für 27,50 €:
https://www.thomann.de/de/behringer_hlc_660m.htm?offid=1&affid=706
Klang des Kopfhörers
Der Kopfhörerteil ist der schlechteste im Test, noch etwas unter dem HMC angesiedelt - aber damit dann doch immer noch erträglich. Die Probleme entstehen wo anders:
Klang des Mikrofons
Hören wir einfach mal rein:
Behringer HLC 660M über Headset Input an Behringer XENYX 302 USB
Offenkundig wird hier keines der Probleme des Superlux HMC660X gelöst, ganz im Gegenteil - das Netzbrummen ist eher noch prominenter, der Sound insgesamt auch etwas schlechter. Klangtechnisch lohnt es also nicht, die wenigen Euro gegenüber dem „Original“ zu sparen.
Flexibilität der Einsatzzwecke
Ein Vorteil des Behringer ist, dass es direkt auf zwei Miniklinken endet - und ein Adapter auf TRRS mitgeliefert wird. Das spart einiges an Adaptern gegenüber dem HMC ein, gleicht aber meines Erachtens nicht die Probleme im Klang aus. Zum Anschluss an 48V wird ein Adapter benötigt, siehe unten. Thomann schreibt in der Beschreibung, es würde mit 48V laufen - das macht keinen Sinn wenn man in das Soundbeispiel reinhört, ich habe die Zuständigen dort schon um eine Anpassung gebeten.
Beyerdynamic Custom Game
Was wir uns immer gewünscht haben: ein Mittelding zwischen HMC und DT297 - mit der Flexibilität des HMC, aber der Verarbeitungsqualität des DT297 für unter 150 €.
Nun.
Dieses Headset gibt es:
Das dieses Headset hier im Sendegate nie auf den Radar gekommen ist, ist a) ein Skandal und b) vermutlich dem Umstand geschuldet, dass es von Beyerdynamic offensiv als „Gaming Headset“ beworben wird. Was dieses Headsets mit Gaming zu tun hat? Exakt gar nichts. Es gibt eine Einstellung, mit der man den Bass-Klang der Kopfhörer etwas verändern kann - ansonsten ist es ein normales Headset, sogar mit Hardware-Mute Taste und Lautstärkeregelung im Kabel.
Klang des Kopfhörers
Mit einigem Abstand der am besten klingende Kopfhörer im Test. Kann es locker mit meinem 130 € Sennheiser HiFi Kopfhörer aufnehmen. Damit kann man wirklich hochwertig Musik/Filme Hören, was um so sinnvoller erscheint, da sich das Mikrofon einfach abmontieren lässt und man dann einen ganz normalen Kopfhörer trägt.
Klang des Mikros
Das Mikro klingt gut, wenn auch vielleicht nicht ganz auf dem Niveau des DT297 und HMC660X. Im Kern klingt es aber wohl nur etwas „anders“, der Rest ist Geschmackssache bzw. Einstellungen im EQ. Auf jeden Fall hat man hier etwas absolut sendefähiges auf dem Kopf sitzen.
Komfort
Das Headset sitzt sehr gut, ich würde aber wie oben empfehlen die (nicht schlechten) Kunstleder-Pads durch eine Variante mit Velour zu ersetzen - die beiden oben verlinkten passen auch auf dieses Headset.
Flexibilität der Einsatzzwecke
Genau wie das Behringer endet auch das Custom Game in zwei Miniklinken, ein Adapter auf TRRS liegt bei. Damit kommt man schon sehr weit. Um es an einem 48V XLR-Anschluss zu betreiben schaltet man einfach das hier dazwischen:
Rode VXLR+
Damit ist das Custom Game ein echter Allrounder.
Was es ferner sehr speziell macht: man kann den Mikro-Schwanenhals komplett vom Kopfhörer ablösen, die Verbindung erfolgt über eine normale Miniklinke 3,5mm. Damit lässt sich das Custom Game zu einem normalen Kopfhörer umrüsten, sehr fein.
Das abgetrennte Mikro-Element
Robustheit gegen Störgeräusche wie Netzbrummen
Und es geht also doch: im Inneren werkelt eine Elektret-Kapsel, die wie beim Superlux und Behringer unter 15V haben möchte - aber dieses Mikro hier ist komplett unempfindlich gegenüber Störbrummen und andere Einstrahlungen. Es ist genauso genügsam wie das DT297 - ein Traum.
Einen Schwachpunkt konnte ich nach mehreren Stunden Tragen jedoch identifizieren: da das Kabel recht dick und unelastisch ist (vermutlich aufgrund der Schirmung), überträgrt sich relativ viel Kabelklang als „Rumpeln“. Etwa wenn man den Kopf dreht, ans Kabel kommt etc.
Damit kann man umgehen, wenn man es weiß, und auch die Kabelführung optimieren, aber es ist ein nicht zu leugnender Schwachpunkt in einem ansonsten überzeugenden Setup.
Verfügbarkeit
Tja, es hätte so schön sein können: ein wertiges Beyerdynamic Headset für unter 150 €.
Aber: Beyerdynamic hat es eben erst aus dem Programm genommen, vielleicht hat es dem teureren MX300 zu viel Wasser abgegraben. Auf jeden Fall wurde mir das sowohl von Thomann (wo es das auch mal gab) als auch von Beyerdynamic selbst bestätigt. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht.
Wer also nicht auf den Knaller unten setzen möchte, sollte sich beeilen: auf Amazon werden nur noch Restposten verkauft, Link siehe oben.
V-Moda BoomPro mit OneOdio Pro-10
Die Bauweise des Beyerdynamic Custom Game mit seinem ansteckbaren Mikro hat mich neugierig gemacht - gibt es von dieser Bauart vielleicht noch Alternativen, wo das Custom Game nicht mehr lange erhältlich sein wird?
Und da landet man früher oder später in der Gaming-Ecke. Und dort wird etwas gerühmt, auch von YouTubern, das auf den klangvollen Namen „V-Moda BoomPro“ hört - aber gut, mit „Superlux“ konnten wir auch leben.
V-Moda BoomPro
Hier gibt es - für spektakuläre 29 € - ein ganz ähnliches Gerät zum Custom Pro, hier nebeneinander:
BoomPro (links) und Custom Game
Ich konnte es also direkt an den Kopfhörer des Custom Game anschließen und loslegen. Da es das aber halt nicht mehr lange gibt, habe ich nach Alternativen geschaut: Kopfhörer, bei denen man a) das Kabel am Kopfhörer selbst abnehmen/wechseln kann und das b) eine Miniklinke 3,5mm ist.
Leider war das gar nicht so einfach. AKG wäre toll, hat aber ein mini-XLR Format für den Anschluss. Sennheiser hat schöne Angebote, leider mit einem Anschluss der noch kleiner ist als 3,5mm
Fündig geworden bin ich bei „OneOdio“ die eine ganze Reihe Kopfhörer mit Miniklinke anbieten, ich habe mal das günstigste „Pro-10“ (29 €) getestet:
Klang des Kopfhörers
Das geht in Ordnung, ist aber nicht überragend. Sortiert sich zwischen dem Superlux und dem DT297 ein würde ich sagen, also ein gutes Stück weg vom hervorragenden Custom Pro, aber für Podcasting gut ausreichend.
Es ist aber halt wirklich eine Option, einfach in einen HiFi-Laden seines Vertrauens zu laufen und zu schauen, was so mit 3,5mm Anschluss da ist - vielleicht hat man sogar noch was zu Hause liegen.
ich habe hier noch diverse andere Kopfhörer für das BoomPro getestet:
Komfort
Der Kopfhörer sitzt ok, etwas besser als Behringer und Superlux, deutlich schlechter als die beiden Beyerdynamic. Und leider leider sind die Maße knapp anders, so dass die geliebten Velour-Pads nicht draufgezogen werden können.
Klang des Mikros
Oha.
Für 29 € hatte ich hier nicht viel erwartet, zumal die ganze Bauform deutlich schlanker daher kommt als beim Custom Game. Und was soll man von Gamerequipment schon erwarten.
Oh Boy.
Dieses Gerät klingt richtig, richtig gut, sehr transparenter, klarer, seidiger Klang:
V-Moda BoomPro
Es hat etwas weniger Bass als etwa das DT297, was man aber mit etwas EQ leicht nach Geschmack nachbessern kann. Der Schwanenhals ist sehr leichtgängig, da hatte ich etwas Sorgen: aber auch eine 2-Stunden Sendung hat es gut überstanden ohne ständig seine Position zu verlieren.
Dazu sollte man sich solche Windschütze gönnen:
Vor allem überzeugen mich die Sekundärtugenden:
Robustheit gegen Störgeräusche wie Netzbrummen:
Netzbrummen? Kein Thema. Fast so gut wie beim Custom Game und DT297 wird jedes Brummen ausgefiltert. Kabelklang? Nicht vorhanden. Ich habe überhaupt noch kein Headset-Mikro getestet, da so unempfindlich gegen Berührungen war - vermutlich der weicheren Stoff-Ummantelung geschuldet.
Und, spektakulär: dieses Mikro ist Vader-frei! Egal wie man aus Nase oder Mund pustet und schnauft, es bleibt komplett unbeeindruck und übersteuert nie. Generell ist es auch absolut robust gegen zu lautes Ansprechen - wir haben es hier wirklich mit Audio-Gold zu tun.
Verdammt, die GamerInnen hatten recht.
UPDATE Es gibt mittlerweile eine „X“ Version dieses Mikros - davon bitte unbedingt die Finger lassen, hier teste ich es kurz an, es ist wirklich schlecht.
Flexibilität der Einsatzzwecke
Wie das Custom Game wird ein Adapter auf TRRS mitgeliefert, ein Anschluss an Smartphones, Tablets und Rechner wie das MacBook ohne Soundinterface dazwischen ist also möglich. Eine Lautstärkeregelung des Kopfhörers sowie eine Mute-Taste sind ebenfalls dabei. Um es an einem 48V XLR-Anschluss zu betreiben, braucht man wie beim Custom Game diesen Adapter:
Rode VXLR+
Ansonsten fühlt es sich am wohlsten in den „Headset“ Eingängen von Mischpulten wie den oben gezeigten XENYX303USB oder dem Yamaha AG03
Zusammenfassung
Ich fasse die zentrale Rubrik „Robustheit gegen Störungen“ hier noch einmal mit Messwerten zusammen, da dies immer die große Schwachstelle der günstigen Mikros war:
Robustheit gegen Netzbrummen
Clean_____ | Netzbrummen | Erdung | |
---|---|---|---|
DT297 | -66 LUFS | -62 LUFS | -66 LUFS |
HMC660X | -60 LUFS | -29 LUFS | -51 LUFS |
HLC660M | -46 LUFS | -29 LUFS | -50 LUFS |
Cutom Game | -63 LUFS | -61 LUFS | -63 LUFS |
BoomPro | -65 LUFS | -48 LUFS | -61 LUFS |
Alles im grünen Bereich ist direkt sendefähig, alles im gelben wird gut klingen mit etwas Nacharbeit im Noisegate/Dynamics Effekt, rot ist hochgradig problematisch und eher ein Fall für Auphonic. Mein „Brumm-Anschluss“ ist schon einer der extremeren Sorte, gut möglich, das Messwerte anderer im Schnitt gnädiger ausfallen.
Alle Wertungen
Da der Beitrag doch recht lang geworden ist, fasse ich die Eindrücke ausnahmsweise mal etwas plakativer zusammen:
Wir sehen, dass endlich Bewegung in den Headset-Sektor gekommen ist. Custom Game und BoomPro bringen uns endlich brummfreien Kondensator-Sound zu erschwinglichem Preis. Die schlechteren Werte des BoomPro sind hier zudem dem Kopfhörer geschuldet: wenn man dort einen wertigeren findet (gerne Vorschläge einreichen), der dann auch etwa mehr kosten darf, würde dieses 32 € Mikro glatt in Führung gehen.
Eine gute Entwicklung für den Wohlklang unserer Podcasts.