Headsets für Podcasting und Videokonferenzen - Corona Edition

Das V-Moda Boom ist jetzt auch bei mir angekommen. Und ich muss sagen, dass ich mir vom Klang mehr erwartet hätte.

Ja, es ist ziemlich Pegelfest und wenig Störgeräusche anfällig, aber bringt in den Tiefmitten und Bässen echt wenig rüber, sodass es unbearbeitet doch sehr Telefonmäßig klingt.

Wenn man die Bässe dann ein wenig anhebt klingt es voller und man hat trotzdem noch einen sehr klaren Klang. Das kann man gut finden, aber letztlich zeigt mir das, wie klein die Kapsel ist, die Kugelförmig aufnimmt. - Da hab ich 7,99€ Nackenbügel Headsets von Amazon, die das gleiche Ergebnis liefern.

Ich bin ehrlich gesagt hin und her gerissen, ob ich das Teil gut finden soll, oder eher, sagen wir mal ein wenig „2 Dimensional“.

Und in der Praxis nervt der 3,5mm Stecker schon ein wenig. Es gibt so viele Kopfhörer mit 2,5mm Buchse - und dazu kommt, dass der trrs Adapter bei einigen meiner Kopfhörer nicht ganz reingesteckt werden kann, weil dann nur der Rechte Hörer arbeitet. (Beispiel: Bose On-Ear Wireless)

Also als günstige Variante um für 4-6 Leute ein Mikrofon zu haben finde ich es ok, aber wenn man dann die Kopfhörer noch dazu rechnet und die Adapter finde ich das Paket noch zu „fragil“.

Da würde ich eher Amazon Nackenbügel Mikros nehmen.

1 „Gefällt mir“

Am coolsten wäre aber auch ein Headset das gut klingt und dass ich einfach an den USB anschließen kann. Gibts sowas eigentlich?

2 „Gefällt mir“

Welches ist das konkret?

Ich hab dieses Jahr fast alle Mikrofone ausprobiert, die es in der Richtung zu finden gibt - 42 an der Zahl.
Am besten hat folgendes abgeschnitten: https://www.ebay.de/itm/224184116063 (Headset Headworn Microphone 1 Stück 6,38€/Stk bzw. 3 Stück 5,81€/Stk)

Kommt direkt aus Fernost und braucht etwa 3-5 Wochen, bis es da ist.

Es ist nicht ganz so präsent, wie das V-Moda, dafür aber linearer.
Im Vergleich würde ich auch nicht sagen, dass das V-Moda zu wenig Bässe hat, sondern das es die Höhen überbetont. (China-Höhen, die oft günstigen Mikrofonen zugeschrieben werden. Dadurch klingts erstmal besser, es lässt sich aber schwerer damit arbeiten.)

Das da oben - wobei es da warscheinlich auch eine gewisse Serienstreuung gibt - klingt wesentlich ausgewogener.

Wenn jemand Beyerdynamic Restposten findet, der Custom Studio, den es auch mal gab, hat Velours und ein Spiralkabel ohne Mic zusätzlich dabei, sollte ansonsten der gleiche Kopfhörer wie der Gaming sein.

(Und bitte, Beyerdynamic hat kein s am Ende :nerd_face:)

1 „Gefällt mir“

Danke @rstockm für Deinen ausführlichen Testbericht. Das hat mich überzeugt, und ich habe mir das V-Moda BoomPro besorgt und gleich im Vergleich mit dem Mikrofon des Bayerdynamic Custom Game getestet:

https://colearn.de/mikrofone-nicht-nur-fuer-video-konferenzen/.

Sehr überrascht hat mich der Unterschied beim Direkt-Anschluß über die Headset-Buchse am PC im Gegensatz zum Betrieb am externen Audio-Interface. Hörbeispiele im Blogpost.

2 „Gefällt mir“

Ich habe da nochmal drüber nachgedacht, und noch eine Vermutung: ist vielleicht Bitrate/Samplerate deiner internen Soundkarte zu gering eingestellt gewesen? Weil man hört da deutlich Digital-Artefakte, die eigentlich nichts mit einem D/A-Wandler an sich zu tun haben dürften…

Ansonsten beruhigen mich die Ergebnisse von @Karlheinz sehr - es ist eine Sache, sich hier meterweit aus dem Fenster zu lehnen mit „Ende des HMC660“ und eine andere dann zu sehen, dass andere zu ähnlichen Ergebnissen kommen :relieved:

Auch sein anderer Test in einen Besuch wert: vor allem weiter unten die günstigen (Gaming)Headsets. Dieser komplett schauderhafte Klang ist es, wogegen wir alle immer wieder aufklären müssen, und gut wenn es endlich Alternativen gibt:

2 „Gefällt mir“

Noch ein guter Life-Hack, um den BoomPro auch noch das letzte bisschen Kabelklang auszutreiben, insbesondere wenn man noch einen 2,5mm auf 3,5mm Adapter verbaut hat und das Mikro dadurch etwas tiefer hängt:

Screenshot at Dec 23 14-07-01

  1. Den Clip oben (!) an den Kopfhörer befestigen. Sollte mit vielen Modellen funktionieren, die in etwa dem DT770 nachempfunden sind (hier: der Custom Game)

  2. die entstehende Schlaufe mit etwas Tape (hier der Sichtbarkeit halber helles) an die Ohrmuschel kleben.

Fertig!
Alles, was hinter dem Clip mit dem Kabel passiert, wirkt sich überhaupt nicht mehr auf den Sound aus. Mit dieser Konstruktion kann man etwa auch gut in Hoddies mit hjohem Kragen podcasten, in dem sich sonst gerne die Kabel verfangen.

1 „Gefällt mir“

@rstockm: Eingestellt sind am Thinkpad T460s: 24 bit, 48 kHz. Daran kann es nicht liegen.

Danke, dann bin ich da echt etwas ratlos, an meinen MACs/ iPhones klingt das astrein.

Ja, gute Idee mit dem Hochängen des Kabels. Das tief herausragende Kabel unter der tiefsitzenden Buchse reibt bei Kopfbewegungen sonst immer an der Kleidung über der Schulter. Das müsste bei On-Ear-Hörern eigentlich weg sein. Da suche ich noch nach einem mit 3,5 mm Buchse.

1 „Gefällt mir“

Zum Thema BoomPro hier noch ein Tipp an die Sparfuchs-Fraktion:

Da mein Laptop weder eine separate Mic-Buchse noch TRRS hat habe ich mich nach externen Soundkarten umgesehen. Man stößt immer wieder darauf, dass es beim BoomPro in Verbindung mit USB-Karten zu Ground Loops kommt und deswegen viele Geräte unbrauchbar sind.

Ich habe mir auf eine Empfehlung hin das Sabrent USB Externe Soundkarte (für 8,- € bei Amazon) besorgt. Es ist in Verbindung mit dem BoomPro tatsächlich frei von Störgeräuschen und der Mic-Input ist wirklich gut. Habe diesen Stick gegen das Xenyx 302USB getestet und kann praktisch keinen Unterschied zwischen den beiden erkennen (das Xenyx hat vielleicht minimal mehr Körper, da müsste ich nochmal genau nachhören…)
Beim Köpfhörerausgang muss man allerdings leichte Abstriche in Kauf nehmen. Im Vergleich zum Kopfhörereausgang meines Thinkpad X220 zieht der Sabrent-Stick in Sachen Tiefen-Wiedergabe den kürzeren.

Aber die Vorteile liegen auf der Hand: das Ding ist spottgünstig, winzig und der Mic-Input liefert einen klaren Klang. Außerdem funktioniert es mittels Adapter auch am Smartphone. (getestet mit Lineageos 14.1 auf Sony XZ1, wobei in dem Fall das Mikrofonsignal gleich podcast-mäßig an den Kopfhörerausgang durchgeschleift wird)

@rstockm Vielleicht wäre die Info sogar eine Ergänzung deines Ausgangsposts wert, denn es hat ja nicht jeder ein 303USB oder AG03 zu Hause rumliegen. :slight_smile:

Ich bin da nicht so überzeugt. Ich glaube sofort, dass so eine mini-Soundkarte vernünftig klingen kann. Aber für 43 € (XENYX) und 8 € bekommt man beim XENYX doch eine ganz Menge mehr:

  • XLR-Anschluss (wenn man ihn mal braucht für ein „richtiges“ Mikro)
  • Saubere Input-Gain Steuerung (das wichtigste überhaupt um auf einen guten aber verzerrungsfreien Pegel zu kommen)
  • Mischregler für das Verhältnis von Computer-Audio (StudioLink, Soundboard, andere Gesprächspartner etc.) und eigener Stimme
  • EQ

um mal nur die wichtigsten zu nennen. Sparen ist gut, aber wenn man schon keine Analogen Anschlüsse hat sollte man wenn dann lieber in was etwas Komfortableres investieren.

1 „Gefällt mir“

Stimmt, da hast du recht! Zugegeben, ich hatte da weniger die Podcast-Perspektive, bei mir ging vor allem um vernünftiges Equipment für Audio- und Video-Telefonie (an wechselnden Orten). Dafür ist diese Mini-Soundkarte ein recht brauchbarer Baustein.

Dir jedenfalls vielen Dank für’s Zusammentragen der vielen Infos. Mir - und sicher vielen anderen - hat das sehr geholfen!

1 „Gefällt mir“

Diesen Adapter habe ich gerade auf ebay gefunden. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?!

https://www.ebay.de/itm/Buchse-Soundkarte-Stereo-Headset-Anschluss-Unterstutzt-3D-Sound-Langlebig/224292532360?hash=item3438e07088:g:SOoAAOSwb7dfiFQ7&var=523081709913

1 „Gefällt mir“

Nur zur Richtigstellung…
Dieser „Adapter“ ist eine einfache externe Soundkarte in etwa der Güte und Ausstattung wie die in PCs intern verbaute… Man hat bezüglich Qualität der DA Wandler (Digtal Analog Wander) und der Preamps (Mikro/Line) keinerlei Vorteile gegenüber der internen Karten. letztlich hat der PC (o.a.) dann zwei mehr oder weniger identische billige Soundkarten.
Es ist natürlich eine Möglichkeit, ein Headset so indirekt zu einem USB Headset zu machen und es gibt sicher Anwendungen, wozu das passt (z.B. haben aktuelle Notbooks nur noch einen Miniklinken Port, der sowohl Output (Kopfhörer) als auch Input (Line/Mikro) ist.
Allerdings ist selbst ein günstiges Audiointerface wie die kleinen Behringer diesen Chinateilen technisch und qualitativ überlegen…

2 „Gefällt mir“

sollte mich „* Steckverbindertyp: 3,5-mm-Stereo-Klinkenstecker (nur für Sennheiser Wireless)“ irgendwie skeptisch machen?

Bedeutet wahrscheinlich, dass es entweder ein „Mono Klinkenstecker“ ist (also Pin mit Signal und Schaft) oder ein „Stereo Klinkenstecker“ bei dem der Ring mit dem Schaft verbunden ist.

Steckerbelegung_EW_100

2 „Gefällt mir“

Ja, denn: Sennheiser verbaut immer Schraub-Stecker die zu nichts anderem kompatibel sind.

2 „Gefällt mir“