Hallo liebe Vorredner,
muss gleich vorab sagen, dass heute mein erster Tag bei Euch im Forum ist und ich wahrscheinlich deshalb begrifflich wie ein Elephant in der Porzellankiste unterwegs sein werde… Mögliche Ignoranz ist aber nicht bewusst böse gemeint…
Habe vorhin an anderer Stelle geschrieben, dass ich mich erst seit kurzem an Podcasts ran"traue". Mein Problem mit Podcasts war bisher nämlich unter anderem auch, dass ich - und dasselbe Bauchgefühl habe ich zB bei Netflix-Serien auch - mich nicht ausschließlich auf “das eine Format” (zB NYT Daily) einlassen wollte. Mein bisheriger Medienkonsum war ganz bewusst immer ein sehr starker Mix von Anbietern mit verschiedenen politischen Ansichten oben und unten, links und rechts. Wenn ich mehr zu Podcasts hingehe, möchte ich, dass das auch so bleibt (statt immer mehr in meiner eigenen Blase zu versinken).
Ein Freund hat gesagt, dass “kuratierte” Podcasts/Listen da vielleicht Abhilfe schaffen könnten. Um da jetzt die beste Platform zu finden, habe ich das als Suchbegriff mal ins Sendegate-Suchfenster eingegeben. Die Frage, die ich jetzt habe, hätte vielleicht auch woanders hingepasst (hier: #sub7-Doku: Kuratierte Podcast-Feeds oder hier: Fyyd: Der Weg nach vorne), ich fand aber diesen Thread hier aber irgendwie spannend, weil:
Ich bin natürlich erstmal über die Hörer-Perspektive ins Forum gekommen. Ganz plump gedacht findet man als User erst mal alles gut, was nichts kostet, null Aufwand erzeugt und gute Qualität bringt. Mal angenommen, dass dieses besser.fm 1000x mehr Folgen einstellt, bessere Funktionen beim Abspielen liefert und sonstige Innovationen bringt, könnte es populär werden, gkaube ich?
Als Konsument habe ich aber natürlich auch gemerkt, dass viele Podcastende extrem intelligente, gebildete und fleissige Leute sind, die hart an ihren Casts arbeiten. Falls jetzt neue Plattformen diesen Leuten ihre Downloadzahlen nehmen, ihnen im Gegenzug aber nichts geben, klingt das uncool und nicht so unterstützenswert.
Andererseits, was ich mich schon frage (zB für mein Gewissen als User):
- wo besteht für einen einzelnen Podcast-Anbieter der Link zwischen Download-Zahl und Geld verdienen (stelle es nicht infrage, will es nur checken)? Also konkret: verliert eine Podcast-Anbieterin Einkommen durch dieses App-Modell?
- Wenn ja: könnte so eine App nicht auch eine Chance sein? Ich denke zB an Youtube, wo man ja jahrelange Kämpfe mit der Gema etc. hatte. Inzwischen hat da auch ein gewisses Umdenken stattgefunden, sodass einige Leute ganz gut Kohle mit ziemlichem Sch… verdienen wegen der ganzen Klicks (aber auch Geld mit gutem Content verdient wird). @Joram schreibt: “das Konzept der Monetarisierung von Podcasts durch Dritte ist mir zuwider”. Würde das auch gelten, wenn die eigentlichen “Autoren” des Podcasts an einem Teil dieser Monetarisierung beteiligt würden? Oder ist dein Kommentar so gemeint, dass dein Podcast für dich Leidenschaft ist und nicht Geschäftsmodell sein darf? Auch dafür gibts ja gute Gründe sicherlich!
Na ja ich komme von meiner ursprünglichen Frage ab… Wer bietet mir als Nutzer diesen breiten Medienkonsum, den ich bisher selber mixe? Playlists mit ungeschnittenen Fremdbeiträgen kommen mir ggü. einem “Wir geben dir eine Übersicht über die Meinungen der verschiedenen Zeitungen”-Podcast deshalb besser vor, weil der Ursprung eines solchen Podcasts immer dasselbe Team sein wird, also auch derselbe unconscious bias und und und…
Viele Grüße und sorry für den Roman
Max
PS: was mir gerade noch einfällt. @henningkrause Gibt es nicht auch CC Lizenzen mit mehr Schutz als die von Resonator? So könnte man sich doch auch schützen oder nicht?!