Und jetzt werden sie noch richtig lustig auf Facebook:
Immerhin hat die Sache Unterhaltungswert.
Und ich muss mich nicht ärgern, noch mehr für ein MixPre gezahlt zu haben.
Ich werde mir die Reviews trotzdem ansehen.
Da fällt mir ein: wir hatten doch schon mal so ein Spielzeug das dann wenigstens auch wie eins aussieht: das
Das hat zwar nur 2 Kanäle und nur Dreh- statt Schieberegler und funktioniert nur am Computer, kostet dafür aber auch nur rund ein Zehntel des Rode.
Da bin ich theoretisch bei dir, aber warum auf Reviews warten für ein Gerät das sich als “Made for Podcaster” schimpft, 600 Eier kostet und nichtmal Multitrack hat?!
Unterhaltungswert?
(wie auch die Social Media Antworten von Rode auf die Anfragen von @rstockm )
Weil hier keiner weiß ob das wirklich so sein wird oder ob vielleicht doch nur das social Media Team von Rode keine Ahnung hat.
Mein Behringer Mischpult (ufx 1204) kann beispielsweise Multikanal obwohl mir mehrere gesagt hatten, dass das eben nicht ginge. Ich bin da inzwischen etwas entspannter und bevorzuge den eigenen Test vor Twitterstrecken.
Achso ok ja, da hast du recht. Ich werd mir sicher auch nochmal Reviews anschauen.
Aber das mit den Features die laut Hersteller nicht da sind, kenne ich sogar selber. Mein Windows Laptop hat USB-C, worüber es laut Hersteller Angaben angeblich nicht geladen werden kann. Mit dem richtigen Kabel und Stecker geht es allerdings.
Aber es wäre schön lustig und peinlich zu gleich wenn jetzt gesagt wird „XY geht/nicht“ und am Ende ist es anders.
Naja aus eigener Erfahrung als Servicemitarbeiter für einen Elektronikhersteller muss ich sagen, dass Vertrieb, Service und Marketing als letzte Erfahren, was so ein Gerät kann. Desto mehr erstaunen mich die definitiven Aussagen vom Twitteraccount.
Zweiter Absatz mit Spekuliergeräusch
Gleich die nächste Wette: in mindestens 50% der „Reviews“ zu diesem Gerät wird es nicht erwähnt werden. Das zeichnet sich schon ab bei den ganzen „Experten“ die in den letzten Tagen Blogposts zu dem Teil geschrieben haben - natürlich nur auf Grundlage der Website wo eben kaum was drauf steht. Es interessiert die Leute einfach nicht.
Ich habe glaube ich einen ganz gute Überblick: genau zwei Menschen weltweit haben die Info „kein multitrack“ bekommen durch hartnäckiges Nachfragen: einer auf Reddit und ich. Bedeutet aber auch: alle anderen pennen.
Nach “lustig” haben sie ihren PR-Ton jetzt übrigens auf rotzig umgestellt:
“was never designed to be”.
Ja na denn.
Ok, dann ist das Ding definitiv zu teuer und … nutzlos. Frage mich gerade, ob ich einfach mal pauschal die Antwort retweete mit dem Kommentar “So, don’t buy!”
Vielleicht ist es einfach auch unsere deutsche Sichtweise auf Podcast, aber sind Amerikaner wirklich so simple gestrickt, dass sie nicht die Möglichkeit des Postprocessing haben wollen?
Ich werde mal zwei krasse Statements machen:
- Ihr seid nicht die Zielgruppe und die Mehrzahl der Podcaster da draußen wollen kein Multichannel sondern podcasten mit einem Mikro in Audacity. Für die ist das Ding ein step Up. Deal with it.
- Ich werde was viel Krasseres machen als Reviews lesen: ich werde es gasp ausprobieren und das Ergebnis hier Trommelwirbel veröffentlichen.
Eine Voraussage habe ich auch: egal was das Ding kann - Rode Fan wird der @rstockm trotzdem nicht
Also wenn ich Rode wäre, würde ich das jetzt so drehen:
„wir verstehen sehr gut, wie derzeit Podcasting funktioniert. Mit multitrack und so. Wir sind aber der Meinung: das ist für sehr viele Leute zu kompliziert, wir bieten - erstmals auf dem Markt - ein Gerät, mit dem man zumindest 80% der Pro-Features direkt onboard erledigen kann, ohne Software und große Einarbeitung.
So soll unserer Meinung nach Podcasting in der Zukunft funktionieren - der leichte Einstieg für alle“
Und dafür werden sie natürlich einen Markt finden. Und vielleicht sogar zurecht.
Die Welt wäre nur noch besser dran, wenn sie a) das „Pro“ streichen würden oder „b“ eben doch einfach multitrack reingeworfen hätten, was die Produktionskosten vermutlich um maximal 1€ erhöht hätte. Aber das war nun mal eben nicht ihr Ziel.
Ne, Rode dreht das anders: “mag sein, dass du findest, dass das Produkt Müll ist, aber Tausende verkaufte Geräte und 5 Sterne Reviews geben dem Markt und uns Recht: das Ding ist vielleicht nicht für dich aber es ist das was eine Mehrheit will.”
Ja, vermutlich. Abzuwarten bleibt ob
a) Das in Reviews thematisiert wird (These: in 90% nein weil alles Idioten. Siehe jahrelang fehlende Silbentrennung und darum miserables Schriftbild beim Amazon Kindle - hat außer mir keinen Menschen auf der Welt interessiert und nie jemals irgendein Reviewer erwähnt)
b) Sie mit dem Preis wirklich durchkommen. Nehmen wir mal an das landet bei 699,- € - da oben ist die Luft schon ein wenig eng.
Ich ahne hier noch eine ganz andere Marketing-Strategie: all diejenigen, die sich als Solo-PodcasterInnen (Influencer!!12) ein Rode Podcaster-USB Mikro gegönnt haben, weil ihnen das andere Influencer als das non-plus-ultra verkauft haben.
Denen sagt man jetzt: hey, ihr seid schon Pro-PodcasterInnen, aber mit diesem Interface wird das noch mehr Pro. Leider passt dein teures Mikro da nicht dran, aber hey: verkauf das einfach an die nächste Influencer-Generation, und kauf dann eines unserer neuen Pro-Pro XLR-Mikros dazu.
So wird ein total schlüssiges Konzept draus.
Ich weiß ja nicht was Rode getan hat, dass Du eine Ladung „Evil Intent“ in alle ihre Aktionen reinstreust, aber im Grunde produzieren die prinzipiell OK Hardware und verkaufen die für einen überteuerten, aber offensichtlich realistisch erreichbaren Preis. Das kann man ihnen jetzt wirklich nicht vorwerfen. Auch die Preise von Zoom sind nicht unbedingt niedrig und bisher gab es auch bei denen noch kein Gerät bei dem nicht irgendwas unsinnig oder sogar problematisch gelöst war.
Es bleibt nun mal eine Tatsache, auch wenn Du das nicht gut findest, dass viele Podcaster eben genau so produzieren wie das Gerät von Rode es nahelegt. Das Ding passt ziemlich sicher zu genau der Zielgruppe, die eigentlich am Liebsten nicht mal am Rechner sitzen würde um einen Podcast zu produzieren und ein Gespräch ungeschnitten mit ausgeglichenen Leveln etc. direkt veröffentlichen können wollen ohne sich mit Spezialsoftware herumschlagen zu müssen. Die wollen einfach nicht lernen was eine N-1 Schaltung ist nur weil sie eben auch gerne ins Internet senden möchten und Multikanalaufnahmen sind ein Problem. Schau nur mal in die Podcastgruppen außerhalb des Sendegates… Für viele ist dann übrigens auch tatsächlich der Kauf eines neuen Rechners Teil der Startausgaben und wenn Du jetzt plötzlich ein Gerät kaufen kannst, bei dem Du eigentlich gar keinen neuen Rechner brauchst sondern Deine alte Möhre oder vielleicht sogar Dein Smartphone völlig ausreicht um eine Veröffentlichung bei Libsyn & Co zu machen, dann ist das sogar ein guter Preis.
Klar wollen wir hier mehr Kontrolle und mehr editieren. Aber Leute wie John Lee Dumas sind mit ungeschnittenen Interview-Formaten Millionäre geworden, der Erfolg gibt ihnen also Recht.
Klar nehmen die inzwischen auch aufwändiger auf, aber je mehr Nicht-Techniker einen Podcast starten wollen, desto mehr braucht es einfache Lösungen, die alles in einem können.
Als Fazit behaupte ich jetzt mal, dass die Produktentwickler von Rode ihre Hausaufgaben gemacht haben und sehr wohl darauf achten was die Leute nutzen und warum. Klar nehmen sie ganz schön viel Geld, aber das ist Geld, dass ihnen freiwillig gegeben wird weil sie tatsächlich ein Produkt anbieten, das einen Bedarf adressiert.
Ich bin jedenfalls gespannt was das Ding dann wirklich kann (und ich persönlich wäre eben nicht überrascht wenn über USB eben doch alle Kanäle kommen) und ich werde es mir anschauen. Nicht, weil ich es brauche sondern weil ich neugierig bin.
Alle anderen hier sollen sich doch lieber das L-12 kaufen, das 90% der Leute hier genauso wenig brauchen
my 0,02€
//D
Sehr gut geschrieben. Bravo & vielen Dank dafür.
Also jetzt mal ernsthaft: Wie kann man denn ein Audio Interface in der Preisklasse absichtlich(!) ohne Multitrack rausbringen? Vorallem bei dem was das Gerät sonst noch bietet.
“Ja mein Audio Interface war voll teuer und kann dolles Zeuch undso, aber nimmt alles nur in Stereo auf”
Gehört das nicht zum guten Ton (haha) ein solches Feature in Geräten dieser Preisklasse zu verbauen?
Die nennen das auch nicht “full featured audio interface” sondern “fully integrated podcast production studio”. Im Grunde ist das Ding ein einfacher Mischer, ein einfacher Rekorder, ein Kopfhörerverteiler, Effektpad + simple Audiopostunit. Sprich: Die Idee ist ein Gerät zu bieten mit dem Du in ordentlicher Qualität podcasten kannst ohne zum Audiotechniker zu werden. Aus der Perspektive ist USB Audio Out ein nice to have und multichannel nicht notwendig. Dass Du Dich da am Kopf kratzt liegt daran, dass Du nicht die angepeilte Zielgruppe bist.
Bin ich also einer der wenigen die keine Kopfschmerzen haben wenn sie einen Podcast aufnehmen bei dem sie wissentlich nicht mehr viel am Ton machen können wenn Probleme auftauchen? Störgeräusche, Übersprechen, unterschiedliche Lautstärken, etc.