Ich benutze selbst Kapitelmarken beim Hören eher selten, weil ich alles komplett runterhöre.
Bei Eigenproduktionen bin ich aber aus reinem Eigeninteresse schon sehr für Kapitelmarken. Sonst finde ich doch später die Stellen nie wieder, falls ich mich da nochmal drauf beziehen will.
Und ich sehe es auch so, dass Kapitelmarken keinen großen Anteil am Aufwand in der Postproduction haben. Ich brauche etwa das 1 bis 2 fache der Aufnahmezeit für die Postproduction. Die meiste Zeit geht fürs Rausschneiden von Dingen drauf. Kapitelmarken setze ich, wenn ich an mir sinnvoll entscheidenden Stellen vorbeikomme, gebe ihnen dann aber oft erst den finalen Namen, sobald ich die Folgemarke setze, da ich dann erst weiß, worum es in dem vorherigen Abschnitt wirklich ging.
Während der Aufnahme bin ich nicht in der Lage mich darauf zu konzentrieren, Kapitelmarken zu setzen.
Ich kann schwer einschätzen, wie sehr Kapitelmarken genutzt werden, aber ohne Kapitelmarken hätte ich meinen Podcast nicht gestartet. Das Wissen, dass Leute weiterspringen können, wann immer sie wollen, macht es für mich persönlich praktikabel ein langes Format zu bespielen. Ich muss nicht stringent dem Thema folgen, sondern Volten und Abzweige vom Thema sind so immer prima möglich.
Kapitelmarken setze ich immer im Nachhinein und strukturiere so das Gespräch. Ich finde, dass so oft eine erstaunlich sinngebende Struktur sichtbar wird.
Für alle, die Feeds abonnieren ist das sowieso wenig relevant, die sind allerlei Formate und Längen gewöhnt, aber gerade für Podcast-Anfänger macht es das Hören im Web - glaube ich - einfach.
Bei unbekannten Podcasts im Web-Player von Podlove als Inhaltsübersicht und zum kurzen Anspielen.
Generell zum Übersprüngen uninteressanter Themen bei Podcasts, die länger als 15 Minuten sind.
Podcasts jenseits von 30 Minuten ohne Kapitelmarken bestelle ich häufig nach kurz Zeit wieder ab. Wenn ich Radio hören möchte machen ich Radio an. Bei Podcasts erwarte ich mehr Steuerungsmöglichkeiten für Hörer. Ich meine: Wir freuen uns über zeitautonomes Hören und diskutieren hier gerade darüber, ob man Hörern die Möglichkeit geben möchte, bequem wählen zu können, was sie hören oder nicht hören möchten?
Reden wir hier nicht gerade über ein Henne Ei Problem?
Kapitelmarken werden von Podcatchern nicht unterstützt weil - diese nicht durchgängig vorhanden sind.
Kapitelmarken werden von Hörern nicht genutzt - weil Podcatcher diese nicht unterstützen.
Podcastproduzenten setzen keine Kapitelmarken weil Hörer diese nicht nutzen…
Die Frage dahinter ist doch eine ganz andere - wollen Podcaster morgen die Vorteile der Kapitelmarken nutzen? Wollen wir dem Hörer die Möglichkeit bieten Themensouverän (@wortkomplex) zu hören und damit einen echten Mehrwert gegenüber dem Radio zu bieten?
Vorweg das meiste zu Kapitelmarken ist schon gesagt und dem kann ich mir nur anschließen. Ich möchte trotzdem mal auf zwei Punkte aus dem Blog Artikel eingehen.
I’d need to support Apple’s original (and undocumented) Enhanced AAC, MP3 Chapters, and Podlove Simple Chapters, all of which are very different. All of them would need to be coded from scratch with low-level file-parsing code,
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte mal das unter iOS es durchaus XML Parser gibt. Das heißt der Aufwand für Podlove Simple Chapters sollte sich in Grenzen halten. Und das müsste ja auch schon mal für den Anfang reichen. Damit könnte er jeden Hörer der sich über fehlende Kapitelmarken beschwert an den Podcaster verweisen.
A bigger problem is the additional UI and control complexity required for navigation between chapters. I already need to account for two “seek” actions in each direction — seek by n seconds, and go to previous/next episode — and that’s already uncomfortably and imperfectly crammed into the limited capabilities of most off-screen control interfaces, including car controls, Bluetooth devices, headphone clickers, CarPlay, and Control Center.
In der App reicht mir ein einfacher Button der eine Listenansicht der Kapitel öffnet und diese Sprungmarken enthalten. Perfekt wäre natürlich die farbliche Hinterlegung des aktuellen Kapitels. Einfach gesagt so wie es der aktuelle Podlove Web Player ja jetzt auch schon macht.
Im Auto ist es für mich ausreichend eine Anzeige des aktuellen Kapitels als Untertitel zu haben. Eine zusätzliche Navigationsmöglichkeit halte ich für zu viel.
Selten etwas so Substanzloses von einem App-Developer gelesen- Sprungmarken für vor-zurück springen? Jesses. Der ist einfach faul, hat keinen Bock und sieht nicht wo das Licht ist. Ignorieren.
quote: „And since most podcasts don’t include chapter marks, those gestures
would either be disabled most of the time or would confusingly fall back
to a different behavior. It’s not impossible to do this, but it’s
probably impossible to do it well.“
zumal man ja die „next“ track buttons dafür gebrauchen kann.
Das benutzen ja $Video/$Audio Player ähnlich. 1 x klicken - next Kapitel , 2 x klicken next track/video
Ich ignoriere mal die ganze Diskussion und gebe meinen Senf zur Anfangsfrage ab.
Wenn ich einen Podcatcher mit Kapitelmarkenunterstützung benutze und der Podcast Kapitel hat, dann benutze ich sie ganz selten. Ich werde aber keinen schlechtern Podcatcher benutzen, weil er Kapitelmarken kann und ich höre auch nicht auf Podcasts zu hören, weil er keine hat.
Bei allen Gesrpächen mit nicht deutschen Podcastern wurden generell Kapitelmarken und Podlove etwas belächelt. Cooles Projekt, aber braucht man doch nicht. Klappt doch auch so.
das war doch auch der der den Start seiner App verkackt hat weil er M4A ignoriert hat und auch sonst viele Feeds aus irgendwelchen Gründen gar nicht abonnierbar waren.
Hat mir gerade auch noch einmal der Castro-Support bestätigt. Der spricht zwar von „[…] planning to add support for chapters in Castro 2 […]“, aber ich vermute mal, @timpritlove hat hier bessere Kontakte als ich.
Was @modnerd jetzt weniger freuen wird, ist der zweite Teil der Antwort: „I’ll think about if there’s a way to also support chapter images.“. Ich als Nicht-Podcast-Client-Programmierer kann nicht einschätzen, wo da die Schwierigkeit im Vergleich zu den Chapters an sich liegen kann, aber da hilft wohl nur abwarten.
Ich würde mir wünschen wir müssten die Frage um das ob gar nicht mehr stellen. Es gibt in diesem Thread mehr als genug Punkte, die dafür sprechen, die will ich hier auch nicht alle wiederholen. Im zweifel gilt aber immer "machen wir es, weil wir es können"
Was mich eher interessiert ist die Frage um das Wie. Wie fein aufgelöst sind Kapitelmarken Ratsam? Nur für grobe Oberthemen Kapitel setzen oder jedes Unterthema klar abgrenzen? Da bin ich mir nicht sicher.
Sollten wir nicht eventuell in eine Richtung gehen, mit Mainchapters und Subchapters zu arbeiten? So wie jedes Buch ja auch nicht nur eine Ebene an Inhaltskapiteln hat, sodern Eben eine 1., 1.1., 1.2. etc Struktur aufweist. Findet ihr das sinnvoll?
Langfristig, strategisch fände ich das gut. Weniger so kurfristig, taktisch, weil es Entwickler in die Hände spielen würde, die jetzt schon das „zu kompliziert“-Argument bringen.
Davon unabhängig könnte die Podlove Timeline mit Transkripten/Chatlogs etc. viele Anwendungsfällte davon lösen: z.B. in ein Kapitel der Freakshow reinspringen, um nur kurz zu hören, was über einen bestimmten Dienst oder ein Produkt gesagt wurde.
Kapitelmarken sind sicher nicht absolut notwendig, aber ein netter Zusatz. Auch wenn Kapitelmarken “nur” in Deutschland genutzt werden, sagt das ja nichts über deren Sinn und Zweck aus. Manche Standards und Formate müssen sich eben erst etablieren und werden nicht sofort global eingeführt.
Ich nutze Kapitelmarken zum Überspringen, wenn in einem Podcast mit vielen Themen mich eines nicht interessiert. Auch das Verlinken einzelner Abschnitte für externe Nutzung ist mit den Marken einfacher und übersichtlicher.
Im Trick17 Podcast nutzen Ben und ich die Marken, um die siebzehn Lifehacks zu markieren, die wir besprechen. Auch hier kann man einzelne Kapitel gezielt nachhören oder überspringen.
In der aktuellen Folge des Hobbykoch Podcast habe ich mit bebilderten Marken experimentiert. So kann ich Zutaten und Arbeitsschritte beim Kochen für die Hörer dokumentieren. Die Marken sind in der M4A-Datei enthalten, werden aber leider noch nicht im Podlove Webplayer angezeigt, wie es sein sollte.
Ich mag Kapitelmarken. In meinen Daily Personal Format pflege ich sie mit viel Liebe täglich mit ein, was für mich dazu gehört. Und mir gleichzeitig auch als Produzent hilft für die Struktur. Von daher muss ich Ralf Stockmanns Post weiter oben komplett Recht geben.
In meinem Filmkritik Channel habe ich das bis jetzt gänzlich noch gar nicht gemacht (Die Zeit für alle vorhanden Kritiken Kapitelmarken nachzuholen wäre zu viel), daher werde ich ab jetzt damit anfangen im zweiten Format.
Finde es ist so oder so immer positiv Marken zu setzen. Es ist die berühmte KONDOMlogik vom Teddy: LIEBER EINS DABEI HABEN UND ES NICHT BRAUCHEN…ALS EINS BRAUCHEN UND NICHT DABEI HABEN !!!
Da fällt mir ein: Hat jemand von Euch Erfahrung mit bebilderten Kapitelmarken? Wie gesagt, in der Mediendatei sind sie drin. Habe gesucht, ob man im Podlove Webplayer, im Podlove Publisher noch etwas gesondert einstellen muss, habe bisher aber keine Infos gefunden. Oder muss man die Bildverknüpfungen in der Kapiteldatei gesondert angeben? Falls ja, hat jemand ein Beispiel für die richtige Formatierung?
Der Webplayer kann das in der Tat noch nicht, soll er aber irgendwann. Ich benutze sie bisher nur bei Vorträgen, und lasse YouTube daraus ein Video machen.
PS: Mit “noch nicht” meinte ich "die Kapitelbilder in Videogröße anzeigen.