Gibt es eigentlich Ultraschall-Workshops?

Hey,

schon öfters habe ich mich gefragt, ob es eigentlich Ultraschall-Workshops gibt. Ja, ich habe gesehen, dass gerade die Frage zum 35C3 umgeht, aber ich meine es prinzipieller. Ich war einmal auf einem zweistündigen Reaper-Workshop, mich persönlich würde aber eine längere Fassung freuen, in der man die Podcast-Produktion mit Ultraschall durchspielt. Ich selbst nutze wahrscheinlich nur 1% der Ultraschallfeatures und 0,01% der von Reaper - oft auch mangels Wissen.

Grüße,

Caspar

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Ich hätte Bock, was auf die Beine zu stellen.
Kann sicherlich nicht alles, aber deutlich mehr als 1% :wink:

Und gebe mein Wissen nicht nur in diesen Bereichen gern weiter.

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Da es ja sowohl bei der Anfrage als auch beim vorsichtigen Melden von mir einige Herzchen gab, gehe ich davon aus, dass das Thema auch einige Andere bewegt.

Darum lasst uns doch mal einen konkreter werden:

  • Was sind eure “Anforderungen”? Wie sollte so ein Workshop aussehen? Eher frontal mit Wissensvermittlung und Auf-/Ausbau Wissen? Eher workshop-lastig und kollaborativ? (Sicherlich wird das Ergebnis eine Mixform sein, aber der Schwerpunkt wäre mal interessant)
  • Wie ist denn die Wissenslage? Von 1 = ich bin absoluter Einsteiger bis 5 = ich kann jeder technischen Diskussion im Sendegate folgen ( :wink: )?
  • Was haltet ihr für eine angemessene Dauer - oder anders gefragt: Was seid ihr bereit, an Zeit zu investieren? (pers. Anmerkung: Ich würde schon auf mindestens 1,5 Tage kommen, wenn man Basisthemen wie Samplerate, Schnitt-Methoden und gutes Sprechen mit behandeln möchte)
  • Viele Ultraschall-Enthusiasten kommen ja aus Berlin - wer würde denn möglicherweise in Berlin teilnehmen wollen? Und wer könnte sich ein solches Format für einen anderen Ballungsraum vorstellen?
  • Können/Wollen die Podcast-Paten/Patinnen womöglich das Ruder an sich reißen bzw. mitgestalten?

In mehren Iterationen nähern wir uns dem Ziel an. :slight_smile:

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Das klingt so nach einer regelmäßigen Veranstaltung oder wie? Alles an einem Tag wäre etwas heftig.

Generell würde ich so eine - auch dezentrale - Initiative natürlich sehr begrüßen. Ich würde aber gern ein paar Punkte in die Debatte einbringen:

Verschiedene Use-Cases

Die Art und Weise, welche Funktionen von Ultraschall man braucht und welche man eher ignorieren kann, unterscheiden sich teilweise extrem je nachdem, was für eine Art von Podcast man eigentlich produzieren möchte. Hier mal eine nicht abschließende Auswahl:

  • Solo-Podcast
  • Alle Teilnehmenden sind vor Ort
  • Remote-Schaltung mit StudioLink
  • Live-Sendung mit StudioLink Onair
  • Viele Einspieler, die auch Live funktionieren sollen (Soundboard)
  • “Gebautes” Feature mit vielen einzelnen Bausteinen (Storyboard-Modus)
  • Fire&Forget Podcast - minimale Bearbeitung, maximale Automatisierung
  • Eigenes Mastering (Dynamics2) vs. Auphonic

Da kämen schon recht unterschiedliche Schwerpunkte für einen Workshop bei raus

Qualitätssicherung

Ich versuche, das jetzt möglichst wenig arrogant rüberzubringen: ich würde mir schon wünschen, das dann auch der jeweilige “Goldene Pfad” vorgestellt wird, und nicht Abkürzungen die zwar vielleicht auch funktionieren, aber ineffizienter/weniger nachhaltig/nicht skalierbar sind.

Wir ist leider zu 120% bewusst, dass dieses Problem vor allem hausgemacht ist:

  • Es gibt keine schriftliche Dokumentation jenseits der Release-Notes. Ich versuche das seit längerem etwas mit den FAQs hier zu kompensieren, (https://sendegate.de/c/ultraschall/Ultraschall-frequently-asked-questions) aber das ist immer Anlassbezogen und nicht systematisch.
  • Mein Projekt “Feature der Woche” sollte zumindest die gröbsten Lücken füllen. Gut gedacht, aber da ist jetzt viele Wochen nichts erschienen (https://sendegate.de/search?q=“Feature%20der%20Woche”).
  • Grundlage allen Ultraschall-Wissens sind die Screencasts, mittlerweile an die 40 Stunden. Das Problem hierbei: man muss sie eigentlich rückwärts schauen, also vom neuesten zum ältesten. Dabei dann im Hirn klar bekommen, welche Feature eigentlich in älteren Videos schon wieder von neueren Features “überschrieben” wurde.

Das jetzige System funktioniert okayisch für alte Hasen, die seit Jahren Ultraschall einsetzen und fitt in der Bedienung sind - für die ist jedes neue Video dann nur ein Diff mit Vereinfachungen und neuen Features. Für EinsteigerInnen aber ist es eine Zumutung und Hauptgrund dafür, dass hier viele Probleme entstehen. Ich werde versuchen auf dem 35c3 zumindest mal eine Aktualisierung des Grundlagenvideos vorzunehmen, das alte ist jetzt auch drei Jahre her da gab es nicht mals StudioLink.

Lehrpläne

Wir sind ja in Deutschland hier, da hat alles seine Ordnung zu haben. Vielleicht wäre wirklich eine Lösung, sich entlang von verschiedenen USe-Cases (drei oder vier) erst mal auf die Inhalte von solchen Workshops zu einigen, auch um eine gewissen Vergleichbarkeit herzustellen. Sprich es wird beispielsweise sichergestellt, das ausnahmslos alle den Schnell-Schnitt über cmd+y und cmd+x gezeigt bekommen. Wenn ich schätzen müsste würde ich sagen: mindestens 60% der NutzerInnen da draußen sind diese absurd zeitsparenden Schnitt-Funktionen der 3.1 Release nicht klar. (Video dazu hier: https://www.youtube.com/watch?v=KxnvpXkabPA&t=2820)

Bestenfalls hätte man dann für solche Workshops auch gleich eine Vide-Dokumentation wo man das zu Hause nachschauen kann. In den Workshops selber könnte dann das konkrete Doing mit hoffentlioch eigenem Equipment im Vordergrund stehen.

Ausblick

Generell versuchen wir uns dem Problem noch von zwei weiteren Seiten aus zu nähern - zum einen wird mit der 3.2 hoffentlich ein sehr einstiegsfreundlicher neuer Modus Einzug halten, zum anderen überlegen wir über Konzepte einer schriftlichen Doku nach.

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Die Geschichtenkapsel hat vor geraumer Zeit mal einen längeren Use Case als Erklärvideo festgehalten. Dabei ging es um eine Hörspielproduktion. Der Ansatz dabei war: Wir zeigen alles, was wir für das fertige Produkt brauchen.

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ich denke seit einer Weile darüber nach, mal selbst eine aktualisierte und kurze Videoerklärung zu Ultraschall aufzuzeichnen, alleine weil es mir selbst beim Verständnis/erinnern helfen. jedoch habe ich imner angst respekt vor dem „goldenen Weg“, den ich unter Umständen nicht kenne, obwohl ich fast alle Doku gelesen/gesehen habe, die es so gibt.

ich wünsche mir zwei sachen

  1. den Lehrplan
  2. Nachsicht, wenn funktionierende, stabile und schnelle Lösungen gezeigt werden, die nicht golden sind
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Dann bring ich hier nochmal die Idee ein:

Mir wurde herangetragen auf dem Podstock mal Erklärvideos zu machen, die mal die verschiedenen Podcasts einmal von “Ich starte Reaper” bis zu “Ich exportiere die Datei” durchgehen, an Hand eines Beispielpodcasts, inklusive Aufnahme und allem.

Das wären dann zwar auch längere Videos, aber man sieht einfach mal die Sachen praktisch benutzt. Selbst beim besten Workshop vorbereiten vergisst man die Hälfte, weils einfach schon so eingebrannt ist, ganz zu schweigen dass man als Teilnehmende vergisst, was alles im Workshop dran kam.

Ich würd da also vorschlagen:

  • Solo Podcast
  • Podcast mit mehreren vor Ort
  • Studiolink-Podcast, mit einer Person
  • Studiolink mit mehreren Personen
  • Studiolink-Podcasten mit OnAir
  • Hörspiele/gebaute Beiträge, inklusive dem Bauen einfacher Sounds und dem Arbeiten von Effekten(und wenns erstmal nur die Presets sind)
  • weitere der von @rstockm oben beschriebenen Szenarien(z.B. Fire&Forget Podcast - minimale Bearbeitung, maximale Automatisierung)

Und in jedem Video die Schritte:

  1. Reaper starten
  2. Projekt einrichten(nicht mit Templates, sondern einmal durchgehen für das Grundverständnis, inklusive dem 48khz-einstellen)
  3. Aufnahme einrichten(inklusive Studiolink-Setup, wenn notwendig, Routing, Audiointerface-Einstellungen machen, Ultraschall Dynamics einstellen)
    3.a) abspeichern als Project-Templates zur Wiederverwendung
  4. Aufnahme machen, inklusive Kapitelmarken/Editmarken
  5. Aufnahme beenden
  6. Schnitt vorbereiten
  7. Schnitt machen(inklusive Ripple-Cut, Crossfades, Schneiden von Items und gruppieren von Items)
  8. Mixen(Lautstärken pegeln, eventuell kommt hier noch Ultraschall-Dynamics, wenn nicht vorher eingereichtet) und letztes Abhören(mal als Mono und auch mit minimaler Lautstärke um zu schauen, ob man alles sauber hört und nix komisch klingt)
  9. Metadaten fertig machen
  10. Exportieren in verschiedenen Formaten
  11. Exportieren der Kapitelmarken, Cover, anderen Podcast-Metadaten(Titel, Podcast, Jahr, etc)
  12. Vorbereiten fürs wegbackuppen des kompletten Projekts, damit man später nochmal einfach rankommt.

Das sollte fast alles erschlagen und viele der grundlegenden Dinge möglich machen und erklären.

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Bitte alle Interessenten für einen Ultraschall-EinsteigerInnen-Workshop einmal hier in unserem Sammelposting eintragen - danke!

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Ach menno…

Jedes Jahr auf neue zu sehen wie alle zum Kongress pilgern ist echt schon hart dann noch mit zubekommen das um das Sendegate so viel tolle oder interessante Sachen passieren um so mehr als hart.

Da werde ich glatt neidisch, dass ich nicht da hinkomme.

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