Die große Umfrage: welche Aufnahmesoftware verwendest du?

Gab es irgendwas Spezielles, was dich an Ultraschall gestört hat? Logic nehme ich total gerne für Musik/Jingleproduktion, für schnellen Audioschnitt hingegen finde ich das eher sperrig…

Hallo Ralph,

Naja, zunächst ist das sicher alles in erster Linie ein bisschen Verwöhntsein und viel persönlicher Geschmack, der hier in mein Urteil reinspielt.

Wie geschrieben, habe ich Logic Pro X benutzt (und mache es noch). Die Darstellungen und Präsentation der Tonspuren sind hübsch anzusehen. Ich kann alles in einem Fenster laufen lassen, ohne Problme. Die Loops und Sounds habe ich übersichtlich an der Seite und kann sie mit Notizen ersetzen. Die Wellenformen sind schnell generiert und ich finde das Schneiden in Logic sehr angenehm. Wenn ich mit 200% Geschwindigkeit die Aufnahme durchhöre, kann ich mit der Leertaste stoppen und bin genau an der Wiedergabestelle und springe nicht zu einem zuvor angesteuerten Punkt zurück. Gleichzeitig habe ich in der unteren Hälfte aber eine Vergrößerung der aktuellen Spur und kann dort sekundengenau an einer Stelle das digitale Messer ansetzen. Ich muss nicht weiter klicken oder justieren, ich kann einfach ⌘T und der schnitt ist auf allen Spuren gesetzt. Dann kann ich einfach weiter hören und arbeiten, etc.
Ich kann das digitale Mischen (Compressor, Deesser, etc) einfach und schnell an der linken Seite anwählen und meine Presets auswählen. Sowas habe ich bei Reaper leider nciht wirklich gefunden, gibt’s aber bestimmt, da bin ich sicher.

Und zu guter Letzt, mit Ultraschall ist die UI in Reaper zwar besser geworden, aber ich fürchte angenehm zu nutzen wird es nie sein, wenn Reaper selbst nicht aufpoliert wird. Ich komme mir immer ein bisschen vor wie in einer Linux-Software. Ich weiß nciht ob Reaper Core Audio unterstützt, ich schätze schon, aber man kann nicht in .caf exportieren, was leider etwas schade ist, da ich das gern mal als Zwischenformat nutze.

Was aber eine gute Erleichterung ist, ist dass Reaper auch lange Spielzeiten unterstützt. Viele Programme beenden die Wiedergabe / Aufnahme ja gern bei 2 Stunden. Das macht das Renderung unnötig schwer und auch die Bearbeitung. Das wäre eigentlich ein dicker Pluspunkt für Reaper. Aber irgendwie ist das Gesamtpaket nicht stimmig. :-/

Sofern der Thread und die zugrunde liegende Fragestellung noch aktuell sind:

Derzeit nehme ich auf einem H4 auf und bearbeite danach komplett in Wavelab Studio 6 von Steinberg.

Deine Installation von Ultraschall ist dem Screenshot nach kaputt. Bitte mal unter Options / Themes / Ultraschall_2 auswählen. So sollte es aussehen:

Oder nochmal in mein frisch erschienenes Install-Video reinschauen:

Die von dir angesprochene Funktion der Scape-Taste liegt bei Ultraschall auf Return. Space springt an den Startpunkt des vorherigen Abspielens zurück, Return bleibt an der neuen Stelle stehen. Das scheint für viele ungewohnt zu sein, vielleicht drehen wir das nochmal um. Kannst du aber sehr schnell auch selber unter Actions umkonfigurieren.

Das mit dem Zoom ist ein Punkt, da hätte ich ein paar Ideen zu.
Generell ist Feedback von Leuten, die wirklich viel und professionell mit anderer Software schneiden, sehr wertvoll - vieles davon lässt sich einfach implementieren, man muss es mir aber sagen :smile:

Hallo Ralph,

ich habe mich noch mal ein bisschen mit Reaper beschäftigt und habe eine Episode damit geschnitten. nach rumgefrickel und dem Umstellen von Tastenkombinationen, sowie dem Aktivieren von Ultraschall 2 wurde es benutzbarer.
Allerdings scheint es keinen Equalizer zu geben. Ich habe versucht einen zu installieren, ging irgendwie nicht, dafür tauchte er dann in Logic auf. :stuck_out_tongue:
Allerdings gibt es (aus meiner Sicht) das große Manko, dass Reaper anscheinend kein CoreAudio Format (.caf) unterstützt. Logic hingegen unterstützt irgendwie keine Dateien, die länger als 2 Stunden sind, bzw. 4 GB überschreiten. Da hätte Reaper bei mir richtig punkten können. Nun habe ich das Übertragen der Daten zwischen den Programmen mit einigen Salti hingekommen. Vermutlich muss man sich für ein Programm entscheiden. Reaper hat einige Pluspunkte, wie eben die Kapitelmarkenintegration, dass es FLAC auswerfen kann und lange Dateien verarbeitet (Der größte Pluspunkt!).
Ich werde die Testversion mal noch ein bisschen strapazieren und sehen wie gut ich mich eingewöhnen kann. Vielleicht gebe ich Dir dann noch mal eine gesonderte Rückmeldung. Aber was auf jeden Fall klar ist: Ultraschall macht einen sehr passablen Job.

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Einen Equalizer hat REAPER, und zwar als VST-Effekt namens “ReaEQ”. Mehr zu Echtzeit-Effekten in Ultraschall im Video von Ralf.

.caf kann REAPER nicht. Wie du schon sagtest: Lieber in einer DAW arbeiten, dauernd rumschieben ist immer so aufwändig. FLAC ist ja ein fantastisches Format für Mehrspuraufnahmen (wegen der guten Komprimierung bei Stille), daher machst du damit nichts falsch.

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Geht es um die Musik-Loops von Logic? Da wäre vermutlich der beste Ansatz, die über einen Batch-Prozess in einem Rutsch nach .wav (oder was anderes) zu konvertieren… Gibt diverse Programme die das können, unter anderem Audacity.

Ein Update zu meinem viel gelobten Adobe Audition & Hindenburg Journalist Pro:

Da Audition sehr stark im manipulieren einzelnen Audiofiles ist, beim Arrangieren & Schneiden jedoch (für mich) Schwächen hat, habe ich bislang notgedrungen mit zwei DAWs gearbeitet (Audition & Hindenburg). Wer will das schon?
Mittlerweile konnte ich die Schwächen von Hindenburg (fehlende Features bzgl. Tonbearbeitung) mit VST Plugins wettmachen: Ums Rauschen und sonstige Störgeräusche kümmert sich die Acon Digital Restoration Suite und EQ (und ev. auch Kompression) mache ich mit TDR Nova. Folglich kann ich Hindenburg nun noch mehr empfehlen als zuvor schon.

Wir haben für unseren Podcast nach Empfehlung eines Podcasts aus den USA zunächst blab genutzt. Blab ist im Grunde nichts anderes als ein Google Hangout: Man kann sich per Videotelefonie auf der Webseite unterhalten (auch ohne Video). Der Vorteil bei Blab ist, dass man das Gespräch auch aufnehmen kann und hinterher sowohl die Video-, als auch die Audiodatei per E-Mail zugeschickt bekommt. Ist für Anfanger, die sich nicht mit Aufnahmesoftware rumschlagen wollen, sicherlich nicht schlecht.

Leider ist das Ganze etwas unzuverlässig, wir hatten häufiger Glitches drin, die sich nur schwer rausschneiden ließen und als wir zum ersten Mal mit einem Gast, also zu dritt aufnehmen wollten, stürzte die Seite ab.

Also sind wir auf Skype umgestiegen. Wie ich aber schon beim #PodÄppler-Workshop erfahren musste, funktioniert die Aufnahme von Skype über Programme wie Reaper nur beim Mac, nicht über Windows.

Ich habe mir jetzt mit mehr oder minder professionellen Skype-Aufnahmesoftware ausgeholfen, aber gibt es für Windowsnutzer auch eine Aufnahmesoftware, die das Aufnehmen von Skype bereits integriert hat, so dass ich nicht hinterher erst die Audiodatei in Audacity reinziehen muss?

Gerade in einem anderen Thread gefunden: Ist der VoiceMeter Banana evtl. das, wonach ich suche? Hat jemand mit dem Programm Erfahrungen?

Kannst du ganz kurz dein komplettes Setup etwas umschreiben (Welche DAW du benutzt etc.)? Ich habe gerade das Studio Link Plugin und die Standalone Variante als Beta Versionen für OSX, Windows und Linux veröffentlicht und auf den ersten Blick sollte die Lösung auch auf deine Anwendungszwecke passen.

Das Projekt Studio Link beschäftigt sich genau mit diesem Problem, VoIP Verbindungen in bester Qualität und Latenz zur Verfügung zu stellen und natürlich auch am Ende aufzuzeichnen.

Hindenburg Journalist Pro kann aus der DAW selbst Skype-Anrufe starten, sie einer Tonspur zuordnen und natürlich aufnehmen:

Studio Link scheint auch vielversprechend zu sein/werden (und ist günstiger). Als VST Plugin kann man das auch in die DAW integrieren. (@sreimers Hoffentlich auch Hindenburg-kompatibel :wink: )

nur kostet HJP gleich mal 350 Taler!

Von meiner Seite aus spricht generell nichts dagegen. Du musst dann nur schauen wie das Audio Routing und wie einfach das Recording vom Ausgang einer Spur ist. Das sind eigentlich die wichtigsten Elemente, diese beherrscht Reaper ziemlich gut. Ardour unter Linux ist da etwas umständlicher, da ich dort keinen Weg gefunden habe, den Ausgang einer Spur direkt aufzunehmen. Dort läuft der Umweg dann über eine Bus-Spur.

In Sachen Routing ist Hindenburg wohl leider (bewusst) etwas simpel. Ich werde das wohl im Februar mal ausprobieren und berichten, ob das möglich ist.

[quote=“macsnider, post:74, topic:43, full:true”]
nur kostet HJP gleich mal 350 Taler![/quote]
Richtig. Der Call Recorder ist nur in der Pro-Version integriert. Studenten zahlen 200 Geldeinheiten.

Hi,

danke für Deine Antwort, ich bräuchte allerdings als Podcast-Anfänger noch ein paar Fachbegriff-Erklärungen:

DAW?
Latenz?

Mein Setup ist relativ simpel. Ich sitze vor einem recht einfachen Mikrofon, das per USB an den Windows-Laptop angeschlossen ist und rede per Skype mit meinem Co-Host, der sich das gleiche Mikro geholt hat. Ich würde jetzt gerne unser Skype-Gespräch direkt in ein Aufnahmeprogramm aufnehmen (bzw. ihn über Skype aufnehmen und mich direkt übers Mikrofon), in dem ich die Datei im Anschluss auch bearbeiten kann und vielleicht auch sonst noch ein paar Einstellungen vornehmen kann. Die Skype-Recorder-Programme, die ich bisher nutze, nehmen halt nur das Gespräch auf und spucken mir eine Audiodatei auf, die ich hinterher wiederum in ein Bearbeitungprogramm ziehen muss.

Hört sich aber auf jeden Fall interessant an, da ich momentan noch nicht mehrere hundert Euro in Hindenburg investieren kann und möchte.

DAW = Digital Audio Workstation (https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Audio_Workstation) die sich von anderen, einfachen Audio-Schnittprogrammen wie Audacity durch zwei Eigenschaften abhebt:

  1. Konsequenter Focus auf Mehrspuraufnahmen. Das willst du, da du ja mindestens zwei SPuren hast (mit Einspielern vielleicht noch drei oder mehr)
  2. Nicht-destruktiver Schnitt: ähnlich wie bei der Bearbeitung eines RAW-Bildes etwa in Lightroom, bleibt deine Original-Audioaufnahme immer intakt. Was auch immer du in der DAW anstellst - Passagen rausschneiden, Crossfades, Leiser/Lauter, Effekte… du kannst immer alles wieder ändern, umstellen, korrigieren, experimentieren.

Daher: ja, du willst eine DAW haben, auch und GERADE als Anfänger :smile:

Latenz: Verzögerungen des Audio-Signales. Ist bei Gesprächspartnern kein Problem - da haben wir schon in einem Raum eine natürliche Latenz durch die Schallgeschwindigkeit. Nicht jedoch beim Monitoring (Abhören des Klangs) über einen Kopfhörer mit der eigenen Stimme: Die kommt praktisch ohne Latenz bei einem selbst an (u.a. durch den Knochenschall im Kopf) und da ist es dann extrems störend und verwirrend, wenn die eigene Sprache als Echo zu spät (also mit zu viel Latenz) im eigenen Kopfhörer landet.

Dein Setup ist insofern etwas komplizierter, als dass du an deinem Mic keinen Anschluss für den Kopfhörer hast. Das bedeutet dann ein etwas komplizierteres Routing, also welche Wege die verschiedenen Klangsignale (deine Stimme, die Stimme deines Gesprächspartners, Einspieler etc.) durch die Mikrofone, den Rechner, die DAW und die Kopfhörer nehmen.

Ich habe da mal eine Folge zu aufgenommen, die ich allerdings mal aktualisieren müsste - in http://ultraschall.fm haben wir das mittlerweile etwas einfacher gebaut, aber die Grundlagen stimmen immer noch:

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Seit dem Anfang (3 Jahre) GarageBand. Micro war immer schlecht. Aber seit ich einen Blue Yeti habe (der mit $125 auch billig war) braucht man wirklich nicht mehr. Man muss aber schon die richtigen Einstellungen in GarageBand wissen (da brauchte ich ein Jahr bis ich überhaupt gesucht hab, und noch ein Jahr bis mir jemand mir die Einstellungen die ich in GarageBand wirklich brauche gezeigt hat).

Wenn ich Musik machen würde, würde ich das alles anders sehen, aber eine bessere Qualität als GarageBand/Blue Mikrophon ist bei Podcasts einfach nicht merkbar (solange man GarageBand und das Mic richtig einstellt).

PC ist natürlich anders. Am meisten habe ich Audacity gehört, aber es ist nicht genau vergleichbar mit GarageBand… vielleicht braucht man noch einen zusätzlichen program (limiter, compressor, mixer… keine Ahnung, das braucht GarageBand eben nicht).

Zum aufnehmen über Skype benutze ich Piezo. Ich glaube einfacher kann es nicht gehen (15$ für die Vollversion). …und dann in GarageBand bearbeiten.

Ich habe mal das Voting ganz oben im ersten Post als Wiki umgebaut und erweitert um die genannten Einträge.
Man kann jetzt also sein Sendegate-Kürzel (etwa: @rstockm) einfach hinter ein oder mehrere Softwarepakete setzen. Und auch neue hinzufügen, wenn was fehlt. So finden sich vielleicht auch schneller Selbsthilfegruppen…

Also: alle bitte oben nochmal eintragen!

Früher hab ich Audio Hijack Pro und Audacity benutzt, mittlerweile finde ich die Lösung mit Reaper/Ultraschall super. Hab mich oben direkt mal eingetragen.

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