Da wir heutzutage in der Lage sind, technisch hochgezüchtete Motoren in Serien-Kfz einzubauen und mit ABS, ASR sowie jeder Menge Sensoren = Rechenpower in Autos ganz andere Möglichkeiten als früher bestehen, sollten 100 km/h in der Stadt und mindestens (!) 140 km/h auf Autobahnen Standard sein.
Klingt das bescheuert?
Für mich jedenfalls: Ja.
Ist aber im Grunde nichts anderes, als Deine Argumentation auf ein anderes Feld zu projizieren.
Wie auch immer: Meine Ursprungsfrage wurde ja schnell und zufriedenstellend beantwortet. Die sich daraus entwickelnde Qualitätsdiskussion fand ich dann doch bemerkenswert.
Meine Meinung dazu: Wie ihr hausintern produziert und speichert, ist mir vollkommen wumpe, solange das Ergebnis angenehm anzuhören ist. Und ich habe auch nichts gegen ein Resampling, solange sich der Multiplikator / Divisor im ganzzahligen Bereich bewegt (48 / 96 / 192 kHz bzw. 24 oder 48 Bit).
Ob man deshalb auch einen aufgeblasenen Podcast raushauen sollte - nun, da sollte man sich danach richten, was die Hörer von einem erwarten (wenn ich ein hochwertiges Atmo-Feature produziere, ist das etwas anderes als wenn ich einen Telefon-Talk abliefere). Wenn die Unterschiede nur marginal hörbar sind, lohnt es sich nicht.
Was ihr zuhause speichert, ist ja wiederum eine ganz andere Baustelle.
Geht mir nicht anders: Mein Musikarchiv ist hochwertig gerippt, auch wenn ich es, so ich denn wieder mal auf Sendung im Webradio gehe, aller Voraussicht nach doch nur mit 128 kbps @mp3 encodieren muss. Aber ich wäre vom Ursprungsmaterial her auf einen anderen Codec, der die Qualität hörbar besser rausbringt, jederzeit vorbereitet.
Beim Podcast sehe ich das jetzt nicht so: Der wird einmal produziert und veröffentlicht. Richtig?
Von daher sehe ich hier die Qualitätsdiskussion jetzt noch nicht so stark wie manche in diesem Thread.
Im übrigen bin ich - wieder einmal - voll bei @vtanger, der mir hier so eine der wenigen vernünftigen und mahnenden Stimmen auf dem technischen Sektor zu sein scheint.
Zum Schluss noch einen Nebenkriegsschauplatz in Sachen „Wenn die Leistung da ist, sollte man sie auch nutzen“:
Ich habe recht viel mit Veranstaltungstechnik zu tun. Darunter fällt auch die Funkmikrofonie. Nach dem ersten Einschnitt in Sachen DVB-T (noch nachvollziehbar) kam der nächste große Dämpfer in Sachen LTE. Uns wurden immer mehr Frequenzbereiche „geklaut“, bei zugleich steigendem Verlangen nach Funkstrecken. Und das nur, weil irgendjemand da draußen das mobile Internet noch immer nicht schnell genug war.
Mal ganz ehrlich: Stehen eure Smartphones auf LTE (4G) oder reichen euch auch 3G?
Welche Anwendungen benötigt ihr unterwegs zwingend, die einen hohen Datendurchsatz von 4G an Ort und Stelle erfordern? Wäre das nicht auch mit 3G möglich oder einem vorherigen Downlaod im W-LAN?
Wenn Du in einer Location stehst, in der 300 Leute mit Smartphones unterwegs sind, dann wird’s für die Funke bald aber eng (nur zur Veranschaulichung: Von den Sennheiser-Presets der ew 100 G3-Strecke sind seit der LTE-Verfügung per 31.12.2015 über 200 verfügbare Ausweichfrequenzen verloren gegangen!).
Ihr seht mir bitte nach, dass mir daher eine Argumentation nach dem Motto „Ich mach’s, weil es geht, obwohl ich es nicht unbedingt brauche und hätte es trotzdem gerne als Standard“ ziemlich auf den Zeiger geht.
Sie ist nämlich einfach nicht zu Ende gedacht.