24bit/96kHz vs 16bit/44kHz

So… Nach der letztlichen Diskussion hier, hab ich gerade mal ein paar Testaufnahmen gemacht (und anschließend normalisiert).
Und ja, @rstockm, Du hast im wesentlichen Recht gehabt… Die Vorteile von 24bit sind marginal und zumindest bei Sprache kaum hörbar… Musste aber einfach mal getestet werden…

Einzige Erkenntnis: Das H6 rauscht wie blöd! Man könnte das höchstens nochmal mal mit einem Interface testen, dass bessere Wandler hat, die weniger rauschen und in einem besser gedämmten Raum…

16bit/44kHz: 0,5m Abstand:
https://sendegate.de:/uploads/default/original/2X/9/921e9225ff4add81ad8f0fb18f0ecc45ad8e2aa4.mp3

16bit/44kHz: 3m Abstand:
https://sendegate.de:/uploads/default/original/2X/c/cd673e9e5bce049bc41381840ac24af862e857c0.mp3

16bit/44kHz: 5m Abstand:
https://sendegate.de:/uploads/default/original/2X/0/0187adc273696dfbd47eceb4b7e78c2f62dc41fd.mp3

24bit/96kHz: 0,5m Abstand:
https://sendegate.de:/uploads/default/original/2X/a/a5a9d40bd4872def1785e221cc01c4b692ecd5fa.mp3

24bit/96kHz: 3m Abstand:
https://sendegate.de:/uploads/default/original/2X/a/a50157477073e569355863f7cea8fd0aef8de5c9.mp3

24bit/96kHz: 5m Abstand:
https://sendegate.de:/uploads/default/original/2X/7/77f44bf310dbaa22712d6676593ea19c65702dcc.mp3

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Ach, die gute alte bit/kHz Diskussion :smiley:

Zu dem Thema kann ich Folge #17 und #18 der Mastering-Show von Productionadvice empfehlen. Da behandeln sie unter anderem die Themen Hi-Res Audio und Expectation Bias aus meiner Sicht sehr bodenständig.

Und wo ich grade dabei bin werfe ich noch den Google-Vortrag zu MP3 und Streaming Quality von Andrew Scheps mit ins Rennen (großartiger Typ imho!): https://www.youtube.com/watch?v=SXbH-yzGNfg

So, jetzt habe ich auch mal Vergleichsaufnahmen gemacht. Mein Punkt war, dass ich beim Aufnehmen gerne 24bit nehme, um genügend Headroom zu haben. Gerade Live und mit bekannten Lautstärkespringern (insbesondere im Gesang) nehme ich meist so um -30dB auf.

Bei den beiden folgenden Testaufnahmen war die gesamte Umgebung identisch. Shure SM58 an Mackie Onyx Blackjack, Aufnahme auf ca. -40dB im Peak mit Audacity (weil für solche One-Shots schneller als Ardour). Nackte Aufnahme, anschließened auf -0.1dB Peak normalisiert, keine weitere Bearbeitung, keine Änderung des Vorverstärkers zwischen den Aufnahmen.

24bit @ 44.1kHz
https://sendegate.de:/uploads/default/original/2X/7/7a3204f7c4bf7da9354f52e513c9a0a08355f4c5.wav

16bit @ 44.1kHz
https://sendegate.de:/uploads/default/original/2X/7/72f17a2c28a7a97e7a6ba49f0493d66fc47bd893.wav

Schon ohne direkten Vergleich kann man hier deutlich das Quantisierungsrauschen in den 16bit-Aufnahme hören.

Ja, @rstockm normalerweise nimmt man nicht ganz so schwach auf - aber mit genug Headroom kann ich mir einen externen Kompressor zwischen Preamp und A-D-Wandler sparen. Und bei manchen Gästen brauche ich halt den “Platz”, wenn ich in den Peaks digitales Clipping vermeiden will. Ausgebildete Sänger können plötzlich und unangemeldet überraschend laut werden…

‘Rausgerendert wird bei mir (nach Normalisieren) immer auf WAV mit 16bit @44.1kHz als Master. Für das Ergebnis reicht das dicke.
96kHz oder noch höhere Samplingraten braucht kein Mensch. Abgesehen davon haut hinten’dran noch mal ein MP3, Ogg, oder Opus eh’ alle Feinheiten weg…

Für Musik mag das ja alles total Sinn geben, denn für irgendwas muss 24bit ja gut sein, sonst bräuchte man es schließlich nicht.

Wir reden hier aber über Podcastaufnahmen, die zum überwiegenden Teil aus Sprache bestehen (außer vielleicht Podcasts mit und von Musikern, die dann live Musik machen, aber die dürfen sich gerne den Regeln der Musikaufnahme unterwerfen ;)).
Sprache musst du nicht mit -40dB aufnehmen, so laut schreit man sehr selten bei Diskussionen (und wenn, dann würde den Podcast am Ende sowieso niemand hören wollen).

Selbst schreiend schafft man kaum 40dB Unterschied.

Abgesehen davon sind 1/3 meiner Podcasts mit Musikern (und Musik) - also darf ich das…
:wink:

Mit dem Headroom fange ich bei Interviews eher „das falsche Mikro“ ab, oder (häufiger) bei Live-Interviews das Problem, dass man manchmal vorab nur ganz grob den Pegel einstellen kann, und dann während des akuten Live-Termins nur noch Aufnahme-Drücken und Hinhalten möglich ist. Und dazu pegel’ ich lieber 30dB zu niedrig als 3dB zu viel aus.

OK, das gibt natürlich Sinn. Wenn man unterwegs ist und während der Aufnahme nicht kontrollieren kann, ob der Pegel stimmt, ist das sicherlich eine gute Methode. Dann kann man mit 24bit die Aufnahme noch retten. Wenn man allerdings daheim im Büro seinen Podcast aufnimmt (und es sind keine Musiker dabei ;)), dann würde ich weiterhin 16bit @ 48 kHz nehmen (48 unter anderem wegen StudioLink).

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Ah! Daher kommen die 48kHz. Da ich selber oft genug CD-Aufnahmen und Interviews mixe, bin ich bei den 44.1kHz der CD geblieben und hatte mich schon gewundert, warum man unbedingt zwei mal resamplen will, da das ja zu Verlusten führt.

Da ich kein StudioLink verwende (und auch kein Rode Podcaster, das ebenfalls auf 48kHz besteht), bleibe ich dann weiterhin auf den 44.1kHz. Spart mir das dauernde Umgesample.
:slight_smile:

Ansonsten wäre das je von der Qualität her ziemlich schnuppe, ob 44.1 oder 48.

Du hast da mehr Ahnung wie ich, daher die Frage: Wann genau muss mit 48 kHz resampled werden? Wenn mein Interface/USB-Mic 48 hat, meine DAW auf 48 eingestellt ist und ich am Ende mit 48 exportiere, müsste das doch passen, oder?

Wenn Du mit 48kHz aufnimmst und mit 48kHz ‘rausspielst, dann bleib’ bei 48kHz.

Ich habe zwischendurch 44.1kHz Material von CDs mit im Podcast und habe üblicherweise 16bit@44.1kHz als Master-Ziel. Also nehme ich dann auch mit 44.1kHz auf.

44.1kHz und 48kHz unterscheiden sich so gut wie nicht voneinander - und wenn man durch geeignete Wahl auf Resampling verzichten kann, dann sollte man möglichst bei einer Frequenz bleiben und nicht Resamplen.

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OK, danke für die Aufklärung, dann war das ein Missverständnis. :slight_smile:

ich habe eben mal mit 48 kHz und 16Bit aufgenommen. Leider muss ich sagen, dass man beim dynamischen Sprechen die 24 Bit Headroom durchaus braucht und die 96kHz ebenfalls nicht schlecht sind. Leider konnte ich keine Vergleichsaufnahme machen. Aber ich habe regelmäßig Clipping im Audio gehabt. Ich habe eine Lesung von knapp 24 Minuten eingesprochen. Ich werde sie wohl noch mal einsprechen. Leider ist das Reproduzeiren nich so einfach.
Aber ich habe eine Range im Pegel von -50db bis -13dB gehabt … mit meiner Stimme, ohne Instrumente, nur Sprache!

Aber ich würde jedem empfehlen, der dynamische Sprachaufnahmen machen will, 24 Bit und min. 96kHz zu nutzen!

Beim normalen Reden ist’s wohl egal.

Aufnahme mit dem AKG C417.

37dB zwischen Schreien und Schweigen/Stille - oder zwischen Leise-Sprechen und Schreien?
Bei zweiterem wäre ich fast überrascht. knapp 40dB wären echt eine Leistung…

Ich benutzte das AKG 4000Q http://www.akg.com/pro/p/hub4000q als Interface und das AKG C417 mit ca. 8cm Abstand zum Mund und ca. 1 cm Abstand zur Glottis im Raum. Es kratzte sehr, nach den 8 Seiten. :smiley:

Den Pegel habe ich von Reaper abgenommen. Aber ja, es war zwischen Schreien und Flüstern. :wink: Gelesen habe ich »Also sprach Zarathustra« »Von den höheren Menschen« .

Ich frage mal bewusst provokativ: Wofür sind denn die 96khz bei dynamischen Sprachaufnahmen wirklich notwendig, außer für dein persönliches Wohlbefinden? Solange es eine technische Vorgabe, zum Beispiel von einem Studio oder durch die 48khz Videokonvention, gibt, kann ich das noch nachvollziehen. Aber sonst? Sampling und Timestretching ausgenommen verbrauchen Aufnahmen über 44,1khz nur Speicherplatz und das Endprodukt wird eh wieder auf 44,1 runtergesampled.

Ich weiss nicht, was du bei der geclippten Aufnahme schon alles versucht hast, aber ich kann mir das gerne mal mit Izotope RX anschauen. Das De-Clipping Tool überrascht mich immer wieder positiv :wink:

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Wie kann die Aufnahme Clippen, wenn der Anschlag bei -13dB lag?

Hast du die Aufnahmen noch? Sind leider hier im Forum verschütt gegangen, würde die bei mir auf den Server legen.

Antwort per PM