Es gibt zwei Gründe, die immer wieder angeführt werden wenn es darum geht, Stereo als für Podcast wenig tauglich darzustellen und eine “mach mal lieber Mono, biste auf der sicheren Seite” Position zu festigen:
- Die Dateien würden bei Stereo viel größer
- Stereo kann die Verständlichkeit stark beeinträchtigen wenn die Leute nur einen Knopf im Ohr haben, im Auto die andere Box schwerer hören können etc.
Beide Argumente überzeugen mich seit Jahren überhaupt nicht, darum möchte ich hier eine Lanze für Stereo brechen und eine entsprechende Debatte lostreten.
Von @auphonic habe ich mal berichtet bekommen, dass Stereo-Files, die aus Auphonic herauspurzeln, bei gleicher Bitrate/Auflösung nur unwesentlich größer wären als Mono-Files. Keinesfalls zumindest auch nur annäherungsweise doppelt so groß. Vielleicht kann er das noch mal exakter ausführen, aber meine Beobachtungen stützen das.
Zum zweiten Punkt: ich plädiere dafür, das Stereospektrum bei Stimmen nur sehr behutsam zu erweitern. In einem Wikigeeks-Setup war meine Einstellung so: 3er Podcast: Mitte (0), -20, +20 (von 100) 4er Podcast: -20, -5, +5, +20. Das ergibt einen leicht offeneren Klang und bessere Trennung der Stimmen, ohne dass es einem wirklich auffallen würde dass jemand “links” oder “rechts” sitzt.
Musik hingegen und Einspieler gehen immer 100% stereo raus so wie sie produziert wurden. Gerade Intros und Jingles profitieren ungemein von Stereo, alles wirkt sofort luftiger, freier, professioneller, liebevoller.
In all den Jahren hat sich niemals irgendwer über das Setup oben beschwert. Befreit eure Podcasts! Gebt ihnen Luft zum Schwingen.