Wie in diesem Thread über Podcast-Monetarisierungs-Möglichkeiten in Art von Patreon + Steady bereits angesprochen, fehlt es ja aktuell immer noch an eine Art YouTube oder Netflix für Podcasts.
Und das obwohl Podcasts aktuell - vor allem in den USA - ja einen immer größer werdenden Boom erleben.
Deswegen würde mich mal eure Meinung dazu interessieren: Was ist eurer Meinung nach der Grund dafür, dass so eine Plattform / Website / App für Podcasts noch nicht existiert? Und wie sollte sowas am besten aussehen, was sollte es beinhalten?
Es gäbe da zwei Möglichkeiten: Entweder eine Plattform à la YouTube, die potentiellen Podcast-Zuhörern die Inhalte kostenlos anbietet. Oder à la Netflix / Amazon Prime Video etc., dass man als interessierter Zuhörer eine Flatrate pro Monat bezahlt und dafür dann werbefrei exklusiven Podcast-Content erhält.
Letztlich wäre es dann wie die Paywalls, die manche Podcaster, wie hierzulande z.B. Insert Moin, über Patreon und Co. für exklusive Inhalte / Podcast-Episoden einrichten.
Ich glaube, Acast wäre gerne so etwas wie das YouTube für Podcasts: https://www.acast.com/podcasters
Vermutlich gibt es auch noch andere ähnliche Konkurrenten, aber so richtig durchgesetzt, so wie YouTube seinerzeit in Sachen Videos, hat sich bislang noch nichts davon - erst recht nicht in deutschsprachigen Ländern.
Einige Probleme: Podcaster müssen derzeit noch für den Upload von Podcasts den Podcast-Hoster ihrer Wahl dafür bezahlen, der aber seinerseits nicht in Punkto Monetarisierung hilft und oft auch nur begrenzt Data Analytics / Hörer-Statistiken anbietet. Auf YouTube ist der Video-Upload hingegen für Jedermann völlig kostenlos.
Und dennoch bietet YouTube theoretisch Monetarisierung durch geschaltete Werbung sowie einen Haufen Statistiken für den YouTuber an.
Ich glaube, für eine Art Netflix fehlen vor allem hierzulande zahlreiche professionelle Podcast-Inhalte, für die Zuhörer exklusiv zahlen würden. Natürlich bieten Patreon und Co. Podcastern mit entsprechend großen Hörerzahlen eine gewisse Monetarisierung an, aber dort zahlt man als Patron ja pro Podcast und kann nicht durch eine Flat alle Podcasts hören. Außerdem sind Netflix und Amazon Prime ja auch nur deshalb so erfolgreich, weil sie vieeel Geld in die Hand nehmen für die Produktion exklusiver Inhalte. Zwar machen Spotify und Deezer ja so etwas seit Kurzem für Podcasts wie Fest & Flauschig oder Das kleine Fernsehbalett, aber letztlich sollen diese Podcasts ja nur die Hörer auf ihrer Musik-Streaming-Plattform halten, damit sie nicht mehr so oft nach iTunes wechseln.
Meiner Meinung nach führt also langfristig kein Weg an einem “YouTube für Podcasts” vorbei, wenn man Podcasts noch mehr in der breite Masse der Internet-Nutzer etablieren möchte und die Monetarisierung wie Professionalisierung vorantreiben möchte.
Voraussetzung müsste sein, dass der Content-Creator / Podcaster seine Podcasts kostenfrei hochladen und veröffentlichen kann, ganz so wie Videos auf YouTube.
Und man müsste als Content Creator wirklich aussagekräftige Nutzungsstatistiken erhalten (wie lange bzw. bis wo genau werden Episoden angehört, wieviele Abonnenten hat man etc.).
Wenn gewünscht, kann man dann den Podcast-Kanal auf Monetarisierung schalten, sodass Werbung vor / nach / während der Podcast-Episode geschaltet wird (so wie auch Werbespots im Radio), optimal natürlich in der Sprache / Region des jeweiligen Nutzers.
SoundCloud hat sowas ja auch ein wenig versucht, aber letztlich ist SoundCloud ja allgemein für Audio-Inhalte, vor allem für Musiker / Songs und Podcasts “nur nebenbei”.
Ich denke, damit sich so eine PLattform durchsetzen kann, sollte sie wirklich einzig und allein auf Podcast-Inhalte zugeschnitten sein. Leute, die Songs hören, sind nicht unbedingt auch an Content mit Sprachinhalten (also Audio-Podcasts) interessiert - das sind ja völlig unterschiedliche Zielgruppen mit vielleicht nur geringen Schnittmengen.