Bastelecke: das HMC660 mit 48V betreiben - für 1€

Hi Stefan,

ich habe im Beitrag oben noch kleine Typos entfernt (XLR33 und Cold nach Source geändert), aber an sich steht jetzt in der Aufzählung die komplette Beschaltung des Mikrofons. Es gibt keine weiteren Verbindungen oder Bauelemente. Die Kondensatoren und der kleine SMD-Widerstand sind direkt auf der Rückseite der Elektretkapsel, der FET ist in deren Inneren.

  • Gehäuse ist Schwarzes Kabel, XLR Pin 1, Masse
  • Drain ist Rotes Kabel, XLR Pin 2, Hot Signal.
  • Source ist Weisses Kabel, XLR Pin 3, Cold Signal. und 4.7 kOhm nach GND

(Drain/Source bei dem angenommenen jFET natürlich nur meine Nomenklatur, weil ununterscheidbar-)

Und damit ist die Beschaltung eine Sourceschaltung aber eben mit den 4.7kOhm zur Liearisierung am Source wo man auch das invertierte XLR-Signal abgreift. Sie funktioniert lustigerweise so primitiv erstaunlich gut an +12V Phantomspeisung. Oder mit den bekannten Widerständen die man sich zwischen Hot-GND und Cold-GND in den XLR-Stecker parallel einlötet.

Das beste ist sicherlich, den XLR einfach abzuzwicken, und immer mit einem Klinkenstecker in Source-Schaltung verdrahtet an einen XLR-Phantom-Adapter anzuschließen, oder halt direkt in einen Laptop zu stecken. Das ist aber glaube ich hier im Forum bereits weithin bekannt. :slight_smile:

Hallo christian,

ehrlich gesagt, die Schaltung verstehe ich so nicht, denn:

  • Drain ist Rotes Kabel, XLR Pin 2, Hot Signal. (dort liegen die 48 Volt gegenüber Masse an
  • Source ist Weisses Kabel, XLR Pin 3, Cold Signal. und 4.7 kOhm nach GND dort liegen aber wieder 48 Volt gegen Masse an.
    Das würde bedeuten Source und Drain liegen beide gegen masse an der Fantomspannung. Das geht nur, wenn zwischen Source und Pin3 ein Blockkondensator liegen würde; sonst entsteht zwischen Source und Drain kein Spannungsgefälle. Oder “blicke” ich da jetzt was falsch?

Gruß
Stefan

Du vergisst die Beschaltung im Vorverstärker, 6.8kOhm nach +48V. Mit dem Widerstand 4.7kOhm nach GND liegt Drain effektiv an +48V mit einer Impedanz von 6.8kOhm, und Source effektiv an +17V mit einer Impedanz von 3.04kOhm (6.8k parallel zu 4.7k). Wenn Du Gedanklich Deinen Bezugspunkt um 17V nach oben verschiebst, dann hast Du den Fet als Sourceschaltung, mit 3kOhm Source-Widerstand, an 48V-17V=31V Betriebspannung.

Aber wir hijacken hier den Thread mit einer glaube ich sehr speziellen Elektronikdiskussion, und das Fazit ist: Mit einem einfachen Umbau ist das HMC660 für viele Leute brauchbar und funktioniert klanglich gut genug um ihm seine Macken zu verzeihen, es gibt existierende Lösungen (Betrieb an Notebook, Speiseadapter) um die Probleme weiter zu vermeiden. Und wer noch mehr Aufwand treiben kann kauft sich aus ökonomischen Gründen lieber einfach ein Beyerdynamic Headset.

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Ich hab inzwischen auch 4x HMC-660X mit modifizierten Zwischen-Kabeln - Und auch ein Problem mit Einstreuung und/oder Erdung. Hab inzwischen ein wenig romprobiert, z.B. mit anderen Netzteilen, anderen Steckdosen(Entsörte Steckdoseneiste), Feritkernen usw - leider alles ohne wirklich nennenswerten Erfolg.

Ich hab mit einem alten Sony Playstation Mikro probiert und damit sind die Einstreuungen deutlich weniger als mit dem HMC. Inzwischen überlege ich ob ich testweise bei einem HMC das Kabel gegen ein anderes “hochwertigeres” austausche, habe aber bisher noch nichts passendes gefunden.

Gibt es sonst noch eine Idee?

Hier gibts ein komplettes Thema zum Umbau der Anschlussleitung:

Und hier noch ein Teil, der sich um den Einbau des Superlux PS 418-S in das Headset dreht.
Dabei handelt es sich um einen Adapter von Phantom Power auf Plugin Power, welches wohl bessere Ergebnisse liefern dürfte als die Widerstand-Lösung.

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Heute ist bei mir ein Rode VXLR+ angekommen.
Mit 25 Euro zwar etwas teurer als der PS 418-S, lässt sich aber wohl definitiv leichter im HMC 660X verstauen.

Auseinanderbauen lässt er sich auch ganz einfach:
Minijack (3,5mm Klinke) ist mit einem schwarzen Blechring mit Gewinde gesichert. Zum Drehen sind die beiden Löcher da:

Und der XLR wird durch eine Madenschraube gesichert (gut gelöst nicht im Gehäuse sondern schraubt sich dank Linksgewinde in Richtung Steckkontakte):

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Schon jemand einen Test mit dem HMC machen können?

Nochmal zu meinem Verständnis: Mit diesem oder vergleichbaren Adaptern lässt sich nicht nur die Spannung für die Kapsel weiter herunterregeln, als mit dem Spannungsteiler, sondern durch die niedrigere Spannung auch die Auswirkungen der Einstrahlung in das schlecht geschirmte Kabel (weiter) reduzieren. Korrekt?

Also ich werde gleich auf beide Pferde setzen.
Derzeit warte ich noch auf das Kabel um dann die Anpassungen am HMC660 vorzunehmen.
Das Material dürfte am Samstag komplett im Haus sein, sodass ich dann wohl spätestens nächste Woche auch Vergleichsaufnahmen machen kann.

Meine Planung sieht allerdings nicht vor den VXLR+ in das Headset zu verbauen, da ich auch noch Smartlav+ habe, also kommt als Mikroanschluss ein 3,5mm Klinke an das HMC mit Überwurfmutter, damit der Phantomspeiseadapter auch schön befestigt werden kann.

Mit “beiden Pferden” meinst du den Ersatz des Originalkabels durch ein Geschirmtes und die Verwendung des VXLR+?
Würdest du, auch wenn dem Umbau der Anschlussleitung des HMC schon ein eigener Thread gewidmet ist, dein Vorgehen kurz dokumentieren? Bin wirklich sehr gespannt, was deine Vergleichsaufnahmen ergeben.

Genau, hier der Plan:

  • Anschlussleitung für Mikrofon und Kopfhörer zur linken Ohrmuschel ersetzen
  • VXLR+ bleibt wie gesagt komplett und wird nicht innerhalb des HMC660 verlötet werden den SmartLav+
  • Eventuell noch ein Ersatz für die sehr dünne Leitung von Muschel links zu Muschel rechts. Das ist allerdings dann abhängig wie “störrig” das Kabel dann ist beim Verstellen der Kopfgröße.

Klar, das wird hier alles kommen.
Habe zwei HMC 660 hier rumliegen, sodass ich eines umbauen werde und dann vergleichen kann.
Danach dann erst das zweite.
Bis sogar am Überlegen das dünne Kopfhörerkabel zu der anderen Hörmuschel auch noch durch ein besseres zu ersetzen. Ich bin gespannt was das dann alles bringt.
Ein direkter Vergleich zum DT297 ist auch möglich.

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So, aus zwei HMC660X wurde dann nur noch eines.
Wenn man ein Kabel des Mikros zerstört, dann ist quasi Feierabend. Hier ist dann alles geklebt und die Kabel müssten innerhalb von 1-2mm um 90 Grad geführt werden.

Ich finde in meinem Setup merkt man einen kleinen Unterschied.
Das Brummen kommt nicht mehr (so deutlich).
Allerdings bleibt ein Rauschen.

vorher.flac (1,1 MB)
nachher.flac (1,7 MB)
DT297.flac (1,4 MB)

Auch wenn das DT297 hier auch nicht ohne Rauschen in der Aufnahme ist, so würde ich sagen der Umbau hat sich nur bedingt gelohnt. Es geht ordentlich Zeit drauf - ich würde es wohl nicht nochmal machen und wenn möglich und das Budget es erlaubt wieder zum DT297 greifen.

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Vielen Dank fuer die Anleitung!

Mit dem vorgeschlagenen XLR Zwischenkabel: https://www.thomann.de/intl/pro_snake_tpm_05.htm
Und diesen Widerstaenden von Conrad: https://www.conrad.de/de/p/thomsen-metallschicht-widerstand-4-7-k-axial-bedrahtet-0207-0-6-w-0-1-1-st-423440.html
hat das super funktioniert!

Ich betreibe das HMC660 damit an einem Zoom H5. Hört sich super an damit!!

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Uh - also - man kann doch aber beim H5 direkt die Phantomspeisung auf 12V runtersetzen? Das sollte die Widerstände überflüssig machen…

Ja, auch bei meinem H6, aber …
Falls man mit seinem HMC660 mal an ein Interface will/muß, dass nur 48V kann, ist so ein Patchkabel nützlich. Deshalb hab ich auch eins.

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Ahoi, also ich finde, dass dadurch der Klang trotzdem zusätzlich besser wird. Auch ob der Tatsache, dass man durch das Zoom die 12V Phantomspannung haette, wodurch das natuerlich schon von hausauf besser klingt :wink:

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Das kann gut sein - auch zwischen 24 V und 12 V hört es sich leicht unterschiedlich an.

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Hi,

Es gibt eine kleines neues nicht ganz billiges Helferlein.

Das Røde VXLRpro

Das macht aus 12-48V 4v genau wie das VXLR+ aber es hat XLR seitig ein symmetrisches Ausgangssignal.

Das macht jetzt endlich Sinn in das HMC-660X einzubauen.
Dann kann man an das HMC auch direkt ein schönes geschirmtes Kabel welches Kopfhörer und symmetrisches Mikrofonsignal gemeinsam führt, anschließen und es an einem guten Interface betreiben.

Das „Brummen“ sollte damit dann endgültig der Vergangenheit angehören.
Kostet aber auch 45€

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Ah, dieses hier, interessant:

Grundsätzlich macht das dann wirklich Sinn, aber: für weniger Geld bekommt man mit dem Boom-Pro + Kopfhörer eine ingesamt Klanglich deutlich robustere und entspanntere Lösung:

Und natürlich ganz ohne Basteln.

Etwas ähnliches hatte ich schon mal mit einem anderen Adapter gebaut, der Umbau liegt bei Ralf und er meinte die Empfindlichkeit gegenüber Brumm-Einstreuung sei immer noch so stark wie beim „Original“.

Ich will die nächsten Tage mich auch mal an den Umbau eines 660X wagen. Ich habe hier noch Widerstände von Elegoo rumliegen. die haben eine Abweichung von ±1%. Hat jemand von euch die schon getestet? oder doch lieber die von Conrad kaufen. Ich werde das auf jeden Fall mit einem Patchkabel machen. Angeschlossen wird dann das Headset an einem Rodecaster Pro.