Vorschläge für Aufnahmen am Smartphone

~tl;dr~
Gesucht werden Hardware-Empfehlungen für Aufnahmen mit Smartphones:

  • Mikrofone (Lavalier, Richtmikro, Reporter-Charakteristik?)
  • ggf. Interfaces oder “Zubehör” (Powerbanks, Splitter)

Liebe Alle,

ich habe jetzt zwei Mal mit Studierenden (jeweils ca. 30) ein Semester mit “Praxisteil” Podcast gemacht. (Also kein Seminar ausschließlich zu Podcasts, sondern Podcast als Hausarbeit.) Ich habe mich bei der technischen Umsetzung am “guten Klang” ™ orientiert und viele kleine, nützliche Tipps zum low budget-Aufnehmen zusammen getragen und weitergegeben.

Die Erfahrung ist, dass - im Kontext Uni-Seminar - einige wenige diese Einstiegshürde nehmen, die allermeisten aber lieber technisch möglichst niedrigschwellig arbeiten wollen. Und das heißt bei meinen Studierenden: Sie wollen - zumindest beim Aufnehmen - am liebsten mit ihrem Smartphone arbeiten.

Ich habe schon einige Lösungen als workaround zu dieser Tendenz angeboten (z.B. Aufnahmeslots in einem profesionellen Studio arrangiert, eigene Technik zur Verfügung gestellt, Uniradio eingebunden, etc.), will dieser Beobachtung nun aber inspiriert von @moritzklenk s iPad-Thread nachgeben anstatt herumzuarbeiten: Ich möchte den Teilnehmer_innen ein möglichst niedrigschwelliges Technikangebot fürs Aufnehmen machen.

Könnt ihr mir helfen, und mir gute Hardware fürs Aufnehmen mit Smartphones empfehlen? Dazu zähle ich neben jeder Art Mikrofon (für Außenaufnahmen/Reporting; Solo-Sprachaufnahmen; Interviews draußen) auch etwaig benötigtes Zubehör.

Vielen Dank im Voraus,
Andreas

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Meiner Erfahrung nach sind Einkanalaufnahmen kein Problem und können vielfach umgesetzt werden. Man kann das HMC660 als Headset direkt an ein iPhone anschließen, wenn man korrekt adaptiert.
Das gleiche geht auch mit einem Handmikrofon, insbesondere, wenn sie eine eigene Stromversorgung mitbringen. Das habe ich schon mit dem shure VP64A ausprobiert (das keine Batterie hat).
Direkt ans Smartphone geht also häufig gut, was da nicht geht, ist latenzfreies Abhören oder Mehrkanalaufnahmen. Natürlich kann man an den Kopfhörerausgang des H6 ein iPhone hängen und damit bis zu 4 Mikrofone aufzeichnen, aber das wäre nicht hilfreicher als direkt das H6 zu benutzen.
Und ich habe schon YouTube Videos gesehen, von Leuten, die ein UMC404HD ans iPad gehängt haben, aber irgendwie frage ich mich, warum man nicht gleich einen Laptop benutzt, wenn man eh ein sperriges Mehrkanalinterface dabei hat, das idealerweise auch am Strom hängt.

Insgesamt habe ich mir lange selbst dazu Gedanken gemacht. Meine Bewertung: Direkt ans Smartphone ist manchmal ganz praktisch, aber nicht so gut wie einfach ein Zoom H1(n) zu benutzen. Das kostet unter 100 €, hat Live Monitoring, ein ordentliches Stereomikrofon eingebaut und verträgt eine Vielzahl von angeschlossenen Mikrofonen. Wenn man natürlich unbedingt will, kann man den Headphone-Out per Patch-Klinkenkabel wieder in ein Telefon stecken, und dann darin aufnehmen, aber wie gesagt: Warum.
Ferrite kann wohl Schnitt auf dem iPhone, aber das habe ich nicht ausprobiert. Und weil es bis heute unmöglich ist, Dateien per USB auf ein iPad zu schieben und zu verwalten (außer Fotos und Videos), werde ich auch nicht so bald versuchen, auf dem iPad zu editieren.

Zu den Mikrofonen: Rode SmartLav+ tut vorzüglich bei mir, sowohl am Zoom als auch am iPhone. Shure V64A funktioniert gut als Keule für Interviews. HMC660 funktioniert wunderbar als Headset am Telefon, wenn man die richtigen Adapter hat.

Adapter: Auf jeden Fall einen Y-Splitter für Mikro und Kopfhörer auf TRRS (Headset-Anschluss). Ansonsten halt passend zum Smartphone einen Lightning/USB-C Adapter. Meines Wissens gibt es keine Lightning Adapter, die Strom und Audio durchlassen, aber vielleicht hat die Dongle-Welt von Apple das inzwischen hervorgebracht.

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tl;dr

** fellschutz fürs smartphone mikrofon reicht meist vollkommen aus. kostet irgendwas zwischen 20 und 40 euro. praktisch keine hürde.**

mehr und mehr glaube ich ja, die einstiegshürde ist keine, sondern einfach das ende der vergangenheit. die zukunft ist sauberer klang direkt vom smartphone, der uhr, oder wo immer es hingeht…

ich habe im nun beendeten semester und meinem seminar zum thema audioethnographie und auch mit dieser methode (hörstück als prüfungsleistung) unglaubliche aufnahmen von den studis bekommen. nur smartphone. keine extras. aufnahmen: hammerfettbombekrass.

würde daher sagen: samsung galaxy s7 aufwärts und iphone 6/7 aufwärts brauchen nix mehr zusätzlich. lediglich eine gute app, die solide aufnimmt (verschiedene formate, evtl. timestamps für kapitelmarken, etc.)

was aber immer gut ist auch fürs smartphone nur dort meist unterschätzt (und geht kaum für alle mikrofone gleichzeitig): fellschutz, der auch aufs smartphone passt. hab da z.b. den fellwindschutz ws-bk (auf amazon).der für zoom sachen geht aber auch, oder vergleichbare… sitzen nur nicht immer fest und wenn sie wackeln macht es geräusche. aber da hilft notfalls ein haargummi oder eine ruhige hand.
das und die aufnahmebedingung. ruhiger, wenig halliger raum, unter der bettdecke, oder was immer. ersetzt jedes tonstudio.

braucht man für basic aufnahmen mehr? bin mir nicht mehr so sicher… guter ton tm? in seiner aufnahme und so weiter praxis (sendegate goldstandard mit x sachen zu bedenken) überschätzt.

will man mehr? vielleicht, auch wenn man es nicht wirklich braucht…

ich habe da noch das zoom iQ7 für stereoaufnahmen mit etwas mehr anspruch - aber kleinstem packmass. kann ich eingeschränkt empfehlen, aber nicht wirklich für 1 on 1 interviews oder so… eher stereoaufnahmen generell. und es rauscht recht stark…

und seit neuestem das sennheiser ambeo headset (gibts aber nur mit lightning anschluss… also nur noch für die letzten iphone generationen oder so…). das ist spektakulär für aussenaufnahmen und eben ambeo. für interviews oder aufzeichnen der eigenen stimme unbrauchbar… und sicher eher eine weitere hürde. don’t recommend unless they (don’t need it, but) really really really want it. dann aber: krass.

aber ehrlich:
wenn man das smartphone zwischen zwei gesprächspartner hält und etwas ‘smartphonedisziplin’ hat, lässt sich mit einem fellschutz alleine eine hervorragende aufnahme machen.

und wenn es mehr sein soll: warum nicht das zoom h1n + toolkit empfehlen? oder noch besser: n paar für die uni anschaffen lassen? hab ich gemacht. ist prima und sicher keine hürde für niemanden.

wer grössere mikrofone will, oder mehrere kanäle, oder was immer… da würde ich erst mal fragen warum und dann ein externes audiointerface empfehlen (und anschliessen, woran auch immer).

der grösste nachteil am smartphone – und das lässt sich meines erachtens nur mit dongles umgehen und dann ist es wieder mehr hürde als mit einem einfachen aufnahmegerät – ist: kein direct monitoring. auch mit apps wie auphonic und dem iQ7 überzeugt es mich nicht. das wäre mein einziger kritikpunkt an jener technikbescheidenheit.

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Für meine Weltreisenden in pod2go nehmen wir das SmartLav und das war’s. Die Atmo wird oft direkt mit dem Telefon aufgenommen.
Für unsere Zwecke hat das bisher prima funktioniert.

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Für Interviews würde ich entweder das Smartpohne selbst verwenden (mit aufgesteckten Windschutz, zur Not 'ne dicke Wollsocke) oder aber ein Røde SmartLav+ (amazon) adaptieren und dieses dann Hin- und Herreichen (Reporterstyle).

Für richtig gut klingende Soloaufnahmen in ruhiger Umgebung empfehle ich das ans Smartphone oder Tablet adaptierte Samson GoMic (amazon), welches einen erstaunlich guten Klang produziert und sogar latenzfreies Monitoring auf einem Kopfhörer ermöglicht.

Das Samson GoMic USB-Mikrofon könnte man z.B. mit einem Lightning auf USB Adapter (amazon) an ein iPhone/iPad anschließen. Bei Androidgeräten braucht es vermutlich lediglich ein Adapterkabel Mini-USB auf Micro-USB, aber das habe ich noch nicht ausprobiert, mangels Gerät.

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Ein paar H1 und Wind Shields zu kaufen ist vermutlich die beste Idee.

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nimm die h1n s, also die neuen. die sind sehr viel wertiger, die schalter klappern nicht auf der aufnahme und sie haben limiter und co schon drin, die tiptop funktionieren! nur so…

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Um das hier nochmal aufzugreifen, ein aktueller Tipp, für die, denen das Ambeo Smart Headset damals zu teuer war (kostete wohl zu Beginn fast 300 €.

Inzwischen kostest es bei Amazon nur noch 44€ (wahrscheinlich wegen des Lightning-Anschlusses, den die iPhones ja nicht mehr haben).

Gibts übrigens auch in Schwarz. habe ich jetzt mal bestellt.

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Da der Thead wieder hochgekommen ist, meinen Senf dazu…
Wenn ich als Student/in einen Podcast machen muss oder will, dann sollte ich mich gefälligst auch mit der aktuellen Technik (zumal, wenn sie vom Dozenten erklärt wird) auseinandersetzen.
Es kann nicht sein, das Faulheit (…niederschwellig…) oder/und technischer Unverstand als gegeben hingenommen wird. Studierende studieren, um etwas zu lernen, oder kann ich auch künftig meine Semesterarbeit einfach ins Handy diktieren und als MP3 via Cloudlink (Achtung, kompliziert) an den Dozenten schicken…

Finde ich ne ganz komische Haltung, gerade wenn es um Inhalt geht.

Und Leuten, die etwas anders machen als man selbst erstmal Faulheit zu unterstellen, ist nicht sonderlich konstruktiv.

Hier übrigens die Site zu einem Seminar, wo wir mit Absicht technisch sehr niedrigschwellig vorgegangen sind. Und: klingt das schlecht?

https://home.uni-leipzig.de/podcastethnografie/

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Im Übrigen: Wer im Dezember 2020 noch der Meinung ist, dass eine schlanke digitale Produktionsstrecke ausschließlich über Smartphone und Laptop – ohne A/D-Wandler und analoge Mics – nicht möglich sei und qualitativ hinterher hinke, der kennt den Stand der Technik nicht.

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Dem stimme ich zu. Das iPhone 11 hat eine verdammt gute Tonaufnahmen. Mit richtiger Positionierung und Abstand (dazu noch Poppschutz), in einer leisen Umgebung, bekommt man eine wirklich gute Aufnahme. Klar, ein DT297 ist besser… Aber um mit dem Thema anzufangen und zu lernen, wie wichtig der Abstand ist, reicht ein Smartphone mehr als aus.

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