Sobald du Geld von einem begrenzten Personenkreis bekommen willst, ergibt sich eine Abhängigkeit. Aber das ist unausweichlich, wenn man davon leben will. Und dass man einen wochentäglichen Podcast wie Insert Moin nicht dauerhaft als Hobby betreibt, kann ich verstehen. Nur der Wille dazu finanziert zu werden, bedeutet natürlich noch nicht, dass das frei verfügbare Angebot direkt in ein bezahltes übertragbar ist.
Man sollte bei Insert Moin vielleicht hinzufügen, dass die frei verfügbaren Folgen an den Werktagen überwiegend mit Gästen bestritten werden. Tatsächlich ist der Podcast auch deshalb interessant, weil hier so viele Stimmen aus der deutschsprachigen Computerspiel-Medienszene zusammenkommen. Damit ist es aber keine reine Kulanz, dass die Folgen frei verfügbar sind. Wären sie nur gegen Bezahlung aufrufbar, würden die Gäste ein wesentlich kleineres Publikum erreichen, eben nur diejenigen, die den Podcast unterstützen, derzeit etwas über 600 Personen. Die Reichweite des freien Angebots sollte deutlich größer sein. Bei einer weiteren Verschiebung von Inhalten hinter die Bezahlschranke könnte Insert Moin natürlich weniger attraktiv für Gäste werden, denn eine andere Kompensation als Reichweite wird kaum finanzierbar sein. Die hohe Sendungsfrequenz wird aber durch die Beteiligung der Gäste ermöglicht.
Die Frage ist also, ob das Konstrukt in der Form auf Patreon funktioniert. So richtig offenbar nicht, denn sonst würde es nicht modifizert. Die nächste Frage ist, ob man bei dieser Modifikation bestimmte Nebenbedingungen, etwa das wochentägliche Programm, einhalten kann oder ob man am Ende das Angebot komplett umbaut.
Um nochmal auf etwas anderes zu kommen: Ich finde ich diese Frage ganz interessant, ob es praktisch zwei verschiedenen Gruppen von potentiellen Unterstützern gibt. Diejenigen, die ein freies Angebot für alle unterstützen wollen und diejenigen, die zu einer Unterstützung nur durch zusätzliche Leistungen zu bewegen sind, die sie zudem am Gegenwert, den ähnliche Projekte bieten, messen. Dann, ob die “idealistische” Gruppe kleiner ist. Schließlich, ob sie tatsächlich durch Bezahlinhalte abgeschreckt wird und damit im Zusammenhang, ob es möglich wäre, sich allein auf diese Gruppe zu stützen, wenn man nur ihre Interessen bedient.
Hier übrigens noch eine Übersicht der erfolgreichsten Podcastprojekte auf Patreon. The Pod (Auf ein Bier) ist gerade auf Platz 7: