Profi-Klang für alle! Das HMC660 Headset richtig einsetzen - für unter 100 €

Wäre es möglich, die Kabel zu tauschen, um eine bessere Abschirmung gegen Brummen hinzubekommen? Dafür würde ich auch den Lötkolben schwingen…

Ich sehe hier drei Probleme:

  1. Das Problem ist nur zu einem kleinen Teil das Kabel selbst, sondern die Tatsache dass das XLR-Signal in dem Kabel nicht symmetrisch übertragen wird. Ich habe hier einen Adapter liegen, der wirklich mit dem HMC660 ein symmetrisches Signal erzeugt - das ist aber schon wirklich kompliziertes Zeug mit glaube ich ca. 6 Komponenten.
  2. Das leichter austauschbare Kabel ist m.E. weniger das Problem als das Ende, also der Schwananhals der zur Mikrophonkapsel führt. Die dient vor allem als Antenne und müsste ausgetauscht werden - ist aber extrem aufwändig.
  3. Man muss den Aufwand m.E. in Relation zum Preis sehen. Irgendwo ist der Punkt erreicht, wo man zu viel Arbeit reinsteckt und man doch besser gleich auf ein DT297 geht. Bei mir ist der Punkt: Austausch Ohrpolster => unbedingt und immer, Umlöten mit Widerständen für 48V => macht Sinn wenn man kein H6 hat, Erdungungskabel => oft die stabilste Lösung gegen Netzbrummen. Aber das war es dann auch.

Ok. Dann würde ich hier folgende beiden Upgrade-Pfade vorschlagen:

  1. Wenig Geld: verkaufe deine beiden Interfaces, und nimm dieses hier: https://www.thomann.de/de/behringer_umc404hd.htm?partner_id=60110 das ist das günstigste 4-Kanal USB XLR Interface am Markt, und ziemlich gut. Rauscht nicht, hat alle Features die man braucht und bietet dann auch die Option, mit allen Spuren separat in den Rechner zu gehen. Auch wenn jetzt die Summe reicht (was auch geht) mag das ja mal spannend werden. Die HMC660 sollten dann mit den Widerständen auf 48V ertüchtigt werden. Wenn man das nicht selber wagen möchte, einfach mal im Bekanntenkreis rumfragen oder auch mal beim örtlichen Hackerspace vorbei schauen (was immer eine gute Idee ist).
  2. Geld ist da: die beiden Interfaces verkaufen, und sich ein Zoom H6 kaufen. Damit spart man sich das Umlöten und hat ansonsten ein Setup wie bei 1).

In beiden Fällen bleibt der Kopfhörer-Splitter erhalten, den kriegt man so oder so nicht weg.

Danke für die Empfehlungen. Habe mir das Zoom H6 mal genauer angeschaut…das wäre durchaus auch für Interviews direkt nach dem Spiel interessant - da ist ja so ein Aufsatz dabei, wenn ich das richtig gesehen hab. Kostet zwar, aber würde einiges erleichtern…ich geh mal in mich.

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Ob der Umstieg vom Mischpult auf ein Audio-Interface bzw. ein H6 lohnt hängt extrem vom Einsatz ab: beim Mischpult kannst Du die Mithöre direkt und einfach am Mischpult mixen. Wenn nur noch Audio-Interfaces da sind (zu denen ich hier das H6 zähle), dann muss im PC gemischt werden.

Das Ersetzen des Mischpultes ist ok, wenn ein Mix einfach/trivial gemacht werden kann - wenn aber der PC beispielsweise vom Video-Mix-Mensch besetzt ist, woanders steht, das Audio-Setup durch die Videointegration kompliziert/schwer zu modifizieren ist, dann solltet ihr beim Mixer bleiben.

Hallo Volker, danke für den berechtigten Einwand. Das gilt es für mich persönlich rauszufinden, inwieweit das praktikabel ist.

Wenn die Headsets angeschlossen sind, sitze ich eh am PC, da ich selbst den Schnitt via Wirecast übernehme. Die Einstellungen des externen Audiogeräts (was das H6 ja dann am Ende ist) werden auch dort drin vorgenommen. Die mobile Variante käme dann höchstens an meiner DSLR infrage, ob kurze Interview-Sequenzen zu machen. Danach käme das H6 dann wieder auf den Tisch.

Ich werde es beim nächsten Event auf einen Versuch ankommen lassen.

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Danke für denTipp, @rstockm! :slight_smile:

HMC660 plus Behringer Xenyx 302 hört sich nach einem guten Setup für unseren Grillpodcast an.

Martin und ich nehmen per Skype (bzw. zukünftig per Studiolink) auf, momentan nutzen wir dafür ein 25 Euro-USB-Headset von Plantronics.

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Hoi Aus Salzburg.

Bin gerade unser neues Podcast Setup am Testen. (4x HMC660 2x PP2B 1x UMC404, 1x HA4). Funktioniert alles sowie gut, mein größtes Sorgenkind ist das sehr starke Brummen, da bin ich gerade am rechechieren. Das zweite, weniger schlimme Problem ist dass das Monitorsignal im Headset nur auf einer Seite zu hören ist (wenn ich das Headest direkt in das MIschpult stecke ists normal, muss also am Vorversärker liegen)

Irgendwelche generellen Tipps mit Brummen beim UMC404?

Danke im Vorraus

Für schnelle Resultate würde ich das hier probieren:

https://sendegate.de/t/bastelecke-erdungskabel-gegen-50hz-netzbrummen/?source_topic_id=3076

Beim 404 müssten Eingänge 1+3 „links“, die 2+4 dagegen „rechts“ aus dem MainOut und Monitor A/B 'rausfallen.
Am Gerät kann man den Monitor auf „mono“ schalten, dann sollten Monitor A/B ebenfalls mono sein (wenn der „Mix“-Regler voll auf Linksanschlag = „In“ steht).

Oder mischt ihr in der DAW (der „Mix“-Regler sollte dann auf Rechtsanschlag „PB“ stehen)? Dann müsste in 4 Einzelspuren aufgenommen und da das Panning auf Mitte gestellt werden. Wenn ihr Stereo-Spuren aufnehmt, dann wird automatisch ein hartes Panning auf Links für Eingänge 1+3 sowie auf rechts für 2+4 eingestellt.

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danke für die Hinweise (muss mich also baldigst in ardour einarbeiten :slight_smile: )

Hm eigentlich sollte das auch ohne Software-Routing gehen. Spricht etwas dagegen, der Headphone-Amp direkt am Headphone-Ausgang des UMC404 anzuschließen? Dort sollte eigentlich ein zentriertes Signal anliegen, muss ich sonst heute Abend mal bei meinem testen.

Vielen vielen Dank für diesen Artikel! Bei mir funktioniert das Setup hervorragend!

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Auf der Suche nach einem gut klingenden Heatset für gelegentliche Webinare u.ä. bin ich auf diesen Beitrag gestoßen und habe mir die Kombination aus HMC660 und Xenyx 302 auch prompt bestellt.

Nach einigem Ausprobieren bin ich allerdings herb enttäuscht. Es treten zwei Probleme auf:

  1. Leises Brummen, das ich auch durch Erdung nicht wegbekommen habe. Einzig durch Anfassen der Cinch-Buchsen des Xenyx 302 war das Brummen zum Verschwinden zu bringen. Aber ich kann/will ja nicht ständig mit einer Hand am Mischpult hängen…
  2. Lautes Knacken und andere unangenehme Störgeräusche bei Bewegung des Headset-Spiralkabels bzw. Druck auf dasselbe, z.B. wenn das Kabel auf dem Tisch liegt und man den Arm drauflegt. Dies tritt nur manchmal auf - ich habe keine Systematik entdecken können.

Getestet habe ich an zwei verschiedenen Laptops mit und ohne Netzanschluss. Auch mehrere verschiedene USB-Kabel habe ich ausprobiert.

Erde dein Xenyx 302 und dein beschriebenes Brummen ist Geschichte. Frag mal beispielsweise den @sreimers, der kennt sich da perfekt aus und hat sogar mal eine Session darüber abgehalten.

Das zeigt ja zumindest schon mal das a) deine bisherige Erdung funktioniert, jedoch b) noch nicht optimal ist. Womit hier gute Erfahrungen gemacht werden ist diese Lösung:

Das mit dem Knacken auf dem Spiralkabel hören wir hier glaube ich zum ersten Mal, oder hat das noch wer anders?

Wie schon öfters beschrieben: ja das HMC660 ist nicht gerade pflegeleicht, man muss da schon gut zuarbeiten. Es ist dann aber eben auch unter 300 € das mit Abstand bestklingendste Headset, bis zum DT297 kommt da schlicht nichts mehr dazwischen. Was wirklich, wirklich ätzend ist IMHO.

Kannst Du mal einen a/b-Vergleich machen?

Treten die Geräusche auch auf, wenn das Headset gar nicht angeschlossen ist (v.a. Poltern)? Dann ist das mechanisches Poltern eines steifen Kabels am Kopfhörer. Klopfgeräusche sozusagen, die vom Kabelzupfen an der Kopfhörerschale kommen. Allerdings hat das HMC660 Headset kein sooo steifes Kabel. Meins poltert jedenfalls so gut wie nicht.

Wenn Du über die Kopfhörer Musik lauscht, das Kabel bewegst oder massierst (einmal das Kabel lang vom Stecker bis zum Headset) und dann harte Knackser und Britzels auftreten - dann hast Du einen Kabelbruch. Dann tausch’ das Headset (auf Gewährleistung) um. Passiert halt mal.

Update: aus dem a/b ist ein a/b/c/d/e geworden - siehe weiter unten „Probleme & Lösungen - auch: erster Check nach dem Auspacken“.

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@vtanger: das ist mal eine richtig, richtig gute Antwort. Hier fehlt leider ein “Posting of excellence” Badge, ich vergebe den mal hiermit :reminder_ribbon:

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Hi, ich möchte auch mal kurz Rückmeldung geben:

Habe das HMC 660 jetzt ein paar mal ausprobiert, bin mit der Qualität recht zufrieden. Ich nutze es an einem Zoom H4N das via USB Hub an einem Surface Pro 3 angeschlossen ist -> extremes Brummen.
Lustigerweise reduziert sich das Brummen deutlich, wenn ich einen externen Monitor über den Multimedia Port anschließe. Zusätzlich habe ich mir so ein blaues Erdungs-Armband (wie auch hier im Forum irgendwo vorgeschlagen) zugelegt, womit das Rauschen auf ein absolutes Minimum (wahrscheinlich nur noch für mich hörbar und nicht störend) reduziert werden kann. Ohne einen extern angeschlossenen Monior hilft das Erdungskabel allerdings kein Stück, verändert nur den Klang des Rauschens leicht. Den Schutzkontakt-Stecker Trick werde ich in naher Zukunft wohl auch noch ausprobieren.

Vielleicht hilft das ja anderen Surface Nutzern weiter. LG

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Was mich etwas verwundert: Die Aufnahmecharakteristik des HMC660 ist recht “großzügig”, sprich wenig gerichtet. Ich finde, dass die Umgebungsgeräusche sehr deutlich aufgenommen werden. Tippt jemand am Nebentisch, ist das alles auf der Aufnahme. Fährt ein Auto am Haus vorbei (geschlossenes Fenster) ist das auf der Aufnahme. Mir ist unklar, wie man so mit mehreren Leuten in einem Raum aufnehmen kann, das müsste doch permanent alle Headsets die Stimmen gleichzeitig aufnehmen. Habt ihr das auch?

Klar, dass man das filtern kann. Nur: Ist das normal? Ich dachte eigentlich, dass man mit einem Headset genau diese Probleme nicht bekommt …