Der Thread von @rstockm zum HMC660 ist vollkommen zurecht einer der meistgeklickten hier. Und ich gebe ihm bei einer seiner Thesen voll recht: Durch Studio Link werden wir jetzt hören, wenn die Gesprächspartner kein gutes Equipment haben.
Ich selbst hatte gestern Abend diesen Fall: Ein Partner hatte eine tolle Dynamik und einen passablen Klang, der zweite hat das irgendwie mit seinem Headset nicht richtig hinbekommen - auch unter Anleitung von mir. Er war so laut, dass sein Signal aussah wie ein dickes Regalbrett - keinerlei Dynamik kam mehr an.
Diesen Gast und noch ein paar weitere Kandidaten würde ich gerne mit Headsets ausstatten. Ich glaube aber, die HMC660-Lösung ist eine Nummer zu groß. Ich weiß: Für uns ist das alles überhaupt nicht komplex, ist ja nur ein Interface und ein Headset. Dennoch wäre eine noch einfachere Lösung kleinere Einbußen in Klangqualität wert.
Deshalb die Frage: Welche Headsets, die kein Interface benötigen (USB oder Klinke), könnt ihr empfehlen? Gibt es dazu auch einen Thread, den ich übersehen habe? Ich selbst habe hier ein Sennheiser PC 320 im Einsatz gehabt in frühen Folgen des Rasenfunk. Damals hatte ich zu wenig Informationen über die Thematik und nicht mitbedacht, dass sich ein PC/Gamer-Headset eben auch genauso anhört. Würde ich nur bedingt empfehlen.
Würde mich über Anregungen sehr, sehr freuen!
Edit:
Es gibt diesen Thread, danke @MacSnider dafür. Die Diskussion dort hat sich aber schnell auf eine Lösung gestürzt und ist bei Bastelvarianten gelandet, die zumindest für mich erstmal nicht in Frage kommen. Deshalb würde ich gerne hier eine Zusammenfassung aller genannten Headsets bieten und freue mich über Ergänzungen
Genannte Lösungen
Beyerdynamic Opus 55 Mk II ein in Kombination mit einem Sennheiser HD280, gepostet von @johmue
Ich habe lange das Beyerdynamik MMX2 benutzt und war eigentlich sehr zufrieden damit. Geht sowohl über Klinke als auch USB und hat ein langes Kabel inkl. Mute-Taste.
Irgendwo müsste ich so ein Ding sogar noch rumfahren haben, das ich dir ggf. günstig zukommen lassen könnte.
LG
Adrian
Wieso nicht einfach das HMC660 direkt an den Rechner packen? Es erwartet ja Tonaderspeisung (daher die Probleme bei 48V), und das ist genau das was man an einer normalen PC-Mikro-Anschlussbuchse anliegen hat.
Habe ich im Büro schon erfolgreich getestet. Benötigt wird ein Adapter von XLR auf Miniklinke. Man muss sich dann aber auf das Latenzproblem einstellen, sprich verzögerte eigene Stimme. Das wiederum in den Settings zu korrigieren ist so so so viel schwieriger und unflexibler und fehleranfälliger, dass man doch wirklich noch mal überlegen sollte ob eine Lösung HMC660+Behringer302 als Plug&Play nicht doch der sehr viel einfachere Weg ist.
Das MMX2 habe ich ja nachgetestet und würde es klanglich als ungeeignet für auch nur mitteltiefe Podcastansprüche bezeichnen wegen Tendenz zu willkürlicher Übersteuerung/Verzerrung und klanglicher Muffigkeit.
tl;dr: Dein Ansatz, entweder über die eingebaute Soundkarte des Rechners zu gehen, oder über eine USB-Soundkarte die im Headset verbaut ist, führt in 80% der Fälle dazu, dass die eigene Stimme unangenehm verzögert am Ohr ankommt und man unmittelbar wahnsinnig wird und nicht mehr sprechen kann.
Um das über Einstellungen im Rechner beheben zu können, sollte man sehr genau wissen was man tut, und es gibt physikalische Grenzen. Der bessere Weg ist immer ein dezidiertes Soundinterface mit latenzfreiem Direkt-Monitoring, wo man die eigene Stimme hört, ohne dass sie vorher durch den Rechner läuft.
Langfassung: dieses Video anschauen, drüber nachgrübeln, wirklich alles verstehen und sich eines Lebens als Audio-Spezialexperte erfreuen den nichts mehr bange macht:
Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen dass z.B. der Blue Snowball auch Latenz hatte. Ich konnte sie zwar durch eine sehr niedrige Blocksize in Reaper verringern aber das machen gerade ältere Macs nicht lange mit. Und das MMX2 hab ich nur einmal für eine Sendung benutzt und danach nie wieder. Die Latenz von dem Ding wurde immer größer, egal an welcher USB Soundkarte angeschlossen.
Ich würde in dem Fall mal überlegen, ob es unbedingt ein Headset sein muss. Ohne jemals eines benutzt zu haben würde ich behaupten, dass man mit etwas Disziplin mit einem USB-Mikrofon besseren Klang hinbekommt als mit einem gleich teuren USB-Headset.
Das Snowball hat aber glaube ich kein Direct Monitoring, oder? Einige andere USB-Mics haben einen eigenen Kopfhörerausgang und bieten darüber ein Monitoring an. Diesen Ausgang sollte man in der Studio-Link-Standalone auch als Ausgang einstellen können, sodass man den Gesprächspartner darüber hören kann.
Hier ein paar USB-Mikrofone mit Monitoring, die ich aus verschiedenen Quellen zusammengetragen habe:
Audio-Technica ATR2100-USB - Amazon.com, Test (hat auch XLR)
Dieses Video ist mein personifiziertes schlechtes Gewissen. Ich weiß, dass ich das anschauen und v.a. verstehen MUSS; aber ich komme nicht dazu. Groteskerweise produziere ich zu viele Podcasts derzeit (was zur Hölle?).
Aber kann ich das nicht umgehen, indem ich den Gästen die eigene Stimme nicht aufs Ohr lege. Den Unerfahrenen gefällt das ja eh besser.
Ja, Mikro wäre echt eine Alternative. Danke für den Gedankenanstoß. Nutze selbst seit Februar 2015 das Blue Yeti und bin sehr zufrieden, auch wenn ich demnächst mal auf Headset umstelle. Qualität und Monitoring sind aber prima.
Ich habe neulich die Apple EarPods zum Podcasten benutzt und war erstaunt, wie gut die Klangqualität war.
Man darf sich halt nicht viel bewegen und braucht einen Klinkenanschluss, der Ein- und Ausgang gleichzeitig ist.
Eventuelle Störer rechnet Auphonic hinterher eh ganz gut raus.
Aber für die Größe, den Preis und die Wahrscheinlichkeit, dass man sie dabei hat, sehr zu empfehlen.
Ist es besser als die XLR-Version + Interface? Nein. Aber halt einfacher. Darum geht’s ja hier. Ein Dauergast in meinem Podcast nutz es. Wir finden’s gut.
Trotzdem: Ein 45€ Behringer Interface und ein 90€ Mikro können schon glücklicher machen - zum kleineren Preis. Und wirklich komplizierter ist das nicht.
Von dem Teil würde ich abraten, da es sehr viel noise/Raumklang aufnimmt. Man hört jedes Staubkorn husten. Samt Popschutz ist das ganze dann auch noch eine riesige Apparatur (es gibt einen passenden Popschutz aber der kostet auch gleich wieder 80 Tacken)
Wir erleben das Gegenteil. Btw: Eines der wenigen Dynamischen über USB. Sagt diesbezüglich auch was aus.[quote=„MacSnider, post:17, topic:3443“]
Man hört jedes Staubkorn husten.
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Ok…
Popschutz bei korrekter Technik nicht nötig.[quote=„MacSnider, post:17, topic:3443“]
das ganze dann auch noch eine riesige Apparatur
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Hier gebe ich dir fast recht. Primär schwer sind die.[quote=„MacSnider, post:17, topic:3443“]
einen passenden Popschutz aber der kostet auch gleich wieder 80 Tacken
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Falsch. Der Kostet 17 „Tacken“. Zudem ist er nicht nötig. Zudem ist ein interner vorhanden. Zudem kann auch jeder andere verwendet werden.
Vielleicht verwechselst du Popschutz, Windshield und Shockmount. Shockmounts wären nämlich teurer. Aber nur halb so viel, wie Du sagst. Ebenfalls nicht nötig. Selbst mehrfach getestet. Darum liegt der jetzt hier rum.
Also als ich bei Styng damit aufgenommen hab, hab ich in der Aufnahme immer deutlich mich in seiner Spur gehört. Andersrum (ich hab ein Blue Snowball benutzt) nie.
Doch Popschutz will man immer haben, da nützt auch die “korrekte Technik” (Was soll das eig. sein?) nichts.
Und ich meine nicht so Stoffpuschel oder Shockmount sondern den hier: http://www.micsdirect.com/roxdon_hpf1.htm
Wobei der, zumindest auf der Seite da, recht günstig ist. Ich hatte den/einen ähnlichen beim Alex vom iPhone Blog gesehen, gefragt und die Website auf die er mich verwies (oder hab ich gegoogelt?! ka) sagte was von 80$
Egal, ich rate ab von dem Teil, man hat viel zu viel Noise auf der Aufnahme. Ja da kann man dann irgendwelche Gates und so machen aber schön ist das nicht.