Podcast-Koffer: Das leichte Interview-Setup für unterwegs

So, eine etwas, naja, “spezielle” Anforderung: Ich suche nach einem suuuper einfachen und zuverlässigen DAU-Setup für spontane Interviews unterwegs. (DAU klingt bös, ist aber nicht so gemeint). Es handelt sich um eine Person, die viel auf Konferenzen unterwegs ist, dort viele interessante Personen trifft und den ein oder anderen Interviewgast spontan vor’s Mikro bekommt. Diese Person hat eigentlich NULL Ahnung von Podcasting-/ Audio-Technik, und hätte gerne immer einen kleinen, möglichst leichten “Podcast-Koffer” für spontane Sessions mit dabei. Und ICH hätte gerne eine gute Audioqualität.

Mein WUNSCH:

  1. Mikro: 2 Top-Nackenbügeler, wahrscheinlich eher dynamische Kapseln und Popschutz (wg. Akustik), XLR oder sogar 3,5 Klinke, kein Headset! Sowas wie Shure WH 20 XLR o.ä.
  2. Rekorder: Klein, simple, leicht, einfach zu bedienen. Entweder Zoom H5 mit Limiter / Kompressor voreingestellt
  3. Kopfhörer zum Check / Monitoring : Ws. Apple Headset, keine klobigen Muscheln

FRAGE:
Habt ihr Tipps für 1.? Da häng ich noch ein wenig…
Preislich eher “unsensibel”

Bin für Anregungen dankbar und schicke dann auch mal Testaufnahmen.

Alex

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Hat diese ahnungslose Person ein Smartphone? Das reicht für spontane Gespräche.

Hallo Peter, Du hast recht, aber noch lange kein Grund jemand ahnungslos zu bezeichnen. Wir sind schließlich hier, um uns allen zu helfen :wink:

Hey Alex,
ich denke, Du bist da auf einem guten Weg. Monitoring ist, denke ich, ein wichtiger Aspekt, da leider die Aufnahmegeräte in der Regel nur einen Kofphörerausgang haben. Am besten ist wohl hier ein Splitter, um möglichst viele Kopfhörer unterzubringen.
Ich persönlich bin ein riesen Fan von den billigen Thoman dynamischen Mics. Die gibt es im 3er Pack und sind in der Regel unempfindlich für Störgeräusche
Mit dem Zoom H5 bist Du ganz gut aufgestellt. Die Frage ist evt. doch eher das H6 zu nehmen, falls Du doch mal in die Situation kommst, mehrere Leute zu Gast zu haben.
Das bekommst Du locker in jeden Koffer oder sogar in jedes Messengerbag.

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Soweit, so ahnungslos. Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

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Vielen Dank! Hast Du einen Tipp bzgl. der “dynamischen Thomann Mics”? Seit den JustIn Earmics für 80€ und deren satten Sound bin ich gar nicht mal so abgeneigt auch mal die Eigenmarken zu probieren.

Das hat sie, Peter. Mir ist der Sound wichtig. Rapport, Dialog und Interaktion mit dem Gesprächspartner ist der “ahnungslosen Person” wichtig :wink: Den Mix auf eine satte Hüllkuve zu zaubern, das ist meine Passion und mein Job :wink:

Ein H6 + zwei Mikrofone (nach Wahl) + ein beliebiger InEar-Kopfhöhrer.

So bin ich unterwegs und es funktioniert super. Der Gegenüber benötigt keinen Kopfhörer und das H6 bietet einen regelbaren Kopfhörerausgang für einen selbst zum Check.

Ich bin von den Nackenbügelmikrofonen wieder weg, weil es bei Personen mit längerem Haar immer wieder zu Problemen kam. Daher suche ich da auch noch eine gute Lösung.
Im Moment mache ich das einfach mit einem Handmikrofon.

Das H6 hat eine Tasche spendiert bekommen. Das hat zwei Vorteile:
Erstens verstellen sich so die Regler nicht mehr aus Versehen und zweitens kann ich mir das H6 umhängen.

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Auf der letzen Subscribe bin ich auf das ZOOM F1 aufmerksam geworden. Hab das jetzt mit dem mitgelieferten Lavalier-Mikrofon schon mehrmals als kleines Handmikro bei Konferenzen genutzt. Ich selbst hab immer einen Kopfhörer zur Kontrolle auf. Das wirklich kleine ZOOM F1 stecke ich einfach an den Hosengürtel. Die Tonqualität ist für Interviews wirkllich gut. Und Hantierungsgeräusche am Mikrofon gibt es eigenartigerweise auch nicht.
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Für solch eine Anforderungen benutze ich ein kleines Diktiergerät (UX560) mit zwei Ohrbügelmikros. Hier beschrieben: http://superkakerlake.de/podcast Kopfhörer über Miniklinke.

Für mehr Interviewcharakter ein Sennheiser ME80 (Nachfolge: ME66) mit Custom-Kabel

Das F1 kann auch das OKM mit der benötigten Spannung versorgen, und das kann man auch als Doppel-Lavalier betreiben (Klemmen liegen bei):
http://www.soundman.de/applications/

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Hallo Alex,
Für genau diese Einsätze habe ich für uns um vergangenen Jahr dieses Set zusammengebaut und bin noch immer sehr begeistert.

https://sendegate.de/t/reisefaehiges-professionelles-setting-fuer-podcastaufnahmen/7469/31?u=kubax

Für manche Gesprächspartner ist es eher ungewohnt sich selbst zu hören, daher haben wir auch nur einen Kopfhörer im Einsatz. Beim Ausgang des Zoom H6 können aber über einen Splitter problemlos auch mehrere Kopfhörer angeschlossen werden. Ich kann mir vorstellen, dass das mit dem H5 ebenso klappt

Für mich das wichtigste: die Sachen sind leicht und absolut tauglich fürs Flug-/Handgepäck. Nur die Adapter von xls auf Mini xlr wollen die Kollegen der Sicherheitskontrolle in Tegel regelmäßig genauer unter die Lupe nehmen. Aber das ist für mich kein Problem.

Je kleiner und unauffälliger, desto besser - meine Erfahrung - mein Lieblingssetup ist derzeit das ZOOM F1 mit dem MSH-6 Mic vom Zoom H6 (alternativ auch das XYH-6) - das kannst Du immer dabei haben, erspart einen Koffer und gibt einen guten “OnLocation” Sound. Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=GX9NCaoy0fc

Michael

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Ich habe für die ganz schnellen Nummern von Sennheiser sowohl das Handmic Digital als auch das MKE2 digital für iOS, je nachdem, wie schnell und/oder mobil es vor Ort eingesetzt werden soll. Ich sehe immer mal wieder Radioleute mit dem Flashmic von Sennheiser rumlaufen (DRM 85/C ?).

Hallo Podpimp,

das ist ja nicht nur eine Setup-Frage, sondern auch eine Frage der Herangehensweise. Spontane Interviews mache ich mit nem Yellowtec-Mic. Die Atmosphäre von “spontan” kann ja schon dadurch kaputt gehen, daß ich meinen Interviewpartner erst verkabeln muß. Früher, im Volo haben die uns einfach ein ZOOM H1 in die Hand gedrückt und das ging nachmittags über FM. Man kann also auch ohne hohen Aufwand akzeptable Qualität erreichen. Pegel lese ich auf dem Display, dafür brauche ich keinen Kopfhörer/Headset. Dynamikeffekte mach ich immer erst post drauf, die Presets vom Rekorder sind scheiße. Wenn ich mich intensiver unterhalten will, nehme ich meinen “Postcast-Koffer” mit, der so aussieht:

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Da sind ein ZOOM H6 + Zubehör und 4 DPA Mics drin. Alles in allem <3k€. Kann man easy mitnehmen und schmutzt nicht.

Headset-Mics findest Du viele, aber wenige, die wirklich gut sind. DPA ist gut, aber teuer. Viele teuren Mics (manche Sennheiser/AKGs) konnten mich nicht überzeugen. Dafür habe ich mit manchen cheap tricks (Samson) gute Erfahrung gemacht. Ist aber von Mikrofon zu Mikrofon unterschiedlich. Das heißt, man muß es einfach selber probieren. Über die Frage, ob dynamisch oder Kondensator und die evt. damit verbundene Frage nach der Phantomspeisung hinaus geht die Frage nach der Charakteristik. Wenn voraussichtlich nicht im Séparée, sondern draußen oder unter Leuten aufgenommen wird, kann eine Richtcharakteristik Deinen Sound retten. Aber, so blöd’s klingt, das ist ne Erfahrungssache. Da würde ich mich an Deiner Stelle nicht allein auf andere Meinungen verlassen.

Z.B. von Rode gibt’s so Aufsteckmics fürs IPhone. Zum Sound kann ich nichts sagen, weil ich’s nicht ausprobiert habe, aber in puncto Einfachheit wäre das oder halt so eine ZOOM-Handquetsche vermutlich der billigste Einstieg, mit dem man schnell Erfahrung sammeln kann.

Wenn’s Dir vorrangig um Bügelmikrofone geht, dann hör Dir doch mal die Samson SE50 an.

Grüße, ldsijkhve

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Alex, bist du inzwischen fündig geworden?

Ich werfe mal noch diese Lösung von Yellowtec ins Rennen: Das iXm Aufnahmemikro wird unterwegs auch von Radio- und TV-Reportern eingesetzt. Es wird also professionellen Ansprüchen gerecht und liefert 1A Audio, Flexibilität und einfache Bedienung.
Hier kannst du mal reinhören -> (https://www.yellowtec.de/podcast-solutions)

18-05-30-Tw-%40w1lko-%40Beats1-%40palewaves-%40HBARONGRACIE-iXm

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Ich habe bei meinem Projekt Berateraffäre.de sehr viel probiert und für das Problem jmd. ins Mikro reden zu lassen, habe ich mittlerweile ein sehr leichtes Setup gefunden:
Zoom H1m + AKG C1000S MK III
und dazwischen ist ein XLR auf 3,5 mm Kabel.

Das AKG C1000S MKIII kann mit AA Batterien betrieben werden, es ist sehr robust und macht einen astreinen Ton ohne Handgeräusche und sogar ohne Windschutz halt es erstaunlich viel ab.

Das Mikrofon kann mit dem Kabel auch ins iPhone oder Android Phone geführt werden. So hat man einen sauberen Ton, der Per mitgeliefertem Adapter Sprache hervorhebt.

Ich habe mit dem Mikrofon in schwierigen Situationen aufgenommen, auch in lauten Konferenzsituationen.

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Das yellowtec ist toll, aber gleich zwei davon treibt angesichts von 900€ pro Mikro (1200 mit beyerdynamic Kapsel) schon die Tränen in die Augen :wink:

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Das habe es du auch gedacht.
Obwohl ich die YellwTec vom Klang gar nicht so dolle finde.

Mit der BD Kapsel geht’s eigentlich und wirklich toll finde ich, dass ich den Ding inzwischen blind vertraue auch im größten Trubel verständliche Aufnahmen zu produzieren.

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