Perspektiven und Berichte zur deutschsprachigen Podcastlandschaft

Die SZ über die Podcastentwicklungen bei Deezer und Spotify. Ohne andere Podcasts (jenseits der ÖR) auch nur zu erwähnen.

Vielleicht sollten wir damit anfangen, Podcasts, die exklusiv bei Deezer oder Spotify laufen, mit einem anderen Wort zu belegen…

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Ähnliches Niveau in

Das Ganze erinnert mich stark an “WWW = Internet”.

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Also ich wüsste nicht, wie man auf Basis der Exklusivität rechtfertigen will, die Bezeichnung als Podcast abzuerkennen. Aber als technischer Verbreitungsweg ist Podcast nur ein schickes Wort für das Herunterladen einer Audio- oder Videodatei. Mit Streaming kann man das zwar meistens auch erreichen, aber es ist ein anderer Verbreitungsweg, ggf. nicht-linear und bruchstückhaft, außerdem auf eine flüchtige Kopie abzielend. Gestreamte Podcasts sind technisch keine Podcasts.

Allerdings mit dem Podcast-Begriff meint man mittlerweile natürlich auch sowas wie eine Reihe von Sendungen mit Fokus auf Themen oder Personen (bei Wikidata habe ich mich für diese Bedeutung mit Podcastprogramm in Analogie zum Radioprogramm beholfen). Darunter fallen diese Angebote immer noch, egal wie sie verbreitet werden.

Nur ist eine Radiosendung eigentlich auch nur eine Podcastfolge, die modifiziert wurde, um Formatstandards und einem Sendeplan zu genügen. Von daher ist die Abgrenzung dem Inhalt nach schon immer schwierig gewesen und man sollte sich vielleicht auf den technischen Verbreitungsweg konzentrieren. Damit wäre ich wieder beim Ausgangspunkt und solange die gesamte Datei nicht direkt zum Herunterladen verfügbar ist, kann man mit einigem Recht darauf bestehen, dass es sich nicht um Podcasts handelt.

(Bitte korrigiert mich, falls ich mich mit dem Verbreitungsweg von Deezer oder Spotify irre. Ich habe diese Dienste noch nie verwendet.)

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Ist eine Definitionsfrage, klar. Vielleicht auch hier nicht richtig aufgehoben, deshalb nur kurz. Für mich bedeutet Podcast Freiheit für den Hörer:

Freiheit zu bestimmen…

…WAS er oder sie hört
…WANN er oder sie es hört
…WIE er oder sie es hört

Und dieses Wie ist bei Deezer/Spotify eingeschränkt. Es gibt keine volle Auswahl mehr, die Freiheit ist eingeschränkt.

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Deezer würde Dir da widersprechen. Du kannst schließlich jederzeit andere Dienste nutzen und da auch anhören was dir die anbieten. Das muss man jetzt nicht teilen und auch nicht gut finden, ganz falsch ist es aber auch nicht.

Interessant ist im Übrigen auch Leute zu fragen, die keinen technischen Bezug zu unserer Szene haben und auch keine Podcastproduzenten sind. Fragt man die nach einer Definition für Podcasts, werden die Dinge nennen wie indie-Produzenten, Talkshows mit ungewöhnlichen Themen, Audio im Internet… der technische Verbreitungsweg oder die Freiheit der Playerauswahl oder die Vollständigkeit des Angebots spielt da oft eine untergeordnete Rolle.

Das ist wie HBO vs Amazon vs Netflix vs Youtube für Filme, nur das es dann halt iTunes vs. Deezer vs. spotify vs Soundcloud ist.

//D

P.S.: ja, ich hätte auch lieber die Definition “Freiheit & RSS” :slight_smile:

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Der Kampf um die Deutungshoheit des Begriffs Podcast gegen Radio und Streamingdienste ist verloren. Es wird nie dazu kommen, dass die ihren Kunden melden, sie hätten jahrelang einen falschen Begriff für ihre Produkte verwendet, dessen Definition eigentlich einer kleinen Szene zustünde. Da die am längeren Hebel sitzen, etablieren sie den Begriff nach ihren Kriterien. Ich halte eine Szenedefinition des Begriffs für verschwendete Energie.

Ich denke tatsächlich auch der Effekt, den man mit dem Bestehen auf der Abgrenzung Streams statt Podcasts hauptsächlich erzielen würde, wäre als Besserwisser darzustehen. :smiley:

Allerdings das Konzept “unfreier” vielleicht noch besser “eingesperrter Podcasts” halte ich durchaus für vermittelbar. Wobei ich das Gefühl habe, für die meisten Menschen ist die Bruchstelle nicht, kaufe ich Podcasts, obwohl nicht alle gewohnten Freiheiten im Angebot enthalten sind, sondern kaufe ich überhaupt Podcasts.

Diesen Diskussionsstrang kann man ja vielleicht mal abtrennen.

Und wieder was. “So erstellen Sie einfach und schnell eigene Podcasts”. Schnell und einfach. Au weia. Heute in der Welt.

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Wenn da nicht Auphonic drin stünde könnte der Artikel glatt 7 Jahre oder noch älter sein :no_mouth:

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Ist allerdings auch nicht grundsätzlich falsch was da steht.

Der ist/war mal hier unterwegs. Allerdings wurde er - gefühlt - wenig herzlich empfangen und ist entsprechend nicht lange geblieben. Kann ich verstehen.
Aber seine Methode - ganz nach amerikanischem Vorbild - scheint Kunden zu finden. Da wird Sendegate-Wissen von vor 4 Jahren verkauft. Unterm Strich scheint ihm der Erfolg recht zu geben.

Ich musste auch mal einen seiner Artikel via Kommentar ergänzen, weil der so rückwärtsorientiert war, dass es wehtat.

Trotzdem: Bzgl. Inhalt sind seine Tipps, nachdem man das Marketing- & SEO-Blabla rausgefiltert hat, nicht schlecht. Technisch hinkt er halt hinterher.

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Halt mal den Ball flach. Ich verfolge Gordon’s Arbeit schon länger und kann das nicht bestätigen. Der vermitelt korrekte Aussagen, wenn auch technisch nicht dem Sendegate Standard entsprechend. Aber auch sonst sind solche persönlichen Schimpftiraden wie Deine grad meiner Meinung nach vollkommen unangebracht.

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Technisch arbeitet er mit dem was die meisten da draußen verwenden und empfohlen bekommen. Audacity/Garageband, vernünftiges Mikro, hosten nach Möglichkeit bei einem etablierten Anbieter wie z.b. Libsyn… sorry aber das geht schon in Ordnung so.

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Mir ist ein Like für diesen Kommentar zu wenig. Volle Zustimmung. Der Ton hier ist manchmal nicht auszuhalten. Ich kenne einige, die sich deshalb nicht ins Sendegate trauen oder lange nicht getraut haben.

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Das ist eigentlich schon das Problem. Ich hätt’s nicht besser zusammenfassen können. :+1:

Ja, kann man schon machen. Wie gesagt: Der Erfolg gibt ihm recht. Von Leuten, die gegen Entgelt beratend tätig sind, erwarte ich halt mehr als eine „geht schon in Ordnung so“-Lösung.

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Klar funktioniert das was er den Leuten empfiehlt, aber das sinnvollste ist es nicht. In der FB Gruppe schreibe ich auch gern mal Korrekturen, so ganz unkonstruktiv verfolge ich das nicht. Er geht mir dennoch gehörig auf die Nerven. Das was dann am Ende bei den Leuten manchmal raus kommt ist leider dann auch nicht so gut, wie es mit einem besseren, aber nicht teureren Setup sein könnte.
Seine Standardempfehlungen sind meist recht unpraktisch, wie das Rode Podcaster Mic. Für 50 € weniger gibt’s da nen Sahneschnittchen von AKG. Halterung, Spinne Poppschutz darf man dann ja auch nicht verschweigen. Dafür bekommt man dann schon ein viel unkomplizierteres Headset.

Er erwähnt auch meist nicht, dass der große Feind der Hall ist und wie man den vermeidet – geschweige denn, dass der vermieden werden muss. Wie der Feed sauber bespielt wird und dann in iTunes auch entsprechend präsentiert wird, das vergisst er auch gern.

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Das mag alles so sein, ist aber kein Grund für persönliche Angriffe und Schimpftiraden. Ad Hominem ist in den allermeisten Fällen uncool. Ich lasse dein Posting oben erst mal stehen, aber wir sollten uns wirklich bemühen, dass so ein Tonfall hier nicht (wieder) Einzug hält.

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Erfolg kann einem strukturellen Phänomen geschuldet sein: Die größte Zielgruppe bei einer Produktionsform sind diejenigen, die sich von der Vorstellung angezogen fühlen, selbst zu Produzenten zu werden. Typischerweise wird davon nur eine kleine Personenzahl das tatsächlich umsetzen. Wenn man Beratung verkauft und auf Masse setzt, bleibt man im Voranfängerbereich. Dabei kann es wichtiger sein, die Vorstellung vom Produzentsein zu bedienen, als eine hohe Qualität der Expertise zu liefern. Letztere schreckt tendenziell ab, weil sie oft nicht mit Komplexität geizt, Unterschiede zwischen Experten können die Leute, die neu in das Thema einsteigen, sowieso nicht einschätzen und einfachere Botschaften lassen das Ziel erreichbar erscheinen.

Ich kann allerdings nicht sagen, ob das für Gordon Schönwalder zutrifft. Tatsächlich höre ich dne Namen zum ersten Mal.

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Gut gebrüllt Löwe. Genau das ist es, was ich nicht in Worte fassen konnte. Leider ist Gordon Schönwälder (Marke: Podcast Helden) der ohne Expertise und mit einfachen (meiner Ansicht nach falschen) Formeln unterwegs, um Menschen Geld abzuluchsen, für etwas, das es nicht wert ist. Quasi das Herba Life der Podcastwelt.
… und das gerade jetzt wo der Begriff Podcast, neben dem Begriff Blockchain, dem Marketer als Solchem einen feuchten Traum beschert.

Das Gemaule und Geschimpfe rund um Podcasthelden & Co ist wirklich unerträglich, Leute.
Gordon hat verschiedene Podcasts und Projekte online und macht Podcasts/Blogs auch nicht erst seit gestern. Damit hat er Erfahrungen, die er auch legitimerweise teilt. Wer in der dazugehörigen Facebookgruppe mitliest wird auch feststellen, dass er freigiebig mit kostenlosen Ratschlägen ist und seine Community einen freundlichen und hilfsbereiten Ton pflegt. Entgegen der Behauptungen hier sind auch seine Ratschläge ok. Sicherlich strebt er keine Radioqualität an, aber er hilft dutzenden Leuten regelmäßig über die ersten Hürden und manche sind immerhin happy genug ihm für Kurse und Beratung Geld zu geben. Die werden aber niemandem aufgedrängt sondern sind ein Angebot unter vielen.

Was seine Ratschläge angeht: Audacity, Garageband & Co sind weder veraltet noch rückwärtsgewandt sondern ziemlich genau das was auch wir Anfängern nahe legen wenn sie von Reaper/Ultraschall überfordert sind. Auch die Behauptung er würde teuren Kram empfehlen während wir viel besser sind… wie viele hier haben ein Beyerdynamic Headset (mich eingeschlossen)? Wie viele kaufen hier auf Empfehlung einen Zoom H6? Gordon empfiehlt halt was er auch selbst nutzt und das sind durchaus legitime Empfehlungen.

Er verdient sein Geld also mit Einsteigerkursen, er bietet Consulting und er hat inzwischen bessere Pressearbeit als wir. Außerdem motzt er niemanden an sondern macht einfach sein Ding. Ob er Euch persönlich sympathisch ist oder ihr seine Ratschläge teilt spielt gar keine Rolle, aber ihn künstlich schlecht reden muss man auch nicht.

Ansonsten will ich noch den Kommentar von @GNetzer unterstreichen: unsere Art hier hat schon Leute abgeschreckt, es täte uns gut etwas toleranter und freundlicher zu sein. Und wenn uns nicht passt wie viel Sichtbarkeit Gordon mit seiner Sicht auf Podcasting hat, dann lasst uns mit positiven Initiativen gegenarbeiten statt an etwas rumzuschimpfen, dass jeder hier gerne besser machen darf.

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