Für beide Gedankengänge habe ich durchaus auch Verständnis, vor allem wenn ich mich in Podimos Situation versetzte.
Aber man hätte ja einfach von Anfang an klar sagen können, dass es sich um Einzelgespräche/Telefonate handeln wird. Dann hätte ich mir die Mühe der Eintragung im Formular gleich sparen können und wäre jetzt nicht erneut so enttäuscht.
Da sitzt ein Rudel gerade der Uni entwachsenen Unternehmensgründer denen plötzlich eine Schar Podcast Aktivisten mit brennenden Fackeln hinterherrennen. Die können nicht gewinnen und demnächst investieren die mit Sicherheit paar Euro in jemanden mit Erfahrung in Unternehmenskommunikation und Community Management Erfahrung täte auch Not…
Darin wäre ein Teil des VC-Money sicher schon deutlich früher gut angelegt gewesen. Und in einen Fachanwalt für Urheberrecht, der mal kurz das allgemeine in Deutschland geltende Urheberrecht und die CC-Lizenzbedingungen im Besonderen erläutert.
Sogar ein kostenloser Anruf beim Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz in Schleswig-Holstein hätte schon geholfen, um sich die Problematik von Opt-Out Verfahren erklären zu lassen.
So, gerade habe ich mit Morten telefoniert. Vorab: Er ist sehr nett, wie ich es nicht anders von Dänen kenne.
Ich habe ihm gleich zu verstehen gegeben, dass ich tief in der Materie stecke und wir uns das PR Geblubber und die Idee hinter Podimo schenken können.
Natürlich ließ er sich davon wenig abbringen. Aber er beantwortete meine Nachfragen dazu ziemlich offen.
Es wurde klar und er gab auch zu, dass sie NULL Recherche in den deutschen Podcastmarkt getätigt hatten. Alles was sie gemacht haben, war tatsächlich in Kontakt mit PodcasterInnen zu kommen. Reini hat ja davon berichtet. Er versuchte mir klar zu machen, dass sie sehr naiv daran gegangen sind, weil sie glaubten, etwas gutes für die PodcasterInnen zu machen. Davon sind sie übrigens immer noch überzeugt.
Er kannte weder fyyd, noch das Prinzip hinter einem freien Internet mit freien (im Sinne von Freiheit) Zugang zu Informationen. Meine Kritik in Bezug auf Walled Garden, was er vorher gar nicht so gesehen habe, nahm er aber sehr wahrscheinlich ernst.
Ich habe ihm empfohlen, alle Podcast aus der App zu löschen, zu denen er keine Lizenz hat und mit einem weißen Blatt Papier neu zu starten und vorher sich über das Podcasting schlau zu machen, ins offene Gespräch zu kommen und aktiv den Dialog in großer Runde zu suchen. Ich habe ihm erlaubt mich gerne via E-Mail zu kontaktieren.
Leider sehe ich trotzdem wenig Hoffnung, trotz Beteuerung, dass aus diesen Köpfen etwas sinnvolles für PodcasterInnen und HörerInnen kommen kann, da es nicht den Anschein macht, dass sie grundsätzlich etwas an ihrem Businessmodell ändern wollen.
Ich denke eher es auch nicht können. Irgendwann ist das Kapital aufgebraucht und die InvestorInnen wollen auch mal was zurückbekommen.
Wenn die jetzt hören „Ach, wissta was? Wir haun alles in Klump und machen allet nochmal neu!“ dürften die alles Andere als amused sein.
Das ist das alte wes Brot ich ess, des Lied ich sing Problem, aus dem so gut wie niemand von uns raus kommt.
Da lag vermutlich schon der Fehler. Es gibt so viele Initiativen von Projekten, die mit der Community zusammen ihre Idee geformt und entwickelt haben. Podlive(erinner ich mich richtig?) war ja so ein Kandidat, wo es auch Probleme gab, weil sie Studiolink-streams in die App genommen haben, ohne Opt Out und auch ohne dediziertes OptIn.
Das wurde dann diskutiert, es gab Erweiterungen bei StudioLink und damit OptIn und alle waren glücklich.
Das hätte™ hier auch wunderbar klappen können.
Daher bin ich nicht mal gegen die Idee einer Plattform, aber die muss sich entwickeln MIT der Community und unter der Berücksichtigung des Community-Ökosystems.
Wie das aussähe, keinen Schimmer.
Vielleicht ists unmöglich, vielleicht doch, aber das wird nur im offenen Austausch mit der Community hinhaun. Sonst ist alles zum Scheitern verurteilt, was es so versucht.
Oder braucht ne Menge Kohle das zu ignorieren.
Edit: Sollte ich mich falsch erinnern und es war nicht Podlive, dann korrigiert mich bitte. Meinem Hirn setzts Alter zu
Ehrlich gesagt, liest sich dieser Thread auch irgendwie nach kompletter Verweigerungshaltung. Zwar gehts hier um Podimo, schätze aber, dass es lediglich ein Platzhalter sein wird. Wenn die Podcastszene weiterhin so agiert, gibt es hier weitausaus weniger Möglichkeiten in diesem Marktsegment Geld zu verdienen, als in den USA. Versteht mich nicht falsch - bin bei der ganzen Argumentation nah bei euch und unterstütze das auch. Ist nur mal so das Gefühl, was erweckt wird, wenn man das hier so alles mit Abstand und weniger Emotionen liest.
Das kann doch auch nicht überraschen. US-amerikanische Produktionen können allein deswegen weil sie englischsprachig sind ein viel größeres Publikum erreichen. Was aber aus dem Thread hier doch auch und vor allem klar wird: viele Produzent*innen haben gar kein Interesse an Monetarisierung. Oder zumindest kein vorrangiges. Und so lange das so ist, ist der Raum eben recht klein für solche Angebote. Darüber hinaus ist das Bezahlmodell von Podimo auch schlicht und ergreifend schlecht. Direktfinanzierung scheint meist mehr zu versprechen, oder eben – für die wenigen die diese Möglichkeit haben – ein “richtiger” Exklusivdeal mit beispielsweise Spotify (wie eben Fest & Flauschig, Herrengedeck und Gemischtes Hack).
Die Emotionen kommen glaube ich wie schon thematisiert nicht nur auf, weil Podimo ein walled garden ist und den weiteren Argumenten die gegen eine freie™ Podcastlandschaft sprechen, sondern wegen der Art und Weise wie die aufgetreten sind. Das war einfach ungeschickt, unhöflich, schlechter Stil, rechtlich bedenklich.
jau, dass sich Podimo echt dumm angestellt hat, steht außer Frage. Bin da mal gespannt, wie sich das weiterentwickelt und ob sie überhaupt noch genug content haben, um das anvisierte Modell umzusetzen.
Beim Thema Monetarisierung ticke ich vielleicht komplett entgegen der Community, keine Ahnung. Mir gehts in erster Linie nicht darum, auf Teufel komm raus Geld mit meinen Inhalten zu verdienen. Nur wenn man es ordentlich macht und Anklang findet, muss man sich evtl irgendwann mit der Frage auseinandersetzen. Bis zu dem Punkt ist es Hobby. Wenn das Podcasten aber mit allem, was dazu gehört, aber viel Lebenszeit in Anspruch nimmt und es “mehr” als ein Hobby wird, dann bekomm ich hier manchmal das beklemmende Gefühl, geächtet zu werden, wenn man mit der Zeit, die man aufbringt, sich monetär entschödigen lässt. Und ich meine damit jetzt nicht, seinen Podcast auf Podimo online stellen und “mitverdienen” (HAHA!). Das was man da macht soll die Welt bereichern - genau mein Ansinn. Und dann wirst du hierhin eingeladen, und dahin. Du als Person wirst plötzlich als “Expert*in” gehandelt. Und plötzlich rolen da ein paar Euro an.
Das ist jetz off-topic, sorry dafür. Vielleicht muss ich mir in meiner AMbivalenz auch erstmal klar werden. Macht trotzdem irgendwie nen komisches Gefühl, hier zu lesen. Und nein, das meine ich nicht negativ. Und ja, auch ich finde Podimos Ansinn als Banane.
Also um eines mal klarzustellen: ich habe kein Problem. Immer schön vorsichtig!
Vielen Dank für deine detaillierte Kommentierung. Es geht mir nicht darum, die Märkte 1:1 zu vergleichen, denn - wie du aj schon richtig festgestellt hast - ist das eben nicht möglich. Dennoch scheinen ja diverse Euro im Orbit zu schwirren, wenn alle paar Monate irgendwelche Menschen daherkommen, um das große Geld machen zu wollen. Ja, das mag schwieriger sein als gedacht, gleichzeitig bedeutet das aber nicht, dass es nicht möglich ist.
Es ist mir irgendwie auch egal, ob du das bedauerst oder nicht. Ich freue mich sehr über die bestehende Community und was sie alles hervorbringt. Und ich bin auch immer weniger gewillt, Werbung einzusetzen. Was allerdings Qualität mit mit Geld verdienen zu tun haben soll, ist mir reichlich schleierhaft. Immerhin sind die Podcasts vom ÖRR (wie du es ja selbst bechreibst) durchaus nicht qualitativ schlecht. Du brauchst aber auch nicht zu glauben, dass dort Leute aus Nächstenliebe sitzen, die da in das Mikro sprechen.
Un dum das mal klarzustellen: ich bin nicht begonnen, um Geld zu verdienen, sondern weil es mir ein ANliegen gewesen ist, Dinge mitzuteilen, die bisher niemand in der Form mitgeteilt hat. So, das wurde angenommen, Leute hören. Wenn ich nun plötzlich nen Auftrag erhalte, dann produzier ich das auch für Geld. Das kannst du verteufeln bis du schwarz wirst - mache ich trotzdem - und das bei mindestens gleicher Qualität.
So, und nun wieder zu Podimo. Danke.
P.S. im Übrigen hast du es falsch verstanden. Das von dir angebrachte Zitat bezieht sich auf Institutionen/Personen, die von außen in den Markt kommen, um das Umsatzpotential zu nutzen (wie Podimo) und NICHT die Podcaster selbst. Der Thread ist doch deutlich genug. Und das dich niemand fragen muss, wissen wir auch alle.
@arvid, vielleicht ist es dir egal, aber mir persönlich bereitet der Ton vieler deiner Kommentare echt Probleme. Du attackierst andere Nutzer*innen sehr schnell in einer generalisierenden und auch sehr persönlichen Art. Deine Kommentare sind geprägt von Urteilen, die du über andere fällst und gleichzeitig einem scharfen keinen-Millimeter-Zurückweichen wenn es um deine eigene Position geht.
Ich kann und will dir das nicht verbieten, möchte aber eines los werden: Mir macht das manchen Thread hier madig, es vergiftet meiner Meinung nach die Atmosphäre in einer Art und Weise, die dieses Forum seines Zwecks als offene (!) Plattform für den Austausch von allen (!) an Podcast Interessierten beraubt. Ich bin jedoch nicht bereit, diese Plattform aufzugeben, weil mir der Ton hier nicht gefällt. Vorher möchte ich etwas dazu gesagt haben. Ist jetzt offtopic aber irgendwie auch nicht, weil es mir in diesem Thread aufgefallen ist, deshalb wollte ich den Kommentar auch hierhin setzen.
Ich glaube, die Frage, die Du hier überspringst ist, ob man “Geld verdienen” will mit Podcasts. Das klingt von der Wortwahl her nahe an regulärer Arbeit, und weniger an Spaß. Für mich kann ich sagen, dass ich zwar Geld nicht abgeneigt bin, den Podcast aber nicht deswegen mache, um damit Einnahmen zu erzielen. Das einzige Mal, dass ich Geld bekommen habe für den Podcast, war als ein Hörer mir einen iTunes-Aufladecode geschickt hat, das dürften so 15 Euro gewesen sein.
Bei dem, was Podimo oder der Herr “Podcast-Apostel” über den auch in Rantvoll gesprochen wurde, an Herangehensweise zeigen, steht aber ziemlich deutlich im Vordergrund die Absicht, Geld einzunehmen. Für die scheint Podcast nur ein anderes Medium zu sein, um ihren Walled Garden zu befüllen (Podimo) oder Aufmerksamkeit mit Werbung zuzuschütten (der Herr “Apostel” dessen Name ich mir nicht merken will. Vielleicht übergeneralisiere ich da, aber ich fürchte, dass das in eine Richtung gehen könnte, wie Bannerwerbung im Netz. Wo kommerzielel Webseiten ihre paar Zeichen Inhalt in einem Wust an Werbung verstecken. Vielleicht bin ich zu alt, aber mir gefiel das Internet besser, als man Inhalte noch finden konnte. Kann ich das weniger emotional begründen? Ich glaube nicht. Muss ich das denn?
Du bist da nicht allein. In fast jedem Thread aus dem großen Bereich „Monetarisierung“ sind Arvids Beiträge Grund für Irritation oder sorgen dafür, dass andere sich angegriffen fühlen.
Ich selber lese auch kaum noch Threads wo sein Anteil groß ist, denn damit sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine freundliche und produktive Diskussion. Und von den Gedichten, long posts und anderen überraschend unpassenden Formaten möchte ich gar nicht anfangen.
Ich bin ganz bei Dir, ich will hier auch nicht irgendwelche Vorschriften machen. Ich möchte aber auch deutlich feststellen, dass mir Arvids Beiträge das Sendegate weniger angenehm machen und ich habe das Gefühl, das wir damit nicht allein sind.