Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem:
Während den Aufnahmen bricht in unregelmäßigen Abstenden kurz der Ton weg. Das macht sich über das Monitoring auf den Headsets bemerkbar.
Dabei entstehen diese etwa 1s langen Lücken/Aussetzer anders als in diesem Thema besprochen auf allen Spuren gleichzeitig.
Auch resultieren die Aussetzer nicht in kurzer Stille, die Soundspuren werden vor und nach der Lücke “zusammengeschoben”, der Redefluss geht also mit ein paar fehlenden Wortfragmenten ungebrochen weiter.
Ich habe die im verlinkten Thema genannten Tips getestet und konnte das Problem damit leider nicht lösen.
Meine Soundeinstellungen unter Windows laufen mit 44kHz, genauso mein Reaper. Die Buffer size liegt mit 512 im empfohlenen Rahmen.
Ich wäre über Tips sehr froh, da es schon störend ist ständig den Gegenüber zu unterbrechen um ihn das eben Gesagte wiederholen zu lassen.
Technische Daten:
Betriebssystem: Windows 10 (64Bit)
Headsets: Beyerdynamic MMX2 (direkt per USB an den Rechner angeschlossen)
REAPER v5.11/x64
Ultraschall v2
Hast du in Reaper auch die Project Settings auf 44.1 umgestellt? Die werden in der Distribution zunächst auch als 48 ausgeliefert. Wichtig: Project Settings, nicht Audio-Settings.
48KHz statt 44.1 sollte man schon an den Mickeymaus- oder Höhlentroll-Stimmen erkennen.
Zudem sollte dann bei nur 512 Byte Buffer das mehrmals pro Sekunde auftreten - und auch nur für einen Sekundenbruchteil.
Das sagt einem die Logik, die Empirie sieht anders aus Reaper macht etwa eine Echtzeit-Konversion der Samplerate, das funktioniert dann meistens ganz ok, zuweilen fährt es aber auch erratisch gegen die Wand.
Unter OS X ist ein weiterer Störfaktor andere Programme, die auf den Audio-Stack zugreifen und ständig versuchen die Sample-Rate umzustellen. Garageband oder Logic parallel zu Reaper führt beispielsweise zu völlig skurrilen Effekten, erst wenn man die komplett schließt ist sofort wieder alles gut.
@StillesOe laufen noch irgendwelche anderen Audio-Applikationen im Hintergrund?
Wie speichert Reaper eigentlich die Spuren? In eine Datei, oder in unterschiedlichen WAVs/FLAC (eine je Spur)? Wenn all-in-one, dann könnte das am File-System liegen (ggfs. ein zuschlagender AntiVirus?).
Ansonsten hätte ich auch noch den USB-Bus im Verdacht, wenn da mal Daten geprügelt wird. Was hängt noch an USB? Ich meine jetzt Datenschleudern wie Festplatte, Netzwerk, Monitor, …
Da eingebaute Ports gerne von einem internen USB-Hub gespeist werden, kann es auch zu Kollisionen kommen, wenn das verdächtigte Ding “an einem anderen” Port hängt.
Wenn ich das richtig aus den anderen Beiträgen von dir herauslese, dann fährst du 3 einzelne USB Audio Interfaces. Wie bekommst du diese denn als ein Gerät überhaupt in Reaper unter Windows? Das Problem ist das jedes Audio Interface seine eigene Taktrate fährt und diese erst miteinander synchronisiert werden müssen. Das wiederum ist keine triviale Aufgabe und steckt voller Fehlerpotential.
Ich habe eben die Project-Settings umgestellt. Die waren tatsächlich noch auf 48kHz.
Nein, ansonsten habe ich alle anderen Programme ausgeschaltet, es sollte tatsächlich nur Reaper selbst laufen.
Das ist korrekt, ich arbeite mit bis zu drei einzelnen, direkt an den Laptop angehängten USB-Mikros. Wie das genau funktioniert weiß ich nicht, die REAPER-Preferences lassen mich unter Devices dann einfach USB-Audiogerät 1-6 (also jeweils 2 da Stereo) als In- und Output wählen. Da weise ich dann jeweils einer Spur 2 Audioinputs zu.
Das habe ich mir auch überlegt, allderdings passiert das auch bei nur einem angehängten Headset. Da sollte sich dann ja eigentlich nichts gegenseitig auf die Füße stehen. Ansonsten habe ich keine weiteren USB-Geräte angehängt. Habe selbst die USB-Maus ausgestöpselt um wirklich sicher zu gehen.
Ich habe jetzt auch die von Ralf genannten Project-Settings umgestellt und mir selbst ein paar Minuten in die Hörer gequatscht.
Leider treten die Lücken trotzdem auf. Das passiert übrigens auch ohne laufende Aufnahme, also mit scharfgeschaltetem Headset aber ohne laufendes Recording.
Vielleicht muss doch irgendwann mal ein Audio-Interface her, aber das müsste (weil ich mir nicht einfach 3 neue Headsets leisten kann) dann aus 3x USB 1x USB machen. Da müsste ich mich erstmal ordentlich informieren.
Ich danke euch jedenfalls schonmal herzlich für die Gedanken.
Besten Gruß aus Freiburg
Adrian
Warum hält Du denn an den 44,1 kHz fest. Stellt doch einfach in Windows das Audiosignal auf 48 kHz um. Weißt Du wie das geht. Ansonsten fragt einfach. Ich bin gerade unter Ubuntu. Nachher gehe ich auch nochmal in Windows rein. Da könnte ich Dir bei Bedarf die Screens posten.
Na letztlich ist es ja wirklich egal ob 44.1 oder 48, hauptsache es ist wirklich überall gleich eingestellt. Probleme gibt es nur dann, wenn einzelne HArdware-Teile oder Softwarekomponenten eins von beiden nicht können.
Die Settings sind unter Windows nicht leicht zu finden und per Default bei 44,1 kHz. Daher meine Vermutung. Ich nutze auch Ultraschall unter Windows und diese Einstellung ist wirklich nicht leicht zu finden…
Also ich habe tatsächlich nochmal sämtliche Settings die ich finden konnte auf 44.1 und auf 48kHz gestellt.
Ich habe damit leider keine Aussetzer kurieren können. Da ich das Problem eben sowohl bei einem als auch bei mehreren gleichzeitig angeschlossenen Headsets hatte gehe ich nicht davon aus, dass sich die gegenseitig im Wege stehen.
Ich werde jetzt mal etwas über ASIO4All recherchieren, da das ja nach meinem Verständnis sehr wohl ein Treiberproblem sein kann.
Außerdem habe ich eben mal in der Beyerdynamic-Community nachgefragt, ob es vielleicht am (mit 54€ doch eher billigen) Headset liegen kann.
Ich bedanke mich aber schonmal sehr für eure Hilfe und melde mich, falls ich das Problem noch irgendwie gelöst bekomme.
Ich habe mich kurz umgeschaut nachdem ich gerade (erfolglos) sämtliche Audio-Treiber auf meinem Rechner runtergeschmissen und neu eingespielt habe. Habe einige Systeme gefunden, die ein einzelnen USB-Audio-Input auf mehrere DAWs verteilen kann, aber das hilft ja leider nicht.
Die Suche nach dem richtigen Treiber gestaltet sich als schwierig, da mir auch das nötige Technik-Vokabular fehlt.
Außerdem habe ich mir jetzt so lange selbst auf die Ohren gequatscht, dass mir aufgefallen ist, dass die Aussetzer alle 3 Minuten auftreten, also doch nicht so zufällig wie zuerst gedacht.
Ja. Aber per Klinke kriege ich es nicht unter ASIO4All zum laufen. Außerdem habe ich es zu Anfang mal versucht über Klinke und ein Mischpult zum Laufen zu kriegen und das hat leider gar nicht geklappt.
Allerdings habe ich das Headset jetzt mal ohne ASIO4All sondern mit WASAPI benutzt und bei sonst gleichem Setup gibt es keine Aussetzer. Das heißt das Headset und der USB Adapter sind an sich in Ordnung. Es liegt irgendwie an ASIO4All und meinem restlichen System.
Gerade hat noch ein Freund gesagt, dass er das Headset auch per ASIO4All auf einem Windows Rechner in Betrieb hatte, ohne dass ihm Aussetzer aufgefallen wären.
Wir probieren das jetzt also nochmal mit meinem Headset und seinem Setup und hoffen auf ein Kompatibilitätsproblem von meiner Laptop-Hardware und dem Treiber…
Das ist fast wie früher im Labor…
Man hat ein Problem und mit jedem scheiternden Lösungsansatz fällt einem eine neue Möglichkeit ein.
Und irgendwann fängt man an sich über Fehlschläge zu freuen, weil das immerhin bedeutet, dass man Fehlerquellen ausschließen kann, auch wenn man das ursprüngliche Problem nicht gelöst kriegt.
Und irgendwann sagt man sich dann: “Scheiss drauf! Ich geh’ in die Wirtschaft!”
Leider ist das jetzt keine Option, also muss ein anderer Lösungsansatz her…
Am Laptop vom Kollegen passiert das gleiche. Ihm war das nicht aufgefallen, weil er sich nicht monitoriert hat und die Aussetzer “strategisch gut” in Sprechlücken lagen. Es liegt also tatsächlich irgendwie an ASIO4All.
Ich möchte also weg vom ASIO-basteln und hin zu einem externen Audio-Device.
Ich habe hier eh noch ein Zoom H4n rumliegen. Ich bin nie auf die Idee gekommen das zu nutzen, weil es ja nun keine USB-Eingänge hat. Dass ich beim Beyerdynamic MMX2 einfach den USB-Adapter von den eigentlichen Klinken ziehen könnte ist mir nicht in den Sinn gekommen.
Jetzt also die nächste Problem-Serie:
Das Zoom hat 3 Audio-Eingänge: 2x XLR / 6.3mm Klinke und einmal einen externen Stereo-Mic-Eingang mit dem man die fest verbauten Stereo-Mics bypassen kann (3.5mm Klinke).
Wenn ich das richtig sehe habe ich hier ein Kondensator-Mikrofon mit Tonaderspeisung (Screenshot).
das funktioniert wunderbar für den Stereo-Mic-Bypass. Allerdings kriege ich das Mikrofon per Klinkenadapter nicht über die Eingänge 1 und 2. Ich gehe davon aus, dass es daran liegt, dass hier die Aderspeisung nicht funktioniert. Ich kriege das auch weder per Phantomspeisung (24V oder 48V) noch Plug-In Power zum Laufen.
Gibt es die Möglichkeit einen “Vorverstärker” à la FetHead zu nutzen?
Ich entschuldige mich für den Themenumschwung und bin für Hilfe sehr dankbar.
Besten Gruß
Adrian
Wenn ich eines täglich bestätigt bekomme: da laufen erst recht lauter Idioten rum in völlig verkorksten Prozessen, jeder versucht nur sich und seine Position abzusichern.