Kaufberatung: Beyerdynamic DT-297 Headset

Hallo zusammen,

ich möchte mir eins der berühmten Beyerdynamic DT-297 Headsets kaufen und habe noch ein paar Fragen, die ihr mir vielleicht beantworten könnt:

  1. Welche Version soll ich nehmen? V.11 mit integriertem Vorverstärker oder PV ohne Mikrofonvorverstärker? Zur Info: Es soll mit einem Zoom H6 (klein, evtl. nicht so gute Gain-Stufen?) betrieben werden. Tendenziell würde ich zum ersten greifen, aber habe ich da Nachteile? Und brauche ich dann gar keine Phantomspeisung? Bin mir nicht ganz sicher, ob ich das Datenblatt richtig verstehe…
  2. Ist bei der Bestellung via Thomann der Windschutz WS 97 dabei?
  3. Die Tasche muss ich in jedem Fall extra dazu kaufen, korrekt?

Ich würde mich freuen, wenn mir ein/e Besitzer/in weiterhelfen würde.

Gruß
Jonas

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Integrierter Vorverstärker simuliert ein Kohlemikrofon, für Phantomspeisung bitte die Standardversion ohne V.11 wählen

Du willst also: http://www.thomann.de/de/beyerdynamic_dt297pv80_mk_ii.htm

Original mit der Tim P. Bewertung :wink:

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Gute Kaufentscheidung :slight_smile:

Der ist meines Wissens standardmäßig beim Headset mit dabei. Dürfte Thomann-unabhängig sein.

Vermutlich ja.

Das Kabel brauchst Du aber extra, entweder das oder das.

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Ich habe das DT-797, meines Wissens hat es das gleiche Mikrofon, gelegentlich am Zoom H-5 im Einsatz. Vermutlich sind also Verstärker und Mikros in unseren Settings gleich. Bei mir funktioniert das wunderbar, und zwar ohne eingebauten Verstärker.

Ich würde darauf achten, die 80 Ohm Version zu nehmen. Ich habe 250 Ohm, das geht auch, aber das Zoom muss schon ganz schön arbeiten, um ausreichend Lautstärke zu erzeugen.

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Ich habe vier von den V.11. Den Vorverstärker habe ich - bis auf glaube ich eine Ausnahme an einem sehr schwachbrüstigen Mixer - bisher immer auf Minimum geregelt, aber auch da ist er noch aktiv.
Im Ergebnis führt das dazu, dass ich den Gain am H6 statt auf 6 nur auf 3 aufdrehen muss.

Generell sind die also tendenziell sehr unkompliziert, bringen aber - im Sendezentrums-Direktvergleich mit Tims „normalen“ - etwas weniger Bass auf die Aufnahme, die normalen klingen wärmer, die V.11 etwas analytisch-kälter. Das kann man allerdings recht leicht mit etwas EQ wieder angleichen.

Auf dem 31C3 hatten wir die Bühne mit Tims normalen und den Podcast-Tisch mit meinen V.11ern bestückt - vielleicht kommt ja von den FremdpodcasterInnen dazu noch ein Feedback?

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Ich würde als Alternative das DT-797 nahelegen. Das geht auch bei großen Ohren komplett über das Ohr drüber und drüĉkt nicht.

Als Brillenträger kann ich auch die DT-797-Variante empfehlen, bei den DT-297 drückt es mir das Brillengestell gegen das Ohr, was nach 30–45 Minuten deutlich unangenehm wird. Nachteil ist allerdings, dass du das Kabel nicht tauschen kannst.

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Vielen Dank für eure Antworten, allerdings habe ich jetzt ja noch mehr Optionen :smile: Eine Frage noch an dich, @rstockm: Verstehe ich das richtig, dass die V.11 weder Plug-in-Power noch Phantomspeisung benötigen?

Die v11er benötigen zwingend die normale Phantomspeisung, immer.

Nach meinem Kenntnisstand benötigen die V.11 Headsets die wenig verbreitete Tonaderspeisung auch als T12 bekannt und sind auch laut Beyerdynamic Datenblatt nicht für Phantomspeisung vorgesehen. Daher könnten auch die bei Betrieb mit Phantomspeisung auftretenden Qualitätsunterschiede kommen. Außerdem wird der Signalweg nicht symmetrisch über das Kabel geführt. Was jetzt aber nicht das problematischste ist.

Zitat aus dem Datenblatt:

Für symmetrische Mikrofoneingänge mit Phantomspeisung sind die
Hör-Sprechgarnituren DT 291 PV, DT 297 PV geeignet. Der Mikrofonpegel
beträgt bei Besprechung aus 5 cm Entfer nung 13 mV bzw. 250 mV.
Für den Anschluss an Fernsehkameras mit Mikrofoneingang, welcher für
Tonaderspeisung ausgelegt ist, verwenden Sie die Hör-Sprech garnitur DT 280 /
DT 290 V.11 oder DT 287 / DT 297 V.11 mit integriertem Vor verstärker

Auf Seite 14 sieht man auch wie für v.11 die optimale Speiseschaltung (10V und 330Ohm etc.) aussieht und das Pin 7 nicht beschaltet ist.

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Ja, das habe ich auch alles gelesen. In der Praxis war es halt bei mir bisher kein Problrm, der @343max war allerdings unglücklich und hat seine verkauft (an mich).

Das glaube ich dir gerne, das Elektretmikrofon und der Vorverstärker benötigen nur sehr wenig Spannung um überhaupt zu funktionieren. Auch das gut abgeschirmte Kabel tut sein übriges dazu.

Aber einen praktischen/rechtlichen Aspekt hat das ganze dennoch. Wer das v.11er mit 48V Phantomspeisung betreibt riskiert unter Umständen die Garantie. Je nachdem wie großzügig die Beyerdynamic Ingenieure bei den Bauteil-Toleranzen waren sind dauerhaft 36 Volt mehr einfach zuviel. Auch wenn das vielleicht mal kulanter läuft, muss man es ja nicht immer gleich drauf anlegen.

Daher würde ich zumindest probieren falls möglich die Phantomspeisung auf 12V herunter zu setzen. Bei dem Zoom H6 sollte das laut Handbuch möglich sein. Dadurch sinkt auch der Entkopplungswiderstand auf 680Ohm und rückt etwas näher an die optimalen 180-330Ohm von der gewünschten Tonaderspeisung.

Kannst ja mal berichten ob das vielleicht sogar positive Auswirkungen auf den Bass hat. Denn bis auf den Vorverstärker und der unsymmetrischen Beschaltung sollte das Headset ziemlich identisch sein.

Kurze Ergänzung: auch das Gerät für die Phantomspeisung (in diesem Fall das H6) wird unter Umständen weit über dem zulässigen Betriebsstrom von 10-15mA (P12-P48) pro Ausgang betrieben. Laut Datenblatt ist dieser beim v.11 Headset mit 6 - 56mA angegeben. Für 48V Phantomspeisung sind 16mA schon Kurzschlussstrom.

Ich habe 7 Beiträge in ein neues Thema verschoben: Beyerdynamic MMX 300

aka „Tim Pritlove Gedächtnisheadset“ :slight_smile:

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wie meinen? :smiley:

So, danke nochmal für die zahlreichen Antworten. Ich habe mir jetzt das Beyerdynamic DT-297-PV/80 MKII bestellt. Das geringere Gewicht und die geringere Impendanz der Kopfhörer-Treiber habe ich als Vorteil gegenüber dem DT-797 gesehen.

Schönen Abend
Jonas

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Ist die Impedanz relevant, wenn die Headsets an einem Gerät mit Stromanschluss benutzt werden? Ich habe im Alltag bisher keinen Unterschied gemerkt (aber auch noch nicht methodisch getestet).

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Auf jeden Fall das Headset mit Phantomspeisung nehmen. Tonaderspeisung ist ein Relikt aus alter Zeit.

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Jein. Ob der Stromverbrauch eine Rolle spielt, kann ich nicht sagen. Da fressen die Mikros ohnehin mehr.

Ich meinte nur das „aufdrehen“. Zum Vergleich: Die Lautstärke-Einstellung bei meinem Zoom geht bis 100. Ich muss bei den meisten regulären Kopfhörern bis ca. 30 aufdrehen, bei meinen Headsets aber bis 85. Da ist dann nicht viel Luft nach oben, wenn man beispielsweise in einer lauten Umgebung aufnimmt.

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Also zumindest ich hab die Erfahrung gemacht das die mit meiner Stimme furchtbar klingen. Darum wenn du die Möglichkeit hast mal auf deine Stimme testen.

Ich habe 3 Beiträge in ein neues Thema verschoben: Kaufberatung: günstige XLR-USB-Soundinterfaces mit Phantomspeisung