Beengter Sound

Hallo allerseits,

ich habe die erste Folge meines Podcasts produziert und gehe in Kürze die zweite an und möchte am Sound weiterdrehen bzw. ihn optimieren. @derphilipp hat mir Feedback gegeben, dass der Sound in der ersten Folge etwas beengt wirkt. Mir stellt sich jetzt die Frage woher es kommt.

Hier ist der Feed zum Podcast: https://herstory.podigee.io/feed/mp3

Technik: Blue Yeti USB Mikro und Audiotechnica ATH M50x Kopfhörer
Schnitt mache ich in Audacity. Dort habe ich Rausch-Verminderung und Kompressor rüberlaufen lassen und fand es in Ordnung.
Aufnahmeort: Home Office mit Bücherregalen, Rollo am Fenster, Bilder an den Wänden und Teppich drin. Allerdings hat der Raum keine Tür, sondern einen Durchgang zum Wohnbereich. Der ist groß und offen und neigt zum Hall - kann es daran liegen? Kann mir die Öffnung zum Wohnraum den Klang verhauen?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!

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Hi Jasmin,

Weiß nicht genau was “beengt” heißen soll, höre da vor Allem (wie schon von dir gesagt) Hall.
An sich klingt Bücherregal und kleine Ecke ja schon mal ziemlich gut. Wenn du aber wegen des Durchgangs sogar ohne Mikrofon und bei mir normalen Sprechen Hall hörst, wird das sicherlich das Problem sein. Evtl kannst du den Durchgang einfach mit einer Decke abhängen, das könnte das ganze schon lösen.

Ansonsten vielleicht auch mal mit Mirkofon- und Sprechrichtungswinkel herumexperimentieren. Wenn du das Mikrofon zum Beispiel mit ein wenig Abstand vor ein dick bepacktes Bücherregal stellst, und dann “auf” das Regal sprichst, kann das den Hall auch verringern, weil deine Stimme dann – nicht wie auf einer glatten Wand – von hinter dem Mikro wieder zurück in den Raum reflektiert wird, zumindest nicht so stark. Viel Erfolg!

Finde abgesehen von dem noch leicht handgemachten Sound die erste folge übrigens schon sehr souverän :slight_smile: schönes Thema und gut vorgetragen, ich abonniere mal!

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Hi @Feivel,

vielen Dank schon mal für die Tipps! Mir fiel beim Aufnehmen irgendwann auf, dass sich mein Winkel zum Mikro veränderte, das kann also auch ein Faktor sein. Und ich spreche in Richtung Laptop/Zusatzmonitor/Wand - also vielleicht stapel ich mir hier noch ein paar mehr Bücher hin um mein Höhlen-Feeling zu verbessern.

Und ganz lieben Dank fürs Lob und fürs Abonnieren, ich freu mich sehr!!

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Aber mal ganz im Ernst, da polieren wir jetzt aber schon die Innenseite der Erbse unter dem Matratzenstapel. Der Sound ist für meine Ohren vollkommen in Ordnung, da höre ich aus manchen Radio-Home Office-Studios deutlich, deutlich schlechteren Klang und es ist um Längen besser als das was manche andere Podcaster (absichtlich nicht gegendert) in der ersten Episode abliefern.

Ich finde auch, dass Du sehr gut sprichst; das Tempo und die Intonation sind gut und ich empfinde Deine Stimme als sehr angenehm. Ich frage mich nur, wieso Du offenbar überhaupt nicht atmest. :innocent: Das hat mich nach ungefähr zwei Minuten hören zumindest so sehr irritiert, dass ich darüber nachgedacht habe und ein paar Sekunden des Inhalts verpasst habe. Für mich wirkt das unnatürlich, ich würde nicht jeden Atemzug rausschneiden, wenn ich Deinen Podcast schneiden würde. (aber es ist Dein Podcast, also mach das bitte genau so wie Du das gerne machen möchtest!)

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Haha, zweimal laut gelacht! Punkt 1: Ich bin perfektionistisch veranlagt, deshalb poliere ich auch schon mal die Erbse innen, wie du so schön sagst. Ich finde zum Beispiel persönlich, dass meine s und sch’s noch an einigen Stellen zu sehr zischen - liegt aber auch daran, dass ich noch keinen De-Esser hab drüberlaufen lassen (auch aus Mangel an Kenntnis, woran ich da genau drehen kann und sollte, ohne zu verschlimmbessern - aber das ist Thema für einen zweiten Thread, glaube ich :smiley: ).

Vielen Dank fürs Lob zum Tempo und zur Qualität. Und ja, beim Atmen hast Du mich ertappt. :sweat_smile: Da ist mir mittlerweile aufgefallen, wie viele von meinen Lieblings-Podcastern doch subtil atmen und es stört mich überhaupt nicht - insofern werd ich mich da künftig beim Schneiden zurückhalten. Solange ich nicht ins Mikro schnaufe wie ein Walross sollte das dann natürlicher klingen.

Ja, das Atmen ist wichtig beim Hören. Das sind die Stellen, an denen ich selbst mal kurz durchatmen kann, wenn ein längerer Themenblock oder Absatz grad besprochen wurde.
Wenn die fehlen, bleibt mir im wahrsten Sinne die Luft weg.

Faustregel: Alles Geatme, was nicht klingt, als würdest Du Dich gleich in ein Monster verwandeln, kannste drin lassen.
Das trifft auf die meisten Atmer zu.

Hab noch nicht reingehorcht, kommt aber noch.

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Dann hol tief Luft, bevor Du meine atemlose erste Folge hörst. :sweat_smile:
Für die nächste Folge nehm ichs mir zu Herzen und lass die Atmer drin. Da sprichst Du nämlich auch genau einen Punkt an, der mich beschäftigt: Wie ich dem Hörer nach Themenblöcken die Möglichkeit zum Durchatmen geben kann. Das natürliche Atmen kann da schon helfen, denke ich.

Lieben Dank schon mal in die Runde für die Tipps und das warme Willkommen, dass ihr Neulingen wie mir bereitet!!

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Atmer, Denkpausen und Ähms können da gute Dienste leisten.

Auch wenn das die Community spaltet, ob man die nun rausnimmt oder drinne lässt XD

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Ansonsten helfen da, zumindest auf der Bedienerebene, natürlich Kapitelmarken sehr. Wie das in Audacity genau geht, weiß ich nicht.
Ultraschall lohnt sich insgesamt sehr, gerade für so ein schönes magazinartiges Format, wie deins eines zu werden scheint

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Kapitelmarken trage ich derzeit händisch nach der Aufnahme ein, wenn ich die Datei beim Host hochlade. Steht auf meiner Liste herauszufinden, ob das direkt in Audacity möglich ist. Aber da ich ständig über Ultraschall stolpere bzw. viele drauf zu schwören scheinen, würde mich eine Pro-Con-Liste zu Audacity und Ultraschall sehr interessieren. Das ist dann wohl Thema für einen eigenen Thread :slight_smile:

STRG+B an der Cursorposition. Später kannst Du die Textspur exportieren und z.B. bei Auhonic importieren, das daraus Kapitelmarken erstellt.

Den Vergleich zwischen den Systemen gibt es hier schon irgendwo, das findest Du bestimmt. Welche Software Du nutzt, sollte Deine eigene Entscheidung sein. Diese hängt (für mich) davon ab, womit du dich wohl fühlst. Hier ist Ultraschall sehr beliebt und Du wirst immer Leute finden, die dich dafür kritisieren, dass du eine andere Software nutzt. Wenn Audacity für Dich funktioniert, mach damit ruhig weiter, das Ergebnis wird im Wesentlich gleich gut sein.

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Danke für den Tipp - Textspur anlegen kannte ich schon, dass man sie mit-exportieren kann war mir nicht bewusst. Probiere ich bei der nächsten Folge gleich mal mit aus.

Zu Ultraschall lese ich mich zu gegebener Zeit mal ein. Erscheint mir schon sinnvoll, sich zumindest mal anzugucken warum manche so darauf schwören.

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Zu Ultraschall empfehle ich Dir mal diese beiden Videos zu schauen:

Zuerst das EinsteigerInnen-Video(noch für Version 3.1)

sowie das Update-Video zur aktuellen Ultraschall 4:

Wenn Dich anspricht, was Du da siehst, nutz Ultraschall. Wenn eher nicht, bleibste einfach bei Audacity.

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Das klingt nach einer sehr nahen Reflexionsfläche. Steht das Mikro vor dir auf dem Tisch? Dann würde ich den mal mit mehreren Schichten an Handtüchern dämpfen. Wenn direkt hinter dem Mikro eine Wand ist, ist das auch ein Problem. Langer Nachhall aus einem Nachbarraum, was ich hier gar nicht bewusst hören kann, würde ich nicht abstellen. Der ist eher klanglich sinnvoll. Außer es ist tatsächlich als echtes Echo zu hören. Funfact: Tonstudios legen mitunter sogar zusätzliche Mikros ins benachbarte Klo, um den Klang abzurunden.

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Alter Schwede, was ihr da raushört. Meine Ohren nehmen das nicht wahr, hier fehlt mir wahrscheinlich einfach die Erfahrung. Aber ja, das Mikro steht vor mir auf dem Tisch. Der Schreibtisch steht auch gegen eine Wand, aber davor steht ein Zusatzmonitor und es hängt ein großes Bild dran, es müsste also Hindernisse geben, die den Sound eigentlich ein bisschen brechen sollten.
Ich versuch den Handtuch-Trick mal in der Testphase für die nächste Aufnahme!

Keine Sorge: Die Erfahrung hast du schnell. Was mich als Autodidakt beruhigt, ist der Umstand, dass auch Profis immer davon erzählen, wie sie durch die Kombination von Erfahrung und Zufall zum Ergebnis kommen. Das ist dann weniger die Richtung „… und dann habe ich mich an die Vorlesung im dritten Semester erinnert“, sondern eher „… und dann hat der Tontechniker das Mikro versehentlich auf dem Boden liegen lassen und es klang großartig“.

Übrigens ist die Qualität bereits ausgezeichnet. Und auf die Inhalte bin ich sehr gespannt. Wo kann ich denn was von deiner regulären Arbeit lesen?

Grüße,

Andreas

[twitter] @sushifiction

Guter Hinweis. Dass die Lernkurve beim Podcasten steil ist, aber auch Spaß bringt, wird tatsächlich immer deutlicher - auch dank der netten und hilfsbereiten Community hier.

Hat hier eigentlich jemand Erfahrung mit Booths? Also kein ganzes Tonstudio, sondern ne Mini-Version, die man sich auf den Schreibtisch stellen kann. Ich wäre neugierig, ob jemand den Schritt gemacht hat und einen bedeutenden Unterschied festgestellt hat.

Vielen Dank für die Blumen, Andreas. Regulär tauche ich immer mal bei einestages auf SpOn oder bei Geo Epoche auf. Das ist thematisch am ehesten mit dem verbunden, was ich jetzt im Podcast mache. Ich schick Dir mal nen Links, damit ich hier keine unerlaubte Eigenwerbung mache. :smile:

@Explikator hatte früher mal sowas in selbstgebastelt in Benutzung, ich glaube er könnte da was zu sagen.

Meiner Erfahrung nach ist das aber nicht notwendig, es sei denn Du willst hyperprofessionelle Tonaufnahmen machen, für Hörbücher, Synchronisation oder Radiobeiträge.

Aber da hat ja @schaarsen schon was zu gesagt, dass Deine Quali bereits besser ist, als er manchmal von Radioprofis im HomeOffice kennt.
Und er ist Profi :wink:

Ein wichtiger Hinweis noch, damit er nicht untergeht: Es ist gut zu experimentieren, aber man kann Sachen auch verschlimmbessern. Einige meiner alten Aufnahmeumgebungen waren akustisch Mist, weil ichs perfekt haben wollte.
Weil mir gut nicht gut genug war. Je entspannter ich damit umgehe, umso besser werden auch meine Entscheidungen bezüglich Akustik.
Solange es nix ist, was den Fokus auf sich und von Deinem Thema wegzieht, bleib bei dem was Du hast.

Der nächste Nerdschritt ist dann übrigens den eigenen Workflow zu optimieren, damits schneiden und nachbearbeiten nicht zu anstrengend wird.
Da kannste unendlich viel Zeit drin verbraten, noch mehr als zu perfekter Akustik :smile:

Edit: Das ist der Moment für mich mal wieder darauf hinzuweisen, dass es gut ist solche Workflow-Erkenntnisse an unser Ultraschall-Projekt weiterzugeben. Gute Ideen für viele bauen wir gern in Ultraschall mit ein :slight_smile:

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Ich versuch es erstmal mit der Handtuchmethode und Bücherstapeln, bevor ich dann Eierkartons, Schaumstoff und Holzbretter zusammenbaue. :smiley:

Hör mir auf, das rumort schon jetzt bei Folge 2 in mir. Momentan ist meine Rohaufnahme wesentlich länger als der Schnitt. Ein bisschen Schwund ist ja immer, aber ich hirne jetzt schon drauf rum, wie ich die Faselei und Verhaspler bei der Aufnahme weitgehend vermeide. Wahrscheinlich gehts einfach auf die simple Erkenntnis zurück, dass Übung den Meister macht. Bis dahin optimiere ich mich aber fleißig selbst weiter und bin selbst mein schlimmster Kritiker… :roll_eyes:

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Hat hier eigentlich jemand Erfahrung mit Booths? Also kein ganzes Tonstudio, sondern ne Mini-Version, die man sich auf den Schreibtisch stellen kann.

Ich hab mir sowas mal gebaut aus einer Filzkiste mit Akustikschaum drin. Hat mich ca. 15 Euro gekostet. Es nimmt definitiv Hall weg, ich fand es aber ergonomisch etwas unbefriedigend, weil ich das Mikro dann nicht mehr so frei positionieren konnte. Also benutze ich es kaum.

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