Aufmerksamkeit für Podcasts

Du ziehst falsche Schlußfolgerungen.
Wenn der vermutete niedrigere Frauenanteil nicht die Ursachen hat, die du behauptest, muss es nicht nötigerweise sein, daß er gar nicht existiert.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass andere Ursachen als die von dir vermuteten bestehen.
Schon mal drüber nachgedacht?

Was ist das überhaupt für ein Diskussionsstil, den du hier fährst?
“Entweder der Grund für die Verhältnisse ist so wie ich sage, oder ihr seid alle Ignoranten”?
Hallo?

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Das hat niemand gesagt. Genau lesen bitte.

Ich behaupte, die Gründe, die du für den geringen Frauenanteil anführst, spielen keine Rolle.
Es gibt also andere Gründe. Weil alles ja einen Grund hat.
Und es gibt auch Leute, die sich Gedanken zu dem Thema machen.
Die sind auch hier im Forum.
Z.B. @garneleh

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Irgendwie gefällt mir der Ton in dieser Diskussion gar nicht mehr…
Ging es nicht ursprünglich darum, wie ihr Podcaster neue HörerInnen gewinnen könnt?

Ich wusste bis vor ein paar Tagen zum Beispiel nicht, dass es Frauen wie @DamnedSnob, @Zwillingsnadel und @distelfliege gibt die DIY Podcasts anbieten. Das liegt mit Sicherheit daran, dass sich jeder (zumindest ich) in einer Blase aufhält. Meine Podcast sind halt oft mit wissenschaftlichen und kulturellen Inhalten oder Laberpodcasts, wie soll ich dann die DIY Podcasts in betracht ziehen?

Wenn ich nun behaupten würde, das diese Podcasts ja nur von Frauen gehört werden, gäbe es zu Recht einige Männer die sich auf den Schlips getreten fühlen, so wie ich mich auf den Schlips getreten fühle wenn man Frauen so pauschal irgendwo hin packt.

Also: wie können PodcasterInnen neue HörerInnen gewinnen?

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Ich würde mich dem Wunsch anschließen, mit dem Nebenstrang der Diskussion “Frauen machen XY…” aufzuhören.
Eingemischt habe ich mich, weil ich mit den Spekulationen über die vermeintlich am Podcasten hindernde Haushaltstätigkeit “der Frauen” nicht so leben wollte.
Ich mag nicht gern pauschalisierende Aussagen über “die Frauen” so stehen lassen.

Ich bin mit dem Wunsch hierher gekommen, in einem Pocastingforum mit einem sehr hohen Männeranteil als Podcasterin, die vorher ganz woanders unterwegs war, (wie du sagst, Bubble) sichtbar zu werden. Und davon ist eine Konsequenz, dass nicht mehr so einfach “unter Jungs” über “die Frauen” herumspekuliert werden kann, ohne dass eventuell welche kommen und sich das verbitten.

Wenn damit dann vom Thema ablenke, tuts mir leid.

Wie gesagt, wenn diese unerquickliche Seitenthematik hier beendet und statt über irgendwelche Frauen zu spekulieren MIT real existierenden Frauen gesprochen werden könnte, bin ich die Erste, die dafür ist.

Ich habe zu dem Thema auch etwas beizutragen. In der DIY Szene besteht deshalb ein sehr hoher Bedarf an Podcasts, weil die meisten von uns bei ihren DIY Projekten keine Bücher lesen können. Ich kenne Leute, die beim Stricken lesen können, aber die Mehrheit kann das nicht. Deshalb “lesen” viele Leute in der DIY Szene ihre Bücher als Hörbuch.

Wir sind fast alle deshalb zum Podcasten gekommen, weil uns “was auf die Ohren” gefehlt hat beim Handarbeiten. Auf Englisch gab es eine ganze Menge an DIY Podcasts, auf deutsch gab es bis vor wenigen Jahren fast nichts. Also, im Sinne von DIY, haben wir angefangen, zu podcasten. HörerInnen mussten wir deshalb schon nicht extra gewinnen, weil eine dringende Nachfrage schon vorab da war, und wir quasi von der 1. Episode an von der ganzen “Community” gehört wurden. Das ist natürlich ein völliger Luxus, gleich von Anfang an in eine Gruppe eingebettet zu sein, die den eigenen Podcast begrüsst und sehr zu schätzen weiß, und wo jedes Halbjahr ungefähr zwei neue Personen sich entscheiden, erstmals zum Mikro zu greifen und auch was zur Podcastversorgung beizutragen.

Also in Kürze: Bei uns war das Verhältnis von Nachfrage nach Podcasts und der Versorgung mit Podcasts genau andersrum. Es waren viele HörerInnen da, aber zu wenig Podcasts, um die Nachfrage zu befriedigen. :smiley:

Wir empfehlen uns auch gegenseitig Podcasts zu anderen Themen als DIY. Ich höre z.B. auch gerne Podcasts zu Feminismus und Politik.

Für mich ist das Problem, dass mein Podcast sehr stark die Themen Stricken und Spinnen in den Vordergrund stellt, und sich das bei der Zielgruppe sowieso per Mundpropaganda verbreitet, dass es mich und die anderen gibt, und ausserhalb der Strickszene die Leute sich einfach nicht so für das Thema interessieren. (Ist ja auch irgendwie verständlich).

Für Podcaster_innen, die HörerInnen aus der DIY Szene gewinnen wollen, würde ich sagen: Es gibt ein großes Potential an “Hörwilligkeit”, nicht zuletzt rede ich da von mir selber. Um da ranzukommen, würde ich mich umtun und mich über diese Szene informieren, vielleicht mal bei DIY Podcasts anfragen, ob sie ein Promo oder so für eine_n spielen könnten, und auch im Podcast selber:

  • mal die ein oder andere wohlwollende Erwähnung von DIY kram platzieren
  • auf keinen Fall DIY Kram, Stricken, Handarbeiten etc abfällig erwähnen.

Soweit meine konstruktiven Vorschläge :smiley:

Da geht schon noch was. Ich glaube, viele von “uns” DIY Leuten kennen ganz viele von den hier vertretenen anderen dt.sprachigen Podcasts noch gar nicht.

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Ich möchte Ziskas Anregungen (die ich vollumfänglich unterstreiche) noch ergänzen. Ich denke, was viel helfen würde, wäre ein Blick über den eigenen thematischen Tellerrand. Wie wäre es, sich regelmäßig Aspekten zuzuwenden, die die eigenen Hauptthemen nur am Rand berühren? @distelfliege tut das z.B. regelmäßig mit Ausflügen in ihren “Politschwafel” und in meinen beiden Podcasts nehme ich es auch nicht so genau. Der Fotopodcast bekommt regelmäßig eine Dosis Wahrnehmungspsychologie oder Kommunikationstheorie und im DIY-Cast habe ich schon Ausflüge in den Brückenbau oder die Fotografie gemacht.

Wir wissen aus Rückmeldungen, dass unsere Hörer und Hörerinnen das schätzen. Außerdem kann sowas außerhalb des Stammpublikums neue Leute anziehen - man erinnere sich an die Freakshow-Folge Vier Maschen pro Pixel, in der Fabienne Serriere über automatisierte Strickmaschinen und ihr Orchidarium mit IPv6 und einspielbaren Wetterprofilen abgeekte. Ein absolutes Highlight!

Grundvoraussetzung, dass sowas als “Marketingmaßnahme” zieht, ist natürlich solides Handwerk. Vernünftige Shownotes mit Links zu Quellen und Querverweisen zu verwandten Themen im Netz sollten selbstverständlich sein - und wenigstens ein Minimum an SEO schadet auch nicht.

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Da möchte ich dich zitieren: “Das hat niemand gesagt. Genau lesen bitte.” Streiten um Argumente ist doch keine Beleidigung Andersdenkender. Und die Schlussfolgerung ist auch unterstellt, denn ich habe ja Links gepostet, die auf andere Gründe als z.B. den Haushalt verweisen.

“Ich behaupte, die Gründe, die du für den geringen Frauenanteil anführst, spielen keine Rolle.
Es gibt also andere Gründe. Weil alles ja einen Grund hat.” So sehr ich auch meine eigene dünne Datenlage einräume, liegt hier der Datenstand doch noch weit drunter und der Schluss ist auch nicht zwingend. Weil du etwas behauptest, muss es nicht zwingend andere Gründe geben. Auch beweist eine schwache Datenlage für Standpunkt A nicht, dass der gegenteilige Standpunkt richtig ist.

Vielleicht nochmal zur Klarstellung. Meine genannten Argumente sind keine wissenschaftliche Beweisführung, sondern Überlegungen, wieso ich den Optimismus eines drohenden neuen Hypes für Podcasts nicht sehe, unter dem Gesichtspunkt, mich gern irren zu würden und unter der Maßgabe, durch das Anbringen von Kritik niemanden persönlich beleidigen zu wollen.

Ich habe bereits gesagt, dass ich Podcasterin bin und mit sehr vielen Hörerinnen seit Jahren mich über diese Dinge unterhalte. Mein Hörerinnenanteil liegt bei über 90%, würde ich sagen. Ich bin sozusagen ein Teil der Gruppe (Frauen die Hören, Frauen die Podcasten, Frauen, die in einer Community mit sehr hohem Frauenanteil podcasten), über die diese Daten erhoben werden, und damit eine “Insiderin”. Und meine Erfahrungen und mein Erfahrungswissen zählt hier deswegen. Du meinst, meine Datenlage liegt “noch weit drunter”. Und ich sage, umgekehrt wird ein Schuh draus.

Ausserdem denke ich, sind die Bereiche, Themen und Genres zu verschieden, um pauschal eine Aussage über den Hörerinnen-Anteil von allen Podcasts und die Gründe dafür zu geben. Mein Podcast unterscheidet sich da z.B. extrem von manch einem anderen Podcast.

Ich denke aber: wenn überhaupt die Rede von Hörerinnen als Zielgruppe ist, dass dann diejenigen wohl besser über frauenspezifische Hörgewohnheiten Bescheid wissen, die 90% Hörerinnen haben, als diejenigen, die 15% Hörerinnen haben.

Ich habe versucht, das, was ich hierzu weiß, konstruktiv beizutragen, und diejenigen, die möchten, können das verwenden, wer lieber aufgrund irgendwelcher Statistiken sich etwas zum Thema HörerInnen gewinnen zusammenspekulieren möchte, bitte. Wenn du dich auch nicht davon beeindrucken lässt, wenn deine Ergebnisse der gelebten Erfahrung derjenigen, über die du spekulierst, widersprechen, dann sehe ich das als Indiz, dass du gerne Selbstgespräche führen willst.
Na, denn man Tau.

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Ich unterstreiche hier das Wort BILDUNG

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Ich glaube auch, dass viele Hörerinnen meines Podcasts eben Teil einer Gemeinschaft sein möchten.
Mein/unser Genre ist ja viel davon geprägt, dass man diese Dinge allein macht.
Beim Brettspielen ist ja meist die Gruppe dich größer und beim Whisky tasking tausche ich mich auch direkt aus.

Ich denke, dass man Hörerinnen dadurch gewinnt, wenn man ihnen auf Augenhöhe begegnet und mit Themen anspricht, die sie interessieren, ohne den großen Oberlehrer raushängen zu lassen.

Ich glaube, EinsteigerInnen werden zunächst über Themen interessiert und viele bekommen dann Hinweise auf andere Podcasts, so habe ich 2005 über einen philosophischen Podcast mit Strickcontent einen von expats in Canada gefunden.

Ich habe auch das Gefühl, dass über die steigende Beliebtheit von Hörbüchern die Zahl meiner HörerInnen zunimmt.

Hörbücher hören mein Mann und ich auch zusammen. Podcasts eher weniger, er möchte halt auch mal allein am PC sitzen.

So uch mache jetzt Schluss, trefre mich nachher mit Hörerinnen

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Es wäre schöner, wenn du mir nichts unterstellen würdest, nur weil ich deinen Standpunkt nicht teile. Ich habe dich doch weder angegriffen noch beleidigt. Lediglich dein Argument überzeugt mich nicht. Wäre es dir lieber, ich würde dir zustimmen, obwohl ich das nicht tue? Ok, dann stimme ich dir hiermit offiziell zu, inoffiziell halte ich deine Hörerschaft für meine Ausgangskritik nicht für repräsentativ. Ich begann mit meinem Zweifel, dass uns ein großer Podcasthype bevorsteht und sah Gründe, warum es vielleicht weniger Frauen unter der Hörerschaft geben könnte und ich nicht erwarte, dass massenweise Frauen zu uns strömen werden. Es gibt Perspektiven, die zu einem anderen Schluss führen können, das ist ok, das nennt man Diskussion. Eine Gegenposition ist deine. Du hast viele Hörerinnen. Das widerlegt aber nicht, dass die Masse der Frauen vielleicht anders ticken könnte und auf die Masse bezieht man sich ja, wenn man von einem Durchbruch spricht, oder? Andernfalls nehme ich alles zurück, denn für eine weitere Verbreitung von Podcasts bestehen ja Chancen, ich glaube nur nicht, dass man das dann Durchbruch nennen kann. Es gibt also keinen Streitpunkt zum Thema Engagement, sondern nur zu den erwartbaren Resultaten. Schraubt man die herunter, kann es durchaus nützlich sein, deine Hörerschaft näher zu untersuchen, um mehr Frauen anzulocken, die ähnlich gestrickt sind.

Also nochmal: Wenn ich deine Argumentation nicht teile, gestehe ich dir trotzdem zu, sie zu haben. Wäre demnach nett, wenn du das umgekehrt auch so sehen würdest.

Schön, das wieder alle ihre gute Kinderstube gefunden haben. Die letzten ca. 20 Posts sind mir ein bisschen zuviel Meta und die Debatte tritt etwas auf der Stelle - jemand noch eine frische Idee?

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Da hast Du recht! Sorry. Ärgert ein halt

Also grundsätzlich müssen wir Crossmedial denken. Dazu müssen wir gedanklich aus dem Vertriebsweg Podcasts raus.

Grundsätzlich finde ich die Idee von @Marc_ScrollFlow, einen Podcastfilm zu machen sehr spannend.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man einen YouTube-Channel einrichtet und man innerhalb von ca. 5 Minuten immer neue Podcastformate vorstellt. Im Grunde bräuchte man dafür einen YouTuber, der Lust hat durch Deutschland zu reisen und Podcaster mit Bild zu interviewen. Wenn man sich zusammen tut, könnte man auch die entstehenden Kosten (Anreise, Verpflegung) auf Mehrere verteilen.

Hat eigentlich jemand vor kurzem einen Podcast bei Hörsuppe eingereicht? Warte nun seit Tagen auf eine Antwort - weder per Mail noch Twitter eine Reaktion.

Ist bei mir und ein paar anderen, die ich kenne genauso. Herr Bednarek ist vermutlich Land unter. :wink:

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Ich weiss eh, dass es keine Garantie auf eine Aufnahme gibt, war aber dennoch verwundert. Aber gut zu wissen :slight_smile:

Die Hörsuppe wartet normalerweise, bis Du erst einmal ein paar Podcasts veröffentlicht hast.
Denn die Pflege all’ dieser Podcasts ist ja nicht einfach. Und damit man nicht dauernd alle Einträge überprüfen muss, ist es schon wichtig, dass ein Podcast eine gewisse Verlässlichkeit mit sich bringt.
Versuch’s doch nach fünf, sechs Podcasts noch einmal mit einer eMail!

Werde ich machen. Ich ging davon aus, dass das automatisiert abläuft.

Bislang sprach ich solchen Verzeichnissen (ausserhalb iTunes) eher wenig Wirkung zu. Wenn ich einen Podcast suche, dann via iTunes oder via Google. Warum woanders? An diesem Punkt müssen sich die Verzeichnisse abheben. Apple-Verweigerer hingegen könnten sich über diese “alternativen Verzeichnisse” vielleicht freuen.
Habt ihr bzgl. Aufmerksamkeit für eure Podcasts eine Steigerung bemerkt, die durch den Eintrag in diversen Verzeichnissen bedingt sein könnte?

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Ich habe glaube ich mal gehört, dass auch Tools wie Downcast & Co. im Endeffekt beim Suchen auf das iTunes-Verzeichnis zugreifen.