Ich würde mich dem Wunsch anschließen, mit dem Nebenstrang der Diskussion “Frauen machen XY…” aufzuhören.
Eingemischt habe ich mich, weil ich mit den Spekulationen über die vermeintlich am Podcasten hindernde Haushaltstätigkeit “der Frauen” nicht so leben wollte.
Ich mag nicht gern pauschalisierende Aussagen über “die Frauen” so stehen lassen.
Ich bin mit dem Wunsch hierher gekommen, in einem Pocastingforum mit einem sehr hohen Männeranteil als Podcasterin, die vorher ganz woanders unterwegs war, (wie du sagst, Bubble) sichtbar zu werden. Und davon ist eine Konsequenz, dass nicht mehr so einfach “unter Jungs” über “die Frauen” herumspekuliert werden kann, ohne dass eventuell welche kommen und sich das verbitten.
Wenn damit dann vom Thema ablenke, tuts mir leid.
Wie gesagt, wenn diese unerquickliche Seitenthematik hier beendet und statt über irgendwelche Frauen zu spekulieren MIT real existierenden Frauen gesprochen werden könnte, bin ich die Erste, die dafür ist.
Ich habe zu dem Thema auch etwas beizutragen. In der DIY Szene besteht deshalb ein sehr hoher Bedarf an Podcasts, weil die meisten von uns bei ihren DIY Projekten keine Bücher lesen können. Ich kenne Leute, die beim Stricken lesen können, aber die Mehrheit kann das nicht. Deshalb “lesen” viele Leute in der DIY Szene ihre Bücher als Hörbuch.
Wir sind fast alle deshalb zum Podcasten gekommen, weil uns “was auf die Ohren” gefehlt hat beim Handarbeiten. Auf Englisch gab es eine ganze Menge an DIY Podcasts, auf deutsch gab es bis vor wenigen Jahren fast nichts. Also, im Sinne von DIY, haben wir angefangen, zu podcasten. HörerInnen mussten wir deshalb schon nicht extra gewinnen, weil eine dringende Nachfrage schon vorab da war, und wir quasi von der 1. Episode an von der ganzen “Community” gehört wurden. Das ist natürlich ein völliger Luxus, gleich von Anfang an in eine Gruppe eingebettet zu sein, die den eigenen Podcast begrüsst und sehr zu schätzen weiß, und wo jedes Halbjahr ungefähr zwei neue Personen sich entscheiden, erstmals zum Mikro zu greifen und auch was zur Podcastversorgung beizutragen.
Also in Kürze: Bei uns war das Verhältnis von Nachfrage nach Podcasts und der Versorgung mit Podcasts genau andersrum. Es waren viele HörerInnen da, aber zu wenig Podcasts, um die Nachfrage zu befriedigen.
Wir empfehlen uns auch gegenseitig Podcasts zu anderen Themen als DIY. Ich höre z.B. auch gerne Podcasts zu Feminismus und Politik.
Für mich ist das Problem, dass mein Podcast sehr stark die Themen Stricken und Spinnen in den Vordergrund stellt, und sich das bei der Zielgruppe sowieso per Mundpropaganda verbreitet, dass es mich und die anderen gibt, und ausserhalb der Strickszene die Leute sich einfach nicht so für das Thema interessieren. (Ist ja auch irgendwie verständlich).
Für Podcaster_innen, die HörerInnen aus der DIY Szene gewinnen wollen, würde ich sagen: Es gibt ein großes Potential an “Hörwilligkeit”, nicht zuletzt rede ich da von mir selber. Um da ranzukommen, würde ich mich umtun und mich über diese Szene informieren, vielleicht mal bei DIY Podcasts anfragen, ob sie ein Promo oder so für eine_n spielen könnten, und auch im Podcast selber:
- mal die ein oder andere wohlwollende Erwähnung von DIY kram platzieren
- auf keinen Fall DIY Kram, Stricken, Handarbeiten etc abfällig erwähnen.
Soweit meine konstruktiven Vorschläge
Da geht schon noch was. Ich glaube, viele von “uns” DIY Leuten kennen ganz viele von den hier vertretenen anderen dt.sprachigen Podcasts noch gar nicht.