Bei der Aussage weiß ich gar nicht, ob ich schmunzeln oder weinen soll … mag sein, dass Frauen bei den Podcasthörern unterrepräsentiert sind, aber die Aussage ist gelinde gesagt minimal einseitig formuliert.
Eine Bemerkung zu den Hörgewohnheiten:
Bei uns dudeln Podcasts nicht nur aus Kopfhörern, sondern aus Hemdentaschen (iPhone), über eines unserer zahlreichen airport-express-Verstärker-Lautsprecherkombis, über Autorradios UND wir hören sie gemeinsam an. So wie wir uns auch Zeitungsartikel oder Blogs vorlesen. OK, wir sind ein Podcasterhaushalt … aber ich kenne die Vielfalt auch aus den Rückmeldungen meiner Hörer und Hörerinnen. BTW meine Mutter (Jahrgang 1950) hört Ihre Playlist gerne beim Einschlafen und Fotos bearbeiten
Dann eignen sich Podcasts dafür exakt genauso gut oder schlecht wie die Glotze. Die stellt aber keiner wirklich in Frage, oder?
Um die Gedanken mal auf was anderes zu lenken, die sonst bei stumpfem Abschalten weiterkreiseln ist eine gute (und inhaltsreiche) Podcastepisode Gold wert.
Allenfalls … ja. Sind ja nur schlappe 50% der möglichen Hörerschaft.
Und, ob man(n) es glaubt oder nicht, wir Frauen hören auch Männern gerne zu, solange sie sich nicht wie Arschlöcher benehmen und guten Content anbieten.
Aber ich stimme Dir zu, mehr Podcasterinnen wären klasse. In einer der Filterbubbels/Podcastcommunities in denen ich mich herumtreibe sprießen die tatsächlich alle naselang. Ich kann nur vermuten, woran das liegt - aber möglicherweise daran, dass wir auf Augenhöhe mit einander reden. Wozu gehört, sich über Neuanfänge zu freuen, sich gegenseitig Tipps zu Aufnahmetechnik und Rückmeldung zum Inhalt zu geben und nicht bei jedem Soundproblem mit Abwanderung zu drohen.
Und - so das Feedback, das ich bekomme - sind Podcast super geeignet, um sie beim Hausputz, bei der Bügelwäsche oder beim Autoputzen anzuhören.
Vielleicht sollten wir weniger über das Medium Podcast reden und statt dessen mehr unsere Themen vermarkten. Um die sollte es in erster Linie gehen!
Buch ist nicht gleich Buch, Podcast nicht gleich Podcast (danke @distelfliege für den guten Hinweis). Dafür unterscheiden sich Themen und Formate zu sehr. Es geht um Content, der zufällig im Audioformat vorliegt. Und der Zugang erfolgt einfachstenfalls über einen Link auf eine Webseite mit eingebundenem Player. Das sollte keine unüberwindbare Hürde darstellen.
In dem Laden, wo ich arbeite, haben wir vor einigen Jahren Social Collaboration eingeführt. Wenn Du den Leuten sagst „hier benutz Wikis oder Blogs, das ist der neuste heiße Scheiß“ fragt sich jeder (zu recht), was das soll. Wenn Du aber einen Link schickst mit den Worten: „klick mal hier, das interessiert Dich bestimmt“, kommen selbst die Verweigerer aus den Ecken und finden sogar den Knopf zum kommentieren.
Etwas mehr Inhalte vernetzen als „den Podcast erklären“, könnte ein erster Schritt sein.
Just my two cents.