Puh… nein, ich habe keine Erfahrungen mit Headsets von Sennheiser. Allerdings würde ich - aufgrund stets guter Erfahrungen mit diesem Hersteller - solchen Angeboten mittlerweile blind vertrauen. Nur bei der Ausgestaltung für den Einsatzzweck (dynamisches oder Kondensatormikrofon?) würde ich lieber noch mal testen.
Als Kopfhörer nutze ich den HD 25 (allerdings mit den Velours-Ohrpolstern). Ich glaube, der dient auch als Basis für die 26er Headset-Reihe. Zu weiteren Baureihen kann ich noch weniger = gar nichts sagen.
Manche Kollegen behaupten, der HD 25 säße zu stramm auf den Ohren. Das kann ich selbst nach langer Tragezeit nicht behaupten - und ich habe nun nicht gerade einen schmalen Kopf. Aber das muss jeder für sich herausfinden.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Akustische Maßnahmen im Raum hängen primär von der Wahl des Mikrofons, seiner Empfindlichkeit und Richtcharakteristik ab. Natürlich spielt die Platzierung des Mikrofons eine nicht zu unterschätzende Rolle. Du selber hattest in Deinem EP ja unter Punkt 3 die Frage gestellt, ob man mit den internen Zoom-Mikrofonen auf der Tischmitte aufnehmen könnte - und ich habe Dir umgehend davon abgeraten (es sei denn, man möchte das als zusätzliche Spur ganz leise als Atmo unterlegen, damit es nicht zu steril wirkt).
Headsets haben vor allem einen Vorteil: Sie nehmen Personen gleichmäßig auf, die sich gerne bewegen (quasi auf der x-, y- und z-Achse). Für weniger bewegungsfreudige Menschen täte es auch ein Lavaliermikrofon (was bei mir z.B. in Video-Livestreams überraschend gute Resultate erzielte).
Zudem sorgen sie für einen festen, gleichmäßigen Sprechabstand zwischen Redner und Mikrofon. Das ist soweit unstrittig.
Möchtest Du nun eine super entspannte Gesprächsatmosphäre schaffen, bei der sich Deine Gesprächspartner auf dem Sofa lümmeln und sich hin und wieder zu den Getränken vorne auf dem Tisch beugen, ist das Headset ganz klar das Mittel der Wahl.
Das ist mir etwas zu pauschal. Manche Mikrofone sind tatsächlich recht anfällig für Griffgeräusche, andere weniger. Das liegt zum einen am Wandlerprinzip (Dynamiker vs. Kondensator), zum anderen an der Qualität, die sich nicht zuletzt in der Bauart widerspiegelt. Dann gibt es noch Modelle mit geräuschlosem Schalter, andere wiederum knacksen deutlich hörbar.
Es kommt halt darauf an, was man in der Hand hat und wie man damit ungeht.
Steht das Mikrofon auf dem Tisch, ist eine Entkopplung („Spinne“) ratsam, die allerdings auch nicht jede Sauerei abfangen kann, wenn Du es z.B. mit einem sehr emotionalen bzw. impulsiven Gesprächspartner zu tun hast.
Nein, auch da stimme ich nicht komplett in den Chor ein, der so gern und oft gesungen wird. Man müsste sich halt nur mal näher mit den Polardiagrammen der Mikrofone beschäftigen - die bei den Billigmodellen meist fehlen oder nur schwer lesbar sind. Zumal man im Netz immer wieder Praxistipps findet, die die eine gewisse Abweichung von der 0°-Einsprechrichtung empfehlen (Stichwort „Plosivlaute“).
Recht amüsant finde ich auch, dass hier bei Sendegate eine Mehrheitsmeinung zugunsten der Richtcharakteristik „Super-/Hyperniere“ zu herrschen scheint (ich lasse mich allerdings gerne eines besseren belehren, wenn ich das falsch wahrnehme).
Tatsächlich fordert diese Charakteristik eine höhere Mikrofondisziplin; das stimmt. Aber ich wüsste im Augenblick kein sinnhaftes Argument gegen die klassische Niere oder gar eine breite Niere. Ich persönlich jedenfalls würde diese Variante sogar bevorzugen.
Wie das nun wiederum bei Headsets aussieht, kann ich nicht beurteilen.
Da wird es dogmatisch. Ich bin nicht gerade ein Fan von Headsets und damit hier bei Sendegate ein krasser Außenseiter; der große Strom lässt nur wenig Nebenflüsse zu. Allerdings blitzt hier hin und wieder Equipment auf, das so gar nicht der vorherrschenden Meinung entspricht. Es werden also offenbar auch gute Podcasts mit abweichenden Mikrofonen, sonstiger Hard- und Software produziert.
Ganz abgesehen davon: Ein Blick über den Tellerrand (Podcaster, die nicht bei Sendegate unterwegs sind) ist manchmal recht erfrischend.
Nun muss man zu meinem Erfahrungsschatz einschränkend ergänzen, dass ich nicht der klassische Podcaster bin, sondern mich eher aus der Broadcast- und Reportagen / Features-Ecke sehe. Podcasts bzw. „noch mal zum nachhören“ sind dann mehr so Nebenprodukte.
Aus diesem Grund gibt es bei mir keine Headsets, sondern ein Mischpult, Interfaces, ein Zoom und verschiedene Mikrofone je nach Einsprech- und Interviewsituation. Ganz gleich ob auf dem Stativ oder in der Hand.
Welche Vorteile ich darin sehe? Jeder kann mit einem Mikrofon umgehen, und durch geschickte Steuerung des Interviewers ist eine gewisse Mikrofondisziplin kein Hexenwerk. Zu alledem bin ich je nach Anforderung sehr flexibel.
Wir sollten uns stets vor Augen halten: Letztlich reden wir hier über eine Audioproduktion, die den Hörern auch nach längerer Zeit noch gefällig im Ohr sein soll.
Zum Abschluss: Mein Favorit ist das Sennheiser evolution e 835.
Sensationell guter Dynamiker, der einem fast nix krumm nimmt. Am H5 ist das mein Favorit für den „Straßenkampf“ = draußen uff’ de Gass’ den Leuten das Ding zum Interview unter die Nase halten. Vom Preis-/Leistungsverhältnis halte ich das für unschlagbar (na gut, wir reden noch mal drüber, wenn ich das MD 42 testen durfte).