Aktion auf dem #35c3: der große RØDE Mikrotest

Danke, habe es in die Liste aufgenommen. Und Bequemlichkeit kann hier wahrlich kein Argument sein, geht es doch um die Wahrheit™.

4 „Gefällt mir“

Ein Mikrofontyp der bisher noch nie in der Diskussion aufgetaucht ist wäre noch das Grenzflächenmikrofon. Wird gerne in Konferenzräumen verwendet, und ein ATM87R ist mir zuletzt mal beim Abbau eines Konferenzraums in die Hände gefallen. Falls (abseits von RØDE Equipment) Interesse besteht kann ich es auch mitbringen.

boundary_mics

3 „Gefällt mir“

@rstockm Ich bring dir das Procaster mit.

1 „Gefällt mir“

Hätte ja gerne noch ein M2 mitgebracht, aber schaffe es leider nicht auf die #35c3 :neutral_face:

So, ich bin fast fertig, aber nur fast - morgen Abend sollte es aber soweit sein:

12 „Gefällt mir“

Beyerdynamics DT297 - Bekanntes Headset mit Kleinmembran-Kondensatormikrophon. Wurde natürlich oben schon einmal getestet, habe ich aber noch einmal aufgenommen um für diese zweite große Runde an Mikros eine höhere Vergleichbarkeit in Bezug auf die Aufnahmesituation herzustellen sowie Veränderungen in meiner Stimme zu berücksichtigen.
Preis: 239 € zuzüglich Kabel ab 49 €


Superlux HMC660 - Ein sehr günstiges Kleinmembran-Kondensator-Headset, wird oft als EinsteigerInnen-Headset genommen. Für die korrekte Nutzung bitte unbedingt diese Threads lesen: Übersicht: alles rund um das Superlux HMC660 X Headset
Preis: 39 € zuzüglich 8,90 € für bessere Ohrenpolster.


Røde NTG-1 - Eigentlich ein Richtmikrophon - Kleinmembran Kondensator - das für den Aufsatz auf einer Kamera oder zum Abnehmen von akustischen Instrumenten gedacht ist.
Preis: 169 €


AKG C1000S - Ein klassischer Vertreter der Kleinmembran Kondensator Mikros, wird so seit Jahrzehnten gebaut. Sehr unempfindlich gegenüber Handberührungen, daher auch als Reportagemikro geeignet. Kann auch über Batterie mit Phantomspeisung betrieben werden.
Preis: 88 €


Røde M3 - Günstiges Kleinmembran Kondensator Mikro, das wohl als direkter Konkurrent zum AKG C1000 konstuiert wurde. Kann auch über Batterie mit Phantomspeisung betrieben werden.
Preis: 76 €


Røde NTG-2 - Kann seine Phantomspeisung auch über eine Batterie erhalten, sonst identisch (?) mit dem NTG-1 oben
Preis: 185 €


Røde NT-USB - Großmembran Kondensatormikro, das ein Soundinterface eingebaut hat - kann also direkt über USB an einen Rechner angeschlossen werden. Liefert auch 2 Rückkanäle (L/R) vom Rechner sowie einen Mix-Regler, so dass man auch StudioLink-Partner, Soundboard etc. hören kann. Hat keinen Gain-Regler.
Preis: 139 €


Røde NT1 - Klassisch aufgebautes Großmembran Kondensatormikro, das mit einem XLR-Anschluss an ein Audiointerface angeschlossen wird und Phantomspeisung benötigt.
Preis: 205 €


Røde Procaster - Ich wusste gar nicht, dass es diese Bauform gibt: ein Dynamisches Großmembran Mikro. Braucht relativ viel Gain, daher spielt die Qualität der Amps im Audiointerface eine große Rolle.
Preis: 146 €


Schoeps CM5 - Kleinmembran Kondensatormikro der absoluten Oberklasse. Getestet im Höspielstudio des Bayerischen Rundfunks.
Preis: 999 €


Zu den älteren Tests:

7 „Gefällt mir“

Der Test dieser Mikros verlief für mich doch relativ überraschend, und ich möchte mir die Zeit nehmen hier diese Überraschung etwas zu teilen.

Zunächst noch ein Wort zur Aufnahmesituation: ich hatte eigentlich vor auf dem #35c3 eine der DolmetscherInnen-Kabinen zu nutzen. da die jedoch bis tief in die Nacht besetzt waren, bin ich lange Zeit zunehmend verzweifelt über diesen wirklich lauten Congress gestolpert.

Gefunden habe ich dann tief in den Eingeweiden einen Übergangsraum zum Treppenhaus, hinter den Regie-Räumen von Saal 1 - mit Teppichboden, und was steht da:

Eine mobile Sprechkabine, halb ausgepackt! So ein Glück!
Nun ja, bei genauerem Hinsehen wird mensch werken, dass das eigentlich zwei Sofas sind, die hochkant stehen - aber glaubt mir, der Sound da drin war ziemlich optimal für die Gesamtumstände :slight_smile:

Nachteilig war eher ein leises Surren vom Aufzug nebenan, bei den Großmembran-Mikros hört ihr das in den leisen Passagen. Das sind also nicht die Mikros, aber ich denke das geht in Anbetracht der Umstände in Ordnung.

Was ist mein Eindruck zu den Ergebnissen oben: während der Aufnahme dachte ich: klingt eigentlich alles gleich (gut), ist halt Kondensator. Jetzt unter dem Kopfhörer hört man jedoch ganz deutlich diverse Unterschiede:

  • unser geliebtes DT297 landet hier eher im unteren Drittel. Im Vergleich zu den Stabmikros und erst recht Großmembran Kondensator klingt es eher dumpf und näselnd. Das hatte ich in der Form nicht erwartet. Wenn man also seine Stimme wirklich gut hören möchte, ist das DT297 eher keine gute Wahl. Das ich das nochmal schreiben würde.
  • Wenig überraschend fallen die Unterschiede zum HMC660 eher gering aus. Berichtenswert hier: kein Brummen nirgends, es ist also möglich :slight_smile:
  • Røde NTG1, NTG2, M3 und AKG C1000S liegen relativ dicht beieinander. Das M3 und das AKG sind relativ unempfindlich gegen Erschütterungen, daher würde ich eines von denen im Zweifel vorziehen (und tüchtig Geld sparen)
  • Ich bin sehr gespalten beim Røde NT-USB. Der Klang ist super, was man bei einem Großmembran Kondensator aber auch erwarten darf. Wenn man wirklich sicher ist, dass man immer allein Podcasten wird und etwa nie einen Gast hinzu nehmen muss neben sich, ist das im Preis-/Leistungsverhältnis dank der eingebauten Soundkarte schon ein Angebot. Andererseits gibt es von T-Bone ähnlich gut klingende Mikros, und zusammen mit einem beliebig günstigen 2-Kanal Interface ist man dann immer noch günstiger und flexibler. Hinzu kommt, dass das NT-USB keinen Gain-Regler hat, was mich immer etwas misstrauisch werden lässt. Aber: es steht für mich jetzt außer Frage, dass man mit dem NT-USB super klingende Aufnahmen machen kann.
  • Das Røde NT1 klingt phantastisch - für mich der beste Klang im test. Ob es aber wirklich so viel besser klingt als ein vergleichbares t-bone für 80 € sei dahingestellt.
  • Das Røde Procaster macht mich etwas ratlos - Dynamisch Großmembran hatte ich noch nicht, und weia bringt das mein H6 an seine Grenzen. Besser gesagt: über die Grenze hinaus, ich finde das Rauschen des Amp hier grenzwertig. Da im Vergleich auch der Klang dynamisch-dumpf daher kommt kann ich mit diesem Mikro wenig anfangen. Mich würde aber interessieren, ob das im Grundaufbau identisch zum Røde Podcaster ist, das ein Audio-interface eingebaut hat?
  • Schoeps CM5 - hmtja. Das Teil kostet schlappe 999 € - und klingt hier im Vergleich mit am schlechtesten. ich weiß nicht so ganz was da los ist - Bass ist praktisch keiner vorhanden, und während der Aufnahme im BR klang das auch überhaupt nicht so dünn. Vielleicht ist da auch irgendwo beim Export was schief gelaufen.
  • Ich würde nicht sagen dass ich durch diesen Test jetzt zum Røde-Fanboy mutiert bin, aber hier sind schon viele brauchbare Mikros dabei.
  • Kleinmembran-Kondensator-Mikros hatte ich bisher zu wenig auf dem Schirm. Im Klang fast so seidig wie ein Großmembran, dafür aber weniger Raum und Übersprechen - wenn man nicht mit Headsets klarkommt, so ist das vielleicht wirklich der goldene Weg?
  • Krass: meine Stimme hat sich in den letzten drei Jahren offensichtlich deutlich verändert. Wenn man die Aufnahmen der Ersten Runde vergleicht, etwa auch beim DT297: hui.
17 „Gefällt mir“

Hihihihi Eigentlich wollte ich nur kurz dazu schreiben: Einiges davon hätte ich Dir gleich sagen können. :wink:

Aber tatsächlich freue ich mich, dass Dein unabhängiger Test bestätigt, dass meine Ohren doch nicht so falsch lagen. Über die letzten Jahren bin ich zu sehr ähnlichen Einschätzungen gelangt, was die Røde-Mikros (vor allem das NT1 betreffend) und das DT-297/HMC660X angeht. Mit dem Schoeps hatte ich noch nicht das Vergnügen, ausser eben auch beim BR.

Danke, dass Du Dir die Mühe gemacht und den Bericht hier aufgeschrieben hast.

P.S.: Røde wird übrigens laut den Mitarbeitern der Firma wie “road” (also “Straße” auf englisch) ausgesprochen – und nicht “Röde” oder gar “Rohde”. Habe ich mal in deren Produktbesprechungsvideos auf youtube aufgeschnappt. Es sind übrigens Australier die diese Mikros bauen und keine Dänen, Schweden oder sonstige Skandinavier, wie sonst oft fälschlich vermutet wird. :wink:

4 „Gefällt mir“

Was war denn für eine Kapsel drauf geschraubt (rein aus Neugierde)? Es gibt welche für Nahbesprechung die haben einen sehr starken Abfall im Bass… danke nochmals für den ausführlichen Test.

1 „Gefällt mir“

Hm das klänge plausibel, aber es würde wenig Sinn machen so eine Kapsel in einem top abgeschirmten Hörspielstudio einzusetzen…
Beim Besprechen war von fehlendem Bass auch nichts zu merken, auch bei größerem Abstand. Das klang Top, und das mit relativ günstigen Sennheiser-Kopfhörern. Ich denke ernsthaft dass da irgendwas in der Kette zu mir hin schief gelaufen ist.

aaaaaaaaaaaaahhhhh mein Gear Acquisition Syndrome is tingling…
danke für den ausführlichen Test.
Kein Danke für mein getriggertes Bedürfnis, Mikros zu kaufen.

5 „Gefällt mir“

Wie ich klinge weißt du ja, ich kann das Apogee Mic96K nur wärmstens empfehlen. Allerdings: USB und kein Monitorring am Mikrofon. Vorteil: kommt mit Lightning Kabel. Unbedingt notwendig: Popschutz.
Kann ich wegen Dauernutzung leider nicht verschicken.

1 „Gefällt mir“

Danke für deine Mühe mit der Auflistung und den Hörbeispielen. Ebenso geht natürlich auch ein Dankeschön an die Podcaster für das zur Verfügung stellen der Technik. Feine Sache.

Werde wohl zum M3 greifen und damit mein Team ausstatten, sofern es die ersten Tests (Interview- bzw. Talk-Situation - Geräusche durchs Handling usw.).

1 „Gefällt mir“

Vollkommen richtig. Rohde ist ein Schuh-Hersteller aus Hessen.
Wir sprechen die Mikrofone eines amerikanischen Herstellers ja auch nicht „Sure“ aus (wie ein Kapitel des Korans), sondern eben englisch (wie „sure“ im Sinne von „sicher“).

Streng genommen sind es schwedische Auswanderer / Migranten der zweiten Generation:

Røde Microphones entstand aus der Freedman Group , die 1967 von Henry und Astrid Freedman gegründet wurde. Die Freedmans waren 1966 von Schweden nach Australien eingewandert.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Røde_Microphones#Historie)

Grundsätzlich eine gute Entscheidung - aber bitte keine zu hohe Erwartung an die Unempfindlichkeit gegenüber Handling-Geräuschen. Ja, sein Vorbild, das AKG C1000S, wird tatsächlich gern als Reportage-Mikro verwendet - aber das braucht durchaus eine gewisse Disziplin.
Andererseits: Auch Pocketrecorder sind nicht unempfindlich gegenüber Handling-Geräuschen und erfordern in Interviewsituationen gleichfalls Disziplin.

Autsch. Diese Lücke muss dringend geschlossen werden.
Zumindest vom angeblichen Klassiker EV RE20 (aka „Elefanenpimmel“) sollte man, ebenso wie dem Shure SM 7B, schon mal gehört haben.
Warum sollten Podcaster nicht auch mit solchen Mikrofonen arbeiten?

Nun, ich hadere schon seit jeher mit den Vorverstärkern des Zoom - allerdings, dank des von mir so sehr geschätzten Sennheiser e835, ist es nicht ganz so schlimm.

Das Procaster hat eine Empfindlichkeit von 1,60 mV/Pa (Randnotiz: Das neue PodMic übrigens auch, also wäre ich da am Zoom ohne zusätzliche Verstärkung eher zurückhaltend). Das ist meiner Meinung nach vergleichsweise wenig für einen Dynamiker.
Hier mal eine Auflistung der Empfindlichkeit in mV/Pa einiger - willkürlich ausgewählter - dynamischer Mikrofone, Sortierung von stark zu schwächer (Herstellerangaben):

  • Audio-Technica BP40 - 3,90

  • Røde Podcaster - 2,80

  • Sennheiser e 835 - 2,70

  • EV RE 320 - 2,50

  • Shure SM58 - 1,85

  • Røde M1 - 1,60

  • Røde Procaster - 1,60

  • Røde PodMic - 1,60

  • EV RE20 - 1,50

  • Shure SM 7B - 1,12

Allerdings sagt die Empfindlichkeit rein gar nichts über die klangliche Qualität aus (was sich insbesondere am oberen und unteren Ende der Skala umgekehrt proportional manifestiert).

Höre ich nicht so wie Du. Aber ich habe gestern Abend in einen Webstream hineingehört, dessen Moderator nach meiner Kenntnis in ein Procaster gesprochen hat. Was da zu hören war, fand ich beeindruckend - und deutlich besser als in Deinem Beispiel.

Zum Abschluss: Ich habe am Jahreswechsel 2018/19 die Chance genutzt, Atmo aufzunehmen - XYH-5 von Zoom, Sennheiser e 835, Røde M3, Røde smartLav+.
Aus diesen Aufnahmen schneide ich derzeit einen Hör-Blindtest für euch zusammen. Wenn ich damit fertig bin, werdet ihr das an anderer Stelle finden. Braucht noch etwas Bastelei.

5 „Gefällt mir“

Gilt die da drin verbaute Kapsel bzw. Membran bereits als „large“? Angeblich soll die ja fast identisch sein mit jener aus dem SM58.

Touché - die hauseigenen Spezifikationen und Datenblätter lassen diesbezüglich keinen eindeutigen Schluss zu.
Zu Deiner konkreten Frage hinsichtlich des SM58 habe ich keine Antwort - außer einer Gegenfrage: Könnte es nicht auch eine SM57-Kapsel sein? Das wird von Shure zwar als Instrumentenmikrofon charakterisiert, aber nicht wenige Anwender sprechen oder singen dieses Mikrofon auch an… :thinking:

Andererseits - wie kriegsentscheidend ist das mit der Membran bei einer Tauchspule eigentlich?

Es gibt da diese ominöse 1-Zoll-Grenze (2,54 cm), die das Groß- vom Kleinmembraner trennt. Nun aber gibt es, um mal kurz zu Røde zu schwenken, auch Mittelwege. Das NT3, die höherwertige Variante des M3, hat eine ¾"-Membran, während das M3 „nur“ ½" hat. Nun gibt es aber Kritiken, die den Klang des NT3 als „technisch“ oder gar „metallisch“ charakterisieren (speziell bei der Gitarrenabnahme), während das M3 da gutmütiger zu sein scheint.

Für Männer: Es kommt nicht immer auf die Größe an. :stuck_out_tongue:

Ein wirklich guter Lesetipp findet sich bei Neumann:
Worin unterscheiden sich Kleinmembran und Grossmembranmikrofone? - Mikrofon-Basics (8)

Überhaupt kann ich alle Artikel aus dieser Serie wirklich nur empfehlen. Von allen Ratgebern (sei es nun von Herstellern oder Händlern) ist dieser gleichermaßen fundiert wie verständlich.geschrieben und gehört damit zu meinen Favoriten.

1 „Gefällt mir“

Das SM58 und SM57 haben die identische Kapsel.

2 „Gefällt mir“

Zwischen uns schon länger diskutiert, aber hier noch mal für alle anderen: von dieser Klasse Mikros - nur USB-Anschluss ohne Kopfhöreranschluss für direct Monitoring und Rückkanal aus dem Rechner für StudioLink etc - kann ich nur dringend abraten. Um das zu betreiben braucht man zwingend ein Aggregate Device auf dem Mac, und das will man 2019 wirklich nicht.
Finger weg davon, es gibt genug andere Wege die flexibler, zukunftssicherer und gleich gut klingend sind.

3 „Gefällt mir“

Vielen Dank an alle, die den Test möglich gemacht haben und vor allem Danke an Dich, Ralf für den Test und die ausführliche und aufschlussreiche Zusammenfassung.
Das einzig traurige ist, dass ich mich neben den bereits vorhandenen HMC 660 mich zu Weihnachten selber mit einem DT-297 beschenkt und jetzt verspüre ich schon wieder den Drang…Ihr kennt das… :wink:

Ja, valide Argumente.

Für den einen oder die andere mag aber Lightning für die Aufnahme mit dem iPhone interessant sein (das bieten sicher nicht viele).

In meinem Vergleich klang das Røde N1 (?), Also das mit dem angebauten Metal Popschutz, nicht ganz so klar, deswegen habe ich dieses behalten.

1 „Gefällt mir“