ZOOM Livetrack L-8 als neuer Podcaster

ZOOM zieht jetzt mit einem neuen Gerät, dem Livetrack L-8, dem Rodecaster Pro nach und bietet ähnliche, aber doch etwas unterschiedliche Ausstattung. In Amerika wird er derzeit um $ 399,- in Vorbestellung ausgeschrieben.

3 „Gefällt mir“

Klingt garnicht uninteressant, allerdings verstehe ich manche Entscheidungen auf anhieb nicht ohne mich bis ins Kleinste zu beschäftigen.

  • Kanal 7/8 für TRRS also Telefon verwendbar
  • Kanal 7 Soundbar 1-3
  • Kanal 8 Soundbar 4-6
  • 6 XLR, nur vier Kopfhörer, davon einer wohl Master Mix
  • Mini mini Soundbar Buttons

Also praktisch schaut für mich auf anhieb das Setup nur in Konstellationen wie folgt auf:

  • max. 4 Redner mit Monitoring
  • max. 2 weitere Eingänge / Redner ohne Monitoring
  • Entweder Soundboard ODER Mobiltelefon

Außerdem möchte ich in den Raum werfen:

  • Sehr klein und mobil bleibt wohl beim H6
  • größer und einfach geht wohl zum Rode Procaster (dann aber idealerweise mit 48V Mikros, Phantomspeisung lässt sich nicht anpassen auf kleinere Spannung, ich selbst hatte ein Fiepen beim H660X, selbst mit externer 12V Phantomspeisung)
  • größer und mehr Effekthascherei (übertriebene Unterstellung) / tiefere Kenntnisse könnte zu diesem Gerät greifen.
1 „Gefällt mir“

TL;DR - Vergleich zum L-12:

  • 6 Mono-Mic/Line-Eingänge ohne Compressor statt 8 mit Compressor
  • 2x Stereo (beide - nur beim L8 deutlicher eingeschränkt, weil mehrfachbelegt)
  • 3-Band-EQ statt 3-Band mit parametrischen Mitten
  • 3 Monitor-Mixe / HeadphoneOut statt 5
  • 7 Scenes(Setups) statt 9
  • ca 1/2 der FX vom L-12
  • Mix-Umschaltung/Effekt/Scene/Aufnahmesteuerung auf mehrfachbelegten Tasten statt dediziert
  • etwas größer (quadratischer) als Din-A4, statt etwas über Din-A3

neu dabei sind:

  • 6 Sound-Pads (spielt das in die Stereo-Mixe? Regelbarkeit?)
  • Batteriebetrieb (4x Mignon) oder USB (statt 12V)
  • N-1 Schalte für TRRS-Klinke - parallel zu Soundbar und Stereo-Kanälen (vmtl. ent-oder-weder)

Für Live würde mich vor allem die Mehrfachbelegung der Steuerungstasten rechts außen stören. Live muss man sofort steuern können, und nicht erst überlegen, wo man was wohin umschalten kann/muss.

Die ebenfalls mehrfach belegten “Stereo”-Kanäle sind auch eher so meh. Gerade dass bei N-1 Smartphone-Schalte sämtliche Stereoeingänge belegt sind ist eher … unglücklich. Damit bleiben bei Telefonpartner nur die 3 linken Pads. Naja “Pads”…

Meine Meinung: gewollt aber nicht zu Ende gedacht

  • Für ein all-in-one Podcast-only Studio ist das Rode deutlich besser, weil deutlich übersichtlicher und sicherer zu bedienen.
  • Für Live-Mixe oder -Aufnahmen (v.a. Musiker) oder besondere Mix-Anforderungen sind die Mehrfachbelegungen schnell tödlich. Da ist das L-12/L-20 die deutlich bessere Wahl.
  • weiter nach oben (Kanäle, Bedienung, Features - und Preis): Allen&Heath Qu-16
  • für mobiler: der Klassiker H6 + billiger Kopfhörerverstärker
2 „Gefällt mir“

Es wirkt unentschieden. Möchte man ein Gerät für Musiker machen oder eins für Podcaster? Halb und halb funktioniert nicht, wie man hier sieht. Was sollen MusikerInnen mit diesen Sound-Pads anfangen oder TRRS, was PodcasterInnen mit der Overdub-Funktion?

Dieses Display mit Scrollwheel-Bedienung sieht auch nicht sehr zeitgemäß aus.

1 „Gefällt mir“

image

Zweieinhalb Stunden, krass!

1 „Gefällt mir“

…oder so weit die USB-Akkubank hält. Und das sind dann üblicherweise jenseits der angegebenen Zeit.

Das L-8 ist jetzt auch auf Thomann gelistet. Ich war tatstächlich ganz gespannt, weil ich gerne ein Gerät hätte, mit dem ich sowohl Podcasts als auch mein kleines bisschen Hobbymusik aufnehmen kann. Um das L-12 schleich ich schon eine Weile herum, weil ich’s nicht so dringend brauche um das Geld auszugeben. Erstaunlicherweise ist das L-8 kaum günstiger als das L-12 – 449€ versus 499€. Damit erübrigt sich die Überlegung erstmal und das L-12 bleibt auf meiner Wunschliste.

1 „Gefällt mir“

Curtis Judd – den ich sehr für vertrauenswürdig halte – hat am 02.02.2020 ein Video über den “LiveTrak L-8” von Zoom speziell für das Podcasting betrachtet und bewertet – gegen Ende des Videos zudem noch ein Vergleich zum RØDECaster Pro:

2 „Gefällt mir“

Tascam hat da auch was im Angebot. 8 Mic 2x, Stereo, Bluetooth und Telefon direkt über Klinke.
Leider nur 2x Kopfhörer und der Preis auch happig … Für mich sieht das aber mittlerweile so aus, als wenn es in China einen Hersteller gibt, der diese Hardware-Konfiguration irgendwie baut und Zoom & Co da was Eigenes dazu bauen … :thinking:

Eben! Zoom Livetrak L-8 wurde gar nicht für Podcaster entwickelt.

Also ich habe ein Lifetrak L-8 hier neben mir stehen und bin bislang ziemlich angetan, für meine Zwecke.
Ich sehe es als Vorteil, daß zB kein Limter etc. eingebaut ist wie beim Rhodecaster. Die vorhandenen Effekte sind zwar nett, aber für mich eher uninteressant. Schön finde ich, daß ich hier die Option offen habe, auch Lifemusik bei Bedarf leichter integrieren können, aber das steht aktuell nicht im Mittelpunkt für mich.

Phantastisch finde ich, daß es mobil einsetzbar ist - ich habe es schon draußen per Powerbank gehabt in Testaufnahmen. Rein in die Tasche, raufs Fahrrad, rein in den Wald.
Zu Hause habe ich bereits eine kleine Audio-Story aufgenommen mit meiner Mutter als Erzählerin, als Mic das AKG P420 und parallel einen DIY Kunstkopf mit Soundman OKM II Classic mittels A3 XLR-Adapter. Auch Fieldrecordings habe ich damit schon gemacht und war zufrieden. Ich empfinde es als höchst verlockend, mit diesem Teil offen zu sein für mobiles Aufnehmen. Ich habe das Gerät mit Ackus bestückt, dann kann ich zB bedenkenlos die Powerbank auch mitten während der Aufnahme wechseln.
Lernen muß ich allerdings noch das richtige Pegeln, hier muß ich eindeutig noch Erfahrungen sammeln. Am negativsten am Gerät fällt mir noch auf: Die Mute-Tasten schreien wie die anderen Tasten auch mit einem lauten Knack in die Gegend. Das finde ich etwas ironisch und gerade im Podcasting ein echtes Negativum. Solange ich nur ein Mic laut habe, wird er noch einigermaßen kaschiert, aber ich will ja zB gerne einzelne Gäste nach und nach ein- und ausschalten. Hier schüttel ich einfach nur mit dem Kopf, wie das durch die Planung hat durchrutschen können.
Praktisch hingegen finde ich die „Szenen“, bei denen ich mir Voreinstellungen für die einzelnen Pegel machen kann. Auch daß ich auf die 3 Gäste-Kopfhörer eigene Mixe legen kann, könnte evt. nützlich werden.
Mir kommt entgegen, daß die einzelnen Spuren auch bei Effekt trocken aufgenommen werden, der Effekt und die fertige Mischung läßt sich über den Master aufnehmen.

Nur sehr kurz angetestet habe ich bislang die Soundcard-Funktion. Hier muß ich noch ein wenig herumprobieren, hatte es einmal geschafft, mir aber leider nicht meine Herangehensweise notiert. Ich arbeite zu 100% mit GNU/Linux, das leider nicht direkt unterstützt wird. Als USB-Massenspeicher läßt sich das Gerät aber problemfrei mounten, und wie das mit dem Sound-In funktioniert hat, finde ich schon wieder heraus. Mein DAW ist Ardour.

Die Pads (Stereo) funktionieren auch gut, eine Sensitivität wie MIDI-Fingerdrum-Pads hätte ich besser gefunden, kann aber mit den Knöpfen hier leben. Daß ich mich hier entscheiden muß zwischen Line-IN / Handy für Interviews / Pads finde ich unpraktisch aber zB bleiben 4 Pads aktiv auch wenn ich das Handy aktiv habe. Line-In kann ich auch über Kanal 7 und 8 anschließen. (Warum Kanäle 7 und 8 zwar Stereo sind, die Klinken-Line-In jedoch offenbar Mono erschließt sich mir nicht, für mich eindeutig ein Design-Schwachpunkt.

Mein Setup wäre hier als Beispiel:
Kanal 1: Mein Mic
Kanal 2 - 4: Gäste
Kanal 5 u 6: Kunstkopf
Kanal 7: 4 Pads (sollten für mich reichen)
Kanal 8: Musikzuspieler vom Handy / ggf. Phone-Interview, optional: weitere 4 Pads

Kanal 7 und 8 sind die eindeutige Schwäche bei diesem Setup. Evt. finde ich noch, wie ich von Linux aus den USB-Zuspieler nutzen kann.

Das Lifetrak-8 hat einige Schwächen, die ich jedoch für mich umschiffen kann. Für mich überwiegen die Vorteile, ich bin froh, mich gegenüber dem Rodecaster hierfür entschieden zu haben. Obwohl das Gerät ja offenbar nun doch noch aufholt mit individuell einstellbaren Effekten.

Für meine Zwecke bietet mir das Lifetrak L-8 mehr Möglichkeiten als der Rodecaster, allein mein obiges Setup mit Kunstkopf ließe sich nicht umsetzen. Die Kopfhörer-Ausgänge sind identisch in der Anzahl. Ein Unterschied scheint zu sein, daß ich den Line-Out zu einer möglichen Verstärkeranlage beim Rodecaster individuell regeln kann, beim Lifetrak L-8 habe ich diese Möglichkeit nicht. Wenn ich das mal benötigen würde, läßt sich sicherlich ein Gerät zum zwischenschalten finden.

Der Markt scheint gerade in Bewegung zu kommen, es bleibt spannend.

1 „Gefällt mir“

Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Nur zur Info: ich habe den Rodecaster pro immer wieder mit einer Powerbank im Einsatz. Das ist daher für mich im Vergleich zum L-8 kein Kriterium.

1 „Gefällt mir“

Ja, klar - h daß es mitlerweile einen USB-Adapter gibt, habe ich auch gesehen. Als ich recherchiert habe, gab es diese Info noch nicht, so wie sich der Rodecaster generell ja sehr weiterzuentwickeln scheint. Jetzt ist er offenbar in einem Zustand, der für mich wirklich interessant wird. Aber ich bin wie gesagt froh über meine Wahl, ich schätze die zusätzlichen Spuren.
Es sind zwei unterschiedliche Tools, für unterschiedliche Leute und Zwecke.

Und habe inzwischen auch die Audio-Interface-Funktion unter Debian aktiviert bekommen, bzw wiedergefunden, denn vor ein paar Wochen hatte ich das ja schonmal kurz gefunden, konnte es nur nicht mehr reproduzieren.

  • USB-Kabel vom Computer trennen
  • Audio-Interface im iOS-Mode aktivieren, US -Kabel verbinden
  • in /proc/asound und /proc/asound/cards taucht automatisch das Zoom als neue Soundkarte aus, und kann zB in Ardour als Input aktiviert werden.
  • wird das Zoom als Output aktiviert, wird der Output in Stereo wie erwartet an den USB-Kanal vom Zoom geroutet

Wichtig:
Da der iOS-Mode ja von den Konstrukteuren für das Phone oder Tablet gedacht ist, wird das Zoom nur via Batteriefach mit Strom versorgt. Hier habe ich mir als Workaround einen Battery Eliminator (Batterie-Dummies) auf USB besorgt, ein erster Kurztest war erfolgreich. Nur welche Systemeinstellung ich für diese Pseudo-Batterien nehmen sollte, weiß ich noch nicht. Amüsement am Rande: Das Zoom glaubte, seine Batterien seien kurz vorm Leerzustand. Nun dann, ja ok.

Die Kanäle sind natürlich nicht mit sprechenden Namen versehen, hier meine Erfahrung in Ardour:

1+2 Master
3 Kanal 1
4 Kanal 2
5 Kanal 3
6 Kanal 4
7 Kanal 5
8 Kanal 6
9+10 Kanal 7 - Pads, USB, Mono-LineIn-Klinke
11 + 12 Kanal 8 - Pads, Phone, Mono-LineIn-Klinke

Für das Level der einzelnen Mics im Ardour (oder anderes) scheint lediglich der Gain-Regler verantwortlich zu sein, Kanalpegel haben nur Einfluß auf den Zoom-Master.

Das ist mein aktueller Stand, jetzt kann ich mich weiter einarbeiten.

Wenn ich mehr Erfahrungen habe, schreibe ich mehr.

Oh, wait: hat das L-8 auf Kanal 7+8 etwa nur eine MONO-Klinke die dann für jeden Kanal jeweils mittig verstereot wird? Das wäre … blöd. Legt aber das Blockschaltbild nahe (und passt dann auch zu den seltsamen Formulierungen in der Bedienungsanleitung).
Für L/R-Stereo müsste man dann die 3.5mm-Smartphone-Buchse nehmen. Das wird dann auf Kanal-8 gesteuert. Die 6.3mm-Buchsen wären dann tot. Auf Kanal-7 könnte man dann wohl noch USB/Computer oder Soundpads nutzen - zumindest laut Blockschaltbild?

@vtanger Ja, das ist meiner Erfahrung nach korrekt, am physischen Gerät bin ich auch zu dem Schluß gekommen. Das Blockbild habe ich noch nicht daraufhin studiert, aber unsere Schlußfolgerungen stimmen überein.
Daß die 6.3mm-Buchsen nur jeweils mono sind, fand ich ebenfalls echt enttäuschend.

Hallo!

Weil das hier noch nie erwähnt wurde, ich aber finde, dass es erwähnt werden muss:

Der @sreimers hat einen Linux-Treiber für das ZOOM L-8 geschrieben. :pray:

Voraussetzung: Einstellung der Sample-Rate auf 48kHz und der iOS-Mode darf nicht eingeschaltet werden. Dann wird der Mixer auch prima per USB mit Energie versorgt. Ich habe es noch nicht sehr oft gebraucht, aber dann lief es prima.

Zu finden ist der Treiber hier:

5 „Gefällt mir“