ZOOM H6essential - erste Eindrücke, Fragen, Diskussion

Hallo zusammen,

hab mir heute ein ZOOM H6essential geholt, nachdem mein treuer H6 nach einem Sturz nicht mehr als Audiointerface zu gebrauchen ist (USB-Buchse von der Platine gebrochen). Wer trotzdem Interesse hat (alles andere funktioniert noch), gerne hier melden.

Eigentlich wollte ich erst Mal nix Neues kaufen - als günstiges Interface für lokale Aufnahmen habe ich eigentlich auch ein Behringer XENYX 302 USB, für Interviews unterwegs dachte ich, würde mir das H6 auch ohne USB-Buchse weiterhin ausreichen. Allerdings habe ich, kurz nachdem ich das Gerät (unrepariert) wieder abgeholt hatte gesehen, dass es nun ein H6essential gibt. Zunächst habe ich auf den Produktbildern die Gain-.Regler vermisst, dann allerdings gesehen, dass der Rekorder 32-Bit Float unterstützt und somit ein riesiges Dynamikspektrum bietet. Nachdem hier nächstes Wochenende eine größere Veranstaltung ansteht, auf der ich in schwieriger (Live-)Atmosphäre und in schneller Abfolge Interviews mit unterschiedlichen Personen durchführen möchte war meine Neugierde doch geweckt und ich entschloss mich zum Spontankauf (zumal für den unreparierten Rekorder auch noch €49 Pauschale für den KV angefallen waren, die ich hier jetzt gegenrechnen lassen konnte).

Der erste Eindruck - nämlich optisch/haptisch war schon Mal durchwachsen. Kam der H6 noch in einem schwarzen Hartplastikkoffer mit zwei Erweiterungen, nämlich einem X/Y-Mikro, und einem Stereomikro sowie Windschutz und USB-Kabel, wird der H6essentiell in einem Pappkarton geliefert, gemeinsam mit dem X/Y-Mikro (welches auch nicht mehr durch drehen eingestellt werden kann). Also entweder einfach so in die Tasche werfen, oder noch eine zusätzliche Tasche/Koffer anschaffen. In den Koffer vom H6 passt es nämlich leider nicht. Auch das bisherige Zubehör ist nicht kompatibel - anderer Stecker in anderer Position. Dass das Stereomikro fehlt ist in zweierlei Hinsicht bitter - dieses hatte nämlich auch einen 3,5mm Eingang, der mir zumindest einmal im Leben schon ein spontanes Interview gerettet hatte - damals habe ich den Audioausgang meines Smartphones mit dem ZOOM H6 gekoppelt, um die Skype-Ausgabespur des Gesprächspartners lokale aufzunehmen.

Zweiter Eindruck: essentiell ist auch in Sachen Material wörtlich zu nehmen. Machte das H6 noch einen soliden Eindruck und lag auch durch die Schwere und die gummierte Oberfläche (die leider mit der Zeit klebrig wurde) solide in der Hand kommt das H6essential in relativ simpler Hartplastikoberfläche daher. Die ist jetzt zwar nicht rutschig, aber im direkten Vergleich hätte ich doch eher Angst, dass das neuere der beiden Geräte mir leichter durch die Finger gleiten könnte und einen Aufprall am Boden wohl auch mit Absplitterungen quittieren würde.

Dafür gibt es jetzt sperrbare XLR-Eingänge und für jeden der vier einen eigenen Metallknopf zum lösen der Sperre.

Was für mich aktuell leider ein großer Dealbreaker ist, ist die ebenfalls sehr essentielle Firmware. Ich habe mir - vor allem aufgrund des tollen Threads dazu hier im Forum - vor Jahren ein Superlux HMC-660 besorgt, das ich vor allem unterwegs gerne nutze. Wie manche hier vielleicht wissen, klingt das aber nur mit 12V Phantomspannung gut. Am H6 war das kein Problem, die konnte pro XLR-Port einzeln geregelt werden - und zwar nicht nur ein/aus sondern auch 12/24/48V. Eine erste Testaufnahme klang entsprechend matschig - beim H6essential kann man nämlich nur auswählen ob Spannung anliegen soll oder nicht - aber nicht mehr wie viel. Zwar habe ich auch noch zwei AKG C1000S Mikros (die entsprechend auch am H6essential gut klingen), die aber gerade für mobile Interviewsituationen nicht optimal für das Handling sind. Bisher hatte ich in diesen Szenarios einfach selbst das HMC-660 auf, in einer Hand den Rekorder, in der anderen eines der AKG Mikros für den Interviewpartner. Mit zwei Handmikros muss ich schon Mal den Rekorder zwischendurch abstellen oder erst die Mikros verteilen und dann die Aufnahme starten.

Ansonsten ist mir bislang nur aufgefallen, dass das Menü gegenüber dem Vorgänger stark eingeschränkt ist, was die Optionsauswahl betrifft.

Ein erster Test mit 32-Bit Float (und den AKG Mikros) hingegen war schon beeindruckend - egal wie leise oder laut ich ins Mikro spreche, nichts übersteuert, alles klingt gut.

Stellt gerne Mal eure Fragen oder klinkt euch in die Diskussion ein, ich werde nach Möglichkeit versuchen alles zu beantworten oder auszuprobieren. Ob ich den H6essential hingegen behalte weiß ich noch nicht. Entweder hole ich mir doch einen vollfunktionsfähigen H6 oder probiere Mal einen H8 - wobei der zumindest auf Fotos für mich immer zu groß und unhandlich wirkte.

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Da ich viel in hybriden, mobilen Szenarien arbeite, nutze ich den H6 kaum noch sondern meist den PodTrack P4 (der kann 4x Kopfhörer, hat ein Soundboard, kann mobiltelefon über TRRS und kann MuxMinus auf USB). Hat der H6 Essential evtl. auch MixMinus eingebaut?

Leider nein, kein MuxMinus

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