ZEIT Online startet drei Podcasts

Was heißt denn eigentlich „Kontrolle“, wenn es ums Internet geht. Angenommen du mietest einen VPS und installierst dort dein Wordpress und verbreitest den Feed in die Welt. Es könnte jemand kommen und sagen: warum mietest du einen VPS statt die Kontrolle über den Server selber in der Hand zu haben??

OK, auch das lässt sich ja lösen. Du kaufst dir einen kleinen Rack und installierst dort alles drauf. Nun hast du die komplette Kontrolle. Aber… Was ist mit der Internet-Leitung? Die gehört ja auch nicht dir. Die musst du von einem ISP mieten. Und der Strom? Musst du ja auch von irgendwo beziehen. Strom kann man ja noch selber produzieren. Glaube allerdings nicht, dass jemand so verrückt ist, sein eigener ISP zu werden :wink:

Ich weiss, ist alles ein bisschen überspitzt, aber es ist nun mal so, dass man an manchen Stellen eine Linie „nur bis dahin“ ziehen muss. Und es ist auch so, dass Kunden groß und klein einfach wirtschaftlich denken müssen. Bei vielen Großunternehmen kann es aus politischen Gründen 50x so viel Zeit und Geld kosten etwas intern zu entwickeln oder hosten, als einen Dienstleister zu bezahlen. Ich sage jetzt nicht, dass das der Fall ist bei Zeit Online, aber ich bin selber im Enterprise-Business tätig und habe schon so einiges gesehen, das willst du nicht mal nach ner Flasche Vodka glauben.

Ich weiss, dass in Deutschland das selbst-Hosting sehr beliebt ist, und dass viele einfach nicht akzeptieren möchten, dass es einen anderen Weg gibt. Wer interessiert ist guten Content zu erstellen und dass dieser robust und schnell an seine HörerInnen ausgeliefert wird, der sieht auch sofort den Mehrwert von einem guten Service. Wer gerne an Computern bastelt und sich noch lieber mit PHP rumschlägt, der kann ja natürlich auch selbst hosten.

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Ich würde so gern kommen, aber die Einladung kam zu kurzfristig. Ich habe da bereits einen Urlaub mit der Familie gebucht und bin gar nicht im Lande. Das tut mir leid. Ich wäre sehr gern gekommen.

Ist wirklich zeitintensiv, aber es gibt ein tolles Team bei ZO, mit denen ich zusammen arbeite. :slight_smile:

Letztendlich ist das wie bei DNS: wer Kontrolle über den Hostnamen / die URL hat, hat die Macht und bestimmt, wo und mit welcher Technik gehostet wird.

Man kann das zum Beispiel einen externen Dienstleister wie Podigee machen lassen, die nicht nur das Hosting der Mediendateien übernehmen, sondern auch den Feed erstellen und dir auch eine Podcast-Webseite unter deinname.podigee.io anbieten. Oder wenn man es selbst hosten möchte, aber ohne Wordpress+Plugin kann man auch den http://firtz.org als schlanke Lösung nehmen.

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Danke für die Antwort. Aber wenn Du mein Posting schon zitierst, hättest Du es ja auch mal lesen können. Ich habe weder moniert, dass ZON den Podcast nicht auf eigenem Blech hostet, noch dass die dafür keinen eigenen ISP aufgebaut haben, noch dass die sich den Strom dafür selbst herstellen sollen (wie du in den ersten beiden Absätzen schreibst), noch dass sie den Podcast nicht selbst hosten (letzter Absatz) oder die Podcasting-Software nicht selbst geschrieben haben. Im Gegenteil: Ich schrieb, dass ich mich über zahlende Kunden für Euch freue.

Ich habe lediglich mein Unverständnis darüber geäußert, dass die da nicht mal eine niedrige einstellige Anzahl EntwicklerInnen-Personentage investieren, um auf http://zeit.de/unserpodcast_no1.xml eine dynamische Spiegelung des von Euch generierten Feeds zu erzeugen. Und dann diese Feed-URL in die Welt und insbesondere in Podcast-Verzeichnisse wie Apple Podcasts zu announcen. Dann hätten sie nämlich die Kontrolle darüber, wie ihrer Hörer an ihre Podcast-Episoden kommen. Selbst wenn sie den Hoster mal wechseln müssen oder wollen oder der mal aufgekauft wird oder sonstwie abhanden kommt.

Als jemand, der zwei solche Corporate Podcasts mit mehreren Millionen Downloads aufgesetzt hat, finde ich dies aus Publisher-Sicht unverständlich und den Zusatzaufwand für die skizzierte Lösung lächerlich gering im Vergleich zu den Vorteilen.

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Im größeren Business wird unter “Kontrolle” doch häufig einfach die rechtliche Kontrolle verstanden und die ist dieselbe, ob man Podigee wählt oder extern Personal zur dauernden Pflege der Podcastseite einkauft. Vielleicht haben die Leute aus der Redaktion mit Podigee auch einfach Erfahrung, mit externen Beratern aber nicht? Es sind doch viele Szenarien denkbar, unter denen das zustande kam. Ob da in der Adresszeile Podigee oder zeit.de/xy steht, ist für das Zielpublikum vermutlich auch irrelevant.

Im Rahmen des neuen Programms “Freunde der ZEIT” zur Leserbindung gibt es einen weiteren Podcast mit dem Titel “Hinter der Geschichte”. Darin soll berichtet werden, wie die ZEIT entsteht und wie große Geschichten entstanden sind. Der Podcast wird, soweit ich sehe, zwar vorerst nur bei Abonnenten beworben, ist aber frei verfügbar.

Eine Feed-URL kann ich nicht entdecken? Vielleicht nur die erste Episode frei Verfügbar?

Da ist denen wohl der Subscribe-Button irgendwie kaputt gegangen. Gestern war er noch anklickbar und zeigte auf https://freundederzeit.podigee.io/feed/aac

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Es ist offenbar ein Problem mit dem SSL-Zertifikat von PodLove (@timpritlove ):
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