Wir haben im Kontext von Nerdtalk Extended immer wieder Interviews.
Kurz zur Abgrenzung: Es gibt Nerdtalk mit eingespielten Moderatoren. Zumeist Stammoderatoren, manchmal Gäste.
Im normalen Nerdtalk-Kontext gibt es im Nachgang die, gar nicht mal formal-juristisch gemeinte Frage, ob man was herausgeschnitten haben will - selbst Stammmoderatoren wollen teilweise einen Eingriff.
Sofern dies den Kontext nicht verfälschend ist, schneide ich das raus. Stammmoderatoren oder regelmäßige Gäste - egal.
Mehr Vorsicht, aber fast die selben Regeln gelten bei einmaligen Gästen, in der Regel in dem Interview-Format Nerdtalk Extended.
Diese erhalten den Rohschnitt (inhaltlich 100%, nur nicht gemastert) zur Vorhörung. Sofern einzelne Passagen, die im Gesamten weiterhin den Grundinhalt widerspiegeln, nicht gefallen, schneide ich das weg. Auch ganze Fragenblöcke schneide ich, sofern nicht gefällig, aber auch sofern ich sie nicht als relevant erachte, heraus. Es kann halt sein, dass man aus der Situation heraus eine Frage stellt, die den Interviewpartner kompromittiert, was ganz klar nicht inhärentes Ansinnen der Fragewar.
Letzteres ist bisher ein Mal passiert.
Bauchgefühl. Kirche. Dorf.
Wir (als Nerdtalk) sind bei allem Podcaster-Größenwahnsinn kein relevantes journalistisches Medium. Noch haben wir weder inhaltlich noch methodisch die Kompetenz, ein Interview mit sehr schwierigen Partnern wirklich im wahrsten Sinne des Wortes zu führen.
Ich habe ausgesprochen Respekt vor den Mioskas und Zamperonis dieser Welt, die solche Interviews führen.
Aber. Das. Sind. Nicht. Wir.
Weder medial noch vom Aufschlag.
Ich bin stolz darauf, mit spannenden Interviewpartnern einen tollen Einblick in die, bei mir eben, Filmwelt zu bieten. Ich will ihnen keine Probleme machen. Wenn es keine erheblich relevanten Themen sind, die den Blickwinkel oder Aussagekraft in erheblicher Weise beeinflussen, bin ich auf jeden Fall für das Anpassen oder gar Entfernen von Antworten.
Noch einmal: Das hat was mit der Reichweite und der Verantwortung zu tun.
Natürlich müssen wir einen Pseudo-Journalismus wahren, da gibt es keine Frage.
Aber es gibt einen Unterschied zwischen Tagesthemen und unseren Private-Podcasts. Und so lange wir als Private Podcast positionieren, müssen wir immer noch nicht jeden Frosch schlucken, sollten aber zugleich dankbar sein, als „kleines Medium“ hochwertige Gesprächspartner zu erhalten.
Und so brechen sich alle keinen Zacken aus der Krone, gegenseitig etwas aufeinander zuzugehen.