Wer nimmt nur mit Rekorder (also ohne Rechner) auf?

Mich würde einfach mal interessieren, ob es hier Leute gibt, die immer oder ab und zu ohne Rechner und entsprechende Software nur mit einem Rekorder (und Mikros/Headsets) aufnehmen? Ich überlege gerade für ein paar anstehende Interviews unterwegs das Equipment etwas zu verschlanken/vereinfachen. Bearbeitet würde später in Ultraschall. Geht das oder ist es sinnvoller alles aufzubauen?
Nur zur Info, zur Verfügung stehen Zoom H1n und H5, 2 Behringer XM8500 mit Stativ, 2 HMC 660, 2 einfache Lavalier Mikros mit Klinke.

Grüße
Jörg

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Bei mir kommt es auf die Umstände an. Meinen wöchentlichen Podcast veröffentliche ich immer recht kurz nach der Aufnahme, da ist es sinnvoll direkt am Rechner aufzuzeichnen; ebenso beim Nord-Süd-Gefälle wo einfach 1.000 km zwischen uns liegen. Aber wann immer wir Haialarm oder Camping Caravan Podcast aufnehmen, versuchen wir uns auch zu treffen und da ist es viel einfacher, nur das H6 und Headsets zu benutzen. Andernfalls müsste ich Notebook und Audiointerface mitnehmen, das erscheint mir unpraktisch.

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Nimm doch mit dem Smartphone auf. Ggf. noch ein gutes Mikro anschaffen.

Gruß

Vera

Meld. Ich mache keine Interviews, nehme aber draußen mit H5 auf, wobei ich mein Outline auf einem iPhone (XS im Moment) dabei habe. Geht ganz wunderbär

Ich nehme immer unterwegs auf und auch immer mit Rekorder.
Es hängt sicher vom eigenen Umgang damit ab ob man mit der jeweiligen Methode zurechtkommt, generell dürfte gegen beide Varianten nichts sprechen.

Da hat man dann ja aber nur eine Spur und braucht irgendwie doch ein Stereointerface.

Ich habe lange mit dem Rechner aufgenommen. MIttlerweile nutze ich den Zoom L-8 (Thomann). Der ist kompakt, passt in normale Rucksäcke und hat ein ergonomisches Interface. Mit der SD Karte kann man dann direkt aufnehmen. Natürlich ist es möglich externes Audio ein zu spielen und man kann sogar Jingles auf dem Recorder selbst ablegen und abfahren. Das Display ist jedoch etwas hässlich und die Menüführung (typisch Zoom) mies. Mit dem Gerät brauche ich wirklich kein MacBook mehr für unterwegs. Manchmal mache ich es trotzdem, weil das von einigen „erwartet wird“.

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Normalerweise nehmen wir am Rechner auf, aber letzte Woche haben wir mal ein Experiment gemacht und in einem Restaurant aufgenommen (also Draussen in einem Biergarten). Dabei kamen nur ein H6, Kopfhörerverstärker HA3D und Headsets zum Einsatz. Alles ohne feste Stromversorgung und nur per Akku. Ging erstaunlich gut und die Hintergrundgeräusche waren deutlich weniger schlimm als befürchtet. Wir werden das sicher noch öfter machen.

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Nö, da kannst du auch Stereo aufnehmen. Es gibt da sehr professionelle Apps und selbst Profis nutzen das mittlerweile.
Sieh mal: https://www.tonfilmer.com/smartphone-als-audiorecorder/

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Okay 2 Spuren, aber das föllt dann in der iOS Welt ja erstmal weg und „Nur ein Mikro anschließen“ ist es dann ja auch wieder nicht. Ich habe noch das IK Multimedia iRig Pro HD, was es auch als Duo Variante mit 2 XLR Eingängen gibt. Das kann man mit Lightning anschließen (Kabel liegt bei) oder mit USB (Kabel liegt bei).

Ist für unterwegs ganz okay, in der Praxis merke ich aber, dass z. B. ein Verlängerungskabel für die Mikros noch dabei sein muss und es am Ende doch irgendwie viel Geraffel ist und ich dann auch gleich wieder einen Recorder mitnehmen kann.

Aber ich habe auch schon mit dem iPhone als Recorder und einem AKG C1000S gearbeitet, bin dann aber doch immer irgendwie wieder zum „schnellen Aufnehmen“ zum Zoom H1 mit dem o.g. Mikro zurück.

Es gibt von Rode einen Lightning Adapter für zwei Lavaliers:

https://m.thomann.de/de/rode_sc6_l.htm?o=0&search=1598272943

Von der Rode Produktseite:

The SC6-L has been optimised to work seamlessly with the easy-to-use RØDE Reporter App. Users can enable/disable direct monitoring, alter the gain boost, and choose between summed stereo and dual-mono. These features are retained within the SC6-L allowing users to use the dual-mono mode with other apps, such as the Camera app, GarageBand, Voice Memos, etc.

Dual-Mono wäre dann die Option, die man haben will.

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Wenn ich deine Motivation richtig zusammenfasse, willst du vor Ort weniger Zeit mit dem Aufbau von Equipment verbringen.

Lösungsvorschlag 1: Besorge dir einen Koffer, in dem du alles schon fertig verkabelst. Dann musst du vor Ort nur den Rechner starten und einen kurzen Testlauf machen.

Lösungsvorschlag 2: Nimm einen Audiorecorder, der Marker setzen kann. Die werden dann in Ultraschall angezeigt und du kannst mit ihnen arbeiten. Ist die Frage, ob das Verkabeln von Recorder und Mikros wirklich schneller geht. Vorteil hierbei: weniger Gepäck, was du mitschleppen musst. (Diese Lösung funktioniert für mich hervorragend)

Möglichkeit 1: Recorder mit zwei XLR Eingängen und entsprechenden Mikros. mehr zu tragen, weniger mobil
Möglichkeit 2: Recorder mit einer Stereo-Miniklinke als Input + Beachtek Interface + Lavalier, klein, handlich, mobil

https://www.thomann.de/de/beachtek_dxa_go.html (noch nicht ausprobiert)

Lösungsvorschlag 3: iPhone/iPad mit Audiointerface / Adapter + Lavalier. Hier kann ich aus Erfahrung die App Ferrite empfehlen. Alternative wäre der Recorder von Auphonic oder der von Rode.

Generell kann man jede Stereospur, sofern man die Eingänge getrennt aufnimmt, als zwei Monospuren exportieren. Der SC6-L wurde gerade schon genannt.

Je nach Gepäck, Zeit für Aufbau vor Ort, Spontanität und Professionalität kannst du schauen, welche Möglichkeit dir entspricht.

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Unser Standard-Setup besteht aus nem ZOOM H4 / ZOOM H4N (Akkusbetrieben) und jeweils zwei Rode Mics (NTG 1 und 2) oder Shure 58 beta (aber nur im Notfall). Hab damit nur gute Erfahrungen gemacht.

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Klasse, wie viele sich hier gemeldet haben. Und danke für die vielen Erfahrungen und Tipps.
Ich denke, ich werde das mal probieren. Mir fällt gerade auf, dass…

  1. Mein Kopfhörerverstärker (Behringer HA400) ja Strom braucht. Da könnte dann ja ein einfacher „Klinkensplitter“ Abhilfe schaffen. Können dann halt nicht beide Hörer ihr Lautstärke einzeln regeln.

  2. Ich für mein Zoom H1n sogar einen Stereo auf Mono Adapter habe, mit dem ich zwei Lavalier Mikros anschließen kann. (Wäre ja vielleicht auch einen Versuch wert wenn man entsprechend den Input regelt und nacharbeitet) So als Minimallösung.

  3. Ich mir mal Gedanken mache alles „aufnahmebereit“ in eine Transportlösung zu basteln.

  4. Dass das hier eine ganz tolle Community ist. :smiley:

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Den HA 400 könntest du mit einem USB Step-Up von 5V auf 12V betreiben:
https://www.amazon.de/dp/B07GYLC229?ref=ppx_pop_mob_ap_share

Für zwei Kopfhörer sollte aber wohl ein Splitterkabel noch reicheb.

Manchmal nehme ich nur das H4N Pro und 2 XLR Mikrofone mit, seitdem wir aber Ultraschall benutzen kommt das MacBook Pro auch immer mit.

Aber wir überlegen upzugraden auf das H6 und ggf eine Soundboard App für das iPhone.

Dann bleibt der Mac wieder zuhause.

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Moin,
ich habe mir mit Kopfhörern, Mikrofonen und dem Rødecaster Pro für 4 Personen einen Podcastkoffer zusammengestellt. Dieser wird regelmäßig desinfiziert und zu unseren Interviewpartner:innen mitgenommen. Einen Laptop nehmen wir nicht mit.
Aufnahmebereit sind wir innerhalb von 10min. Das ganze auf den Rechner zu bekommen und in Flac umzuwandeln dauert etwa 30min.

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Ich nehme seit Beginn an nur mit Rekorder auf. Zoom H4, H6 und inzwischen F6. Funktioniert zuverlässig und es braucht wenig „Zeug“ im Rucksack.

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Wie ist der F6? Ist der nicht „zu viel“ nur für Podcaster zum Beispiel? Wie läuft die App?

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Ja, vielleicht. Wobei der Preisunterschied zum H6 nicht so groß ist.

Mich hat überzeugt: Kein übersteuern mehr und was zu leise ist, ziehe ich hinterher hoch, ohne das man das hören könnte.
Ich habe gerne mal Leute im Podcast, die eine unfassbare Dynamic mitbringen. Leise reden, lautes Lachen, schreien… Die bügelt das Ding einfach platt. - Nachdem Ultraschall Dynamics dran war, ist die Aufnahme einfach sauber.

Insgesamt macht das 32-bit-Recording die Aufnahmesituation selbst unglaublich entspannt.

Beim H6 sah das noch ganz anders aus… „Gleich lachen die los, schnell alle etwas runterdrehen“… „3 spricht gerade so leise… hochdrehen“ … „2 hört man jetzt auf auch 3 mit… runterdrehen“… WAHNSINN!

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