Was ist ein Podcast? - in einem Satz

Inspiriert von dieser Nebendiskussion dachte ich, es könnte interessant sein, mal die Antworten abzugleichen, die wir all denjenigen geben, die uns fragen: Was ist eigentlich ein Podcast?

Vielleicht sagen wir alle dasselbe, es könnte aber auch sein, dass wir uns gegenseitig inspirieren zu einer markanten Antwort, die dann auch verfängt.

Ich würde vorschlagen, die Antwort sollte ein Satz sein, der dann erklärt werden kann. So wie in einem Gespräch auch - aber der eine Satz muss sitzen.

Früher habe ich immer so geantwortet:

Ein Podcast ist eine Radiosendung, die man im Internet oder auf dem Smartphone hören kann.

Inzwischen variiere ich den Satz aber meistens, denn es gibt viel am Radio, was mich stört und was ich nicht mit Podcasts in Verbindung bringen möchte.

Inzwischen sage ich meistens:

Würde man Radio heute noch einmal neu erfinden, dann wäre es wie Podcasts.

Und meine Erklärung dazu geht dann in etwa so, mal länger, mal kürzer:

Nutzer können es überall hören, online und offline. Sie können sich ihre Lieblingssendungen und -moderatoren in beliebiger Reihenfolge zusammenstellen, senderübergreifend. Sie können innerhalb der Sendungen vorwärts und rückwärts springen, sie beschleunigen oder immer wieder hören. Einmal produzierte Sendungen sind für immer auffindbar und bilden ein gigantisches Archiv. Und kein Sendeplan beschränkt die Sendemacher*innen in Zeit oder Format. ’

Jetzt bin ich mal gespannt, ob wir alle auf demselben Radio-Vergleich herumdenken und wie ihr Podcasts anderen erklärt.

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Beide Sätze habe ich auch schon gesagt. Inzwischen sage ich aber auch meistens (besonders zu Leuten unter 30)

Stell Dir einen Audio-YouTube Channel vor.

Mindestens bei Teenagern macht es da sofort klick.

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Oder wie bei Holgi: “Gespräche zum Runterladen”

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Themen-Radio on Demand. So wie Netflix oder YouTube, aber halt nur zum hören

Okay, sind zwei Sätze aber das hat bisher halbwegs gut funktioniert. :wink:

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Anlehnend daran sage ich immer: „Ein Podcast ist WIE eine Radiosendung im Internet, die man jederzeit auf Abruf hören kann.“

Als Haudrauf-Vergleich könnte man dann die Analogie Fernsehen ↔ Youtube // Radio ↔ Podcast aufmachen.

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Eine Sammlung von Audio- oder Videoaufzeichnungen, die als Dateien bezogen werden können.

Effektiv funktionieren zum Beispiel Youtube-Kanäle oder -Listen für mich wie Videopodcasts.

Das bekannte Problem der Definition ist, dass sie das kulturelle Phänomen oder die Szene der Podcasts überhaupt nicht beschreibt. Ich vertrete natürlich die Ansicht, dass die Art der Verfügbarmachung und damit einhergehende Freiheiten, die Podcastsphäre geformt haben. Aber man kann kaum bestreiten, wenn ein Podcast sich an eine Plattform bindet und dann nur noch so verfügbar ist, bleibt der inhaltliche Kern, anhand dessen man ihn der Podcastwelt zugeordnet hat, der selbe. Tatsächlich glaube ich, dass man eine inhaltliche Abgrenzung vornehmen kann, außer eben durch Nichtabgrenzung. Insofern die zweite Definition:

Ein Podcast kann alles sein.

Hm… so richtig all das sein mag: Das geht kilometerweit am Anwendungsfall vorbei.
Wenn mich jemand fragt „Was ist ein Podcast“, dann hilft es genau gar nicht eine medientheoretische Abgrenzung vorzunehmen oder mit „Ein Podcast kann alles sein“ zu antworten.
Daher auch die anderen Definitionen. Die sind darauf aus, dem Fragenden ein einigermaßen passendes Bild zu vermitteln ohne sie mit zu vielen Details oder Komplexität abzuschrecken.

Klar beschränkt sich das auf das Medium selbst. Die Szene zu beschreiben ist in dem Zusammenhang völlig irrelevant, denn für die beschriebene Situation ist die Szene ™ ausreichend mit „Leute, die Podcasts machen und darüber reden“ beschrieben.

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Da muss ich @dirkprimbs Recht geben. Wir brauchen ja eine Antwort, die Leuten Lust auf Podcasts macht, die vorher vielleicht selbst den Begriff noch nie gehört haben. Deshalb braucht es ja einen Bezug aus der sonst ihnen bekannten Welt.

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Ein Podcast ist eine Serie von meist abonnierbaren Mediendateien (Audio oder Video) über das Internet.

Das ist der erste Satz in Wikipedia zur Definition von Podcast.

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Schönes Projekt. Mein Vorschlag:

Ein Podcast ist wie eine regelmäßige Sendung im Radio, bei der ich - dank des Internets - jedoch selber entscheiden kann wann und wo ich sie hören möchte.

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Den Vergleich mit YouTube finde ich eher hinderlich, da gleich mehrere Kanten krumm sind: Audio statt Video, keine zentrale Plattform, Download eher die Regel und nicht verboten etc.

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Funktioniert aber ganz gut.
Teenager kennen das Konzept der Subscription, sie können sich die Variation und verschiedene Inhaltstypen vorstellen, erwarten dann auch private Inhalte die neben kommerziellen stehen können etc.
Du vergisst, dass “Youtube channel” konzeptionell gut übertragbar auf Twitch Channel, Instagram Account, Spotify etc. ist.

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Ja, ich sehe den Punkt - aber geht es hier nicht um einen Satz, den auch unsere Eltern verstehen? Für die bringt YouTube dann mal gar nix. Es sei denn es geht um “1 Satz pro Zielgruppe”.

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“Podcasts sind Shows/Serien für die Ohren.” - Zugegeben, sehr minimalistisch, aber den Rest kann man bei Bedarf erklären.

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Ich variiere meine Sätze nach Publikum :slight_smile:
Einem Techie könnte ich glatt ein

Blogging heiratet Radio

zumuten :wink:

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Von welcher Altersgruppe sprichst du hier?

Ich selbst kenne gar keinen, der/die mit dem Begriff Podcast nichts anfangen kann.

btw… meine Privatmail hat eine (englische) Signatur in der ich auf meine Podcasts hinweise und das Konzept auch in einem Einzeiler erkläre…

​You know that I’m podcasting*, right? :slight_smile:
Listen to me for example at 2debate (English), Anerzählt (German), or visit http://kopfstim.me

* Podcasting is radio on demand, open to anyone and free.

Also in meiner Welt ist es eindeutig die Norm, dass Leute entweder gar nicht wissen was ein Podcast ist oder es mit Radiozweitverwertung gleichsetzen. Altersmäßig reicht das von Teenagern (dem Umfeld meiner Kids und den Jungs selbst) bis zu unseren Großeltern und deren Umfeld.

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Dachte ich mir schon, dass die Antworten nicht überzeugen. :grin:

Nun muss ich allerdings auch sagen, dieser Anwendungsfall ist eurer Produzenten-/Propagandistenperspektive geschuldet. Ich kann mich nicht erinnern überhaupt mal erklärt zu haben, was ein Podcast ist. Wenn ich jemandem gegenüber das Wort erwähne, dann weil die Person weiß, worum es sich handelt. Sollte jemand mal angedeutet haben, es nicht zu wissen, war das jedenfalls kein Anlass für mich aufzuklären. Aber, wenn ich vermute, die Person könnte es nicht wissen, verwende ich den Begriff gar nicht erst.

Insofern wollte ich mit der Gegenüberstellung beider Sätze durchaus etwas zum Ausdruck bringen. Die eigentliche Antwort ist eine, die niemanden interessiert. (Davon ausgehend, dass jede Person, die das technische Detail zu würdigen weiß, auch längst weiß, was ein Podcast ist.) Auf der anderen Seite, wenn man den Inhalt nicht einschränken will, und wie gesagt ich finde, das sollte man nicht tun, dann stellt sich die Frage, ob man den Begriff überhaupt benötigt.

Ich sehe es so: Das eine Alleinstellungsmerkmal - Hören (Sehen), wann man will - ist in der einfachen nicht-technischen Erklärung keines. Streaming bedient das genauso, der Walkman hat das schon vor Jahrzehnten bedient. Dass es „Sendungen im Internet“ gibt, halte ich für allgemein bekannt. Es ergibt für mich keinen Sinn die Nuancen der Verbreitungswege zu erklären, es sei denn jemandem, der die Technik neulernt, und dann würde ich auf die technische Antwort zurückfallen.

Aber ich sehe natürlich ein, dass man etwas sagen können muss, wenn man gerade zugegeben hat, einen Podcast zu machen. Ich vermute aber auch, dass da fast alles funktioniert: Sendung im Internet, Radio zum Runterladen. Die meisten Menschen brauchen nur eine Antwort, die richtig klingt.

Ironischerweise rechtfertigt genau das Phänomen und seine abgrenzbaren Szenen für mich noch den Begriff Podcast. Sonst könnte er einfach unter Internetdistribution subsumiert werden.

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Ein Blog zum Hören.
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