Es gibt mehrere Probleme bei mangelnder Mikrofondisziplin:
- Lautstärkeschwankungen (nah/weit und hin-/weggedreht)
- Klangschwankungen (besonders beim wegdrehen)
- bei Mikros mit Niere-Charakteristik: 'rauswandern aus dem Richtfeld
Letzteres kann man bei Handmikros durch Verwendung von Mikros mit Kugelcharakteristik vermeiden, siehe auch Suche Top Nackenbügel-Mikrophon ohne Kopfhörer
Ein Headset bzw. Nackenbügelmikro hilft gegen alle drei Probleme.
Wenn die Aufnahme schon mal in den Brunnen gefallen ist, dann muss nachgeregelt werden. Dies kann man mit einem Kompressor tun - oder auch manuell. Je nachdem, wie oft und schnell der Kopf weggedreht wurde.
Beim Kompressor dreht man den Gain hoch - und kappt dann oben ab. Das sorgt dann aber auch dafür, dass Rauschen und andere Störgeräusche deutlich stärker werden - und das an Stellen, an denen gar keine Verstärkung notwendig wäre. Daher würde ich erst einmal schauen, ob man das Gros nicht manuell wenigstens grob per “Laustärke-Malen” vorpegeln kann (geht natürlich nur, wenn es nicht allzu viele Stellen sind).
Das zweite Problem ist der Klangunterschied - bei “Weggedreht” hat man viel mehr Raumklang und weniger Präsenz. Also müsste man zur Angleichung bei den “heilen” Stellen etwas künstlichen Raumklang dazumischen, und an den “Weggedreht”-Stellen den EQ entsprechend dazwischenmischen. Das kann nicht jeder EQ (oft nur schaltbar), und man muss die entsprechenden Einstellungen auch erst mal finden.
Das ist aber immer viel Arbeit - und dann ist es manchmal einfacher, den ganzen Take noch mal zu machen. Wenn es denn geht.