Suche Top Nackenbügel-Mikrophon ohne Kopfhörer

Ein Problem ist Raumklang und Geräusche (wie z.B. der PC-Lüfter, die Straße durch’s Fenster), die bei der Kugel deutlich stärker aufgenommen werden. Das gilt auch für die Gesprächspartner, deren Gespräch mit in die Kanäle aller anderen mit einstreut.

Bei Kugelcharakteristik wird ein sauberes Signal mit zunehmender Anzahl an Gesprächspartnern und von Umgebungsgeräuschen damit zunehmend schwierig. Ein gerichtetes Mikrofon (Niere) hilft dann schon mal einiges, solche “Fremdgeräusche” schon bei der Aufnahme zu unterdrücken.

In akustisch sauberer Umgebung und für 1-2 Gesprächspartner dürfte sich kein wirklicher Unterschied zwischen Kugel und Niere ergeben - bei lauteren oder halligeren Umgebungen oder einem größeren Team (insbesondere wenn die Leute gerne durcheinanderquatschen) hat die Niere dann sehr merkbar Vorteile.

Bei Handmikrofonen gilt der Unterschied analog - aber warum sind Reportermikros dann oft “Kugel”? Denn eine “Niere” hat doch den Vorteil einer Richtwirkung und der Unterdrückung von Nebengeräuschen?
Ganz einfach: wenn man O-Töne von vorbeilaufenden Gästen/Opfern erhaschen will, dann ist es blöd wenn man als Reporter am Mund des Interviewziels “vorbeizielt” oder sonst “daneben” liegt. Dann ist der O-Ton weg. Der Richtwirkung der Niere sei Dank. Denn nur wenn der Interviewpartner dagegen hilflos still sitzt UND(!) der Reporter Erfahrung mit Mikroausrichtung hat, dann (und nur dann) ist die Niere wieder im Vorteil.

Bei Headsets ist die Ausrichtung dagegen einfach und vorgegeben, denn das Headset passt normalerweise nur in einer einzigen Richtung an den Kopf, und damit zeigt das Mikro dann schon weitgehend automatisch in die richtige Richtung. Damit kann wieder die Niere ihre Vorteile der Umgebungsgeräuschunterdrückung ausspielen.

Und warum dann “Kugel” im Theater oder Musical? Gerade beim Musical sind diese Dinger doch besonders blöd, weil die besser als alle anderen in Monitorboxen rückkoppeln?
Stimmt. Aber bei beiden wird eher selten ein klassisches Headset genutzt, sondern das Mikro wird irgendwo mehr oder weniger “versteckt”: auf der Stirn im Haaransatz (so manches “Bindi” ist bei näherem Hinsehen ein Mikro), auf die Wange geklebt, im Bart, …
Und dann ist’s halt Essig mit einer akustisch motivierten Ausrichtung.
Die (halbwegs) versteckt Positionierung ist beim visuellen Medium Bühne halt wichtiger als der sauberere Klang. Letzterer kann bei einem fleißigen Mixer aufgrund der stets gleichen Abläufe dann auch besser ausgepegelt werden als beim einmaligen Interview/Gespräch.

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