Für den Klang der Aufnahme sind bestimmt wichtig: Mikrofonposition, Aufnahmeraum, Mikrofon, Gesundheits-/Tagesform des Sprechers. Auch in wechselnder Reihenfolge.
Falls genug Zeit für eine Postproduktion vorhanden ist, sollte bei der Aufnahme grundsätzlich das vermieden werden, was sicher nicht gewünscht ist.
- Rumpeln, etc. -> Hochpass z.B. 80Hz
Je nach gewünschtem Ergebnis (Hörspiel-CD, Klassikradio, Hit-Dudelfunk, Stadiondurchsage) ergibt sich ein unterschiedlicher zu erzielender Klang. Dieser kann in der Postproduktion ohne Zeitdruck optimiert werden.
Grundsätzlich nehme ich als klangliches Ziel an: Natürliches Klangbild. Für Podcasts außerdem maximale Sprachverständlichkeit. Evtl. Optimierung für laute Hörumgebung (Auto, U-Bahn).
Das Ultraschall Preset ist ein Ausgangspunkt, eine Filterung für hohe Sprachverständlichkeit auch unter schwierigen Abhörbedingungen zu erreichen. Das Preset ist kein direkt anzuwendender Filter, sondern zeigt die Richtung an, in welche eine Filterung höchstwahrscheinlich erfolgreich sein kann. Das Preset zielt auf das Ideal des Klangs eines hochwertigen Radioprogramms (z.B. Info-ÖR. Nicht Dudelfunk.)
Im konkreten Fall des Presets bedeutet z.B. eine EQ Einstellung mit +3dB bei 4000Hz Güte 1.0 nicht, dass das genau so zu verwenden ist, sondern, dass für eine gute Sprachverständlichkeit eines offenen “aaah” je nach Aufnahme (Männer/Frauen/individuell) zwischen 3kHz und 5kHz eine Anhebung wahrscheinlich vorzunehmen ist. Dementsprechend für eine Reduzierung der nasalen “verschnupften” Stimme eine Absenkung bei ~1kHz, Anhebung zur Betonung des Grundtons der Stimme bei 100-300Hz, Reduzierung des “Zischelns” bei ~8kHz, Anhebung ab ~12kHz + für “Luftigkeit”, Hochpass bei 80Hz gegen Rumpeln, in der Stimme passiert dort nichts.
Für professionelle Ergebnisse wird die Einstellung für jede Aufnahme individuell gefunden und abgewägt. (Anpassung verschiedener Stimmen, Mikros, Räume, etc.) Die Tagesform des Mischenden spielt dann auch noch rein. Für Hobby-Podcasts ist die Wiederverwendung einer einmal optimierten EQ Einstellung akzeptabel.
Zu den Fragen:
Ja, es ist sinnvoll, eine EQ Feineinstellung auf Stimme, Mikroposition und Raum hin zu optimieren.
Das Preset geht in die Richtung einer jeweils optimalen Einstellung für eine jeweilige Stimme. Insbesondere die Pegel sind aber anzupassen.
Referenzen anhören. Optimierung unter verschiedenen Bedingungen wiederholen. Extremwerte ausprobieren, im Ergebnis eher natürliches Klangbild bevorzugen.
Nein, keine festen Benchmarks. Die Sache ist in sofern subjektiv, als dass Können und Erfahrung zu guten Ergebnissen führen.