Spotify will Gimlet Media kaufen

Spotify ist wohl kurz davor Gimlet Media (Reply All, Startup, Homecoming) zu kaufen.
Damit würde Spotify ins Content Business einsteigen - und es würde ihre Podcastanstrengungen eindeutig verstärken.

Nick Quah:

SPOTIFY IN „ADVANCED TALKS“ TO BUY GIMLET

„A person familiar with the proposed deal says Spotify will pay more than $200 million in cash for the company.“

I can add to that with a confirmation: a source familiar with the matter tells me that the specific price is $230 million.

Und hier derArtikel von Recode dazu.

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Das wäre potentiell nach Audible der nächste große Push zu mehr Plattform-exklusiven Podcasts. Das findet dann sicher Nachahmer. Ich freu mich schon drauf, bald zwischen fünf verschiedene Clients und drei Abos wechseln zu müssen…

Bitte fusionieren: Spotify möchte angeblich Gimlet Media aufkaufen


Ist das denn jetzt schon so, dass du wegen bestimmten Podcasts bei Audible oder Spotify bist?

Spotify produziert ja schon jetzt einzelne Podcasts wie „Fest & Flauschig“ und den „Talk-o-Mat“. Das Angebot englischsprachiger Eigenproduktionen kenne ich nicht.

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Nein, aber bisher sind auch keine Podcasts die ich regelmäßig höre exklusiv auf eine Plattform gewandert bzw. die paar Spotify-Formate haben mich nicht angesprochen.

Und da muss ich sagen, die Sachen, die ich wirklich regelmäßiger höre, haben schon einen hohen Herzblutanteil und viel Sendungsbewusstsein. Mir kommt es so vor, als ob der Schritt in die Exklusivität auf einer Plattform diesbezüglich bereits mit soviel Neuausrichtung einhergeht, dass ich vielleicht bis dahin das Interesse verloren hätte…

Ich nicht, aber ich kenne durchaus Personen, die sich ein Spotify Abo zugelegt haben wo am Ende entscheidend war dies zu tun, dass Sie nur dort manche Produktionen zu hören bekommt. Und dann hört sie den Rest halt auch da, weil keine 2 Apps nötig.

Zynische Beobachter erkennen ein typisches Startup-Pattern:

  1. Mittelgute Idee haben
  2. große Summen Anschub- und Skalierungsfinanzierung gewinnen
  3. Das Geld einsetzen um möglichst schnell möglichst viel Wachstum zu generieren
  4. Einen Käufer finden, der dann ein vielfaches der unter (2) eingesetzten Mittel für die gewonnene Marktposition einsetzen will und (hoffentlich) die fehlenden Teile hat, die aus einer mittelguten Idee ein tragfähiges Businessmodell machen.
  5. Exit (juhu!), die Gründer sind reich…

Oder anders: Die Tatsache, dass sich Gimlet jetzt kaufen lässt lässt zwei Dinge vermuten:

  1. Spotify glaubt an den (US) Podcast Markt, zumindest wenn eine exklusive Stellung erreicht wird. Um genau die zu erhalten versucht es exklusive Inhalte mit bereits existierender Reichweite zu erwerben.
  2. Gimlet hingegen stand anscheinend auf tönernen Füßen, so dass ein wohldotierter Exit besser war als weiterzumachen. $230m sind nämlich nicht so viel wenn Du eigentlich vorhast das nächste NPR (oder WB oder wasauchimmer) zu werden und es relativiert sich auch deutlich wenn man die knapp 100 Angestellten berücksichtigt und die Kohle abzieht, die als Finanzierung geflossen war… Immer noch sehr viel Geld, aber trotzdem…

my 0,02€

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Abgesehen davon, dass du glaube ich insgesamt recht hast, ist nicht auch die Zeit der ganz großen Exits vorbei? Zumal Podcastproduzenten nicht mal große Datenmengen mitbringen…

Hängt davon ab was man unter “ganz große Exits” versteht :slight_smile:
Dieser ist jedenfalls gar nicht so klein, wenn auch angesichts des angeblich riesigen Potentials halt trotzdem relativ überschaubar. Millionäre sind die beiden Gründer jetzt trotzdem. :sunglasses:

Um das noch kurz zu untermalen… 2017 war der durch Podcasts erzielte Werbeumsatz angeblich $317m

Davon werden die Gimlets jetzt nicht den Löwenanteil gehabt haben.

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Ich habe eine andere Vermutung: Spotify will unabhängig von der weiteren Entwicklung des Podcastmarktes durch die Acquisition Geld sparen und die Nutzungszeit vergrößern. Jemand hatte dazu einen interessanten Artikel vom Rolling Stone im Sendegate gepostet. Im Moment zahlt Spotify den Großteil des Umsatzes an die Inhaber der Musikrechte aus, ich glaube es sind so an die 80%.
Podcasts kosten in der Regel keine Tantiemen und sind günstig zu produzieren. (Meine - zugegenbermaßen etwas steile - These dazu kann man genauer hier in einem Twitter Thread lesen https://twitter.com/Bertofprey/status/1091565145493516288)

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Das ist der Artikel:

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Merci fürs Raussuchen!

So, es ist nicht nur Gimlet geworden, sondern die haben sich Anchor auch gleich noch dazugeholt. https://investors.spotify.com/financials/press-release-details/2019/Spotify-Announces-Strategic-Acquisitions-to-Accelerate-Growth-in-Podcasting/default.aspx

Edit: hab mir gerade auch noch die Jahreszahlen angesschaut. Im nächsten Jahr wollen sie auch nochmal 400-500 Millionen $ in die Acquisition weiterer Firmen investieren:

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Interessant auch der verlinkte Text von Daniel Ek über Spotifys „Audio First“ Strategie:

This opportunity starts with the next phase of growth in audio — podcasting. […] The format is really evolving and while podcasting is still a relatively small business today, I see incredible growth potential for the space and for Spotify in particular. […] Based on radio industry data, we believe it is a safe assumption that, over time, more than 20% of all Spotify listening will be non-music content. […] And with the addition of Gimlet and Anchor, Spotify will now become the leading global podcast publisher with more shows than any other company.

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Die beiden Gründer von Gimlet haben mit Peter Kafka von Recode gesprochen:

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Hm, da wird ein bedenkenswerter Punkt angesprochen. Das Programm könnte exklusiv werden und man muss sich dann extra Software installieren. Vielleicht ein guter Zeitpunkt Sachen zu sichern. Irgendwelche Tipps, was sich da so lohnt? Ich habe bisher fast nichts von Gimlet gehört.

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Defintiv zum Beispiel ReplyAll, TheHabitat, Mogul kann ich alle empfehlen. Und StartUp zum Beispiel auch, da geht es in der ersten Staffel um den Start von Gimlet.
Und Homecoming als Fiction Podcast, aus dem inzwischen eine Amazon Serie geworden ist.

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