Spotify, Deezer und Co - Machen oder lassen?

Hallo Zusammen,

es gibt einige Threads, die sich immer mal wieder mit diesen Plattformen beschäftigen, aber dann mit konkreten Fragen dazu. Ich möchte hier mal ganz allgemein die Geschäftsbedingungen der Anbieter diskutieren (lassen) und was diese AGB ganz konkret für uns als Podcaster bedeuten. Dazu habe ich nämlich nicht viel gefunden.

Die Meinungen gehen da nämlich sehr weit auseinander. Auch, weil über Sublizenzierung anscheinend andere Bedingungen ausgehandelt werden können. So scheint Podigee da einige Sonderklauseln zu haben?

Denn in einem anderen Thread schreibt @mati.podigee zum Beispiel, dass man seine Podcasts jederzeit von der Plattform zurückziehen könne, während die Spotify-AGB das eigentlich nicht vorsehen.

Wer kann hier ganz konkret Wissen vermitteln, ohne dass wir uns AGB-Deutsch um die Ohren hauen müssen?

Welche Rechte räume ich einer Plattform ein, wenn ich dort meine Podcasts veröffentliche? Welche Rechte habe ich als Nutzer? Unter welchen Umständen kann ich meine Podcasts zurückziehen? Verliere ich wirklich die komplette Kontrolle über meine Inhalte? Für welche Plattform gilt was? Was ist mit Sublizenz-Anbietern wie Lybsyn, Podigee, etc?

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Nur so als Info: die Spotify-AGBs betreffen dich nicht, wenn du über Podigee hostest und deinen Podcast über uns bei Spotify anmeldest. Der Vertrag ist zwischen dir und Podigee.

Wenn du einen direkten Deal mit Spotify hast, ist es eine andere Geschichte, und dazu kann ich auch nichts sagen.

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Aber das ist ja schon mal wichtig zu wissen! Das scheint nicht allen klar zu sein. Ich war mir da auch nicht sicher. Deshalb: Danke für die Aufklärung!

Gibts ne Möglichkeit, das wichtigste kurz zusammenzufassen bei unserem Deal mit euch? Oder begibst du dich da in rechtliche Grauzonen (das will ich ja auch nicht)

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Das sind die Spotify-spezifischen AGBs:

Ich verpflichte mich, keine vorproduzierte Werbung in meinem Podcast zu veröffentlichen (vom Moderator eingesprochene Werbung ist in Ordnung).

Ich verpflichte mich, keine Werbung von Spotify-Konkurrenzprodukten (z.B anderen Streamingdiensten oder Podcast-Plattformen) in meinem Podcast zu machen.

Ich akzeptiere, dass bei Verstoß gegen diese Vereinbarung, mein Podcast aus dem Spotify-Verzeichnis fristlos und ohne Anspruch auf Entschädigung entfernt wird.

Ansonsten gelten halt unsere Standard-AGBs. Ist eigentlich nicht so kompliziert :slight_smile:

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Ich vermute dann mal, das das ähnlich ist sobald man sich über einen Dienst wie Libsyn in Spotify eintragen lässt? Interessant!
Stellt sich nun die Frage welchen Vertrag es zwischen Euch und Spotify gibt?

//D

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gelten diese Regeln denn nicht auch?

“Sie gewähren Spotify eine nicht exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebührenfreie, unbefristete, unwiderrufliche, bereits vollständig vergütete, weltweit gültige Lizenz zur Nutzung, Vervielfältigung, öffentlichen Zugänglichmachung (z. B. zur Aufführung oder Ausstellung), Veröffentlichung, Übersetzung, Veränderung, Schaffung von abgeleiteten Werken und Weitergabe Ihres nutzergenerierten Inhalts in Verbindung mit den Diensten über jedwedes Medium, gleich, ob ausschließlich oder in Verbindung mit anderen Inhalten oder Materialien, in jeder Weise und auf jede Art, Verfahren oder Technologie, unabhängig davon, ob diese heute bereits bekannt ist oder hiernach entwickelt wird. Abgesehen von den hierin gesondert eingeräumten Rechten behalten Sie alle Rechte, einschließlich der Rechte an geistigem Eigentum, an nutzergenerierten Inhalten. Sie stimmen außerdem zu, jegliche Rechte in Bezug auf (i) Ihr Recht auf Anerkennung der Urheberschaft an jeglichem nutzergenerierten Inhalt, einschließlich Feedback, (ii) das Recht, die gewährten Rechte an solchem nutzergenerierten Inhalt wegen geänderter Überzeugung zu entziehen und (iii) das Recht einer herabwürdigenden Behandlungen des nutzergenerierten Inhalts zu widersprechen, nicht geltend zu machen.”

Quelle: https://www.spotify.com/de/legal/end-user-agreement/#s7

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Wenn ich Mati richtig verstehe, dann nein:

Ja, das habe ich auch so gelesen, aber es wäre schön, wenn Mati kurz erklären könnte, warum für seine Kunden andere Regeln gelten und wie diese genau sind.

Hintergrund:
Ich kann mir die restriktive (und vermutlich juristisch grenzwertige) Position von Spotify nur so erklären, dass sie eine Löschung technisch einfach nicht realisieren können. Wie wäre das dann für Podigee-Nutzer möglich? - Kann ja aber auch sein, dass ich auf dem falschen Dampfer bin. Das lässt sich ja bestimmt leicht aufklären :slight_smile:

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Im Endeffekt transferiert Spotify die Verantwortung an uns, statt diese selber zu tragen, bzw. den Podcaster tragen zu lassen.

Deswegen, wenn man als individueller Podcaster zu Spotify geht, muss man einen ziemlich langen Vertrag unterschreiben, weil sich Spotify ja rechtlich schützen muss. Wir haben mit Spotify allerdings eine andere Art von “Deal”: wir sind Content-Provider. Wir haben einen Vertrag mit Spotify unterschrieben und übernehmen die Verantwortung für unsere Kunden. Großteil davon geben wir dann an unsere Kunden weiter. Aber das ist ja nichts besonderes oder anderes als woanders. Das gilt ja überall, wo es ein Verhältnis zwischen Hoster und Podcaster gibt.

Ansonsten formuliere ich das so: es ist natürlich wichtig, sich mit rechtlichen Grundlagen auseinanderzusetzen. Wer das absolut richtig machen möchte, soll einen Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Medienrecht beauftragen. Alles, was hier geschrieben wird, und nicht von einem Anwalt kommt, ist ja eh nix wert :wink:

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Vielen Dank für die Antwort. Darf ich trotzdem nochmal konkret nachfragen, bitte?

Würde ich die AGB von Spotify unterschreiben, dann müsste ich zusichern, die folgenden Rechte NICHT geltend zu machen:

  • mein Recht auf Anerkennung der Urheberschaft an jeglichem nutzergenerierten Inhalt, einschließlich Feedback
  • mein Recht, die gewährten Rechte an solchem nutzergenerierten Inhalt wegen geänderter Überzeugung zu entziehen
  • mein Recht einer herabwürdigenden Behandlungen des nutzergenerierten Inhalts zu widersprechen

Als Kunde von Podigee würde ich diese Rechte aber behalten?

Und sorry für diese “Kleinkrämerei”. Aber sollten wir im Sendegarten mal davon erzählen, würde ich gerne nichts falsches erzählen.

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Wenn ich da mal vermitteln darf: Das müsstest du dann Spotify fragen :slight_smile:
Also einfach per Mail oder so. Und dann darfst du deren Antwort gerne hier posten!

Ich hab im Oktober auf der Subscribe mit dem - sehr netten - Kollegen von Spotify gesprochen. Im Prinzip will Spotify es Privatmenschen nahezu unmöglich machen, selber etwas einzureichen (also das ist meine interpretierte Quintessenz aus dem Gespräch). Einfach, um sich vor rechtlichen Folgen zu schützen und Ansprüchen der Gema zum Beispiel. Deshalb wurde mir gesagt, müsste ich mit einem Podcast wie “Die Anachronistin” zu Lybsyn gehen, damit die den überhaupt annehmen, einfach, weil ich so viel Musik drin habe. Das wollte ich aber nicht. Eben wegen der Sublizenz und der AGB von Lybsyn.

Geil wäre, wenn hier irgendwer wäre, der eben genau solche Klauseln, wie du sie oben schreibst, übersetzen könnte in: Was heißt das konkret für mich als Podcaster? Was sind die jeweiligen Konsequenzen, wenn ich einen Vertrag bei einem Sublizenzgeber unterschreibe oder bei Spotify oder Deezer?

Da muss doch irgendwie Transparenz zu schaffen sein :slight_smile:

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Das verstehe ich nicht. Mati (bzw. Podigee) bietet doch die moderateren Konditionen an. Also ist er doch derjenige, der dazu Auskunft geben müsste? Es ist doch ein eigenees Angebot an eigene Kunden.

Aber ich will das nun auch nicht auf die Spitze treiben. Ich habe ja nur stellvertretendes Interesse geäußert. Ich kann auch gut damit leben, sollten Anfragen bei uns ankommen, an die beteilgten Anbieter direkt zu verweisen. :slight_smile:

Klar, theoretisch. Aber über die Ursprungskonditionen von Spotify, kann dir doch am besten derjenige Auskunft geben, der die Konditionen erstellt hat :slight_smile: Mati ist ja kein Medienrechtler. Er sagt ja auch zurecht, dass das, was er hier schreibt, nicht rechtlich bindend ist :wink:

Oder ums mal vom journalistischen Standpunkt aus zu erklären: Immer direkt anner Quelle nachfragen :slight_smile:

Antwort von unserem Spotify-Ansprechpartner:

If I understand the question, if they deliver via Podigee they keep all rights to the content, they can withdraw content at their own discretion, they are responsible for the content editorially.

Und damit beende ich meine Teilnahme an diesem Thread. Wie gesagt, alles, was hier geschrieben wird, hat eh keine rechtliche „Gültigkeit“. Für konkrete Anfragen, bitte ich direkt an hello@podigee.com wenden.

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Danke trotzdem, lieber @mati.podigee! Dein Input hilft schon sehr weiter :slight_smile:
Wir hören jetzt auf, dich zu belästigen!

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Ist alles gut! Ich glaube, es gibt tatsächlich auch andere Menschen, die dir an der Stelle weiterhelfen können. Es geht ja nicht um Podigee hier, sondern tatsächlich um Spotify, Deezer & co. Auch andere Meinungen sind wichtiger als meine, da ich ja in dem Sinne “biased” bin :slight_smile:

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Dankeschön für Deine Mühen! :slight_smile:

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