Sendegruppen/Networks

Ich neige neuerdings dazu, mein Hobby Podcasting in etwa mit der Imkerei zu vergleichen. Wir alle wissen, dass es Imker gibt. Aber persönlich kennen wohl nur die wenigstens einen. Das ist also eine Nische. Jedoch eine, in der durchaus auch Professionalisierung stattfindet:
“In Deutschland gibt es aktuell etwa 100.000 Imker mit etwa 800.000 Bienenvölkern. Rund 95 % der Imker in Deutschland sind Freizeitimker. Wenige betreiben die Imkerei im Nebenerwerb, und nur etwa 500 sind Berufsimker. Die allgemein angenommene Grenze für ein sicheres positives Betriebsergebnis liegt nach Einschätzung der deutschen Finanzämter bei mindestens 30 Bienenvölkern.” (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Imker)
Freizeitimker verteilen ihren Honig i.d.R. ohne Gewinnabsicht an Nachbarn, Freunde und Bekannte, die entweder nur brav “Danke” sagen, oder vielleicht sogar mit einer kleinen Spende winken. Solch DIY-Honig kommt vielfältig und machmal vielleicht etwas schäbig daher. Birgt aber auch positive Überraschungen. (siehe z.B. http://winkenschuerfel.de/warum-honig-jetzt-ganz-anders-schmeckt/)
:slight_smile: Hörtipp dazu: http://freakshow.fm/fs135-das-update-ist-jetzt-freigegeben#t=1:56:27.000

Noch ein Zuruf aus der Nische: Der Fachpodcast dazu http://www.bienenpodcast.at/

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Der Vergleich hinkt - denn Podlove und Tim haben doch den Anspruch neue Standards zu schaffen etc.

Jeder talentierte Nachwuchssportler wird irgendwann die Entscheidung treffen müssen entweder Profi zu werden oder sich ein anderes Feld der Betätigung zu suchen - und Amateur zu bleiben.

Entweder - oder.

Also ich finde wie auch @rstockm meinte, deine Schwarz-Weiß Sicht ziemlich bizarr. Entweder mache ich super podcasts, bin dann aber Profi und muss(!!) Geld damit verdienen oder ich mache also Hobby-Podcasts mit mieser Qualität als Amateur.

Da frage ich mich ernsthaft, wie sich deine Denkweise damit deckt, das du tonnenweise OpenSource benutzt, wo genauso Leute Profi-Software in Ihrer Freizeit bauen.

Man kann durchaus auch als Hobby in sehr hoher Qualität betreiben. Ich kann dir Hobby-Fotographen zeigen, deren Arbeiten du nicht von Profis unterscheiden kannst (und manchmal sind die sogar besser als die, die dafür Geld bekommen). Das ist doch auch der Anspruch von vielen hier, wenn ich mir die Diskussionen über Tonqualität und Equipment so ansehe. Und die machen das alles als Hobby. Ohne Geldgedanken dabei.

Hast du keine Hobbies?! Denkst du, Menschen die Ihrer Freizeit ehrenamtliches tun, damit aufhören sollten und lieber das Profis überlassen sollen?

Ich finde immer noch, beide Welten haben Ihre Daseinsberechtigung und schließen sich nicht aus. Der eine möchte halt Geld dabei machen, der andere macht es als Hobby. Der Qualitätsanspruch kann dabei aber durchaus der gleiche sein. Wieso auch nicht?

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Hab ich von kopieren geredet? Ich bezog mich nur auf den Hobby-Teil, für den du kein Verständnis hast. Uns macht es einfach Spaß - und das Radio gibt den Leuten das Umfeld und die Infrastruktur um ihr Ding machen zu können (was sich sonst jeder selber aufbauen müsste, Thema “Networks”).

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Sich selbst als Beispiel anzuführen ist blöd, aber: Ich mache seit ~4-5 Jahren Webradio / Podcasts und das jede Woche. Ich habe so 15-30 Zuhörer in der Sendung, davon vielleicht 10 Leute so aktiv, dass ich weiß, dass sie wirklich zuhören und nicht nur irgendwo ein Player vergessen wurde auszuschalten. Vielleicht noch ~10 Downloads der Folge, wenns hoch kommt.

Trotzdem mache ich das. Weil es mir Spaß macht. Es frisst jede Woche ~5-6h meiner Zeit aber es ist mein Hobby. Wenn ich im Chat dann Lese, wie die paar Leute, die richtig aktiv zuhören sich darüber freuen, was ich gerade in ihren Internetanschluss reinsende, dann macht mich das froh.

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Schau Dir an wer bei OSS-Projekten die großen Commits macht - das sind alles Menschen die mit der Software anderweitig ihr Geld verdienen - genau wie ich. Wenn ich ein Problem habe und es lösen kann - dann gebe ich auch der Community etwas zurück (durch Code/Zeit oder Geld). Aber von OSS code contribution lebt keiner (ausser jemand ist bereit dafür zu bezahlen, weil er sich einen Mehrwert verspricht - siehe zb Linux Kernel Contributions von RedHat und SuSE)

Podlove wurde meines Wissens ja auch gegen Geld entwickelt - und basiert auf Wordpress, welches selbst wiederum nur existiert, weil die WP-Entwickler damit auch Geld verdienen konnten.

http://metaebene.me/blog/2013/01/15/podlove-crowdfunding/

Wenn ich mit US-Kollegen über das Thema sprechen, schütteln die alle den Kopf über diese AntiKap-Haltung - wenn jemand gute Arbeit tut dann sollte man dafür auch Geld verlangen damit er weiterhin diese Leistung erbringen kann (und seine Miete zahlen). Das war auch ein Haupt-Ablehnungsgrund von Flattr - „warum nicht Paypal?“

Lass uns das nicht weiter diskutieren. Nimm einfach hin, das es Menschen gibt, die kein Geld damit verdienen wollen. Was doch durchaus okay sein sollte. Schließlich darf jeder selber entscheiden was er warum wie macht. Du wirst uns nicht ändern können :wink: .

Ich kann ja auch durchaus verstehen, das man mit Podcasten Geld machen will. Will ich halt nich. Fertig.

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Und warum eigentlich nicht?

Nimm es einfach hin. Bitte. Sei mal bisschen offener für andere Einstellungen zum Thema Geld und Hobby.

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Ich find es hoch interessant, wie eine Diskussion, ob man ein gemeinsames Netzwerk auf die Beine stellen will oder nicht, zu einer ellenlangen Diskussion darüber führt, ob Geld verdienen wollen ethisch und kein Geld verdienen wollen blöd ist.

Grundsätzlich finde ich ein Netzwerk gut. Viele Kleine sind stärker als ein Kleiner alleine. Problematischer ist sicher die Frage, wem das Netzwerk offen steht. JEDEM? Wird kaum klappen, wenn man erfolgreich (in welcher Form auch immer) sein will. Ein Netzwerk, das funktionieren soll, hat immer zwei Seiten und die zweite wurde bislang außer Acht gelassen: Die Seite des KUNDEN. Ich benutze hier bewusst den Begriff, denn als solchen sollte man den Zuhörer verstehen.

Sicher findet jeder Topf seinen Deckel und auch der absurdeste Podcast ein paar begeisterte Hörer. Doch genau das ist das Problem. Da Podcasten so einfach ist, gibt es auch viel Schrott. Meiner Meinung nach (und die muss sicherlich nicht für jeden gelten), macht ein Netzwerk nur Sinn, wenn es für den Zuhörer Vorteile bietet. Nämlich Qualität und Einfachheit. Bei der Qualität geht es sowohl um technische als auch inhaltliche. Die einfachste (aber nicht immer richtige) Form, Qualität nachzuweisen, ist eine hohe Zahl an Abonnenten.

Das zweite Kriterium, die Einfachheit, könnte man auch mit dem Marketing-Begriff “one face to the customer” beschreiben. Eine einfache, verständliche Benutzerführung, die dem Zuhörer ermöglicht, schnell das Gewünschte zu finden und mit der es Spaß macht, in Neuem zu stöbern.

Es gibt auf jedem Fall noch andere Kriterien, die in ein Netzwerk einfließen müssen. Ich bin aber sicher, dass die von mir genannten schon reichen, eine so umfassende Diskussion zu erzeugen, dass das Projekt vor seinem Start schon gestorben ist.

Darum wird es ein solches Netzwerk nur geben, wenn EINER sagt: “Hier ist es, hier sind die Kriterien, unter denen man mitmachen kann und wer sie erfüllt kann dabei sein und wer sie nicht erfüllt, bleibt draußen. So sieht die Vermarktung aus und das sind die Vorteile für den Podcaster und das sind die Vorteile für den Kunden. Das ist die Finanzierung und das wird mit der Kohle gemacht, die reinkommt.” Sicher muss das nicht in Stein gemeißelt sein und kann (sollte) sich auch dem gemeinsamen Ziel entsprechend anpassen (lassen). Aber zum Start muss einer (oder eine ganz kleine Gruppe) das Sagen haben. Wie man sieht, führt alles andere nur zu sinnlosen Diskussionen, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben.

In diesem Sinne
Achim

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Du kannst gerne darüber den Kopf schütteln, was ich aber nicht ok finde ist auf Twitter per Non-Mention Zitate aus diesem Thread aus dem Kontext reißen und verbal entgleisen. Nicht die feine Art.

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Ich steh dazu. Schnüffle ruhig nach weiteren Tweets/Blogposts/Codes etc. von mir.

Wenn du dazu stehen würdest, würdest du es mit Mention fahren.

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Ich finde es einfach eine unfaire Art von dir. Dass du dazu stehst, macht es ehrlich gesagt nicht besser.

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Hm, @rmoriz? Wieder eine Non-Mention.

Der @markusvoelter vom Omega Tau Podcast hat sich hier angemeldet und auch vorgestellt. Aber das passt wohl nicht in deine allgemeine dekonstruktive Agenda.

Tut mir echt Leid für dich.

Ich verstehe das Theater wirklich nicht. Es ist nichts verwerflich daran, mit seinem Podcast Geld zu verdienen. Es ist auch nichts verwerfliches daran mit seinem Podcast kein Geld verdienen zu wollen. Diese beiden Positionen widersprechen sich doch gar nicht, wenn man nicht darauf besteht, dass für alle und jeden Podcasting den gleichen Stellenwert hat, wenn es um Moneten geht. Lieber @rmoriz, lass halt mal den kategorischen Imperativ in der Tasche, dann wird die Diskussion gleich entspannter.

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Wollt ihr hier über mich diskutieren oder über das Topic?

Wo soll ich aktiv sein?

Ein Hobby zu haben ist also ne AntiKap-Haltung. Man lernt nie aus.

Über die meisten amerikanischen Podcasts schüttle ich übrigens auch den Kopf.

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Keine Ahnung, was ihr alle unter “Netzwerk” versteht. :slight_smile: Aber ich sehe einige Ansatzpunkte für ein Netzwerk:
gute Infrastruktur:

  • hosting ist teuer, Inzwischen dürfte S3 zwar gehen, aber das ist kompliziert und ich kenne kein Hostingangebot das auch nur mit kleineren Podcasts klarkommen würde. Ich kenne kaum welche, bei denen man auch nur einen einfachen SSH Zugang hat.
  • Live-Sendungen
  • Live-Schaltungen
  • Unterstützung beim Erstellen von Jingles oder ähnlichem (ich hätte nicht mal eine Idee, wie man sowas angehen sollte, also, Jingle selber zu machen.)
  • grafische Unterstützung, Themes, Podcastlogo, etc.
  • technische Hilfestellung
  • audiotechnische Hilfestellung
  • Kapitelmarken und ähnlicher Luxus

Ich persönlich wäre sehr glücklich darüber wenn ich mich ausschließlich auf das einzige von dem Konzentrieren müsste, was ich so halbwegs kann: labern und den ganzen Rest einfach sein lassen könnte. Arbeitsteilung ist gut, und Netzwerke ermöglichen sowas.

Viel davon kann natürlich auch z.B. dieses Forum abfedern und besser machen, dafür wurde es ja sicher gegründet. Einige Sachen lassen sich so aber nicht abdecken. Zur “gewinnorientiert vs. Hobby” Debatte: ich tendiere eher in Richtung gewinnorientiert. Die Gründe dafür sind recht simpel: jedes mal, wenn es ein Problem mit Xenim gibt habe habe ich ein schlechtes Gewissen Cato damit auf den Sack zu gehen, weil es für ihn nun mal ein Hobby ist, eins was ihm gelegentlich mal über den Kopf zu wachsen scheint. Darauf möchte ich aber keine Rücksicht nehmen müssen wenn ich gerade eine Livesendung anfangen möchte. (Xenim ist seit längerer Zeit kein Problem mehr, früher hatte ich aber sehr oft exakt diesen Stress.) Da ist mir ein Dienstleister, dem man guten Gewissens in den Arsch treten kann lieber. Und diese Gefahr besteht halt immer: wenn jemand als Hobby super Jingles machen kann und er das kostenlos anbietet, dann wird diese Person vermutlich recht schnell mit Anfragen überhäuft werden und das Hobby wird zu Stress. Anders gesagt: Jedes Hobby wird zur Selbstausbeutung, sobald man die Kontrolle darüber verliert, wie viel Zeit man reinsteckt.

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