So, dann hier mal ein paar Anmerkungen von meiner Seite aus, auch nach Abstimmung mit @wortkomplex und @timpritlove.
Es ist richtig, dass wir dieses Jahr vom Sendezentrum aus wenig, genauer gesagt gar keine Präsenz auf der re:publica gezeigt haben. Das hatte zum einen private Gründe (Zeit), zum anderen zeichnet sich hier aber auch ein Trend ab - der unserer Meinung nach nicht gerade in Richtung Podcasting auf der re:publica geht.
Was bisher geschah
Es hat eigentlich schon immer™ einen “State of the Union” Talk aus unserem Kreis zum Thema Podcasting gegeben. Das hat lange Jahre Tim gemacht, etwa:
Und dann die letzten beiden Jahre Claudia und ich:
Was hierbei schon auffällt: die uns zugewiesenen Bühnen und Zeitslots wurden immer kleiner - @FrauNora stand dann dieses Jahr schon nicht mals mehr auf einer Bühne, sondern vor einem Fernseher. Dies ist Teil der thematischen Erweiterung der re:publica in immer mehr Tracks.
Ferner gab es schon drei “Sendezentren” auf den re:publicas - jeweils mit leicht unterschiedlichen Ausrichtungen. Allen drei war aber gemeinsam: es war toll, dass wir überhaupt einen Ort dort bekommen haben, der hat sich aber radikal unterschieden von dem zentralen Hub, wie wir ihn etwa auf dem CCC-Kongress zugebilligt bekommen. Auf dem Kongress ist mittlerweile fester, beliebter Bestandteil mitten im Gewusel, ein Schaulaufen dessen, was Podcasting ist und sein kann. Dort müssen wir Crowd Control einsetzen, um den ZuschauerInnenmassen Herr zu werden. Auf der re:publica letzen Jahres musste man froh sein, wenn sich überhaupt mal ein nicht-Podcastender zu unserem kleinen Stand verirrte.
Wie dem auch sei: wer nicht unter einem Stein gelebt hat, konnte in den letzten Jahren viel Podcasting auf der re:publica finden.
###Was wir eher nicht so wollen
Generell sehen Claudia, Tim und ich eines sehr kritisch: eine Verwässerung unseren SUBSRIBE-Konferenzkonzeptes. Die Idee, die SUBSCRIBE auf die re:publica zu verlegen, ist u.E. keine gute. Wir sind an einer intensiven Konferenz-Atmosphäre interessiert. Da ist Laufpublikum eher weniger hilfreich, vor allem aber wäre es tödlich, wenn die KonferenzbesucherInnen ständig das Gefühl hätten, wo anders was zu verpassen - gegen Lobo will man dann vielleicht doch keinen Talk platzieren etc.
###Ein Sendezentrum wie auf dem Kongress auf der re:publica?
Haben wir vier Jahre lang probiert, hat unseres Erachtens eher so mittelgut funktioniert. Letztlich bringen wir eben kein Geld mit rein, können keine Standmiete zahlen. Entsprechend wird - die re:publica finanziert sich eben anders als ein CCC-Kongress - man uns auch in Zukunft eher Plätze an der Peripherie anbieten. u.E. lohnt dann das doch erhebliche Orga-Investment sich für uns eher nicht.
###Einen re:pod track?
Ja, kann man anfragen. Wenn genügend Leute mit Vitamin B zeitig genug anfragen, mag das eine Option sein. Aber: es führt dazu, dass noch mehr Tracks auf der re:publica laufen. Und vor allem: wenn wir nächstes Frühjahr wieder eine SUBSCRIBE im zeitlichen Umfeld der re:publica (nicht auf, s.o.) hinbekommen - wie soll man dann die Talks aufteilen? Hält man die dann zweimal (gähn)? Oder spart sich die “Guten” für die re:publica auf, weil mehr Credibility? Oder doch besser auf der SUBSCRIBE, weil sehr viel bessere Videoaufzeichnung?
Das sind so Fragen, die man sich beizeiten stellen sollte.
###Ja und nun?
Also letztlich kann ja jeder machen was er will. Meine persönliche Meinung: Die natürliche Heimat des Podcastings ist der Kongress und die SUBSCRIBE. Insbesondere das Umfeld der Media Convention hat m.E. eher nicht dazu geführt, dass unsere freitlichen, emazipatorischen, nicht-kommerziellen Ansätze weniger Gehör finden und “den anderen” hingegen mit noch so dünnen Vorträgen 60 Minuten eingeräumt wird.
Kann man sich ein paar Jahre lang anschauen, aber irgendwann zieht man seine Konsequenzen.
Was immer geht wäre ein kontroverses Panel (gähn) oder eben gut vorbereitete, auf den Punkt gesetzte State-of-the-Union Vorträge wie (Eigenlob) von Tim, Claudia und mir.
Ich habe mittlerweile meine Zweifel, ob man auf der re:publica wirklich noch an eine neue, interessante Zielgruppe ran kommt - ich meine, wir bespielen das jetzt wirklich systematisch seit mindestens 5 Jahren. Wenn irgendwen ein total frisches Konzept hat, das die SUBSCRIBE nicht kannibalisiert und mit den Begebenheiten der re:publica umgeht und auch deren Interessenlage trifft - nur her damit!