Probleme beim Podcast aufnehmen mit zwei Mikrofonen

Hi Freunde,

ich hab schon einige Folgen mit dem Rode Podcaster USB am Macbook angeschlossen aufgenommen und war damit auch echt happy von der Tonqualität. Jetzt wollte ich heute das erste mal mit einem Interviewpartner eine Folge aufnehmen mit zwei Mikrofonen welche beide am Macbook angeschlossen waren. (Podcaster & Rode NT-USB) Ich hab in Garage Band aufgenommen.

Jetzt ist das Tontechnisch so ein absolutes Desaster dass ich das wegschmeissen kann.
Das eine Mikrofon hat komplett übersteuert und beim zusammenlegen schallt alles ohne ende.

Was könnt ihr mir empfehlen zum aufnehmen zu zweit? Erzählt mir mal von eurem Setup! Wäre super!

Vielen Dank

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Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du zwei USB-Mikrophone zur Aufnahme verwendet? Davon ist grundsätzlich abzuraten, weil beide Mikros eigenständige Audiogeräte darstellen. So etwas erzeugt dann gerne mal unterschiedliche Latenzen (Verzögerungen) bei der Aufnahme.

Bei der Aufnahme mit mehreren Mikrofonen im selben Raum entsteht in der Regel - mal mehr und mal weniger ausgeprägt - sog. “Cross-Talk” (Übersprechen). D.h. einen Sprecher hört man meistens - wenn auch deutlich leiser - auch in der Aufnahme des anderen Mikrofons. Wenn das andere Mikrofon dann eine andere Aufnahmeverzögerung hat, ergibt sich ein unangenehmes Echo, das man nachträglich kaum in den Griff bekommen kann.

Je empfindlicher und “ungerichteter” die beteiligten Mikrofone sind, umso massiver wirkt sich der Cross-Talk aus.

Zunächst würde ich also grundsätzlich zu einem (USB-) Aufnahmegerät (aka “Audiointerface”) mit zwei Mikrofonen (XLR) raten. Dann sollte man, wenn man in einem Raum aufnimmt, auf möglichst gerichtete Mikrofone achten. (“Niere” ist hier das Schlagwort. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Richtcharakteristik). Zuguterletzt sollte man möglichst nahe in die Mikrofone sprechen und den Gain (Verstärkung) so gering wie möglich halten, damit möglichst wenig Umgebungsschall aufgefangen wird.

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Alles was @IndyViduum sagt.

Wenn ihr in engen Räumen aufnehmt, bei denen das Übersprechen mit zwei Mikros noch schlimmer auftritt, lohnt es sich, sich mal die hier so beliebten HMC660 anzugucken. Dazu gibt es mehrere Threads und so findest Du sicher ne günstige Kombination aus Headsets und Interface, mit dem Deine Probleme gelöst sein sollten.

Und anstatt Garage Band würde ich Reaper und Ultraschall empfehlen, das kannst Du 60 Tage lang kostenlos testen und damit hast Du mehr Kontrolle über Deine Aufnahme.

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Die von @Joram empfohlene Aufnahme-Software Reaper bietet darüber hinaus noch ein paar Optionen mittels Filter und/oder Ducking, um Cross-Talk zu minimieren. Da sind andere Foren-Mitglieder aber sicher fitter als ich. Wenn mann den Cross-Talk aufnahmetechnisch so weit wie möglich eliminiert hat, bleibt meistens noch ein kleiner Rest, den aber z.B. @auphonic ganz gut in den Griff bekommt.

/edit

“Möglichst nahe in das Mikrofon sprechen” ist übrigens eine Gratwanderung. So nahe wie möglich und so weit weg wie nötig, um kein “Ploppen” oder “Atmen” (der Darth-Vader-Effekt) aufzuzeichnen. Bei festen Mikrofonen lässt sich das mit einem Popschutz gut in den Griff bekommen. Bei Headsets (wie dem von @joram erwähnten HMC660) muss man aufpassen, das Mikrofon nicht zu sehr in den “Atemweg” ragen zu lassen. Ich lasse meine Mit-Podcaster immer den “Seufzer-Test” machen. D.h. ein paar mal schwer und übertrieben ausatmen. Hört man das Atmen, muss das Mikro weiter weg.

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Jaa genau, ich hab zwei USB Mikros. Kann ich mit denen also im Endeffekt garnichts anfangen dafür?
Das heisst die Mikros in XLR Mikrofone austauschen und ein Aufnahmegerät dazukaufen?

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Genau das.

Themen bzgl. möglicher Audiointerfaces und Mikrofone findest du hier im Forum zuhauf. Von Gut & Günstig bis hin zu Pro & Teuer findest du alles, was dein Herz begehrt.

Ich habe gerade mal in eine (Solo) Episode auf [http://www.geschichtenvonsimon.de] (http://www.geschichtenvonsimon.de) reingehört. Du hast da generell diesen für Großmembran-Mikrofone typischen, leichten Hall in der Aufnahme, der unter anderem oft dadurch entsteht, dass das Mikro zu weit weg und der Gain zu hoch ist.

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Es gibt einen Post, da wurden zwei USB Mikros erfolgreich genutzt. Grundsätzlich machen die aber eher Ärger oder produzieren Bugs. Gerade bei längeren Aufnahmen steigt das Risiko, dass die beiden Mikros „auseinanderlaufen“ und dann ein Krampf im Editing sind. Wenn es Dein Budget irgendwie zulässt, würde ich in ein Interface und zwei Headsets investieren.

Mein Setup ist das meiner Meinung nach billigste, was geht. Vielleicht hilft es ja.

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Was @joram sagt. Abgesehen von ein paar unwichtigen Details war das so ziemlich genau auch mein Einstiegs-Equipment, das mir bis vor kurzem noch gute Dienste geleistet hat.

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Ihr könnt auch als Alternative mal probieren euch näher zusammen zu setzen und dann mit dem Rode NT als zentrales Mikrofon aufzunehmen. Danach Auphonic und das sollte zumindest viel besser sein, als das war ihr jetzt als Ergebnis habt und müsst erst mal nichts kaufen. Ist zumindest nen Versuch wert auch wenn es vielleicht keine Dauerlösung ist.