Wie man in 45 Minuten individuelle Intros/Jingles komponiert, ohne einen Hauch Ahnung von Musik zu haben (@rstockm /Raum: Alphabet)
Ankündigung:
Die Musikfarbe eines Podcasts setzt oft den Grundton. Jede® möchte schöne Intros, Outros, Djingles haben. Leider ist man über den Blockflötenunterricht nie hinausgekommen, public domain Musik ist praktisch aber irgendwie auch etwas unpersönlich. Ich zeige, wie man mittels Garageband binnen 45 Minuten zu einer professionellen und individuellen Klangfarbe für seinen Podcast kommt. Die ultimative “da muss man dabei gewesen sein!” Session.
Vorbemerkungen
Intros und Outros sind wichtig für Podcasts! Aber wie selber machen?
Noten lesen und kompositorische Fähigkeiten sind nichtzwingend
notwendig. Rudimentäre Musik- und Instrumentenkenntnisse helfen.
Ganz wichtig: Guter Geschmack und Feedback von anderen.
Wichtiger als eine klare Vorstellung ist eine Idee der grundlegenden Richtung.
Verschiedene Instrumentengruppen werden vorgestellt
Toolchain
Garageband mit allen Inhalten
iPad mit Logic Remote
OS-X-Lesemodul (Voice Over)
Praxis
Neues leeres Projekt in GarageBand anlegen
Tonart auswählen
Mikrofon auswählen
Loops einblenden (Loops sind Public Domain, können für alles verwendet werden)
Loop mit Basslauf in Timeline ziehen
Drumspur anlegen
Loopbereich auswählen (z.B. 2 Wiederholungen des Basslaufs)
Drumspur kann “live” verändert werden und ist kein festgelegter Loop
Arpeggio-Spur anlegen und passenden Loop einfügen (z.B. um den Refrain einzuleiten)
Stimmung und Spielart auswählen und dann live in GarageBand reinspielen
Per Voice-Over-Dienstprogramm kann man Texte von verschiedenen Stimmen vorlesen lassen – die aufgenommenen Snippets kann man dann in seinem GarageBand-Projekt verwenden
Man kann auch Pausen in einzelnen Spuren setzen, um Brüche zu schaffen, die dann z.B. von Sprachsamples gefüllt werden können
Fazit
Langes Grundstück generieren und optimieren
Relativ einfache Erstellung von Jingels und Remixen aus dem Grundstück durch Variation oder Isolierung einzelner Spuren
Anwendung dann in Reaper mit Soundboard und Ducking-Funktion (ab Ultraschall 1.3)
Ich mag schon mal den Grund-Sound. Die Drums würde ich im Verhältnis lauter mischen, Bass ist gut. Auf den Male-Chor könnte ich gut verzichten, zumal der definitiv Quantisierung braucht - der ist nicht im Groove. Die Orgel ist ok, könnte man noch einen Tuck Jazziger setzen (ist ja MIDI), also mit etwas mehr Swing/Shuffle.
Hier mal mein vorletzter Song, den ich verpennt habe nochmal am Ende zu spielen. Ist komplett nur aus Samples gebaut, also ohne echtes Instrument oder Midi über iPad. Daran habe ich etwa 3 Stunden gebastelt, das Ergebnis gefällt mir immer noch gut - kann man auch gut laut hören.
Einziger Wehrmutztropfen: das ist in Logic gebaut, und nur da gibt es die rattenscharfen E-Drums. Die fehlen in Garage-Band schon schmerzlichst
Vielen Dank für dein Feedback. Der Male-Chor - naja, war ein Experiment - allerdings weiss ich gar nicht ob eine Quantisierung was bringen würde, denn der wird aus dem selben Midi generiert wie das Xylophone und liegt Parallel an.
Ich dachte ursprünglich, dass es zu einem Agententhema werden könnte - bin dann aber beim Experimentieren abgeschwiffen.
Eine Midi-Spur Doppelklicken, dann bekommt man unten den Midi-Editor. Dort kannst du zum einen einzelne Noten oder auch Akkorde in der Zeit leicht verschieben - das macht man dann einfach nach Gehör mit einem Loop der immer durchläuft. Alternativ Noten markeiren und links unter Quantisierung das gewünschte Raster auswählen - da sind auch Swing/Shuffle Quantisierungen dabei die meist etwas früher einsetzen.
Ansonsten: je nach Einschwingzeit eines Instrumentes ist eine glatte Quantisierung genau das falsche - oft muss man die alle etwas nach vorne ziehen damit es „tight“ klingt.
Not too shabby, wie der Engländer sagen würde. Wirst du das absehbar selbst verwenden, oder kann ich das schon mal als Musikbett für mögliche zukünftige Extros vormerken?
Ich habe es mal CC-BY-SA gestellt, also lustig ans Werk!
In Podcasts werde ich das nicht verwenden, da ist die Strategie ja eine andere (und wird hier beizeiten vorgestellt). Ich hatte das eigentlich für dieses Dronen-Video gebaut:
Oha!
Das ist aber schon ernstzunehmend cool. Bitte immer auch einen Screenshot des Arrangements posten, damit man direkt die Komplexität/Struktur nachvollziehen kann.
Gut die Steigerung bei den Drums ab 0:12
Hingegen fehlt bei der Widerholung ab 0:40 noch etwas in den Höhen. Entweder nochmal eine Drumspur die vor allem HiHat beinhaltet, oder noch irgendwas fisseliges mit nem Synth, vielleicht auch ein Arpeggio. Da auf der Melodiebene aber schon einiges los ist, würde ich erst mal Drums versuchen, gern was Elektronisches mit so gefilterten Zipp-Sounds. Da muss auf jeden Fall noch mal Druck und Dringlichkeit aufgebaut werden.
Ja, ursprünglich sollte mein neuer Podcast eher ein Agententhema haben, aber leider ist die Richtung jetzt eine Andere Ich nehm’ das auf alle Fälle mal mit auf. Danke.
Ähm, ich hätte da noch was Neues. Da steht auch ein Nicht kommerzielles Podcastprojekt dahinter. Meine Stimme wird noch durch einen anderen Sprecher ersetzt. Ich bin quasi nur Dummy.
Über Feedback würd’ ich mich freuen. Ich saß da schon so lange dran, dass ich langsam Tonblind bin. ^^ @jangiessmann hat mir schon bisschen Tipps gegeben, aber ich bin mir unsicher, ob es rund ist.
Monkey Island \o/
Der Citruz Fuss Sound ist sehr viel zu laut, und auch in der Tonfarbe ein klein wenig nervig. Instrumental geht ansonsten schon gut, muss man schauen wie das mit fertiger Stimme so wirkt. Hallräume sind da eventuell dann noch etwas knifflig. Ich würde mir mal das letzte Arcade Fire Album anhören die machen da ja auch Karibik, das könnte für das Mastering noch ein paar Impulse setzen. Etwa das Disco-Delay auf der Stimme.
So, nun endlich meine finale Version für das Intro.
Ich bin recht zufrieden damit und will Dir, @rstockm noch mal ganz herzlich Danken. Denn Du warst eine echt große Hilfe, ohne den Workshop hätte ich nicht gewusst, wie wir zu einem guten Intro kommen können.
Citruz Fuzz ist leiser geworden, das “Nervige” an sich wollte ich drin lassen.
Vom Bild her hat sich wenig verändert - im zweiten Teil sind die Noten etwas höher.
Ich habe den Eindruck, dass Soundcloud das ganze etwas runter pegelt. Evtl. muss ich die Stimmenlautstärke noch anpassen.