Podcast Transskripte: sinnvoll oder überflüssig? Was sind eure Erfahrungen?

Hallo zusammen,

wir hosten unseren Podcast bei Podigee und spielen gerade mit dem Gedanken: Podcast-Transkripte anzubieten.

  • Habt Ihr dazu schon Erfahrungen sammeln können? Was spricht dafür und was dagegen?

  • Eine dumme technische Frage: Mir ist bewusst, dass man ein Podcast Transkript in den Web-Player von Podigee oder beispielsweise in den Podlove Player einbinden kann. Doch wie läuft das bei den großen Plattformen wie Spotify oder Apple Podcasts? Unterstützen die das?

  • Wie sieht es mit den Podcast-Apps wie Pocket Cast aus? Sprich: Wird das Podcast Transkript via RSS-Feed ausgespielt?

Ich freue mich auf Eure Antworten.

LG
Jens

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Moin,

Danke sehr für deine Frage, Jens. Ich habe mich vor kurzem dasselbe gefragt! Das kostet zwar nur wenige Cents bei Podigee, aber funktioniert technisch hervorragend!! Ich weiß nicht, ob wir besonders klar sprechen, aber die Transkribierung ist bei uns nahezu perfekt. Andererseits frage ich mich natürlich, wozu wir das eigentlich brauchen… Denn unser ursprünglicher Plan (schriftliche Veröffentlichung der Podcasts) hat sich als sehr aufwendig herausgestellt. Da sich gesprochene Sprache schlecht liest (zumindest unverändert), haben wir diese Veröffentlichungen nach kurzer Zeit wieder eingestellt. Seither fragen wir uns dennoch: Gibt es bereits heute #eine #versteckte #Verschlagwortung #unserer #Podcasts? Falls ja, hilft uns das im SEO-Bereich?

Viele Grüße, alles Gute, sorry, dass ich dir nicht weiterhelfen kann,
Patrick vom geladen-podcast.de/

Hi,

ich mag Trainscripts aber für den Endnutzer haben die wohl wenig nutzen. Die Qualität ist leider entweder nicht ausreichend oder es ist leider zu teuer (Folgen haben im Schnitt 120 Minuten).
Ich bastele daran bei der neuen Webseite die Transcripte besser verfügbar zu machen, damit sie auch Suchmaschinen finden. Vielleicht ist das ja Google-Gold. Aber mehr noch: Dann lässt sich eine Volltextsuche mit „Springe an die Stelle“ bauen. DAS wäre tatsächlich ein Feature, das mir gefallen würde.

So gesehen empfinde ich das als Investition in die Zukunft, aber ausbaufähig.

Für Konsumenten eines Podcasts sehe ich wenig Nutzen. Warum sollte ich lesen, wenn ich hören kann? Mit Kapitelmarken bin ich schnell an der richtigen Stelle.

Ich sehe allerdings einen Nutzen bei der Suche. Suchmaschinen können kein Audio, aber Text.
Wenn der gefundene Text dann einen Link zum Audio enthält … Voila.

Weil du vielleicht nicht hören kannst. Transkripte bauen Barrieren ab und ermöglichen Menschen, Inhalte wahrzunehmen, die sie anders nicht wahrnehmen könnten. Selbst unsaubere Transkripte ermöglichen es beispielsweise nachschlagen zu können, falls an anderer Stelle auf den Inhalt eines Podcasts verwiesen wird.

Ob professionell angefertigte Transkripte neue Zielgruppen erschließen, darf aus meiner Sicht durchaus bezweifelt werden – da sind andere Textformen vermutlich angenehmer zu lesen. Aber die oben schon angemerkte Auffindbarkeit von Inhalten birgt (nicht nur für Suchmaschinen) ein riesiges Potenzial.

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Genau das. Warum sollten Menschen, mit Schwierigkeiten beim Hören, von Podcastinhalten ausgeschlossen werden.
Je barrierefreier umso besser. Erst recht, wenn Podigee und Auphonic(? lang nicht mehr gecheckt…) es quasi einfach mitliefern ohne großen Mehraufwand.

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Oh shit, ich hatte nicht auf’m Schirm, dass hörbehinderte überhaupt podcastinteressiert sein können. Sorry, für die sind Transscripte natürlich nützlich.

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Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die rege Diskussion.

Natürlich muss jeder Podcaster, jede Podcasterin entscheiden, wie sie sich beim Thema „Podcast-Transkripte“ positionieren. Wer dazu googelt findet auch diverse Artikel dazu. Aber die Gewichtung der Argumente und die Handlungsempfehlung…

Ich bin ganz offen: Das Pro-Argument „Eine deutlich höhere Sichtbarkeit der Podcast-Folgen in den Suchmaschinen wie Google oder Bing. Die Transkript-Texte des Podcasts werden in die Suchmaschinen indexiert und können so als viele Suchbegriffe / Suchphrasen gegoogelt werden“ finde ich sehr relevant für unseren Podcast.

Und da bin ich wieder bei meiner zweiten Kernfrage: Ob und wie lässt sich ein Transkript einbinden:

a) Das Transkript auf der Website / Blog einbinden, also dort wo die aktuelle Folge veröffentlicht wird. Sprich: Auf der jeweiligen Zielseite?

b) Ist es möglich, dass Spotify und Apple Podcasts die Transkripte anbieten, zumindest innerhalb der App?

c) Wie sieht es bei den Podcatchern / Podcast-Apps wie Pocket Cast aus?

Ich freue mich auf eure Antworten. Bis dahin.

LG
Jens

Hay,

ich möchte Primäre auf Punkt 1 kurz antworten. Ich habe viel Erfahrung im SEO Bereich.

Wenn es darum geht, den Podcast in Suchmaschinen sichtbar zu machen solltest du eine Seite haben, wo direkt der Player zur Folge ist und auch das Transkript. Alles andere macht aus SEO Perspektive keinen Sinn. Durch das Transkript kannst du die Seite an sich aufwerten.

Bei mir habe ich zum Beispiel folgendes Schema.

webseite.de/podcast - Übersicht Seite aller Podcast Episoden
webseite.de/podcast/podcast-episode-xyz - als Einzelenden Seite und dort ist der Player und alle Informationen die ich zur jeweiligen Folge gesammelt habe.

Grundsätzlich würde ich die Texte, auch wenn diese Suchmaschinen-Relevanz haben sollen, nur dort veröffentlichen - und nicht noch an fremde Podcatcher Webseiten weiter geben. Denn dadurch könnte dann Duplikate Content entstehen, was dir wieder weniger nutzen bringt.

Beachten sollte man, auch wenn man sich die mühe aus SEO Gründen machen will, das der Podcast sich auch dafür eignete also Beantwortung von Zielgerichten Fragen etc. Ein Podcast der mehr/oder weniger nur Storytelling ist und der Mehrwert nur in der Unterhaltung liegt und weniger in der Vermittlung von wissen, dort schätze ich den Mehrwert eher geringer ein. Den wonach soll der Nutzer großartig suchen das sich das ganze dann lohnen könnte.

Gruß, Felix

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Unterhaltung zu bestimmten Themen zum Beispiel.
Ein Podcast mit Fanfiction eines Franchises wäre so ein Kandidat(legale Probleme lass ich jetzt mal der Einfachheit halber untern Tisch fallen).
Oder Stories zu Raumschiffen, Botanik, Rollenspiele bestimmter Universen, die man durch Begriffe dieses Universums in Transkriptien von anderen Universen unterscheiden kann.

Falls das aber doch sinnvoll ist, nen Link zur Podcastepisodenseite am Anfang des Transkripts angeben, wo der Rest zu finden ist.
Wobei ich schon davon ausgehe, dass Transkripte eher mit ner Publishingsoftware(Podigee, Podlove) ausgeliefert werden, daher keine Duplikate entstehen und der Kontext zur Episode bestehen bleibt.

Abonniere einfach mal Podcasts aus der Metaebene, also Raumzeit oder Freakshow, etc.
Die haben bereits Transkripte. Wenn da was in nem Player angezeigt wird, weisste das der Player das kann.
Ich denke aber, Transkripte in Podcast Clients stecken noch etwas in den Kinderschuhen.
Vermutlich ist Podcast-Transkripte und deren leichter Zugang noch eher weniger abgehangen.

Henne Ei Problem vermutlich,weil zu wenige Transkripte angeboten werden.

Hallo zusammen,

ich frage einmal bei Podigee nach, wie das mit der Unterstützung von Podcast-Transkripten in der Podcast-Welt aussieht. Ich teile dann die Info mit euch.

Meine Vermutung: Dieses Feature wird nur in Verbindung mit einem Web-Player möglich. Ergo unterstützen Spotify, Apple Podcasts und die diversen Podcatcher gegenwärtig keine Podcast-Transkripte.

Kommt gut durch den Tag.

LG
Jens

Ich finde die Frage nach dem Nutzen erstmal Zweitrangig.
Aus meiner Sicht sollte es zum Standard gemacht werden, Transkript mit anzubieten. Was sich dann darum aufbauen wird, zeigt sich dann.
Ich fände es reizvoll, Transkript zum Standard für Podcasts zu machen und es hilft hörbeeinträchtigten Menschen, das Medium nicht vorzuenthalten.

Das gleich mit Kapitelmarken. Ich finde, es sollte ein Standard sein, Marken zu setzen, wo es sinnvoll ist. Mir ist es unverständlich, wie große Produktionshäuser 8 stündige Podcasts ohne Marken veröffentlichen können und alle Hörenden nötigen, alles hören zu müssen.
Jede Person, die ausschließlich auf Spotify konsumiert, hat noch nie was von Kapitelmarken gesehen.

Umso mehr man als „Standard“ mal festlegen kann, desto mehr wird sich der Nutzen ergeben, da bin ich mir sicher. Immer nach dem Nutzen vorher zu fragen bringt das Format Podcast nicht voran.

und Nein, Spotify und Apple unterstützen dass nicht. Aber eben weil es niemand macht. Und natürlich sind die Kosten und der Aufwand dahinter nicht zu vernachlässigen, das sehe ich wohl auch. Finde den Ganteten aber reizvoll.

Die App „airr“ konnte das mal, ob das noch geht, keine Ahnung. Nie versucht. Da ging es aber darum, podcasts per Text zu highlighten.

cheers

Ich seh schon, es braucht mal eine Podcast-Transkriptions-Initative, die das mal versucht sinnvoll umzusetzen von Produktion bis Konsumebene.

Das Problem ist imho noch die schlechte Qualität automatischer Transkiptionen. Wenn ich Transkripte anbiete, dann möchte ich auch, dass höreingeschränkte Menschen wirklich was davon haben. Stand heute muss ich so viel Zeit in die Korrektur der Transkription stecken, dass ich da lieber gleich die Finger von lasse. Das Transkript von Tims UKW Episode 91 ist ein gutes Beispiel dafür, weshalb ich so denke:


In anderen Episoden dieses Podcasts funktioniert das besser, nicht falsch verstehen. Aber so ist das einfach wertlos, das bringt nichts für die Durchsuchbarkeit oder, imho wichtiger, für die Barrierefreiheit.

Ich möchte das eigentlich gern anbieten und alle mitnehmen, aber dann gern auch richtig.

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Ich verstehe deinen Gedankengang, aber Menschen mit Hörverlust haben von schlechten Transkriptionen mehr als von gar keiner :slight_smile:

Ich würde gern zustimmen, aber wie der Screenshot zeigt, stimmt das nicht in jedem Fall. :grinning:

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Hallo zusammen,

ich finde es wichtig, dass der Inklusionsgedanke in unseren Köpfen ankommt und seine Wirkung zeigt. Und ja, das ist viel Luft nach oben. Ich denke, dass wir einen großen Schritt machen würden, wenn die diversen Tools für eine automatische Transkription mindestens das Niveau der YouTube-Transkription hätten.

Ich möchte an dieser Stelle das Stichwort „Standards bei Podcasts“ noch einmal aufgreifen. Wie wir alle wissen, gibt es hier noch viel zu tun. Ich würde mir beispielsweise wünschen, dass wir bei den Kennzahlen besser werden - also belastbarer. Ich verstehe es einfach nicht, dass der Klick auf den Button „Abonnieren“ / „Subscribe“ nicht sauber getrackt werden kann.

Noch zwei Anmerkungen zum Thema Kapitelmarken:

  • Es gibt einen simplen Hack für Spotify und Apple Podcasts, einfach den Zeitstempel in den Shownotes notieren, dann klappt das auch mit den Kapitelmarken. :slight_smile:

  • Ich habe kürzlich irgendwo gelesen, dass dieses Feature in Deutschland nur spärlich genutzt wird - irgendwas im 1-stelligen Bereich. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

LG
Jens

Ich kann @schaarsen total verstehen. Nur ich glaube tatsächlich, dass der Gedanke, gehörlose Menschen mitnehmen zu wollen, nur die Spitze des Eisbergs sein wird. Das ist vielleicht der initiale Gedanke, aber ich kann mir vorstellen, dass wenn es viel verbreiteter ist, sich extrem viel andere usecases entwickeln werden.
Nichtsdestotrotz - und das habe ich oben bereits geschrieben, ist es ein Kosten- und Zeitaufwand. Das mal eben so durch wit.ai durchlaufen zu lassen bei unterirdischer Qualität funktioniert nicht. Da muss die Audioqualität im ersten gut sein damit die Transkription überhaupt was erkennt und dann muss man immer noch Hand anlegen. Ich kann Jörn komplett nachvollziehen. Es braucht wohl einige, die sich den Stress geben, damit es überhaupt mal ernstgenommen wird. Wirklich zum Tragen wird es erst kommen, wenn die öffentlich Rechtlichen es übernehmen. Aber da hapert es schon bei Kapitelmarken.

BTW Kapitelmarken: habe gesehen, dass Spotify auf android nun Kapitelmarken kann. wow.

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Meiner Meinung nach ist die Zeit noch nicht reif:
Nicht-Kommerzielle PodcasterInnen können es schlicht nicht leisten ein wirklich sauberes, brauchbares Transkript zu erstellen.
Die Automatismen reichen einfach noch nicht aus: Die Qualität reicht nicht, die Nachbearbeitung ist aufwändig und teuer ist es obendrein.
Und spätestens beim 2-Stunden-Laberpodcast stellt sich wirklich die Frage, ob sich das jemand antut.

Bei mir kommt außerdem dazu:
Im Podcast geht es um BDSM. Googles Dienst macht daraus B***… - Haha.

Für SEO und für eine interne Suche ist das wiederum großartig und dafür nutze ich Transkripte sehr gern. Youtube erstellt diese automatisch und das SRT kann man downloaden.

Anders als bei Film und TV gibt es bei Podcasts keinen weiteren Medienkanal. Es gibt nur Audio und somit keine Notwendigkeit den Kontext zwischen Bild und Ton herzustellen.

Würde ich meinen Podcast nun explizit für gehörlose Personen zugänglich machen wollen/müssen/können, wäre mein Weg dieser:

Ein von Hand geschriebenes Abstract in dem alle Informationen gut und vollständig aufbereitet werden. - Ich glaube, dass das wesentlich zugänglicher wäre als jede noch so gut bearbeitete Mitschrift.
Dort hat man außerdem Gestaltungsmöglichkeiten die keine Mitschrift bietet:
Grafiken, Links und Typografie wie Listen und Aufzählungen
Der Aufwand ist m.E. nicht höher das händische Nachbearbeiten einer Transkription.

Ich denke zum Transport und zur Zugänglichmachung von Informationen ist das im Moment der sinnvollere Weg. - Und der ist vielleicht sogar leistbar.

Dein Screenshot ist höchstens ein Beispiel dafür, dass hier irgendetwas schief gelaufen ist. In Stichproben bei anderen Episoden und Formaten von Tim konnte ich kein derart kaputtes Transkript finden. An meinem Punkt ändert das nichts.

Ich gebe dir Recht, ein professionelles Transkript ist teuer und kann kaum von Hobby-Produktionen erwartet und geleistet werden. Doch noch einmal der Hinweis: Selbst unsaubere Transkripte gehen einen Schritt in die richtige Richtung. Barrieren können auch schrittweise abgebaut werden.

Ich denke, dass sich bei allen Formaten die Frage stellen kann, ob man Informationen ausgerechnet in geschriebener Dialogform aufnehmen möchte. Ein Transkript stellt hier ein alternatives Medium dar, für das die Inhalte nicht zwangsläufig ausgelegt wurden. Gleichzeitig ist es die einzige Möglichkeit, überhaupt eine vollumfassende Alternative anzubieten.

Auf jeden Fall!