Patreon vs. Steady vs PayPal?

Meine Güte. Patreon macht die Rolle rückwärts: https://blog.patreon.com/not-rolling-out-fees-change/

Wollte ich auch gleich posten. So sicher waren sie sich also doch nicht. Trotz “jahrelangen Tests”. Ging ja ziemlich schnell, bis die umgeknickt sind.

Muss wohl ziemlichen Gegenwind gegeben haben, obwohl ich kaum etwas gehört habe. Aber ich gucke ja auch immer nur auf die Graphtreon-Kurven. :smiley:

Den Erläuterungen von Insert Moin folgend, fühlten die sich ja wohl eher auf der Gewinnerseite. Ich frage mich, ob nicht nur Unterstützungsbeiträge intern umverteilt wurden, sondern auch Patreon-Unterstützer in größerer Zahl das gesamte System verlassen haben. Letzteres würde verständlicher machen, dass sie nachgegeben haben. Denn eine Plattform-Alternative haben die Projekte, die auf Patreon Unterstützung einwerben ja nicht wirklich, und eine Umverteilung zwischen diesen Projekten stört den Dienst jedenfalls von den Einnahmen nicht, mit anderen Worten gegen die “creators” hätte man das vielleicht durchdrücken können.

Auch The Pod (Auf ein Bier) hat die angekündigte dann zurückgenommene Umstellung von Patreon in der aktuellen Folge aus der “Weltherrschaft”-Reihe gleich am Anfang besprochen:

Vielleicht noch zur allgemeinen Diskussion: Das Projekt baut auch an einer plattformunabhänigen Zahlungsmöglichkeit. Das wird auch hier angesprochen, mehr dazu gibt es aber in früheren Folgen von Weltherrschaft.

Podigee möchte jetzt auch mitmischen :slight_smile:

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Zu diesem Punkt empfehle ich die neuste Folge aus der Weltherrschaftsreihe von The Pod (erfolgreichster deutscher Podcast auf Patreon, Thema: Computer- und Videospiele) „Sonderausgabe: Kampf dem Dollar“:


Feed: https://feeds.soundcloud.com/users/soundcloud:users:21436304/sounds.rss

Darin geht es um den gesunkenen Gegenwert ihrer Einnahmen durch die Dollarschwäche: Das Rechenbeispiel, das sie geben: 22.800 US-Dollar (Beitragssumme, kürzlicher Stand) - Vergleich Gegenwert März 2018: 17.600 Euro mit Gegenwert Januar 2017: 21.500 Euro. In dem Jahr ist die Summe der Beiträge um etwa 10.000 US-Dollar angewachsen, umgerechnet ist es gegenüber Januar 2017 im Moment nur ein Plus von 7700 Euro.

Als Gegenmaßnahme wurde ein 6 US-Dollar pledge level eingeführt, der identisch mit dem bisherigen Standardpreis von 5 US-Dollar ist, aber auf den man freiwillig umsteigen kann, wenn man das Projekt fördern will. So würde der veränderte Wechselkurs etwa ausgeglichen. Außerdem gibt es neben der Arbeit an einer eigenen Lösung für Bezahlung in Euro, Überlegungen Steady als Euro-basierten Dienst hinzuzunehmen.

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Sehr interessant, vielen Dank dir!

Das ist nun tatsächlich passiert. The Pod kann über Steady unterstützt werden. Es gibt dazu eine Spezialfolge (ca. 49m) aus dem Begleitformat Weltherrschaft:


Feed: https://feeds.soundcloud.com/users/soundcloud:users:21436304/sounds.rss

Einige der Hintergründe des Wechsels und die Form, wie Steady genutzt wird, werden erläutert.

Ein unwilliger Podcaster hat einen Anwerbeversuch von Steady brühwarm veröffentlicht:

(Publisher success manager ist aber auch ein ganz besonders scheußliches Beispiel von corporate lingo.)

Laut der Twitter Antwort ist da „alles in Ordnung eigentlich“.
Ich bin (aus fachlicher Neugier) eher gespannt auf die Rechtfertigung bzgl. Mailversand.

Mich macht das auch eher schlecht gelaunt. Ich bin, was solchen Mist angeht aus Gründen die mir eigentlich schleierhaft sind, sehr empfindlich. Vielleicht liegt’s daran, dass ich dann das Gefühl hab, dass hier keine menschliche Beziehung mehr vorliegt. Was ich bei steady anfangs so angenommen hatte.

Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, das Thema Steady aufzugeben und für fyyd auf Daueraufträge umzusteigen, nachdem ich dafür eine sinnvolle Lösung gefunden habe.

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Ich habe dieselbe Mail bekommen und auch ich bin da empfindlich.
Der Hauptgrund ist die Automatisierung. Ich mag ganz generell nicht wenn ich per Skript angesprochen werde auch wenn es natürlich womöglich eine legitime Taktik ist. Hat aber ein bißchen was von den Zeugen Jehovas die einfach an jeder Tür klingeln hinter der es evtl. eine Seele zu ernten geben könnte…

//D

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Oh, ich habe zusätzlich mehrere sehr personalisierte Mails bekommen, mit dem Tenor: “Guck mal, bei Patreon machst Du zur Zeit XY$, bei uns bestimmt viel mehr. Andere Podcaster wie Xy und ZZ sind auch schon bei uns verdienen über #Summe monatlich!”

Tja, die hat er zwar erhalten, aber offenbar nicht geteilt.

Hat schon einmal jemand durchgerechnet was die Nutzung von https://digimember.de/ oder ähnlichen Anbietern kosten würde?

Digimember kostet monatlich 27€. Das kombiniert man dann mit 2CheckOut oder so…

Vorteil ist halt, dass der Hörer komplett auf der eigenen Seite bleibt und es wie aus einem Guss wirkt.

Bei ihrer kürzlichen Rück- und Ausblick-Folge haben die Macher von Stay Forever auch mal kurz Steady diskutiert. Sie sollten noch immer der zweit-größte deutsche Podcast auf Patreon sein, haben aber wie eine Reihe von anderen auch Steady hinzugenommen. Im Gegensatz zu The Pod, die stark auf den deutschen Dienst setzen, ist er für Stay Forever nicht so wichtig und wird nicht im gleichen Umfang unterstützt, obwohl sie auch dort zu den erfolgreichsten Podcasts zählen.

Folgende Aussagen werden ab 37:30 gemacht. Der Kontext ist, ob für die Erreichung von Zielen, die an eine bestimmte Unterstützungssumme gebunden sind, Steady und Patreon zusammen zählen:

In den Kommentaren zu der Folge gab es dazu auch noch einige Diskussionen.

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Vielen Dank dafür - sehr interessant und teilt meine Einschätzung, dass das hiesige Steady leider - zumindest im Podcast Bereich - kaum genutzt wird oder generell auf Einzelprojekte von sich aus kaum Aufmerksamkeit generiert, wenn schon solche Podcast-“Schwergewichte” wie Stay Forever dort kaum Geld generieren können.

Mit unserem “90s Podcast” haben wir im Mikromini-Bereich immerhin ein wenig was bei Patreon, bei Steady hingegen bis dato “0 Unterstützer”, worüber man auch jeden Tag im sogenannten “Steady Report” per eMail informiert wird - inzwischen habe ich den Link zu Steady sogar aus unseren Shownotes entfernt.
Ob und wann ich in Steady nochmal Energie stecken möchte, mal sehen…
Aber wenn schon große Podcasts, die einiges an Geld einsammeln, dort Probleme haben, wird man als kleinerer Podcast dafür dort einfach zu wenig wahrgenommen.

Ich würde das etwas relativieren. So zwischen den Zeilen meine ich herausgehört zu haben, dass Steady nur ein Entgegenkommen an die Unterstützer war. Stay Forever funktioniert aber noch immer über das Freikaufen von Zeit und das Problem ist wohl, dass im Moment der Aufwand für die neue Plattform tendenziell mehr Zeit wieder wegnimmt als Gegenwert reinkommt. Denn 650 Euro (mittlerweile über 700) ist nun auch nicht schlecht dafür, dass die Option wenig beworben wird.

(verlegt, passt hier besser)

Das erste Mal, dass ich von größeren technischen Schwierigkeiten bei Patreon gehört habe. Diese zogen sich über vier Tage (1.-4. Februar) und betrafen die Verarbeitung der Auszahlungen: https://status.patreon.com/incidents/1jgwbthlf133

Der Vollständigkeit halber, es gibt auch Subscribe Star (inklusive adult-Ableger). Ich verlinke sie mal nicht, denn die sind zwar meines Erachtens ein legitimes Geschäft aber da gehen viele hin, die von Patreon rausgeworfen wurden oder etwas gegen den Dienst haben, und ich kann gerade nicht einschätzen, was das für die bei Subscribe Star anzutreffende politische Ausrichtung bedeutet.