Offline Gruppenpodcast aufnehmen. Wie geht's?

Hello,

für ein Blogprojekt wollen wir Autoren unser Feld durch einen Podcast erweitern. Klar also, dass wir uns für den Start nicht für einen vierstelligen Betrag mit Equipment eindecken können, wir machen das ja auch mehr oder weniger nur zum Spaß.

Nun haben wir uns das bekannte Tascam DR-40 gekauft, auf den Tisch gestellt und mit vier Leuten losgeplappert. Da merkt man aber doch schnell, dass da noch viel Luft nach oben ist. Wie ist es also am besten zu empfehlen, einen Podcast mit 3-4 Leuten aufzunehmen? Hier einmal eine Liste mit Equipment, das uns zur Verfügung steht.

  • MacBook/Laptop
  • Tascam DR-40
  • Focusrite Scarlett Solo
  • Shure SM-57
  • Rode SmartLav+
  • Großmembran Kondensator Mikro

Wie man sieht also ein Haufen verschiedener Mikrofone und Aufnahmemöglichkeiten. Das Tascam haben wir uns extra für diesen Zweck gekauft, und hätte bei Thomann noch ein paar Tage Rückgaberecht, wenn es also nichts für uns sein sollte.

Ich persönlich hatte gehofft, ein Mikrofon zu finden, dass man einfach in die Tischmitte stellt und die Stimmen gut wiedergibt. Lese aber häufiger, dass man bei mehreren Personen eher zu Headsets greift. Was wären eure Tipps, wenn man mit einem Budget von noch 150-200€ arbeiten kann?

Danke und viele Grüße,

Torge

UPDATE: Unseren ersten Podcast gibt es hier: NOISIV PODCAST (Youtube & iTunes).

Habt ihr schon mal von den ZOOM Micros gehört? Ich hab ein ZOOM H2 und das sollte ringsrum aufnehmen, wie es mit den aktuellen ist bzw ZOOM H4???

Ich würd sagen für 3-4 Sprecher is das DR-40 unbrauchbar. Zurückgeben.

Einkaufsliste:
Behringer Xenyx 1204 (4XLR Eingeänge für kleinen Preis) 139€
Behringer XM1800S Set (3 Mikros zum sensationellen Preis und gute Qualität) 37€
4 x Millenium DS-10 Tischstative 9,9€
Shure SM-57 Weiterverwenden 0€

macht zusammen 215€ - kommen noch Kabel dazu (ca 4x5€) und eventuell ein Kopfhörerverstärker (Behringer HA400 27€)

Das Xenyx 1204 könnte man noch gegen ein Q502 tauschen (58€) - dann müsste man halt XLR auf Klinke Kabel verwenden (weiters weiß ich nicht wie gut die Klinke Eingägne mit unverstärkten Mic Signalen umgehen - vermutlich zu leise!)

Die Mics könnte man natürlich auch noch auf Headsets tauschen - dann kommt man aber gleich mal auf ca 40 - 60€ pro Stück und Kopfhörer habt ihr nehm ich an ja schon

Hoffe ich konnte helfen :slightly_smiling:

1 „Gefällt mir“

Also generell möchte man einfach alle Sprecher auf einer seperaten Spur aufnehmen, denn sollte man später mal Probleme haben die sich durch seperate Spuren lösen liese, ärgert man sich. Egal wie gut irgendwelche Mikros klingen.

Als XLR Headsets kann ich die hier empfehlen: http://www.thomann.de/de/the_tbone_hc_95.htm kosten 29€

1 „Gefällt mir“

Wie immer sind es die Ansprüche und Mittel, die bestimmen was man verwenden sollte.

Richtig eingestellt und in einem Raum verwendet, der sich zur Audio-Aufnahme eignet (wenig Hall z.B. durch Möbel oder Aufhängen dicker Wolldecken), liefert das DR-40 durchaus eine ordentliche Audioqualität. Ich verwende das Tascam DR-05 hin und wieder für Gespräche mit insgesamt zwei Personen und anfangs musste ich mit den Einstellungen eine Weile herumspielen, bis ich ein halbwegs zufriedenstellendes Endergebnis bekommen habe.

Erstmal müssen die Mikrofone richtig ausgerichtet werden. Die Mikrofone des DR-40 können in zwei Ausrichtungen eingestellt werden. Die breite X/Y-Ausrichtung lässt mehr Raumklang zu (und hilft evtl bei der räumlichen Trennung der Sprecher), die schmale A/B-Ausrichtung nimmt weniger Raumklang auf.

Stellt den Pegel recht niedrig ein, schaltet Level Align ab, dadurch wird das Rauschen verringert, das ihr vermutlich gehört habt. Peak Reduction verhindert übersteuern.

Wenn auch das nicht zum Erfolg führt, solltet ihr über Headsets nachdenken, wie @master_burn vorschlug. Die Recorder von Zoom, die @crossgolf_rebel vorschlägt, bringen euch nicht wirklich weiter, weil das DR-40 zur gleichen Produktkategorie gehört, aber im Grunde qualitativ schon besser ist, als z.B. das Zoom H2n.

1 „Gefällt mir“

Der Vollständigkeit halber formuliere ich mal das Rechts-Unten-Modell (Gold-Standard):

  • Zoom H6 (384 EUR)
  • 4 x Beyerdynamic DT-297 PV 80 (à 259 EUR = 1036 EUR)
  • 4 x Beyerdynamic K190.40-3,0m Anschlusskabel (à 60 EUR = 240 EUR)
  • Samson C-QUE8 Kopfhörerverstärker (94 EUR)

Kostengesamt: 1754 EUR

Gewisses Einsparungspotential gibt es bei den Headsets (Beyerdynamic DT-797 PV haben Kabel dabei und kosten insgesamt etwas weniger: 1236 EUR also 40 EUR gespart) und dem Kopfhörerverstärker (Behring HA400 spart noch mal 67 EUR).

Das ist natürlich eine Menge Holz, aber meiner Meinung nach derzeit die mit Abstand beste Aufnahmesituation, die man sich zusammenkaufen kann.

4 „Gefällt mir“

Ihr müsst hier unbedingt auf die Charakteristik des Mikros achten. Hier gibt es verschiedene Arten (Kugel, Niere, Acht). Die meisten Mikros (wie vermutlich auch das des Tascams) haben eine Nierencharakteristik, das heißt, sie nehmen nur zu einer Seite hin richtig auf (in der Regel will man das ja: Der Sprecher soll aufgenommen werden, alles andere nicht). Da könnt Ihr das teuerste Großmembran-Mike haben… Wenn das nur Niere aufnimmt bringt Euch das nix.

Was Ihr aber braucht ist eine Kugel-Charakteristik, die nach allen Seiten hin aufnimmt. Alternativ könntet Ihr Euch einfach ein paar Lavalier-Mikrofone holen und die über ein Mischpult zusammenschließen. Dazu muss man keine hunderte von Euros ausgeben. Allerdings sollte man von 4-Euro-Ebay-Teilen die Finger lassen. Eine gute Wahl ist z.B. ATR3350 von Audio Technica (ca 35 Euro beim großen Fluß).

Gruß, Dave

Danke dir für die Vollständigkeit, so einen Schritt zu gehen würde ich jedoch erst wagen wenn wir mehrere Episoden gemacht haben und wissen, dass ein Musik-Podcast überhaupt irgendwo ankommt.

1 „Gefällt mir“

Ein günstiges (~130€) USB-Mikro mit Kugel-Charakteristik ist das Yeti von Blue (Link auf die offizielle Seite).
Das Ding ist wirklich Plug-and-Play und kann auf verschiedene Charakteristiken eingestellt werden (Screenshot)

Allerdings muss ich sagen, dass es sich auch seinem Preis entsprechend anhört und nur in einem sehr schallarmen Raum von Leuten mit etwas Sitzdisziplin (Abstand zum Mikro halten und nicht ständig im Bart kratzen) benutzt werden sollte.
Wir haben unsere ersten Podcastfolgen damit aufgenommen und es ist publizierbar, aber nicht schön.

Dann stellt sich auch die Frage ob man sich für irgendwann den Schritt “nach oben” offen halten möchte.
Das ist ein Fehler den ich mit USB-Headsets gemacht habe. Hätte jetzt gerne was mit XLR, will aber nicht, dass die Anschaffung der Headsets umsonst war. Das gleiche passiert dir recht schnell mit so einem Tischmikro.

1 „Gefällt mir“

Das H2 ist ideal als „rund-um-den-Tisch“ Mikro, denn es steht steht 1a und klingt dabei vergleichsweise gut. Die „größeren“ H4/5/6 liegen und haben eine Ausrichtung nach vorne - sind bei Tischrundumnutzung also nicht so gut, aber prima beim Livemitschnitt von Frontal-Lesungem.

Weil ich gerade damit eine Folge produziert habe, mal als Hörbeispiel.

Nebengeräusche sind einige mit drin und man hört deutlich, dass mein Wohnzimmer eigentlich zu hallig für eine Aufnahme ist (95% meiner Sendungen nehme ich mit Skype auf). Dennoch würde ich sagen, die Qualität mit dem Blue Yeti ist akzeptabel für den Preis, wenn man akzeptieren kann, dass die Aufnahmesituation “erhörbar” ist.

Mit Tischmikrofonen (low budget setup) kriegt man meiner Erfahrung nach Laien besser zum unverkrampften Podcasten, allerdings sind nicht alle diszipliniert genug und reden manchmal daran vorbei, verändern ihre Sitzposition, etc. Die Gästeliste Geisterbahn nimmt so z.B. auf, ich kenne allerdings nicht deren verwendete Mikrofone.

Die von Tim beschriebene Headset-Situation ist deshalb wirklich der Best-case, auch weil man relativ einfach im Vorgespräch für jeden ein optimales Setup findet (Position Mikro, Lautstärke Kopfhörer). Als Hörbeispiel hierfür kann man vermutlich alle vor Ort-Produktionen von Tim nehmen, der Fehlpass-Podcast hat bis Folge 96 auch so aufgenommen (jetzt mit neuem Setup, das ich nicht genau kenne).

1 „Gefällt mir“

Spontan fallen mir 2 Lösungen ein die erstmal einen nicht allzu großen Investitionsaufwand nach sich ziehen.

  1. Ein kleines Mischpult mit 4 XLR-Eingängen kaufen und zusätzlich benötigte Mikrofone nachkaufen. Notfalls erstmal mit günstigen Klein- oder Großmembranmikros (+Zubehör: Stative, Kabel, Popschutz) und einem 4 Kanal-Kopfhörerverstärker starten.
    Aufbau: Mikros ans Mischpult. Auf einem geeigneten Ausgang zum Recorder gehen und damit Mono oder Stereo ohne Panning der Mikrokanäle aufnehmen. Mit dem Kopfhörerverstärker ein Monitoring an die Kopfhörer der Gäste verteilen.

  2. Etwas experimenteller: Ein Grenzflächenmikrofon an den Recorder anschließen und in die Mitte des Tisches legen. Fertig. Jetzt muss man nur noch ein bisschen Aufwand in die Entkopplung des Mikros auf dem Tisch stecken um Trittschall zu minimieren. Der Raum sollte dann auch möglichst trocken klingen. Ich denke aber in Zeiten von Auphonic sollte etwas brauchbares für den Anfang rauskommen.

Das waren jetzt zwei einfache Lösungen die natürlich neben Highend- oder semiprofessionellen Lösungen abstinken. Aber um einfach mal anzufangen ist es meiner Meinung echt okay.

2 „Gefällt mir“

Danke euch allen für die Tipps!

Das Tascam wird zurückgegeben. Hat hier jemand evtl. genauere Kaufempfehlungen? Ansonsten, wäre das hier eine gute Möglichkeit?

4x die von @Dave empfohlenen ATR3350 = 136€

Hat wer ne Idee, was für eine Art Recorder/Interface/Mixer wir dafür bräuchten?

PS: Wir haben sogar noch ein smartlav+ von Rode falls man das gebrauchen könnte.
PPS: Hat wer zufällig ein Hörbeispiel für die Lavaliere parat?

Wenns günstig (und nicht mobil) sein soll schaut euch die Mischer von Behringer an … Xenyx 1204 oder Q802

hier: http://www.thomann.de/at/mixer.html?filter=true&manufacturer[0]=Behringer&feature-322=true

1 „Gefällt mir“

Sooo, für alle Interessierten melde ich mich hier nochmal. Unser erster Podcast, welchen wir nur mit dem Tascam DR-40 aufgenommen haben ist soeben online gegangen. Links zu iTunes, YouTube etc. findet ihr hier: NOISIV PODCAST #001.

Das Tascam haben wir allerdings wieder zurück geschickt und eine neue Bestellung aufgegeben. Wir haben uns eure Tipps zu Herzen genommen und uns für ein Setup entschieden, dass wir für Podcasts sowie unsere anderen Bereiche (wir nehmen auch anderweitig Interviews und Musiksessions auf) benutzen können.

Dafür haben wir uns 4x das Behringer XM8500 sowie den t.mix mix 802 bestellt. Mit Sicherheit noch weit ab von einem hochqualitativen Podcast, jedoch werden wir das beim nächsten mal austesten und sehen, ob wir uns verbessern konnten.

Ich melde mich hier dann wieder, sobald wir einen Podcast mit dem neuen Setup aufgestellt haben. Danke euch!

1 „Gefällt mir“

Hi Torge,
Das Micro ist ein Dynamisches, es muss also jede*r Teilnehmende sehr nah an den Mund halten um ordentlich gehört zu werden. Das t.bone HC 95 von Thomann ist da schon um einiges Einfacher… aber eben auch 10€ teuer…

Was ich mich gerade Frage, wie willst du mit dem t.mix aufnehmen? hast du noch ein Audio-Interface oder einen externen Recorder? Das Mischpult hat im gegensatz zur Xenyx-Reihe von Behringer gar kein USB-Ausgang und damit auch keine Option direkt in einen Rechner rein zu gehen. - Oder willst du das über den Mikrofoneingang des PCs Realisieren?

Die Kleinmixer von Behringer haben leider nur USB 1.1 und können deswegen nur Stereo an den Rechner weitergeben, aber das ist immernoch besser als nur 2 XLR Ausgänge zu haben… für vier Teilnehmende ist das Behringer Xenyx X1204 USB wohl weiterhin die günstigste option…

Viele Grüße

TJ

Hey TJ,

ich hatte auch für das HC 95 plädiert, meine Kollegen jedoch befanden (auch zu Recht eigentlich), dass diese Geräte im Falle von Videointerviews gut aussehen. Wir wollen den Künstlern und Bands dann ungerne so ein Ding um den Hals hängen, daher der Kompromiss.

Wie im Eingangspost erwähnt, habe ich noch ein Focusrite Scarlett Solo, welches ich dann zwischen Mac und dem t.mix schalten würde. Sollte doch klappen, oder?

Das mit dem Scarlett Solo hatte ich wohl übersehen… sollte vermutlich passen…

Und mal wieder ein Update. Gestern wollten wir das neue Setup testen (das mit dem t.mix und den Behringer XM8500). Jedoch ist beim ersten Versuch das Netzteil vom t.mix mix802 abgeraucht. Ganz großes Kino.

Um die Enttäuschung ein wenig zu dämpfen haben wir die Mikrofone an meinem Focusrite Scarlett Solo getestet, und waren von der Qualität sehr angetan. Die behalten wir.

Nochmal eines der hauseigenen Thomann-Geräte zu bestellen kam für uns nicht in Frage und so endete eine Grundsatzdiskussion und das Prüfen unserer finanziellen Lage damit, dass wir uns nun ein Zoom-H6 bestellen. Einen mobilen Fieldrecorder mit 4 XLR-Eingängen. Somit ein ideales Gerät für Podcasts, aber auch für Interviews und Sessions.

Ich melde mich dann wieder, wenn das Ding eingetroffen ist und wir damit experimentiert haben. Danke!

1 „Gefällt mir“

Das Zoom H6 is sicher eine teure aber einer, wenn nicht die beste Entscheidung für bis zu 4 Sprecher (wenn man mobil sein möchte!)

  • damit kommt ihr die nächsten Jahre ohne weiteres durch - eine Investition in die Zukunft :slight_smile:

Bin gespannt auf die erste Aufname mit dem neuen Setup. Wie stellt ihr die Mics auf?Tischstative?Welche?Zufrieden?