Vielleicht können wir hier etwas weniger ad hominem argumentieren, es geht nur um Mikros. Auch wenn das immer zu emotionalen Debatten zu führen scheint.
Mir ganz persönlich ist es aber durchaus ein Anliegen, dass brauchbarer Podcastklang für jede(n) erschwinglich wird. Zu dem Mission statement stehe ich. Und hier besetzen die “China-Kracher” wie HMC oder eben t.bone seit vielen, vielen Jahren (mein erstes HMC Großmembran habe ich vor glaube ich 15 (!) Jahren gekauft) gute Dienste. Das ist allemal besser als Gaming-Mikros, und vielleicht brauchen eben nicht alle die super-duper Studio-Qualität.
Mehr als 100 € für ein Mikro ist nicht für jede(n) erschwinglich.
Und was mich hier bei Rode triggert: dass da draußen nicht wenige Expertinnen rumlaufen und sagen “kauf dir das Podcaster Mikro, dann bist du ganz offiziell krasser Podcaster und auf jeden Fall glücklich”. Und dann werden die Gesichter lang und immer länger, wenn sich rausstellt dass das Konzept “USB-Mikro” eine komplette Sackgasse ist wenn mal nur ein anderer Sprecher vorbei kommt.
Und das ist meiner Privatmeinung nach eben symptomatisch für das PR-Konzept von Rode. Das smartlav+ wird als prima Einstieg für mobiles Podcasting vermarktet - rauscht aber wie Hechtsuppe, nimmt wenn man es normal befestigt wirklich alles auf aber wenig Stimme und wenn ich den Kopf zur Seite drehe hört man nichts mehr, siehe meinen Test hier Test: Headsets und Mikrofone im Direktvergleich . Ein sinnvoller Einstieg ins mobile Podcasting wäre ein Einsteiger-Lavalier oder ein leichtes Nackenbügel-Mikro, so was wird dann aber nicht empfohlen da nicht von “Podcasting-Profis” Rode vertrieben.
Und da triggert mich, um mal wieder on-topic zu werden, eben die Vorstellung des Caster Pro auch schon wieder hart: warum schreiben sie nicht, wie seriöse Firmen das tun, die relevanten technischen Details (siehe meine Fragenliste oben) gleich rein in ihre Vorstellung? Warum gibt es keinen Preis? Lieber erst mal tüchtig für Wirbel sorgen.
Wenn es bei 600 € landet wird es so laufen: für die Zielgruppe die mir am Herzen liegt, nämlich EinsteigerInnen mit wenig Geld, ist es viel zu teuer. Und für uns echte Expertinnen wird es im Detail zu wenig durchdacht sein (siehe meine Liste). Stichwort Midi-Signal auf dem Soundboard für Kapitelmarken oder andere Funktionen - wird es mit Sicherheit nicht können (ich gehe da gerne Wetten ein), und braucht man als Podcasting-Pro ja auch nicht, weil Kapitelmarken ja eh überflüssig und nur so ein komisches deutsches Ding sind. Die Implementierung von Midi würde sie ca. 1€ an Hardware kosten, wenn überhaupt.
Wir werden sehen.