danke fürs Nachschauen. Ich hatte denen gestern schon geschrieben, das meine Podcast da raussollen.
Auf Mastodon hat dann noch jemand für mich nachgesehen und den Golf Podcast gefunden und dann habe ich die heute Vormittag noch mal angeschrieben. Wenn du die nicht gefunden hast, sind jetzt alle drei wieder draußen.
Mit diesem Opt-Out sind die aber massig vielen auf die Füße getreten. Gerade bei vielen die sonst Probleme bekommen würden wegen Verwertungsrechten und Nebeneinkünften
Hier wird ja recht viel über Podcasts mit CC-Lizenzen geschrieben. Ich hab aus guten Gründen bei allen meinen Podcasts “All rights reserved” stehen - und wurde nie kontaktiert. Verbunden mit dem Ansinnen von Podimo, die Podcasts zu monetarisieren, dürfte sich das doch um einen klaren Urheberrechtsverstoß handeln. Oder sehe ich das falsch? Weiß das jemand?
ah, prima, ja Overcast hat das gut gemacht mit dem $ Button.
Das könnten wir eigentlich auch recht leicht einbauen.
Habt Ihr als Podcaster Erfahrungen damit, d.h. kommt da “a bisserl was rum”?
Oder muss man das doch ggf. prominenter platzieren?
Kurzes Update: Nach Twitter-Empörung und Mail wurden meine Podcasts immerhin schnell entfernt.
Bevor jetzt hier die Anwaltshorden losgeschickt werden, möchte ich gerne noch anmerken:
es gibt eine kostenfreie App-Version, die laut twitter support von podimo auch immer kostenfrei bleiben wird. Dass man sich immer erstmal anmelden muss, bevor man überhaupt den Katalog durchsuchen kann, ist zwar lästig aber durchaus üblich bei anderen Podcast-Apps. Es gab da vor kurzem eine “Social Podcast App” deren Name ich vergessen habe, bei der war es ähnlich. Da ging es darum zu sehen, wer aus der Freundesliste was gerade hört. Da musste man auch als erstes einen Account anlegen, die haben die öffentlichen Verzeichnisse gecrawlt und damit jeden freien Podcast “übernommen” aka sie haben die öffentlichen Daten abgegriffen.
Podimo macht jetzt im Grunde nix anderes in der Free Version, und baut obendrauf noch ein Premiummodell, wo Leute für Premium-Content (exklusive Podcasts) bezahlen. Wenn die Premium-Kunden dann doch lieber nicht-exklusive Inhalte hören, dann geht halt ein winziger Teil ihres Geldes an die nicht-exklusiven Produzenten – sofern die das wollen. Wenn die das nicht wollen, dann behält Podimo eben die Kohle.
Für Produzenten ergibt sich daraus höchstens ein indirekter Nachteil. Wenn man von Overcast kein Geld bekommt und das OK findet, dann sollte es auch nicht ärgern wenn Podimo einem kein Geld bezahlt. Die einzigen indirekten Nachteile, die ich sehe, ist eine sinkende Bereitschaft von Premium-Abonnenten Geld in alternative Finanzierungsmodelle zu schmeißen, und dass u.U. die eigenen Download-Statistiken verfälscht werden, wenn Podimo den Podcast abgreift. Mir ist nicht klar, inwiefern die cachen oder immer alles direkt abrufen.
Aber mitnichten wird da hauptsächlich mit freien Inhalten Geld verdient. Jemand, der keine Premiuminhalte hört, nutzt halt die kostenfreie Version und hat damit die gleichen Features wie mit einer Podcast-App (vermutlich weniger) und für Produzenten ist der Effekt ebenso identisch. Weil hier vorher Audible erwähnt wurde: es wäre, als wenn Audible kostenfrei alle freien Podcasts anbietet und gegen Geld die Eigenproduktionen und alle anderen Podcasts.
Deswegen könnt Ihr schon alle da opt-outen, aber dann würde ich auch überlegen, ob man sich vielleicht aus anderen Podcastplayern mit Bezahlmodell auch raus-opten möchte. PocketCasts hat jetzt eine Subscription, um Zugang zu allen freien Podcasts zu bieten. Die verdienen damit auch Geld, weil Leute freie Inhalte abrufen möchten.
Persönlich brauche ich eine App wie Podimo wie einen Kropf, aber ich verliere auch keinen Schlaf darüber, dass da jemand Venture Capital verbrennt, um die nächste Exklusiv-Platform zu bauen und nebenbei frei verfügbare Inhalte mit in die App einbaut – selbst wenn man meine Podcasts darüber abrufen kann. Die Kontrolle über den Abruf habe ich abgegeben, als ich den Feed ohne Schranke online gestellt habe.
Aber weiß der Nutzer das denn dann? Da steht mein Podcast drin, der User findet ihn dort und bekommt suggeriert, er oder sie könne mich mit dem Premium Model dort unterstützen. Wenn ich mich aber nicht registriere, ist das nicht der Fall. Ist das dann nicht eine Täuschung?
Pocketcasts ist keine Plattform, sondern ein Werkzeug. Podimo ist eine Plattform.
WinAmp war keine Plattform, sondern ein Werkzeug. Spotify ist eine Plattform.
IrfanView ist keine Plattform, sondern ein Werkzeug. Instagramm ist eine Plattform.
Soll ich weitermachen?
Podimo ist ein Zwitter: die free Version mit den freien Podcasts ist definitiv keine Plattform, denn Podimo hostet nicht. Die Premiumvariante ist eine Plattform, denn hier hostet Podimo exklusiv.
Dementsprechend würde ich nicht sagen, dass freie Podcasts auf der Podimo Plattform stattfinden, denn Podimo ist nur ein Player, der diese Podcasts abspielt.
Das Framing von podimo ist natürlich von Werbebullshit geprägt und tatsächlich sieht das so aus, als würde man als Kunde dort die Podcaster:innen unterstützen – was man ja nur in einem Bruchteil der Fälle tut. Da finde ich es aber ein leichtes, einfach im eigenen Podcast klar zu machen, wie man Unterstützung geben kann – paypal, steady, patreon, SEPA, was auch immer. Dann gibt es keine Verwirrung, denn selbst wenn das jemand bei podimo als Kunde hört, wird klar, dass die Premiumkohle nicht zu diesem Podcast wandert.
Ich finde es ja auch OK, da zu sagen „Ohne mich!“, ich finde die Aufregung jetzt aber nicht der Sache angemessen. Es ist halt nur ne kleine Startup Bude, die jetzt ein paar Monate Alarm macht und dann wieder schließt, wie so viele zuvor. Die haben nix zu bieten, und dementsprechend gibt es auch nix zu befürchten. Problematischer finde ich da Spotify, die halt aktiv, und nicht ohne Erfolg, daran arbeiten, die freien Strukturen in der Podcasting-Welt kaputt zu machen. Aber bei Spotify möchten ja alle dabei sein (aber das ist ein andere Diskussion).
Gestern habe ich ebenfalls eine Mail vom Podimo Geschäftsführer erhalten.
Mit dem Verweis auf CC BY-NC-SA 4.0 mitgeteilt, dass ich nicht möchte, dass das Vollspannradio auf Podimo erscheint.
Falls jmd. testen mag, ob diesem Wunsch entsprochen wurde, würde ich mich über Rückmeldung freuen.
Grüße
spikedih
Ist noch drauf. Du bekommst aber auch eine Mail, wenn dein Podcast entfernt wurde.
Immerhin, das muss man ihnen lassen: nach dem Versenden der Mail ging es mit der Entfernung sehr schnell.
Das Schlimme am Podimo-Modell ist ja auch nicht das Podimo-Modell (naja, irgendwie doch schon auch ein bisschen), sondern die Kommunikation rund um das Podimo-Modell. Die haben die ganze Chose halt einfach auch maximal schlecht erklärt und rübergebracht.
Bei all dem Gesums auf Twitter und anderswo kennt jeder im Dorf nun Podimo. So würde ich es machen. #werbung-wie-trump
Ich hab nix gegen Podimo, hab auch nix dagegen, wenn ich da 20% abgreife. Problem habe ich, wenn das Finanzamt bei mir klingelt und fragt, wo ich denn die regelmäßigen Zahlungen herbekomme. Wenn ich meinen Podcast monetarisieren will, muss ich Vorkehrungen treffen. Die habe ich nicht. Ja klar, wenn du nen kleinen Nischen-Podcast hast, kommt wenig nix nix bei rum. Aber lieber hab ich nix als jede Menge Probleme, weil jemand mit meinen Inhalten Geld verdienen will.
Ich sag’s nochmal: bei Podimo hab ich 0 Reichweite. Bei spotify, auch wenn’s ne Plattform ist, hören mich mehr als über andere Kanäle. Von daher muss man Podimo auch mal stecken, dass sie sich hier auf gefährliches Terrain begeben. Sollte spotify anfangen mir Geld auszuschütten, muss ich abwägen, ob ich Reichweite aufgeben will oder Geld bekommen möchte oder spotify einfach machen lasse.
Vlt sind podcaster auch bisl selbst schuld daran, dass sie es jetzt übergestülpt bekommen. Da ist eben ne Menge Potential an Kohle, die wir nich abgreifen, sondern eben andere. Entweder ändern wir unser Ansinn, oder wir haben die Diskussion hier ständig. Nix ist umsonst heutzutage. Aber exzellente wissensinhalte und Unterhaltung soll es sein? Okay…
Eine erste juristische Meinung kommt von Stephan Dirks:
Liebe Sendegate-Community,
Entschuldigt die späte Rückmeldung unsererseits. Wir haben Eure Fragen zusammengetragen und versucht sie gesammelt zu beantworten und zu erklären, was der Gedanke hinter Podimo ist. Hier findet ihr etwas mehr dazu: https://podimo.com/de/blog
Wir haben auch ein FAQ das wir regelmäßig updaten. Das findet ihr hier: https://podimo.com/de/podcaster-faq
Wenn ihr konkrete Fragen habt, dann schreibt uns bitte jederzeit direkt an podcast_de@podimo.com
Viele Grüße,
Euer Podimo Team
Hier gibt es ein Interview mit Podimo. Ich habe noch nicht reingehört, aber vielleicht bringt es neue Einblicke.
Ändert doch bitte einfach euer Opt-Out-Modell (ich soll mich bei euch melden, wenn meine Podcasts nicht bei euch gelistet sein sollen) auf Opt-In (ich melde mich, wenn mein(e) Podcast(s) bei euch gelistet sein sollen) und vieles wäre schon deutlich besser.
Und bitte nehmt die von Urhebern genannten Lizenzbedingungen einfach ernst. Das wäre auch schon alles. Ziemlich einfach, oder?
Boah, ich weiß nicht woran es liegt, aber ich ertrage diese Marketingleute nicht mehr - ich hab 3 Minuten durchgehalten, als mir bei “Ökosystem” die Hutschnur geplatzt ist. Immer muss alles neu, immer muss alles alte eingerissen werden und das neue ist immer grandios. Anstatt auf Evolution und einen gemeinsamen Weg zu setzen, muss immer von Außen alles eingerissen werden.
Es kotzt mich an!
Es ist das was ich sagte: solange wir so weitermachen, werden immer welche kommen, du uns von außen was neues überstülpen müssen. Podcaster*innen müssen evtl selbst aktiv werden.
Stellt euch vor, die gesamte Community verabredet sich sich auf einer einzigen Plattform und nur dort kann gehört werden. Vielleicht eine Utopie, aber ein Schritt in eine Richtung, die wir selbst steuern können, ohne uns den Weg weisen zu lassen.
Andererseits ist’s auch irgendwie grad gut so, wie es ist
Die Plattform ist der falsche Ansatz. Besser ist weiterhin das freie Internet zu nutzen. Ich finde, der Ansatz, der mal mit diesem Mikrotransaktionsdienst (Name entfallen) verfolgt wurde, war doch schon mal eine coole Richtung. Wenn Podcatcher eine Möglichkeit hatten, Podcaster direkt in der App zu unterstützen, wäre wirklich schon viel gewonnen.
Frei in den Raum gesponnen: Im Feed wird das Paypal Konto verknüpft, so dass jeder Podcatcher dahin Überweisungen tätigen kann.
Da kommen natürlich noch eine große Menge anderer Probleme, aber ein freier, offener Ansatz ist immer besser als eine Plattform.