Mobiler Rekorder, USB-Audio oder Multitrack-Recorder?

Ich glaube, gerade zu Beginn ist es wichtig, sich nicht in technischen Details zu verlieren. Konzentriere dich lieber auf den Inhalt und baue eine möglichst einfache Produktionskette, die zum Beispiel so aussieht:

  • Audiorecorder: Zoom H6, entweder Standalone oder in Kombination mit Ultraschall auf einem Laptop (würde ich empfehlen)
  • Robuste Mikrofonierung: Hier gibt es etliche Threads zu. Günstig ist das HMC660 Headset, das zu Beginn ein großartiges Kosten/Nutzen-Verhältnis hat. Natürlich kannst Du auch in Beyerdynamics investieren, aber damit verzehnfachst Du die Kosten. Andere setzen auf Mikrofone und Kopfhörer, auch dazu findest Du hier im sendegate etliche Vergleiche (zum Beispiel den hier).
  • Software für den Schnitt: Wenn Du oben noch nicht Ultraschall eingesetzt hast, dann solltest Du das spätestens jetzt tun. Für den absoluten low-effort Schnitt schneidest Du nur Anfang und Ende weg, sodass die Aufnahme überbleibt, die Du haben willst. Dann exportierst Du alles als einzelne Tracks und gehst weiter zu…
  • Auphonic: Für ein bisschen Geld macht Auphonic Deine Aufnahmen mit Audiomagie sendetauglich - Leveling, Dynamics, Limiter… - und Du selbst musst gar nix mehr machen. Klar kannst Du all das auch in Software (oder Hardware) selber machen, dann ist aber Dein Postproduktionsaufwand höher. Und den willst Du ja minimal halten.

Grundsätzlich finde ich: Man kann sich wunderbar in Audio-Nerdkram verlieren. Tontechniker lieben es, bis ins letzte Detail die Signalkette zu optimieren. Macht das Deinen Podcast besser, wenn Du all das befolgst? Wohl eher nicht. Ich halte es mit der 80/20 Regel: mit 20% des Aufwands bekommst Du 80% des Ergebnises. Um die letzten 20% Ergebnis dazu zu bekommen, musst Du noch mal 80% des Aufwands draufrechnen.

Bottom line: Hol Dir das, was alle hier haben - einen Zoom H6. Denn nicht umsonst haben den alle, das Teil ist robust, hier gibt es Hilfe beim Trouble Shooting, es ist günstig, es funktioniert mobil und als Interface, Du hast genug Inputs… Und dann mach so viel oder wenig Postproduktion wie Du willst, mit Auphonic oder händisch in Ultraschall (so mach ich das, und der Aufwand ist echt überschauber, einfach weil Ultraschall so supergut gebaut ist).

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