Moin,
ich weiß, das übliche Thema. Eines vorweg: Ich bin totaler Anfänger, will jetzt aber meinen ersten Podcast startet. Konzept, Themenplanung, Hosts, alles geplant und durchgetaktet. Jetzt geht es an die Umsetzung.
Ich habe mir ein Setup aufgebaut, mit dem ich direkt per Focusrite Scarlett 2i2 in Audition aufnehme. Ich möchte aber auch ein mobiles Aufnahmegerät haben, an welches ich meine XLR-Mikrofone direkt anschließen kann, ohne viel Kabellage zu haben. Ich liebäugle schon länger mit dem Zoom H6 Essential, einfach weil ich Angst habe, die Mikros nicht sauber auszuleveln. Allerdings geht mir das Podtrak P4 nicht aus dem Kopf. Im Endeffekt hat das Gerät alles, was ich mir zurzeit vorstellen könnte: Mobil, 4 Eingänge, vor allem 4 Monitore, Telefon-/Videocall-Funktion, Sound-Pads, günstig, etc. Das klingt alles so reizvoll!
Allerdings schrecken mich die 16 bit/44,1 kHz. Deshalb die Frage: Ist das wirklich so wichtig? Ist das auspegeln der Mikros wirklich schwierig?
Alternativ habe ich über das H4 Black nachgedacht. Das hat ja bessere Aufnahmeleistungen, ist aber eher Feldrekorder als Podcast-Rekorder. Und auch hier müsste ich auspegeln. Klar, vor 32 bit float haben alle es geschafft, ihre Mikros sauber einzustellen, vielleicht mache ich mir auch einfach zu viel Sorgen. Ich neige zum Technik-Fetischismus (wie sicherlich so manch einer hier) und fürchte, dass ich blind für Perlen neben dem Wegesrand bin.
Bei ordentlicher Aussteuerung sind 16bit vollkommen ausreichend. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, kannst Du auch auf 24bit gehen, aber das brauchste bei normaler Sprache eigentlich nicht sondern nur, wenn Du Hörspiele mit leisen und lauten Passagen in einem Take aufnehmen willst.
Sprich: nicht zu leise, nicht zu laut auspegeln und Du bist ganz gut mit 16bit. 24Bit,wenn Du leise und sehr laut gesprochene Passagen haben wirst.
32Bit ist aber overkill und für Sprache nicht notwendig. Das brauchste, wenn Du Klassik oder Jazz aufnehmen willst und danach klingt es bei Dir eigentlich nicht.
Nee, geplant ist ein Literatur-Podcast mit zwei festen Hosts und ab und an mal mit einem Gast. Auf das Sound-Pad des P4 könnte ich verzichten. Für die individuellen Monitore habe ich gerade das Zoom ZHA-4 gefunden, mit dem man ja auch recht mobil wäre. Jetzt könnte ich natürlich auch ein H6 Black kaufen, welches gerade für ungefähr denselben Preis wie das P4 erhältlich wäre. Und ich wäre bei 24 bit. Allerdings dann wieder ohne die Möglichkeit, Sprecher per Handy oder Computer zuzuschalten.
Ach, Mist, das ist eine schwierige Entscheidung gerade.
Hallo,
es gibt schon sehr viel zu dem Thema hier im Forum. Das P4 wäre für mich raus, weil es kein Multitrack am PC/ Mac kann:
Zum H6 gibt es noch einige Alternativen:
Ich weiß, das macht die Entscheidung nicht einfacher aber wenn Du die Aufnahmen mit einer DAW (wie zB Ultraschall ) nachbereiten willst oder aufzeichnen willst ist ein Multitrack Treiber sehr sinvoll. Ich würde nicht auf diese Option verzichten, auch wenn Du im Augenblick das nicht machst. @simondueckert ist aber zufrieden mit dem P4.
Du wirst sehr viele Meinungen zu Deiner Frage im diesem Forum finden. Wie auch immer Du Dich entscheidest lass es uns wissen.
Ich nutze das P4 seit ein paar Jahren als Aufnahmegerät bei Podcastworkshops in einem 4 Mikro Setup und bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit dem P4. Der 16bit Aufnahmeraum ist vollkommen ausreichend in meinen Augen.
Die Nachteile, die man kennen muss:
Multitrack nur auf die SD Karte und nicht per USB
„Hohe“ Anforderungen an die SD Karte
Das P4 zeichnet immer alle Spuren als WAV auf die SD Karte auf, d.h. es werden bei der Aufnahme immer 6 Files parallel geschrieben:
Mic 1-4 als Mono jeweils
Soundpad als Stereo
gesammte Summe als Stereo
D.h. man sollte keine Billigst SD Karten verwenden, da die oft nach mehreren Sessions den Geist aufgeben. Das ist besonders ärgerlich, wenn es in einer laufenden Aufnahme passiert, da man es nicht unbedingt mitbekommen und das P4 auch nicht immer einen Fehler wirft.
Wenn es ausschließlich darum geht, ein Gespräch in ruhiger Atmosphäre aufzunehmen, ist es fast egal, was für ein Gerät du dafür benutzt, so lange es genug Eingänge für deine Mikrofone hat. 32 Bit-Aufnahmen sind dann sinnvoll, wenn starke Lautstärkesprünge zu erwarten sind oder man bei der Aufnahme sehr mobil sein muss und nicht permanent den Pegel überwachen kann. Jeder Mikrofon-Eingang sollte dabei in eine eigene Datei gespeichert werden, damit du bei der Nachbearbeitung jeweils eine Spur hast. Dann geht es fast nur noch um den Formfaktor, der dich am meisten anspricht.
Formfaktor meint in diesem Zusammenhang, wie der Rekorder auf dem Tisch (oder wo auch immer) aussieht und sich anfühlt? Dann wäre ich ganz klar beim H6 Black. Der hat mich schon immer angesprochen.
Damit ist er dann für mich aber auch fast raus. Nur zur Klärung: Der P4 kann nicht, zusätzlich zur Aufnahme auf SD-Karte, als Schnittstelle für Audition dienen, oder wenn, dann nur für 2 Sprecher, richtig?
Ich sehe schon, es wird ein alter H6 Black und ein ZHA-4 als Monitor-Verteiler.
Focusrite Vocaster Two. Kostet fast nix (ernsthaft. 69 € lol). Unfassbar convenient mit auto-pegel Funktion, n-1, loopback und allem was man so will. 2in/2out. Wenn man nie mehr als zwei Personen aufnimmt, das beste/günstigste was ich je benutzt hab. Liebe es. Würde es dreimal kaufen, wenn ich nicht schon genug Interfaces hätte.
(Gerade erst gelesen, mobil und so… würde einfach nen Laptop mitnehmen und das Vocaster. es ist so gut. Und hab ich erwähnt, dass es billig ist?)
Ja, aber nicht nur. Ein schönes Design ist das eine, aber eine gute Handhabung ist auch wichtig, also die Frage: Wie kommst du mit dem Ding klar? Und es gibt auch Geräte, die sich in der Hand nicht so gut anfühlen, wenn man damit unterwegs ist. Ich zum Beispiel finde, dass das Zoom H6 deutlich besser in der Hand liegt, als das Tascam DR-100. Ich weiß aber von Kolleg:innen, die das exakt andersherum empfinden.
Das Gerät ist auch haptisch sehr toll. Ich kann das nur bestätigen was @Joram geschrieben hat. Ich habe das Gerät an meinem „Zweitwohnsitz“ im Einsatz. Wenn man nicht unbedingt mobil sein muss und nur zwei Kanäle verwendet ist es eine sehr gute Wahl, das kann ich nur bestätigen. Aufnahmen sind super.
Ich werfe mal den Tascam MixCast 4 in’s Rennen, der über alle Features verfügt, die Du im Eingangspost beschrieben hast.
Preislich liegt das Gerät auch deutlich unter den Geräten anderer Hersteller. Aufnahme auf SD-Karte (Multi-Channel-WAV/BWF) und gleichzeitiges Aufnehmen am Rechner über den ASIO-Treiber ist absolut problemlos möglich.
Neben 4 Sprechern gibt es genügend Soundpads und -bänke sowie Effekte usw. Auch gibt es eine automatische Aussteuerung, wenn man das möchte. Klein ist das Gerät aber leider nicht. Mit der passenden Transporttasche ist es jedoch gut portabel.
Die Bedienung ist einfach und aufgrund der Größe auch ohne Gefummel.