Bei der Dauer eines Podcasts favorisiert die Mehrheit der Hörer eher kurze Shows. So gibt die Hälfte (49 Prozent) an, dass ein Podcast idealerweise zwischen 5 und 10 Minuten sein sollte, 5 Prozent mögen sogar noch kürzere Podcasts.
Ist das Ende des verbreiteten Formats, das die Laufzeit in Stunden statt Minuten misst, mal verächtlich „Laberpodcasts“ genannten offenen Gesprächsformats mit drei bis achtzehn Co-Hosts?!
Spaß beiseite. Und auch mal genaue Kritik an der Studie (das übliche „Befragung per Telefon, wo niemand unter 50 mehr Festnetztelefone hat“ und so weiter) beiseite: Das ist ja schon ein unerwartetes Ergebnis. Den Spruch, dass „ein Podcast ist so lang wie er sein muss“ (der so oder so ähnlich glaube ich @timpritlove zugeschreiben wird), fand ich ja immer schon nicht falsch, wenn auch meistens falsch verstanden. Ein Podcast muss nämlich auch nicht länger sein, als er sein muss, und die meisten sind das dann halt doch.
Also, sprechen wir mal über das Gegenteil des Podcast-Klischees der ausufernden Männerstammtische und reden über Mikro-Podcasts. Gibt es kurze Projekte, die ihr besonders schätzt? Macht ihr selber kurze Podcasts? Wenn ja, wie geht ihr da heran, was ist euer Ziel und warum gibt die Kürze manchen Formate genau die richtige Würze?
Mir fallen spontan als Conversation-Starter ein paar Shortshows ein:
„Robot or Not“ beantwortet kurz und knapp die Frage, ob etwas ist was es zu sein scheint
„Anerzählt“ kennen vermutlich die meisten hier eh schon
mein eigenes, kleines Projekt „Shotguns Fired“ ist eine 2- bis 4-Minütige Audio-Kolumne über Videospiele (das eher zufällig aus einem Audio-Kommentar zu einem anderen Podcast entstanden ist)
Also: Was ist gut an kurzen Podcasts, warum gibt’s nicht mehr, warum mögen viele Leute (wenn auch nicht zwangsweise die Zahl aus der Studie) kurze Podcasts, wie und warum macht oder mögt ihr kurze Podcasts? (Und bitte keiner Laberpodcastdiskussion, das war nur ein Witz. Einige meiner besten Abos sind lange Podcasts.)
Mir fallen da nur diverse Deutschlandfunk Zweitverwertungspodcasts von Hörfunkinhalten ein… Die sind meist eher kurz.
Ich weiß nicht, was ich von den Ergebnissen halten soll. Wenn ich in Statistiken von YouTube Kanälen gucke, dann bleiben auch nur rund 40% der Zuschauer:innen länger als 30 Sekunden dabei. Daraus abzuleiten, dass die besten Videos unter 30s lang sind, ist wenig sinnvoll.
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, es gibt Podcast-Hörer:innen und Menschen, die damit nicht viel am Hut haben, und deswegen nur mal kurz reinhören. Vermischt man beide Gruppen, bekommt man heraus, dass der beste Podcast 4:13 lang ist.
Naja, die Frage war ja scheinbar schon nach der Länge formuliert. (Zuenendehören ist nochmal ein anderer Punkt.)
Ich tendiere selbst schon seit langem zu kürzeren Formaten (~30 Minuten ist mein persönlicher sweet spot, auch wenn das nur im Vergleich “kurz” ist), weil mir das einfach erlaubt, mehr verschiedene Stimmen und Themen zu hören.
Also ich habe vor allem 3 „kurze Podcasts“, die ich sehr schätze:
das viersekündige „tägliche Wort“, das mich täglich mit interessanten und manchmal auch seltsamen Wörtern versorgt (mit toller Begleitung auf Instagram!)
das 10-15minütige „Darf sie das?“, das wöchentlich erscheint und kurze feministische Rants erhält, die zu aktuellen Themen passen. Die Kürze liefert hier gute Denkanstöße und ermöglicht die Aktualität.
das 10-15minütige „LEXPOD“, das zeitlich durch den Weg des Hosts zur S-Bahn begrenzt ist. Ich finde das sehr spannend, wenn so eine Zeitbegrenzung quasi künstlich vorgegeben wird und dadurch das sprechende Denken beeinflusst.
Insgesamt glaube ich WIRKLICH daran, dass jeder Podcast so lang sein sollte, wie er sein sollte. Klingt doppelt gemoppelt, ist aber so.
Die Statistik ist doch nur dann relevant wenn du deinen Podcast auf den statistisch relevanten Massengeschmack ausrichten willst. Das ist aber gerade bei Podcasts wenig zielführend, es geht ja gerade um die speziellen Vorlieben der einzelnen.
Auch bei den Befragten unterstelle ich mal, dass sie ihrem leidenschaftlichen Lieblingsthema mehr Zeit einräumen würden als dem Wald und Wiesen Inhalt. So eine Statistik erfragt derartige Nuancen aber nicht.
Selbst wenn tatsächlich ein großer Teil der Leute kurze Podcasts bevorzugen: so eine Veröffentlichung wird dazu führen, dass die Podcasts mit “Business Anspruch” darauf optimieren und für ein Überangebot sorgen werden. Die anderen werden damit umso dankbarer für jedes schön lange Format sein.
Inhaltlich habe ich persönlich alles vom 2 Minuten Format (Lenswork) zum 5h Klopper (Aufwachen!) und die Länge ist das unwichtigste aller denkbaren Auswahlkriterien.
Ich finde die Frage nach kurzen Podcasts eine wichtige, gerade wegen den Reaktionen auf die Umfrage. Es geht mir nicht darum, ob die Umfrage stimmt oder ob man sich daran orientieren soll, sondern eher wir reflexartig die meist gleichen oder ähnlichen Phrasen rausgehauen werden.
Ja, die Unbeschränktheit von Podcasts in Länge und Format ist ein unglaublich kreativer Vorteil, aber ich finde man sollte die Vorteile von Grenzen nicht verkennen. Aus meiner Erfahrung heraus waren oft die Podcasts, bei der ich ein enges Zeitlimit hatte und mich daher gut drauf vorbereiten musste die besten.
Sich kurzfassen zu müssen kann einen Podcast besser machen. (Daher würde ich mit @sofakissen anderer Aussage “Kein Podcast muss länger als 2h sein” mitgehen, den er Mal auf Twitter so oder so ähnlich geäußert hatte).
Kann ich nur zustimmen. Ich hatte gestern im anderen Thread zwar auch gesagt, dass ich mir selbst schwertue, “5 bis 10 Minuten” überhaupt noch als Podcast zu empfinden, aber nachdem ich heute dann die Reaktionen unter Tim’s Tweet bzw. unter dem zitierten ARDZDF-Tweet gelesen habe, ist mir ganz anders geworden. Eine regelrechte Meute, die sich aus irgendeiner seltsam konstruierten Erhabenheit über alles lustig macht, was nicht mindestens ein paar Stunden dauert. Gatekeeping vom Feinsten, und warum? Weil andere Leute andere Hörgewohnheiten haben? Sowas beklopptes.
So sehr ich das Medium dafür schätze, dass es keinen arbiträren Grenzen unterworfen ist, aber wie schon von anderen erwähnt – Dauer ist wirklich kein Qualitätsmerkmal, egal ob lang oder kurz.
Würde mich interessieren, was die Intention hinter dieser Studie gewesen ist.
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, sich über die Länge Gedanken zu machen, wenn man keine Längenbegrenzung vorgegeben oder sich als kreative Herausforderung selbst auferlegt hat. Audiopodcasts gehören zu den Medien, die einem starken Eingriff durch die Rezipienten unterliegen. Effektiv höre ich zum Beispiel lange Podcasts häufig in kürzeren Segmenten, weil ich sie immer nebenbei höre und gelegentlich unterbreche, wenn ich meine volle Aufmerksamkeit benötige. Dazu kommt Geschwindigkeitsmanipulation, Überspringen, segmentweiser Wechsel zwischen unterschiedlichen Podcasts oder auch mal innerhalb des gleichen Podcasts zwischen Folgen.
Prinzipiell würde ich den Blick nicht auf solche Parameter richten, sondern schauen welche Gruppen mit ähnlicher Nutzungsform sich finden lassen und ob man daraus Schlussfolgerungen für eigene Produktionen ziehen kann. Nehmen wir diese Studie mal ernst. Haben die Personen mit 5-10 Minuten als bevorzugte Länge am Tag auch nur maximal 15 Minuten Zeit für Podcasts? Dann wäre das offenbar so eine Art Weihnachtskalender-Nutzungsform und es gäbe einen wirklichen Bedarf dafür. Andererseits wenn diese Gruppe hauptsächlich an Nachrichten interessiert wäre, ist der Podcast vielleicht einfach nur der Ersatz für Radionachrichten. Die Personen sind an einer tieferen Themenbetrachtung gar nicht interessiert. Dann wird auch der kurze Podcast aus einem anderen Bereich nicht ziehen oder andersherum, sobald der andere Bereich interessant wird, könnte genauso gut ein längerer Podcast ziehen, weil dort der Bedarf anders ist.
Ich seh die Länge garnicht als ein Gegeneinander, ein entweder oder. Und „nur Länge kann in die Tiefe gehen“ ist am Ende auch wieder ein verkürztes Missverständnis.
Mich interessiert eher, wenn wir for the sake of the argument mal davon ausgehen, dass es wirklich ein wiegroßauchimmeres Publikum gibt, das kurze Podcasts bevorzugt, warum es so viel mehr lange als kurze Podcasts gibt. Warum Länge in Podcast-Communities wie dieser hier immer als Wert in sich hervorgehoben wird, Kürze aber eher selten.
Und eben auch, mal Ideen zu spinnen, was, wie und warum sich kurze Formate neu und anders gestalten lassen, ohne gleich wieder dieses Grundsatzgegeneinander zu konstruieren.
Sehe ich auch nicht zwangsläufig so. Mein Punkt ist, die Präferenz für das kurze Format kann ein Resultat des konsumierten Inhalts sein. Und sobald man andere Inhalte haben will, hat man auch nichts gegen längere Folgen oder bevorzugt sie sogar. Das unterscheidet sich von dem Szenario, wo man nur wenig Zeit in Podcasts insgesamt investiert. 5-10 Minuten oder kürzer deutet darauf hin, dass man Bedarf an hörbaren Artikeln hat, weniger an Gesprächen. Es bedeutet vermutlich eher nicht, dass man eine Diskussionsrunde gerne in fünf Minuten abgehandelt hätte.
Die Nutzungsform als hörbarer Artikel, also Informationspräsentation in irgendeiner Fom, ist für mich übrigens durchaus auch relevant. Allerdings ist dann fast immer ein kurzes Video wegen der hinzugefügten visuellen Ebene noch besser geeignet.
Es ist möglich in die Tiefe zu gehen, wenn man auf Vorkenntnis aufbaut. Dass man mit einem Laienpublikum mit sehr kurzer Folgenlänge in die Tiefe gehen kann, würde ich in der Tat bezweifeln, weil man Zeit für den Aufbau des Verständnis benötigt. Hängt natürlich davon ab, wie flach die Tiefe ist.
Ich vermute, das hat im Wesentlichen mit der Abwertung von Länge in der Vergangenheit zu tun. Das ist ja genau das Bild vom „Laberpodcast“: Leute, die vor sich hinreden, nicht zum Punkt kommen, das meiste uninteressant. Eine freche Zumutung, fehlender Respekt für die Zeit anderer Leute, zu faul oder unfähig, um ein vernünftiges Produkt daraus zu machen. Damit ist es natürlich auch eine Abgrenzung gegen professionelle Produktion.
Das hier ist ein ganz interessanter Punkt. In der Tat sind sehr kurze Podcasts eher kein Gesprächsformat, was andererseits gerade in der Hobby-Szene das absolut dominante ist (und allein durch diese Struktur halt auch zur Länge neigt – ein gutes Gespräch kann halt Stunden gehen!)
Ist die Längenfrage also eher eine ganz grundsätzliche Formatfrage, gar nicht mal in erster Linie eine des Minutenzählers?
Möglich.
Oder vielleicht auch ein Symptom dafür, dass die Befragten eigentlich gar nicht genau wussten was ein Podcast ist bzw. wonach genau gefragt wurde?
Das ist aber auch Viertelvor einer exkludierende Definition was ein „Podcast“ ist und die Grundsatzdiskussion muss hier ja nun echt nicht nochmal geführt werden.
Weil eigentlich haben mich eure Gedanken zu kurzen Formaten interessiert.
Mich wundert, dass diese Frage formuliert wird. Denn ich finde man merkt es den einzelnen Podcasts sehr deutlich an, welche Länge zu welchem Format passt. Ist es nicht eine logisches Entwicklung, dass das was ich vermitteln will, am Ende auch bestimmt wie umfangreich ich das mache?!
Als Beispiel die kürzesten Podcasts, die ich mir anhöre: #HeadRollPodcast - Dieser Podcast beschäftigt sich mit Pen&Paper Rollenspiel via Internet bzw. Voicechat. Die Länge beläuft sich irgendwo zwischen 5 - 15 Minuten (aktuell scheinbar aber pausiert). Der Benecke - Teil der Radio Eins Produktion „Die Profis“. In diesem Abschnitt werden von Marc Benecke außergewöhnliche Forschungen und Forschungsergebnisse vorgestellt und oftmals wird dabei auch kurz auf die Bedeutung dieser eingegangen. Die Länge beläuft sich meistens um die 5 Minuten rum. Evidenz-Geschichten - Anhand von anekdotischen Geschichten werden Entwicklungen in der evidenzbasierten Medizin aufgezeigt, erklärt und ausgeführt inwieweit diese Erkenntnisse auch heute noch Relevanz haben. Auch hier sind die Folgen in der Regel 5 - 15 Minuten lang. Game of Phones - Eine Podcastproduktion für den Elternratgeber „Schau hin!“, der moderne Medien betrachtet, wie heranwachsende Generationen mit ihnen umgehen und Eltern in diesen Bereichen versucht aufzuklären. Das ist das längste „kurze“ Format mit 25 - 40 Minuten. Schlaulicht - Ein Podcast der sich gezielt an Kinder richtet (aber nicht nur) und diese über diverse Dinge aufklärt. Bezeichnet sich selbst treffender Weise als: „Die Sendung mit der Maus für die Ohren.“ Ebenfalls mit 25 - 40 Minuten Lauflänge.
Wenn ich jetzt diesen Beispielen andere Podcasts entgegen stelle: Akte Aurora - Der Untertitel beschreibt es ganz gut: „Ein Zeitreise-Krimihörspiel zum Mitmachen“. Eine Folge besteht im Grunde aus zwei separat veröffentlichten Parts, die zusammen auf eine Laufzeit von 2 - 3 Stunden kommen. Methodisch Inkorrekt - Zwei Physiker, die versuchen wissenschaftliche Paper einfach zu erklären. Der rein wissenschaftliche Teil und damit Kern des Podcasts hat eine Laufzeit von 2 - 3 Stunden. Brainflicks - Ein Filmpodcast, der sich aber primär mit der Darstellung psychologischer Krankheiten / Verhaltensweisen / etc. beschäftigt. Erst wird der Film analysiert und dann inwieweit die Darstellung korrekt ist. Diese Folgen sind 1,5 - 3 Stunden lang. Paperback - Ein Comicpodcast, der sich alle 14 Tage mit Neuerscheinungen im Manga / Comic Bereich beschäftigt und hin und wieder auch Comicverfilmungen betrachtet. Ebenfalls mit einer Laufzeit von 1,5 - 3 Stunden versehen.
Und dann gibt es wiederum Podcasts, die sehr stark schwankend sind: Minutenweise Matrix - Jede Minute des Films Matrix wird pro Folge analysiert und diskutiert. Die Folgen können von 10 Minuten bis 1 Stunde lang sein (mit zwei Ausreißern in Richtung 2 und 3 Stunden). Öh - Der Geschichtenpodcast - Vom Autor Falko Löffler selbst geschriebene und vorgelesene Kurzgeschichten. Diese reichen von 2 - 30 Minuten Länge.
Das waren jetzt viele Beispiele, aber ich denke mein Argument wird klar. Und damit wären wir wieder bei den beiden Aussagen: „Ein Podcast ist so lang wie er sein muss“ und „Ein Podcast muss auch nicht länger sein, als er sein muss“.
Denn Podcasts, die nicht nur reine Laberpodcasts sind erschaffen aus sich heraus eine Länge, die zu ihnen passt. Davon bin ich überzeugt. Und dafür finden sich meiner Meinung nach auch genug Beispiele. Anders sieht es bei Laberpodcasts aus, die ja aus sich heraus theoretisch bis zum Sankt Nimmerleinstag laufen könnten. Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man hier schnell verleitet ist länger zu sein, als es gut und nötig wäre.
Genaue Kritik an der Studie würde ich gern in der nächsten Audio:viel-Folge üben. Ich komme aber nur zurück bis zur Pressemitteilung von Bitkom. Ohne Stichprobenbeschreibung.
Weiß jemand von euch, wie ich an die Originalstudie kommen kann?
Würde ich auch so sehen aber auch auf „Laberpodcasts“ anwenden. Nur weil man theoretisch keine zeitliche Begrenzung hat, bedeutet das ja nicht, dass es keine praktischen Beschränkungen gibt. Wenn man zum Beispiel aus Termingründen höchstens zwei Stunden für ein Gespräch hat, verläuft es anders als wenn man auch noch eine Stunde dranhängen könnte.
Insofern würde ich meiner Aussage die Gegenseite dazustellen:
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll für Hörer ist eine Länge zu bevorzugen, wenn man beim Hören keiner zeitlichen Beschränkung unterliegt. Denn mit der inhaltlichen Wahl geht häufig ein bestimmtes Längenspektrum einher. Die meisten Hörspielfolgen werden nicht nur 5 Minuten dauern, dagegen ist eine klassische Nachrichtenschau ohne Diskussion meistens nicht im Umfang von drei Stunden zu haben.
Ich würde zwar durchaus sagen, dass die Kürze in sich einen Reiz hat, weil ein kompakter Podcast eine ganz bestimmte Stärke des Formats ausspielen kann und die Lücken im Alltag (Ubahn, was auch immer) mit Unterhaltung, Information, Whatever füllen kann.
Aber ich stimme dir auch zu dass die interessantere Gedanke nicht im Umfang, sondern in Formaten liegt. (Als ich diesen thread gestartet habe war ich nicht ganz sicher, welche Kategorie die richtige für Gedankenaustausch über inhaltliche Formate ist, weshalb es jetzt hier gelandet ist.)
Ich glaube da ist noch unendlich viel ungenutzte Raum, über „Podcasts können jedes Thema bedienen“ hinaus. Nicht nur das „was“, sondern auch das „wie“.
(Ein Fünf-Minuten-Hörspiel-Format klingt imo übrigens total interessant, hehe ;))
Genau deshalb sprach ich weiter oben von kreativer Herausforderung. Kürze erzwingt eine gewisse Produktionsdisziplin. Das ist vielleicht auch die Antwort auf die Frage, warum es weniger sehr kurze Podcasts außerhalb der Radiozweitverwertung gibt: Sie sind vielleicht eher eine Domäne der Audiokunst.
Es ergibt Sinn aus der Sicht von Amateuren die, je nach Engagement, sehr aufwendige Einrichtung einer Aufnahmesituation dann nicht nur für ein mehrminütiges Format zu nutzen. Zumal, wenn man mit Podcasts anfängt, wird man keine batch-Produktion machen. Und das gilt umso mehr, wenn man ein Gespräch hat, da die einzelnen Teilnehmer einen gewissen Raum brauchen, um sich auszubreiten. Ein paar Leute zum mitmachen zu bewegen ist schwierig genug, dass die sich dann auch noch einer Regie unterwerfen, um ein kurzes Format stringent zu produzieren, ist nochmal schwieriger zu erreichen. Alternativ ist viel Nachbearbeitung erforderlich, um die Zielform zu erreichen.
Es ist aber aus der Sicht von professionell arbeitenden Leuten, die Zeit dafür investieren müssen und/oder die Aufnahme als Dienstleistung einkaufen, dass sich der Aufwand durch eine gewisse Länge rechtfertigt. Auch hier ist die Produktion mehrerer kürzerer Folgen in dem gleichen Zeitraum etwas, was die meisten vermutlich nicht im ersten Anlauf machen. Und ich nehme an, die allermeisten Leuten bleiben mit kleineren Änderungen bei ihrem ersten Format.
Die These wäre also, will man einfach einen Podcast zu einem Thema machen, landet man eher nicht bei einem kurzen Podcast. Dafür muss man dann auch noch ein Idee bezüglich des Formats haben, das die kürzere Länge zwingend oder attraktiv macht.
Interessant fände ich es, wenn es sich um in fünf Minuten abgeschlossene Geschichten handelt. Eine längere Erzählung zu nehmen und in sinnvolle kürzere Segmente herunterzubrechen ist jetzt nicht so schwierig.