Ja, hmmm, OK - Drinnenlassen oder nicht?

Servus,

wie haltet ihr es eigentlich mit den bekannten ‘ich hör noch zu Wörtern’? Lasst ihr ‘mhms’, ok’s und kleine Lacher drin oder werden die von euch größtenteils gemutet?

Aktuell bin ich eher noch am Muten, weils eben nichts hinzufügt. Aber natürlich wäre es natürlicher, wenn ich die drin lassen würde. Daher sitze ich bei dem Thema grad etwas zwischen den Stühlen.

Freu mich zu hören, wie ihr das so handhabt, vielleicht erleichtert es mir die Entscheidung :slight_smile:

Lg,
Andreas

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ich bin der meinung das man das drin lassen kann… weil das persönlichkeit hat.

im profesionenen bereich macht man sowas aber raus

ich bin hobbyist

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Ich habe jetzt schon ziemlich alle Versionen probiert. Ich habe keine klare Antwort. Das ist vermutlich ein Zeichen dafür, dass es egal ist.

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Bei deinen Ö1 Geschichten wird ein klares löschen sein, oder?

Mir ist es nämlich vorige Woche beim Falter Podcast (also auch ein Journalistenprodukt) aufgefallen, dass es nicht entfernt wurde und irgendwie war es in dem Fall schon etwas störend in meinen Ohren. Gehen tuts konkret um diese Folge: http://falter-radio.libsyn.com/episode-37-wiener-knstler-gnter-brus-im-interview

kA ob der ‘das sollte profesionell sein’ Faktor da reingespielt hat, eben weil ich von einer echten Redaktion sowas halt erwarte, oder ob es mir nur aufgefallen ist, weil ich selbst schon ne Weile über das Thema nachdenke

Ich sag mal so: wenn es sehr stört und es sauber rausgeschnitten werden kann: ja, rausschneiden. Ansonsten: drinlassen.

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Naja, sauber isses eigentlich fast immer. Weil ich fülle mit dem ‚mhm‘ ja eh nur die Atempause vom Gesprächspartner. Dann ist halt an der stelle ne Viertelsekunde Pause statt mich kurz zu hören. Ich glaub beim hören, würde keiner bemerken, dass da was verändert wurde

Da gibt es verschiedene Ansichten und Vorlieben.
Ganz allgemein solltest Du auf jeden Fall Fingerspitzengefühl walten lassen und nicht einfach alles löschen, denn dann klingt Dein Audio schnell steril. Solche Fülllaute haben ja auch eine Funktion und sei es nur den Rhythmus des Gesprächs zu wahren.

Ich selbst editiere immer einige, aber nicht alle und manchmal füge ich dann auch eine Pause ein wo vorher ein Ähm war. Außerdem lege ich übrigens auch dann Hand an wenn mein Gesprächspartner Lieblingsphrasen hat, die dauernd kommen. Wer ständig “Tja” sagt, dauernd seine Sätze mit Also anfängt oder mit der Zunge schnaltzt geht schließlich auch schnell mal dem Hörer auf den Nerv und das möchte ich vermeiden :slight_smile:

Am Ende ist das also eine Entscheidung, die Du basierend auf…
… Deinem Format (ungeschnittene Dokumentation vs. featureartige Audioproduktion)
… persönlichem Stil
… Deinem Gesprächspartner (Dauer-Ähm vs. mal ne gelegentliche Denkpause)
… Deinen eigenen Editierfähigkeiten
treffen solltest.

LG //D

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…wobei ich sowas generell nie schneiden würde, sondern mit Zeitauswahl + cmd+y nur muten.

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Nah eh, geht (mir) natürlich nur ums muten :slight_smile: Hab ich oben ja auch geschrieben. Geschnitten werden längere Dinge, aber hmm hat meiner Meinung nach ne gute Länge um einfach als Pause genutzt zu werden

Hängt vom Fall ab. Doppelungen mittendrin (manche Leute stottern während sie nachdenken) sind schwerer mit einem Mute zu editieren als ein unmotiviertes Nachdenk-Ähm :slight_smile:

Kommt meiner Ansicht nach auf deinen Anspruch und deine Hörer*innen an. Meiner Ansicht nach macht es ein Gespräch leichter zu verfolgen, gibt mir Denkpausen und bleibt auch irgendwie realistisch.
Alles ähm und also ähm dem Vorwand das es ähm nicht zu tja wie soll ich’s ääh sagen viel wird.

Wie sagen es Juristen: “Es kommt drauf an…” :wink:

Wenn es zu oft ist, würde ich einige rausnehmen aber generell würd ich, bei Podcasts, eher dazu tendieren es drin zu lassen.

Das zu oft ist dabei aber etwas schwammig von mir ausgedrückt, denn es hängt auch vom Thema ab.
Bei schweren Themen kann ein Ja, hmm, ok ganz hilfreich sein.

Ich versuchs mal etwas aufzuschlüsseln:

Ähmm oder Denkpausen
Baut damit eine kurze Denk und Verschnaufpause ein. Kann hilfreich sein, wenn viel Inhalt rüberzubringen ist, dass Deine Hörenden ne Chance haben den Gedanken von eben mal kurz sacken zu lassen. Nicht zu unterschätzen, speziell bei komplizierteren Themen.

Ja oder Ok
würd ich drin lassen, wenn ein neues Thema bzw ein neuer Thementeil gestartet wird. Das ist, zumindest für mich, ne Art Signalwort, mit dem ich weiß, ok, jetzt zu was komplett Anderem…

Hmm…
Als Denkpause. Immer gut. Als antwortendes, bestätigendes “Ähemm!”, um Deinem gegenüber zu signalisieren ob Du noch zuhörst würd ichs aber eher versuchen gar nicht zu machen, schon in der Aufnahme nicht. Es geht da ja um den Inhalt für Deine Hörerschaft, nicht darum, dass Du noch zuhörst.

Sprich, wenn die “Füllwörter/geräusche” nicht den obigen Kriterien entsprechen, dann kannste die meist rausschneiden. Es sei denn, dann klingts unnatürlich im Sprechverhalten, dann würd ichs eher drin lassen.
Klingts gehetzt, ist das immer ein guter Hinweis darauf, dass Du den Schnitt nicht machen solltest.

Das gilt für Podcasts und ist meine bisherige Erfahrung. Wie es bei Radiobeiträgen ist kann ich da eher nicht sagen…da gilt wohl eher soviel Info wie möglich in so wenig Zeit wie möglich…

Was sagt denn der feine @schaarsen dazu ? :smiley:

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D„OTs putzen“ ist beim Radio immer Pflicht. Wie beim Pilzesuchen, die Erde abschaben, Stiel am Ansatz abschneiden, faulige Stellen weg.

Was beim Radio fast noch interessanter ist, weil es nicht thematisiert wird, ist das Wegschneiden der Stille: Nachdenken. Wenn nach einer Frage sofort die Antwort kommt, wurde immer geschnitten. Vielleicht wird deshalb Podcasthören als angenehm empfunden.

Jaja, der Umgang mit der Pause ist die höchste Kunst. Bei Radio-Features kommt die Pause wieder als Gestaltungselement vor, das Ausatmen, das Einatmen.

Natürlich auch bei den Manuskripten, wenn in NPR Produktionen immer wieder das Erzählen thematisiert wird: die Autor/innen schreiben ihre Geschichten nicht auf, sondern erzählen sie, dann ist das anders als das gelesene Manuskript. Da entstehen Ähs, und Pausen. Ich bin da gerade ein wenig am Experimentieren, aber ich bin da noch nicht erfolgreich damit, weil es nicht „unsere“ Hör/Erzähltradition ist. Die Ergebnisse werden gerade unter Kolleg/innen stark kritisiert, Hörer/innen sind da viel froher drum.

@rstockm Muten statt schneiden ist hochinteressant, das habe ich noch nie versucht. Hier bleibt die Integrität der Zeitlinie gewährt, das Ah verschwindet. Muss ich probieren.

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ja die stille… wenn ich was bei nrvision einreiche kommt imme rals kritik zurück das da zuviele pausen sind und wenn ich nach schaue dann sind es 2 bis 3 sek pausen und das finde ich total über treiben…

2 bis 3 Pausen oder Pausen von 2 bis 3 Sekunden? Weil alles Über eine Sekunde find ich viel zu lang, da spiel ich schon fast wieder mit dem Handy um zu schaun warum es auf Pause ist :slight_smile:

Ich handhabe das auch so, dass wenn es stört kommen Sachen wie “Ehm” raus, wenn sichs “natürlich” anhört, dann lass ich es drin.
Teilweise gehört es eben auch ein wenig zur Persönlichkeit eines Sprechers.

Mir gehts eher um meine eigenen "OKs’ die ich reinwerfe, nicht unbedingt um die Ähms der Gesprächspartner. Die lass ich größtenteils drin

Wenn der Cast ein “natürliches Gespräch” sein soll, dann sind OKs denk ich schon in Ordnung. Es gehört ja dazu, dass der Gesprächspartner dem Sprechenden dadurch signalisiert, dass er zuhört. Das wäre beim Radio oder so bestimmt auch wieder was anderes. Aber gerade das Authentischere beim Podcast mag ich persönlich.

Entferne sie doch einfach. Irgendwann nervt dich der Aufwand so sehr, dass du sie einfach drin lässt.

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Kann ich nicht bestätigen.

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